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Kus Ischopau und dem Sachsenland Am 26 April 1939. öpruch des Tages Nur i» vcr eigenen Kraft ru!,'t das Schicksal der Nation. Helmuth v. Moltke. Jubiläen und Gedenktage 1521: Fernao de Magalhaes, erster Ecdunnegler, aus den Phiüppcncn gestoben. — 1809: Schill zieht gegen die Fran zosen. — 1930: Rudolf Heß zum Stellvertreter des Führers ernannt. Sonne und Mond: 27. April: S. N. 4.39, S.-U. 19.17; M.-U. 1.33, M.-A. 11.48 Der Sünder O Wenn es mal in Küche und Hof für fünf Minuten mucksstill ist und sich nichls, aber auch gar nichts rührt, — dann kommt Mutter auf einmal mit ganz ängstlichem Gesicht an und ruft: „Erich, Erich — wo steckst du wieder, gleich kommst dir her!" — Meistens ist es aber dann schon zu spät. Entweder stürzt im gleichen Moment in der Speisekammer mit Niescngepolter ein Regal herunter, oder die Ziegen sind los und grasen in Nachbars Rosenkohl, oder — ja, das ist eben Erich, das Sorgenkind, das Karnickel, der Sünder! Nichts ist ihm heilig, auf die toll sten Gedanken kommt er. Den ganzen Tag gibt er keine Ruhe, obgleich der kleine Kerl doch kaum richtig krabbeln kann! Aber er erforscht bereits die Welt ans seine Weisel Die jungen Bauersleute haben alle Hände voll z« tun ans dem Hof. Wer kann sich da viel nm die Kinder kümmern? Mit den beiden älteren, Gerda und Hannes, geht cs ja. Die helfen sich schon selbst und sind ruhige Kinder. Aber Erich! Wo der Bengel bloß das Tempe rament her hat. Mutter kommt aus der Aufregung über haupt nicht mehr heraus. Vielleicht ist er jetzt gerade wieder über Vaters Werkzeugkasten, oder bei der Dung- grube, oder er nimmt der Glucke die Eier weg, nm zu fehen, ob schon Hühnchen drin sind! Vater hat ja viel Geduld. Aber die Sache mit den Eiern ist doch zu schlimm. Als die Lehrersfrau am Nachmittag am Tor vorbeigeht, hört sie mörderisches Gebrüll. Das ist Erich, der die Strenge der väterlichen Hand gründlich zu spüren kriegt. Die Lehrersfrau mag Mutter sehr gern und kommt aus dem Rückweg vom Dorf mal vorbei. Mutter steht gerade am Plättbrett. Aus dem Winkel hinterm Bett tönt unter drücktes Schluchzen des Sünders. Mutter seufzt „Ich kann mir nicht denken, daß der Junge schlechte Änlagen hat. Es ist mir ein so unbändiger Beschäftigu'ngstrtcb in ihm..." „Ja, das ist es ebenI Das ist der springende Punkt", sagt die Lehrersfrau. „Es gibt eben Kinder, deren Beschäfti- gungstrieh von vornherein in die richtigen Bahnen gelenkt werden muß. Haben Sie noch gar nicht daran gedacht, ihn in den Kindergarten zu schicken? Einmal ist er da gut aufgehoben, und dann hat unsere neue Kindergärtnerin so viele nette Einfälle, geht so auf jedes einzelne Kind ein . . ." Nm nächsten Morgen trottet Erich an Gerdas Hand ins Dorf. Auf dem Hinweg zur Schule gibt sie ihn im Kindergarten ab, auf dem Rückweg nimmt sie ihn wieder mit. Am Nachmittag sucht die Mutter Erich und findet ihn — o Schreck — schon wieder im Schuppen, über Vaters Werkzeugen. Wie sie aber näher zusteht, — hat Erich sämtliche Hammer, Feilen, Zangen, Sägen, Schrau ben und Nägel sein säuberlich vor sich auf dem Boden ausgebrettet und ist dabei, alles schön in den Kasten