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Ar. ivv Zschopauer Tageblatt n«d Anzeiger DienSta«, den 9. Mai 15U Handball HI. Börnichen—HI. Zschopau 18:1 sS:0). Die Zschopauer jungen Spieler standen als Handball neulinge vor einer schweren Aufgabe: denn in den Reihen des Gegners sind die Bannbestcn zu finden. Sicheres Fangen, blitzschnell in der Bewegung, genaues Abspiel und kraftvoller Flachwurf der „Links-" und „Rechtshänder" ver schafften der Zschopauer Hintermannschaft viel Arbeit. Die Läuferreihe erleichterte dem Gegner durch zu weites Vor rücken das Toreschießen. Trotzdem wurde Angriff auf An griff in unermüdlicher Arbeit des Mittelläufers und der ge samten Stürmerreihe vorgctragen. Jedoch eine standfeste Verteidigung, «in guter Torwart und oftmals die Torpfosten verhinderten für Zschopau einen verdienten höheren Tor gewinn. In einer Minute der Spielruhe wurde des verstorbenen Gauführers Erich Kunz gedacht. Fähnlein Zschopau 1—Fähnlein Börnichen 0:8. Fähnlein Zschopau 2—Fähnlein Krumhermersdorf 1 0:4. Ein Geländemarsch wurde mit Handballspielen verbun den. Die Mannschaften lieferten unter der sicheren Leitung Les Jungstammführers Hunger „ganz große" Spiele. Vor Len Toren war es manchmal etwas „neblig", aber trotz aller Anfcucrung der mitmarschierten Fähnlein 11 und 12 klärten die gegnerischen Torwarte die schwierigsten Sachen. Sch. Sachsens Molkereiwesen Planvolle Milchwirtschaft zum Nutzen der Gemeinschaft — Mchwirtschafiliche Mache in Dresden La eine ertragreiche Milchwirtschaft im letzten abhängig ist von dem Viehbestand, der Viehbestand aber wieder der dauernden Pflege bedarf, hat die Milchwirtschaft in Sachsen eine große Sorge: den Landarbeitermangel Marktordnung und sorgfältigster Ausbau des Molkerei wesens. Anwendung von Melkmaschinen und ähnlichen Hilfen können niemals das ersetzen, was gerade im Stall das Wert vollste ist: die Pflege des Tieres durch Menschenhand. 40 WO Landarbeiter fehlen ln Sacksen. Es ist zwar alle» versucht worden, diesen Mangel zu beheben, der Aus nach Land- Helfern hat jedoch noch nicht den erhofften Widerhall gesunden. Und überaus ernst wären die Folgen, wenn hier keine Hilfe für den Bauern, vor allem aus den Reihen der Lugend, kommt. Wenn erst eininal der Bauer allein wegen des Mangels an Arbeitskräften gezwungen wäre, seinen Viehbestand zu vermindern, dann wäre der Kamps der vergangenen Jahre vergeblich und die Ernährungsfreihcit, um die der Bauer sich Tag für Taa bei höchstem Einsatz müht, wieder gefährdet. Dom 8. bis 12. L..ai vereinigen sich in Dresden di« deutschen Molkereisachmänner zur Milchwirtschastlichen Woche zu einem Erfahrungsaustausch, der als «ine ständig« Einrichtung di« sinngemäße Fortsetzung des vor zwei Vahren in Berlin abgr- haltenen Mitchwirtschastlichcn Weltkongreße» bildet. Wie der Reichsobmann des Reichsnährstandes, Bauer Eu- »av Behrens, in einem Geleitwort sagt, soll der Molkerei» mchmann in das Aufgabengebiet der Marttoraanisalion immer wieder neuen Einblick nehmen und über die letzten Ergebnisse der milchwirtschastlichen Forschung unterrichtet werben. Gleich falls soll sich aber auch der Organisator, der Wissenschaftler und Forscher die Beobachtungen des Fachmannes aus der praktischen Arbeit zu eigen machen. Tie Erfüllung beider Ausgaben ist bei der derzeitigen Milchwirtschastlichen Woche in Dresden durch die Neuordnung gewährleistet, die im Gebiet des Milch- und Fett- wirtschastsverbandes Sachsen vollzogen wurde. Ans einem ausgesprochenen Selbstmarttergebiet