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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 13.05.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193905137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19390513
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19390513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-05
- Tag 1939-05-13
-
Monat
1939-05
-
Jahr
1939
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 13.05.1939
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^r. 110 HfchGwuer Tageblatt u«d Anzeiger deuiung fest und schreibe von der Daladier-Red«, daß der kran- »östsche Ministerpräsident seine früher schon geäußerte HalS- starrtgk«t« bekräftig« habe, indem er die von der französi schen und englischen Diplomatie etnaeleitele Aktion, den totali tären Staaten einen feindlichen Blökt gcgentiberzustellen, ge- rühmt habe. Die Zeitung „Stampa" liest aus der Daladier- Rede rin neues »Niemals' heraus und nennt die Rede unversöhnlich Daladier habe, so schreib« das Mailänder Blatt, zu erkennen gegeben, daß er nicht daran denk«, dir Ini tiative zu ergreife», um zu einer Entspannung der Vezieyun- gen zwischen den Staaten zu gelangen. Die Rede Chamberlains wird etwas milder beurteilt. Trotzdem ist man sich in Italien darüber klar, daß der englische Premierminister den Staatskanzleten habe klarmachcn wollen, daß England von den gegebenen Garantien nicht abgehen könne und sich bis zur letzten Konsequenz bereithalten müsse. Der britisch« Ministerpräsident habe, so sagt ein italienisches Matt, unter Friedenserllürungen das Schwert geschwungen. Sie Meinen tragen die Lasten Scharfe SM an Daladiers wirlschasts-olitll Der französische Ministerpräsident Daladier, der mit seiner groben außenpolitischen Rede, die auch für die Linken und die Kommunisten gehalten war, die Einmütig keit der französischen Nation demonstrieren wollte, sah sich bei der Parlamcntsaussprache über die Wirtschaftspolitik der Negierung bereits wieder im Kreuzfeuer einer scharfen Kritik, die alles andere als ein Beweis von Einmütigkeit war. Trotz der Versuche Daladiers und seines Finanz- Ministers Nehnaud, die Finanz, und Steuerpolitik zu ver teidigen, gelang es ihnen nicht, die Linke von der Gerech- tigkeit der Finanzpolitik zu überzeugen. Der Abgeordnete Honet beschwerte sich darüber, daß die kleinen Leute, die Gewerbetreibenden und Kleinkauslenie den Interessen der Privilegierten geopfert würden. Die Rüstungs« gebühr beeinträchtige die Lcbensbcdingungcn der breiten Masse. Das Volk sei jedoch nicht gewillt, zugrunde zu gehen zugunsten der Schmarotzer der Landesverteidigung. Auch der Abgeordnete Crolzat erklärte, es sei notwendig, daß Opfer von allen verlangt würden statt sie allein den kleinen Leuten, dem Mittelstand und der Arbeiterschaft auszubürden. Die Regierung habe nie daran gedacht, die Gewinne der Kanonen fabrikanten einzuschränken. Der Abgeordnete Rögis führte ebenfalls heftige Beschwerde darüber, daß alleLastaufdte Kleinen abgewälzi werde Der Abgeordnete suchte nack^ zuweiscn. daß die Nüstungsgebühr eine zchnprozcnlige Steige rung der Lebenshaltungskosten zur Folge haben werde. Finanzminister Nevnaud versuchte die Finanzpolitik zu verteidigen. Er verwahrte sich dagegen, daß man die öffentliche Meinung nervös mache durch unrichtige Behauptungen, und f wies die einzelne» Vorwürfe zurück. Nehnaud bestritt die Mög- > lichkcit einer Inflation und wies daraus hin, daß es weniger I Arbeitslose als im vorigen Jahre gebe. (Zwischenruf: Wegen der Mobilmachung!» Sozialdemokraten gegen die Regierung In der Nachmittagssitzung verlas der Kammerpräsident Herriot die Entschließungsentwürse der radikalsozialeu und kommnnistischen Kammergruppe. Löon Blum beantragte hier- aus eine kurze Sitzungspause Dem Antrag wurde stattgegebcn. Die sozialdemokratische Kammergruppe trat zusammen, um sich über ihre Haltung schlüssig zu werden. In der Sitzung beschlossen