ein- zuordnen. Mutter geht auf Zehenspitzen wieder weg. — Zum Geburtstag kriegt Erich die gewünschte Laubsäge; und dann gibt ihm der Vater ein ganz eigenes Beet im Garten, wo Erich Pflanzen kann, was ihm Spaß macht, und wo niemand die Pflanzen gießen und pflegen darf als er ganz allein! — Mutter aber sagt lachend zur Lchrerssrau: „Jetzt haben wir schon einen ganz brauch baren, kleinen .Sünder'!" Dr. Ingeborg Möller. Hohes Alter. Das Zschopauer Tageblatt gratuliert Hermann Brööner, An der Kirche 0, zu seinem heutigen 81. Geburtstag * Handel und Handwerk. Anläßlich des nationalen Feiertages finoet für Handel und Handwerk im Gasthaus „Mcisterhaus" Zschopau ein bunter Abend statt. Dieser ist auf Sonntag, den 30. 4. 1939 augesctzt. Eintrittskarten sind bei Pg. Barth, Martin- Mutschmann-Straße, sowie bei allen Walter» und Warten der DAF. zu haben. * Die Deutsche Arbeitsfront NS. Gemeinschaft „Kraft durch Freude". war auch in diesem Jahre bemüht, aus Anlaß des Tages der nationalen Arbeit allen Schaffenden wieder ein paar frohe Stunden zu bieten. Wer der König der Hexenmeister Ist, wollen wir noch nicht verraten, aber am Sonntag, dem 80. 4. 1939, 20 Uhr lernen wir ihn kennen, dort wird er als humorvoller Ansager in Erscheinung treten. Weitere Be- kanutmachung folgt noch. * Pflichtvcrsammlung der Dameuschueideriunuug. Am 17. April hielt die Damenschneider-Innung deS Kreises Flöha im Lehngericht Augustusburg ihre erste dies jährige "Pflichtvcrsammluug ab. Die Obermeisteriu, Frau Marie Richter sAugustusburg) eröffnete mit herzlichen Wor ten der Begrüßung die Versammlung. Ihr besonderer Gruß galt Sen Jungmcisterinuen, Gesellinnen und Lehrlingen, ferner dem Bezirlsinnungsmeistcr Pg. Spohr fDresöen), dem Kreishanüwerksmeister Pg. Heymann und der Fraucn- schaktsleiterin Frl. Rolfs sAugustusburg). In ihrer Be grüßungsrede gedenkt sie der politischen Ereignisse, die für unser Vaterland von so großer Bedeutung waren. Memel ist frei, ein weiterer Schaudpfahl von Versailles ist gefallen. Weiter läßt sie ihrer» Blick schweifen und gedenkt mit innigen- herzlichen Worten des 50. Geburtstages des Mannes, dem unser deutsches Volk alles zu verdanken hat, unserem Führer. Hierauf wurden mit kernigen Worten und Handschlag eine stattliche Anzahl Jnngmeisterinncn in Pflicht genommen. Darnach findet die Vorstellung der Junggesellinnen statt. Die Beste erhielt eine Vuchprämie. Die Obermeisterin legt ihnen nochmals treue Pflichterfüllung ans Herz und ermahnt sie, ihre Kräfte treu dem Handwerk zu widmen. Im An schluß wurden die Zwischenprüfungszeugnisse ausgehänöigt. Musikalische Darbietungen umrahmten diese feierlichen Handlungen. Nun ergriff Vczirksinnilngsmeister Spohr das Wort und beglückwünschte die Jungmeisterinnen und den jungen Nachwuchs. In seiner Rede gedachte auch er des 50. Geburtstages unseres geliebten Führers und forderte die Anwesenden auf, als Dank die Adolf-Hitler-Spende pünktlich abzusühren und im Handwerk wirklich etwas Gutes zum Nutzen der Volksgenossen zu leisten, stets bestrebt zu sein, noch zuzulernen. Kreishandwcrksmcistcr Pg. Heymann , sprach zur Vertrauensfrage der Obcrmeistcrin. Hierauf lief der Lehrfilm: „Das