mit einer großen Anzahl Molkerei-Kleinstbrtriebe, die sich gegenseitig im Preise zu unterbieten versuchten, wurde in kürzester Frist rin einheitlich geregeltes großes Einzugsgebiet geschaffen, das durch seine vielen Neu- und Umbauten wohl in der Lag« ist, die erzeugte Milch restlos molkereimäßig zu ersaßen. Der Sinn dieser Maßnahmen, die Landesbauernführer Körnerin einem Grußwort kennzeichnete, wird klar bei einem Besuch einer der Molkereien, die in den letzten Jahren in Sachsen neu errichtet wurden Es bestehen jetzt 122, 42 weitere sind in Bau. weitere 10 sind in der Planung begriffen. Durch ein engmaschiges Netz von Molkereien soll, dem Ziel der Markt ordnung entsprechend, eine gleichmäßige Vedarssdek- kung sichergestellt, zum andern durch dauernde Kon trolle eine Wahrung der gesundheitlichen Erforder nisse sichergestellt werden. Darum mußte auch eine Minde rung der Zahl der Verteiler erfolgen. Unzulängliche Milchvcrteilerbetricbe wurden geschlossen und dadurch die Lei stungsfähigkeit der Verteilerschast gehoben. Zum andern konnten dadurch die Verteiler viel besser verpflichtet werden,, dem so leicht verderblichen Produkt der Milch die nötige Pflege angedeihen w lassen. Denn von der Molkerei erhält der Ver teiler eine Milch, die nach der Anlieferung durch den Erzeuger sorgfältig gereinigt, zur Tötung der Keime und zur Erzielung einer besseren Haltbarkeit erhitzt und, wieder abgekühlt, bis zur Auslieferung bei einer Temperatur von vier Grad gelagert wurde. Es ist also eine Milch, die allen hygienischen Ansprü chen genügt. Warum molkereimätzige Bearbeitung? Oft wird gefragt, zu welchem Zweck diese Maßnahmen not wendig sind. Aber die Beantwortung fällt dem nicht schwer, der sich einmal die Entwicklung veranschaulicht. Wenn früher die Milch direkt vom Erzeuger bezogen wurde, so wußte jede Hausfrau, woher die Milch stammte und wie sie die Milch zu behandeln hatte: ob sie ungekocht genoßen werden tonnte oder ob sie vor oem Verbrauch zu erhitzen war. Eine solche Maßnahme ist heute im großen und bei dem gewaltigen Bedarf, den vor allem die Großstädte haben, nicht mehr durch führbar. Wo Kuhbestände sind, ist es dem Verbraucher auch heute noch unbenommen, vom Erzeuger direkt ab Hof zu kaufen. Eine ähnliche Ausnahme bildet die Vorzugsmilch, die ebenfalls vom Erzeuger zum Verbraucher gelangt, ohne die Molkerei passiert zu haben. Hier handelt es sich um Milch, die dauernd unter Kontrolle steht wie auch der Tierbestand solcher Vorzugs milchbetrieb« riner ständigen ärztlichen Kontroll« unterzogen wird. Weder für den Erzeuger noch für den Verbraucher von Vorteil war jene Zeit, da jeder wer auch nur wollte, „seinen Milchhandel" betreiben konnte. Ganz abgesehen davon, daß der Milch nicht die nötige Pflege zuteil wurde, bestand auf preis lichem Gebiet ein wildes Durcheinander mit nicht weniger als 37 verschiedenen Trinkmilchverbraucherpreisen, die durch eine Spanne bis zu 12 Rpf. voneinander abwichen. Die Markt ordnung hat diesem Zustand ein Ende bereitet und dient nun der gerechten Verteilung zu gleichen Preisen. LOO Millionen Liter Trinkmilch, 7VV Millionen für Butter Sachsen ist auf dem Gebiet der Milcherzeugung ausgespro chener Selbstversorger. Bei einem Bestand von rund 450 000 Milchkühen werden in Sachsen jährlich rund 900 Millionen Liter Milch erzeugt. Rund 200 Millionen werden davon zu Trinkmilch verwendet. 