dir Sozialdemokraten mit knapper Mehrheit (48 gegen 42 Stimmen bei S Enthaltungen), gegen die Negierung zu stimmen. Dieses Abstimmungsergebnis zeigt erneu« die grosse j Zersplitterung innerhalb der Sozialdemokratische« Blum stellt Sinkreisungspolitlker blos Bet Wiederznsammentrir« der Kammer vertrat Löon Blum die Auffassung feiner Partei. Er erklärte, daß, seitdem die Kammer auseinandergegangen sei, schwerwiegende Ereig nisse eingetreten feien. Vor einigen Monaten in Miiüchen habe Frankreich die „Politik des Zurückweichens' betrieben, heme jedoch sei die Politik der kollektiven Sicherheit in vollem Maste wiederberaektellt. Schon mit dieser Erklärung gab Blum zu, waS amtlich in Paris und London immer wieder zu bestreiten versucht wird, daß die Einkreisungspolitik gegen Deutschland als Fort setzung der Versailler Diktaturpolitik mit allen Mitteln be- trieben wird. Er unterstrich dieses Eingeständnis noch, indem er erklärte, ein „Garantieshftcm" umfasse nun eine beachtliche Anzahl von europäischen Nationen, zu denen, wie er hoffe, (!) auch demnächst die Türkei und Sowjetrußland gehören werden. Es sei eine vollständige Acndcrung der französischen Politik erfolgt. Seine Partei sei bereit, der Außenpolitik der Negierung zu- zustimmen. Die schlimmste Aussicht für Europa wäre es, wenn Europa in eine Katastrophe durch eine Art Mißverständnis hineingeftthrt würde, das darin bestehen würde, daß die Chefs der autoritären Staaten sich vorstellen, daß nichts geändert sei. England und Frankreich hätten ihre Politik voll und ganz ge ändert. Aber es sei nötig, daß diese Politik mit Festigkeit ge führt werde. Die Bündnispolitik habe gewisse Gefahren: die geringste Schwäche würde verhängnisvoll sein. .Das sei gewiß auch die Ueberzeugung der Negierung, aber diese Ucberzeugung habe nicht immer Anwendung gefunden. Die „Wichtigkeit der Nolle der Tschccho-Slowakci' (nämlich als Flugzengmutterschiss für Angriffe gegen Deutschland. Die Schriftleftung.f sei erst verstanden worden, nachdem die Tschccho-Slowakei verschwand. Das gleiche gelte für die Nolle der Sowjetnnion, deren Bedeutung m-rn ermessen habe nach dem Abgang von Litwinow-Finkelsicin In dem innerpoliti- schcn Teil seiner Erklärung wies Blnm darauf hin, daß die Sozialdemokraten bereit seien, für die Außenpolitik der Negie rung zu stimme», nicht aber gleichzeitig für die Sozial- und Finanzpolitik. Daladier vertuscht Ministerpräsident Daladier ergriff darauf das Wort, um zunächst auf die beiden vorliegenden Entschließnngsent- würfe Bezug zu n n, einen kommunistischen und einen radikalsozialeu, der die Regierungserklärung billigt und der Regierung das Vertrauen ausspricht. Daladier gab deutlich zu verstehen, daß er den radikalsozialcn Entschließungsenlwurs be vorzuge. Er wehrte sich ferner gegen die Behauptung Läon Blums, daß die Politik Frankreichs sich geändert habe und meinte, nur die „Möglichkeiten' seien geändert. Im gleichen Atemzuge wies er aber darauf hin. daß es heule „eine Ge meinschaft von sofortigen und automatischen Verpflichtungen' gebe, und er stellte seiner eigenen Politik das Zeugnis aus, daß die französische Negierung ein Anrecht habe, sich hierin ein ge- wisses „Verdienst' zuzuschreiben. Der Ministerpräsident schloß mit einem Aufruf zur Einigkeit. 373 gegen 230 Stimmen Die Kammer hat im weiteren Verlauf der Sitzung den radikalsoziälrn Entschließungsentwnrf, der die Negierungs- erklärnng billigt und der Regierung das Vertrauen ausspricht, mit 375 gegen 230 Stimmen angenommen. Gegen den Entwurf haben sich die Sozialdemokraten und die Kommu nisten ausgesprochen. Englands Wlonomie geht weiter Chamberlain Wer englisch-tücllsche vesprechnngen Ministerpräsident Chamberlain gab eine Erklärung über di« englisch-türkischen Besprechungen ab, die klar und deutlich erlennen ließ, daß Englands Paktomanie immer neue Blüten treibt. Nunmehr soll auch die Türkei als Vasallenstaat der Einkreisungssront ungegliedert