700 000 Millionen Liter werden zu Butter, Quark und Käse verarbeitet. Der Rest verbleibt den Erzeugern zur Deckung ihres eigenen Bedarfes und zur Auf zucht der Jungtiere. Während der sächsische Trinkmilchbedarf mit 0,14 Liter pro Kopf und Tag verhältnismäßig niedrig ist, Ist auf der anderen Seite der Butterverbrauch gegenüber ande ren Gauen zu hoch. In Sachsen wird zu viel Butter verbraucht. Die nach Deckung des Trinkmilchbedarfes zur Verfügung stehenden 700 Millionen Liter Milch reichen daher zur Deckung des Butterbcdarfes bei weitem nicht aus. Hierzu wären 1,5 Milliarden Liter Milch erforderlich. Der Bauer braucht Hilfe im Stall * Frühe leichtathletische Rekorde wurden bet einem Sport fest in Wittenberg ausgestellt. Eberhard (Neustadt- Weinstraße) lies über 25 Kilometer mit 1 :22 : 37 Stunden einen neuen deutschen Rekord «bisher Brauch mit 1:25: 59,8), der dem Weltrekord des Finnen Martelltn mit 1:22 :28,8 ziem lich nahe kommt. Sv ring holte sich den Rekord über ein« deutsche Meile - 7F Kilometer mit 22 : 43,1 Minuten, womit er seine alte Bestleistung um 14,9 Sekunden unterbot. Durch eine großartige Leistung HarbigS wurde die Dres dener Groß staffel „Rund um den Großen Garten" für den Dresdener SC. entschieden. Harbig holte aus seiner 500- Meter-Strecke seinen 50 Meter vor ihm gestarteten Gegner von der Heereskriegsschule ein und ließ ihn noch um 4 Meter hinter sich. — Der Laus „Quer durch Leipzig" wurde vom ATB. 45 gewonnen. — „Quer durch Stettin" endete mit einem Siege von Preußen-Borussia. Der Frrnwettkampf der Golfer um den Pletz-Pokal wurde durch einen Stichkampf zwischen Dr. Weyersberg (Köln) und Zingler (Rostock» zugunsten des Kölners entschieden. Bei strömendem Regen kamen in Elbing leichtathletische Kämpfe zur Durchführung, bet denen Stöckdreimal sieg- reich blieb. Er gewann das Speerwerfen mit 66,68 Meter, das Kugelstoßen mit 15,43 Meter und das Diskuswerfen mit 42,73 Meter. Neben dem deutschen Tennissteg in Wien über die Schweiz gab es noch drei weitere Kämpfe der ersten Runde zum Davis-Pokal Jugoslawien schlug Irland, Ungarn Das SA-Wehrabzeiche« Schöpfer: der Führer Träger: die SA. Erwerber: alle kämpferische« Deutschen! gewann in Bukarest knapp gegen Rumänien, und unser nächste« Gegner, Polen, konnte in Warschau Holland ausschalten. Neue- vom Radsport. Der Kampf der Dauerfahrer um das Goldene Rad von Nürnberg wurde von Meister Lob mann mit nur «in Meter Vorsprung vor Exmeister Schon entschieden. Lemoine, Merken-, Hoffmann und Gilgen belegten di« Plätz«. — In Braunschweig kam Wlhbröcker durch «inen Motorschaden um den erwarteten Sieg, der nun dem Altmeister Krewer vor Hille, Schindler, Stach, Bludau und Wißbröcker zufiel. — InKöln gewann der Fliegermeister der Amateure, Schorn, das Kurzstreckenrennen und, zusam men mit Metzmacher, das Mannschaftsfahren. Mchertisch „Westermanns Monatshefte" erfreuen in Ler Mai-Folge Lurch farbige Wiedergaben von Werken Leonardo da Vincis. Jedes Bild ist von einer feierlichen Schönheit, und Lie be trachtenden Worts Edz. Schumanns bringen uns dem Wesen der überragenden Persönlichkeit Leonardo da Vincis näher. Ein aufschlußreicher Beitrag „Deutsche Meister in Prag" ist durch Abbildungen verschiedener Werke aus den Kunststätten der einstigen deutschen Kaiserstadt reich illustriert. — Als Erstveröffentlichung erscheinen unter dem Titel „Meine Er lebnisse im Nuhrkampf" die Aufzeichnungen des 1034 ver storbenen Rechtsanwalts vr. Bräutigam, den Schlagcter seinerzeit zu seinem Verteidiger wählte. Erich von Hartz schreibt über „Weltgeschichtliche Antithesen" und Erich Lan genbucher erzählt von Lem wartenden Land, dem Most^das soviel Unglück über die Menschen gebracht hat und das nun die Männer des Arbeitsdienstes zurückcrobern zum Nutzen Les Volkes. — Die Frage „Religiöser Kult und politische Feier" wird eingehend erörtert von Hans-Werner von Meyenn. Neben Ler mit reizenden Skizzen versehenen Er zählung „Der kleine Stubenkrieg" interessiert besonders der Aufsatz „Südliches Amerika" mit farbenprächtigen Bil dern. Dio Abhandlung „Die Tochter wünscht eine Aus stattung" dürfte lebhaften Widerhall finden. Einen aus drücklichen Hinweis verdient die Aufsatzreihe „Volk und Nation" von Hans H. Bielstein sowie die Novelle von Edith Mikeleitis „Das schönste Lächeln der Diva". — Zahlreiche Einschaltbilder, vor allen eine Wiedergabe Ler von Prof. Ferdinand Liebermann geschaffenen Führerbüste erhöhen den Wert des Heftes besonders. — Zu erwähnen sind Ge dichte von Stammler, Gottschalk, Klemmer-Rittweger, di» literarische Rundschau und die Rätsel- und Photo-Ecke. — Unter Hinweis auf vorliegende Zeitung schickt Ihnen der Verlag Georg Westermann, Braunschweig, gern ein Probe heft zu. stadli-linndscha» Mittwoch, de« 10. Mai. Deutschla«dse«der. 6.00 Nachrichten. 6.10 Kleine Me lodie. 6.30 Konzert. 7.00 Nachrichten. 9.40 Kleine Turn stunde. 10.00 Hörspiel. 10.80 Fröhlicher Kindergarten. 11.80 Dreißig bunte Minuten. 12.00 Mittagskonzert. 13.45 Nach richten. 14.00 Allerlei — von zwei bis drei. 15.00 Wetter, Markt, Börse. 15.15 Eugen Großmann spielt. 15.40 Die Salpeterer. Ein neues Buch. 16.00 Musik am Nachmittag. 18.00 Das Wort hat der Sport. 18.20 München—Rom. Ein Gruß der Jugend über die Alpen. 19.00 Deutschlan-echo. 19.15 Erinnerungen. 19.45 Nachrichten. 20.00 Einführung m die folgende Sendung. 20.10 Deutsches Brahmsfest 1939. 21.00 Der Goldfisch. Erzählung. 21.20 Das deutsche Lied. 22.00 Nachrichten, Wetter, Sport. 22.20 Eine kleine Nacht musik. 23.00 Musik aus Wien. Leipzig. 5.45 Nachrichten, Wetter, Gymnastik. 6.30 Kon zert. 7.00 Nachrichten. 8.00 Gymnastik, Musik. 8.30 Konzert. 10.00 Das alte Puppenspiel von Dr. Faust. 11.20 Erzeugung und Verbrauch. 11.40 Die Winterzwischenfrüchte sind schnitt reif. 12.00Musik für die Arbeitspause. 13.00 Nachrichten, Wetter. 13.15 Konzert. 14.00 Nachrichten, Börse. Musik nach Tisch. 15.10 Halt, wenn Lie Schranke geschlossen! 15.25 Von einem Wollnashorn der Eiszeit. 15.45 Wer fliegen will, der baue. 16.00 Aus Ottorino Respighis Werken. 17.00 Wirtschaft, Marktbericht. 17.10 Sing mit, Kamerad. 18.00 Zweck und Aufgaben der Kleinkampfschiff«. 18.20 Italienische Volkslieder. 18.50 Ohne vorgreifen zu wollen... 19.00 Wege übers Land. 19.20 Fahrt ins Blaue. 19.40 Ostpreußenfahrt 1939. 20.00 Nachrichten. 20.15 Unterhaltungskonzert. 22.00 Nachrichten, Wetter, Sport. 22.20 Schottische Tanzmusik, 22.45 Konzert. 24.00 Nachtmusik. copvrqrla t»ZS by 0r. ilnhur oom Dorp, grellal I V2. Fortsetzung „Warum läßt der Bergmeister stürmen?" fragte er. „Halt's Maul, bis du gefragt wirst", antwortete der. Der Melchior verbiß den Zorn und suchte bei den Haspel- --rechten etwas zu erfahren: die aber waren vorsichtig und verschwiegen. Mit den rasch herbeieilenden Leuten aber mehrten sich die Frage». „Wer stürmt? WaS gtbt'S? Brennt die Grube- Hat «in Wetter gewütet?" „Ran alles!" befahl der Robert. „Schlagt die Tür ein und holt das verrückte Weib heraus!" „Ein Weib! WaS mill ein« Frau im YuthauS^ Warum oergreift sich eine Krau an dem Bergglöckel? Wer ist's?" So schoben sich dte Fragen durcheinander. D« endete mit eins das rasche Gellen der schwingenden