werden. Chamberlain stellte einleitend fest, daß die beiden Regie rungen ein endgültige langfristiges Abkommen mit reziprokem Charakter „im Interesse ihrer nationalen Sicherheit" abschlie ßen werden. Die beiden Negierungen erklärten, daß sie bis zum Abschluß eines „Verteidigungsabkommens" iin Falle eines Angrisssaktes, der zu einem Kriege im Mittclmecrgeoiet führen sollte, bereit sein würden, wirksam zusammenzuarbciten und sich gegenseitig alle in ihrer Macht liegende Hilfe und Beistand zu leisten. Diese Erklärung richte sich gegen kein anderes Land (!?): sie sei dazu bestimmt, Großbritannien und die Türkei der gegenseitigen Hilfe und des gegenseitigen Beistandes zu versichern, „falls sich eine Notwendigkeit ergeben sollte". Die beiden Negierungen hätten anerkannt, daß gewisse Fragen eine präzisere Definierung erforderten. Eine Prüfung sei im Gange. Die beiden Regierungen erkennten weiter an, daß cs ebenfalls notwendig sei, im Balkan Sicherheit herzustcllcn , (!?) und sie berieten miteinander mit dem Zweck, dieses Ziel so schnell wie möglich zu erreichen. Dieses Abkommen schließe es nicht aus, daß beide Negierungen mit anderen Ländern im allgemeinen In teresse der „Konsolidierung des Friedens" Abkommen abschlössen. Der Leiter der Opposition, Attlee, drückte seine Befriedi gung über die Erklärung aus, fragte aber, ob diesem Abkommen Ecncralstabsbesprcchungcn (!) folgen würde. Chamberlain meinte daraus, er glaube nicht, daß sich dies bis zum Abschluß eines endgültigen Abkommens ergebe. Der Oppositionsliberale Henderson fragte, ob diese Erklärung unter Artikel 10 der Mon- treuz-Konvention falle, der sich auf Truppentransporte in das Schwarze Meer beziehe, so daß „britischen Schiffen die Durch fahrt gestattet werde, um Rumänien im Falle eines Angriffs zu Hilse zu kommen". Hierauf erklärte Chamberlain, sie erstrecke sich offenbar nicht auf besondere Punkte dieser Art. Man sei libercingekommen, daß die beiden Länder ein endgültiges lang fristiges Abkommen abschließen würden Fragen dieser Art würden dann zweisellos geprüft werden. Der Labour-Abgeord nete Wedgwood Benn fragte, ob das bedeute, daß die Beschrän kungen, die zur Zeit der Einfahrt von Schiffen in bas Schwarze Meer auferlegt seien, jetzt beseitigt Wien. Chamberlain erwi derte, „es bedeute nicht mehr, als was er gesagt habe". Auf Vie Frage des Labour-Abgeordneten Fletcher, ob der Begriff Mittclmcergebiet in der Weise angewandt worden, sei, daß die Dardanellen und das Schwarze Meer ausgeschlossen wurden, erklärle Chamberlain' „Nein mein Her!" Der Labour-Abge- ordneie Cooke wünschte eine klare Definition des Begriffes Mit- telmeergebiet und fragte, ob darunter auch an das M'ttclmeer anstoßende Gewässer z. B die Adriatische See und da« Schwarze Meer zu verstehen seien Cbamberlain wich aus und erklärte, er ,^iede es vor, keine Definition zu geben..." Dar Alskovime» in Ankara verksjudet An Freitagnachmiltag wurde im Parlament von Anka.ra im Rahmen einer Erlläuna über die türkische Außenpolitik vom Außenminister Saracoglu der Abschluß des türkisch-englischen Htlfeleistungsabkommens verkündet. Danach sichern sich die Tür- lei und England automatisch gegenseitige Hilfeleistung zu, wenn durch einen Angriff im Mittelmeer «in Krieg ausbrechen sollt«. Di« Istanbuler Zeitungen verbreiteten dies« Erklärungen in Ertraausgaben. Durch Angst der Vernunft bekimbt Wir haben uns damit abgefunden, daß Wahnvorstellungen die Seele der britischen Staatsmänner zutiefst ergriffen haben. Man sollte es. so schreibt der .Deutsche Dienst", in London schon aus Gründen des guten Geschmacks unterlassen, von der Stabi lisierung der Verhältnisse in Europa, der Freiheit der Meere oder dem Schutz der Ordnung zusprechen, wenn man Maßnah men ergreift, die letzten Endes zum Kollektivkrieg führen müs sen, und alles andere, nur nicht den Frieden sichern. England bietet mit einem Eifer, der schließlich den Blinden sehend machen muß, an