Glocke. St« schlug noch paarmal laut, danach nur noch leise an, wimmerte noch ein wenig in den Obertönen und ver stummt« schließlich. Man hörte, wie sich jemand hinter der Türe am Riegel abmühte, und bann stand ruhig, wenn auch atemlos von ungewohnter Arbeit, bi« Anna Barthel tm Türrahme«. „Ich hab' geläutet und di« Bergstpp« gerufen", sagte st« schlicht. Da aber raste Robert gegen sie an: „Hexe! Verdammte! Ich schlag' dich tot!" Der Melchior aber trat dazwischen. „Laßt die Alte in Ruhe und sagt uns, was hier o-kchehen ist." Robert fuchtelte mit den Armen gegen sie. ,^8ergfrcvel hat das Luberweib verbrochen! SchanrS euch an." Er deutete auf die Haspelwelle. Die Leute sahen wohl, was geschehen war, aber eS fiel ihnen schwer, die Anklage zu glauben. — Wie sollte ein schwaches Weib den Haspel zerstören und warum darnach Sturm läuten? Da sagte Traube bestimmt» „Es ist nicht wahr, Vater!" Und die Barthel Mutter rief gleich danach: „Mein Oswald ist heimlich eingefahrenl" „Brav! Brav!" rief alles durcheinander. „Unb warum stürmst du?" fragte der Melchlor weiter. „Weil ihn der Bergmeister mit den Haspelknechten her ausholen will." Nun hatte -er Robert wieder verspielt. Der alte Simon, der trotz seines Alters mtt zuerst oben war, trat wieder vor ihn hin und drohte — ohne jeden Re spekt vor deS Bergmeisters Würbe. „Wer vom Bergthing unehrlich gesprochen wurde, hat zu schweigen." „Bergmeister! Gib die Einfahrt frei", rtef einer» „Ich wehr'»!" antwortet« der. Aber e» kümmert« sich k«tn Mensch «m ihn, weil plötzlich alle von einem nenen Gedanken erfüllt wurden. ES hatt« nämlich einer der Geselle« den Melchior an die Schulter ge rührt und ihn gefragt: „Ob wir dem Obersteiger Nachfahre«?" '. Der Melchior gab bi« Krage dem Simon weiter, der ließ sofort vo« seine» Scheltworten gegen de« vrrgmeister ab, besann sich und führte die Leute ein wenig abseits, um mit ihnen zu ratschlagen. Sie sprachen dabei heimlich, damit ihr Fein- nicht vorerst von ihren Absichten Kunde erhalte, zögerten auch sehr, um noch die Letzten von unten heran kommen zu lassen und der Beratung ein größeres Gewicht zu geben. So entstand denn mit einem Schlage eine beängstigend wirkende Ruhe. Der Bergmeister war darüber verdutzt, schielte mißtrauisch nach dem seitwärts sich zusammenballenden Haufen und ahnte, daß sich in dem Wetterwinkel nichts Gutes für ihn braue. Traube aber beutete in ihrer Einfalt die Ruhe al» eine Beruhigung unb dachte, da könne ein freundliches Wort an den Vater nur förderlich sein. Sie trat deshalb zu ihm und mahnte mit warmer Stimme: „Laß doch dem Bergvolk seinen Willen unb sei dem Os wald nicht weiter hinderlich. Aber sie erhielt ein böses Wort und einen bösen Blick -um Dank. „Eine saubere Tochter, die gegen ihren Vater aufsässig ist! WaS willst b« bet dem verluderten Pack hier oben? Willst auch h u mtr dte Tage vergifte» und vergällen? Scher dich heim!" Traube blieb darüber ruhig. Ihr armes Her, war schon unempfindlicher gegen die harten Schläge beS Schicksals ge worden: sie wollt« nicht noch einmal nutzlos mit ihrem Ba- ter um ihre Liebe rechten, «n- deshalb antwortet« sie gefaßt: „Ich bleib' am Schacht und bet metnem Oswald." „Dann bleib' bi» »um Nimmerleinstag!" brüllte st« drr Vater an, wandte sich vo« ihr und ging in erregten Schrit ten um» Huthau». Dte Bergstpp« wurde aus da» Geschrei aufmerksam «ud unterbrach ei« we«ig ihr« geheime Beratung. „Jetzt schikaniert er noch sei« etge« Kind", meinte« st« und spanne« bann ihr« Gebankt« «etter. (Fortsetzung folgt.)