allen Ecken und Kanten der Welt das Geschenk des britischen Schutzes gegen kriegerische Verwicklungen an, und wer sich sträubt, an seine Gefährdung zu glauben, dem macht man Ängst und steckt ihm Geld in die Tasche. Man erzeugt Unruhe, Unsicherheit und Angstpsychosen, um dahinter politische Geschäfte tätigen zu können. , Was erhoffen sich aber, so fragen wir uns, die jetzigen ver antwortlichen Leiter der türkischen Politik, wenn sie sich von der sicheren Grundlage der Neutralität entfernen, um sich schwungvoll aus die Seite Englands zu schlagen, von dem nun wirklich jeder wissen muß, daß es noch nie für andere als für die eigenen Interessen kämpfte, und dies nicht zuletzt vornehmlich unter Aufopferung von Gut und Blut anderer Völker. Die Er fahrungen, die die Türkei mit England machte, sollten noch in bester Erinnerung sein. „ , „ England und die Türkei mögen wissen, daß Deutschland und Italien nicht nur zwei unzertrennliche Kampfgefährten, sondern auch ein unüberwindliches Vollmert sind un» daß cs weder jetzt noch in Zukunft irgendeine Mächtekombination geben wird, die die Politik der Achse zu beeinträchtigen in der Lage wäre. Deutscher Kredit an die Türkei Einstimmige Annahme durch die türkische National- vcrsammlnng In der Großen Nationalversammlung in Ankara stand die Beratung und die Beschlußfassung über den vom Deutschen Reich an die Türkei gewährten 150-Millionen- Kredit auf der Tagesordnung. Dieser Kreditvertrag wurde einstimmig angenommen, nachdem er vom Handels- Minister Cezmi Erein ausführlich erläutert worden war. Dir türkischen Bestellungen im Nahmen dieses Kredites müssen bis znm 31. Dezember UM in Deutschland untergebracht sein. 20 v H. der Summe» für Bcstcllungen t» Deutschland dürfen tn der Türket selbst für die dort im Zusammenhang mit den Bestellungen notwendigen Aufwendungen, Arbeitslöhnen usw., ausgcgeben werden. Der türkische Handelsminister er klärte weiter, daß die demsche Negierung verlange, daß der Transport der tn Deutschland von der Türkei gelausten Waren auf deutschen Schiffen noch der Türkei erfolgt. Falls sich aber Schiffe unter türkischer Flagge ln deuschcn Häfen be finden sollten, so könne der Transport auch auf diesen Schissen vorgcnsmmen werden. Deutschland braucht Luftschutz! Deutsche Frauen, wir rufe« euch! Seuuabeud, deu 1». Mat 10S» Deutscher Fischer erschossen Schwerer Uebergrlfs polnischer Grenzbeamtc« Ter 29jährig« Volksdeutsche Fischer Koschitzki aus Ziegelscheuit« wurde beim Ueberquereu der Odra auf der deutschen Hälfte deS Flusse- tn seinem Kahne von pol nischen Grenzbeamten erschossen. Koschitzki, dem die Fischerei in diesem Gebiet der Odra gehört, war im Besitz eines Dauerausweises; er war also berechtigt, die deutsche und polnische Sette der Odra, deren Mitte die Grenze bildet, zu befahren. Danzigs Schicksal liegt beim Führer Staatspräsident Greiser sprach vor Arbcitsdienstsührern Der Danziger Senat empfing die zur Führertagung des Arbeitsgaues I (Ostpreußen) in Danzig weilenden Arbeitsdienstführer zu einem Kameradschaftsabend im Artushof. Der Präsident des Senats und stellvertretende Gauleiter Artur Greiser begrüßte die Gäste im Namen des Gauleiters und des Senats. Er sprach von der be sonderen Tradition des altehrwürdigen Danzigs, in dem stets der Geist des Kampfes und des Stolzes gelebt hat. Ueberragende Nuhe, Tapferkeit nnd richtige Einschätzung des Gegners seien traditionelle Tugenden der Danziger. Zur Zeit werde gerade Danzig zum Objekt der Un ruhe gemacht und es könne diese Unruhe an seinen Grenzen beobachten. Daß Danzig aber als ein Block derNuhe, fest gestützt auf die Macht des großen deut schen Mutterlandes, inmitten dieser Unruhe dastehe, das sei das Verdienst der Partei. Die Menschen, die für die Weltanschauung der Partei gewonnen wurden, seien das Fundament für den Anspruch Danzigs, der durch eine jahrhundertealte Geschichte begründet ist und durch den Mund des Führers vor aller Welt ausdrücklich legalisiert wurde. „Wir werden uns', so schloß Greiser, „durch nichts aus der Ruhe bringen lassen, durch keine Kombinationen der Auslandspresse und auch durch keine Mobilmachnngs- matznahmcn an unseren Grenzen und werden nach wie vor unser Schicksal in die Hände des Führers leaen.' Kinger weg von Europa: Senator Borah hält Roosevelt daS Beispiel der nordischen Staaten vor Die Entwicklung der europäischen Lage nnd die ruhige Haltung der kleineren Staaten öffnen den Ameri kanern immer mehr die Augen über die anmaßende Politik ihres Präsidenten Roosevelt. Senator Borah hielt Roosevelt als Beispiel die skandinavischen Länder vor, um zu beweisen, daß es möglich sei, strikte Neutralität zu wahren. Wenn Norwegen, Schweden, Dänemark und Finnland trotz ihrer viel ungünstigeren geographischen Lage nentral bleiben könnten, so erklärte Borah, dann mühte es sür die Vereinigten Staaten .unvergleichlich leichter sein. , . Aber Roosevelt könne eben seine Finger nicht auS der europäischen Machtpolitik lassen. Er habe den Ehr geiz, die Hauptrolle zu spielen. Senator Reynolds wandte sich gegen die nieder trächtigen Versuche gewisser amerikanischer Zeitungen, die er beim Ramen nannte, ihn als bezahlten Agenten hin zustellen und auf diese Weise politisch kaltzustellen. Roosevelt entschied sör die Kommunisten Der Präsident drückt die Forderungender roten Gewerkschaften durch Der große Kohlenarbeiterstreik tn den Bereinigten Staaten, au dem etwa 500 000 Bergarbeiter beteiligt sind und der bereits einen FürderauSfall von rund 4V Millio nen Tonnen zur Folge hat, scheint dank eines Dolchstoßes des USA.-Präsidenten Roosevelt seinem Ende entgcgen- zugehcn. Herr Roosevelt hat sich wiederum als Kvmmu- nistcnfrcund bewährt uud in dem Kohlcnarbeiterstreik ähnlich wie bei früheren großen Streiks die Partei der kommunistischen CJO-Gewerkschaften genommen. Unter dem Druck Roosevelts hat sich bereits eine Reihe von Grubenbesitzern bereit erklärt, die Arbeitsver träge mit dem kommunistischen Gewerkschaftsführer Lewis zu unterzeichnen. Diese Verträge gewähren den kommu nistischen Gewerkschaften das alleinige Recht zu Lolmver» Handlungen. Es ist dem großen kommunistischen Streik hetzer Lewis mit Hilfe Roosevelts also geglückt, die ge mäßigten Gewerkschaften ans den Kohlenbezirken zu ver drängen. > Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß die Bergbau-Sektion der EJO.-Gcwerkschaft „United Mine Workers' im Jahre l936 eine halbe Million Dollar für Roosevelts demokratischen Wahlfonds stiftete. So will es scheinen, als habe Roosevelt mit seiner Entscheidung sich den Beistand der roten Gewerkschaften in dem kommenden Kampf um die Wiederwahl als Präsident sickern wollen! Ker- aMapanischer Machenschaften Internationale Niederlassung Kulangsu besetzt Die japanischen Truppen haben die Internationale Niederlassung Kulangsu, eine etwa 4 Quadratkilometer große Insel gegenüber Ämoy, ans der etwa 250 Ausländer und eine große Zahl Chinesen leben, besetzt. Die Japaner begründen ihr Vorgehen damit, das; Kulangsu nach der im letzten Jabr erfolgten Einnahme Amoys der Herdanrijapanisch er Machenschaft t e n geworden ist, die in dem Attentat ans den chinesischen Vorsitzenden der Handelskammer von Amoy gipfelten. Im Zusammenhang mit der Besetzung der Inter nationalen Niederlassung Kulangsu erklärte der Sprecher der japanischen Marine, ein ernster Zwischenfall in Schanghai könne Japan vielleicht veranlassen, gegen die dortige Internationale Niederlassung und die franzö sische Konzession ähnliche Schritte wie in Kulangs» zu ergreifen, falls deren Verwaftnngcn außerstande sein sollten, antijapanische Terrorakte mit eigenen Machtmitteln zu unterdrücken. Berlin. Der Führer hat mit dem 12. Mai di« Oberstarbelts- führer Wilhelm Klein. Führer des Arbeitsgaues 17. nnd Otto Triebel, Führer des Arbeitsgaues 7, zu General- arbeitSführern befördert.
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