strenge Kostüm". Berufskamerad Frauke sFaukcuberg) gab hierzu erläuternde Erklärungen. Er fand reges Interesse und großen Beifall. Die Jnnungs- kassenführerin, Frau Elise Herrmann (Erdmannsdorf) trug die Jahrcsrechnung 1938/39 und im Anschluß den Haushalt plan 1939/40 vor, der einstimmige Annahme fand. Wie immer, wurde ihr der Dank für ihre Mühewaltungen aus gesprochen. Nun wurden noch verschiedene Fachaugelcgcu- heiten erledigt, u. a. sprach die Obermeisteriu über das Ju- gcudschutzgesetz und fachliche Vorschriften. Mit einem drei fachen „Sieg Heil" auf den Führer wurde die gut verlaufene Versammlung geschlossen. Befriedigt und mit neuen Kennt nissen konnten die Berufskameradinnen zur Weiterarbeit heimgehcn. * Großveranstaltung der Hitler-Jugend. Bann- nnd Untergausportfest vom S. bis 11. Juni 1989. Die Pressestelle des Bannes Flöha <181) der HI. schreibt uns: Schon alljährlich waren die Sportfeste der Hitler-Jugend und des BDM. ein besonderes Ereignis auf sportlichem Gebiet. An diesen Tagen stellten die Jungen und Mädel unseres Kreisgcbietes den hohen Stand ihrer sportlichen Arbeit unter Beweis. Eltern und Erzieher waren immer Zeugen dieser ritterlichen Kämpfe, die bewiesen, daß nur in einem leistungsfähigen und gesunden Körper ein gesunder Geist lebt. In diesem Jahre tritt nun die Hitler-Jugend des Ban nes Flöha ll81) gemeinsam mit dem BDM.-Untergau mit einer Großveranstaltung an die Oeffentlichkeit. In den Tagen vom 9.—11. Juni werden in der alten Kursürstenstadt Augustusburg Tausende von Jungen und Mädel zu ihrem diesjährigen Bann- und Untergausportfest zusammen kommen. Diese Veranstaltung wird für unser gesamtes Kreis- gebict ein besonderes Ereignis werden. Die Vorarbeiten sind bereits in allen Einzelheiten ausgenommen worden. Hitler-Jugend und NSNL. kamen schon dieser Tage im „Ratskeller" Augustusburg zur ersten Arbeitsbesprechung zusammen, in -er Bannführer Neumann mit den verant wortlichen Kameraden dieser Großveranstaltung die ein zelnen Aufgaben -urchsprach. Die Veranstaltung selbst wird am Freitag, dem 9. Juni, mit einem Festabend, der vom BDM.-Werk „Glaube unb Schönheit" gestaltet wird, im Gasthof Lorenz, Flöha, eröffnet werden. Am Sonnabend, 8.80 Uhr, beginnen in der Verg- stadt die einzelnen Wettkämpfe. Abends wird ein Sing- wcttstreit von HI., DJ., BDM. und IM. burchgeführt und um 20.30 Uhr startet die Motor-HI. zur NachtorienticrungS- sahrt. Am Sonntag, dem 11. Juni, treffen bis 7.45 Uhr die Einheiten aus dem gesamten Krcisgebiet in Augustusburg ein. Der Tag selbst nimmt mit einer Morgenfeier im Schloßhof seinen Anfang, die auf den Reichssender Leipzig übertragen wird. Im Nahmen dieser Morgenfeier spricht Gauschulungsleiter Pg. Studentkowski. Nach dieser Feier werden die einzelnen Wettkämpfe fortgesetzt. Die Flieger- Gebrauchsmittelentweudung. Dis verehelichte L. ist obiger Uebertretung angeklagt. Sie erhielt einen Strafbefehl über 10 Reichsmark Geldstrafe, ersatzweise 2 Tage Haft. Hiergegen hatte sie Einspruch er hoben. In einem hiesigen Haushalt war man darauf auf merksam geworden, daß aus dem verschlossenen Kohlcnschup- pcn auf unerklärliche Weise nach und nach Briketts abhanden kamen. Um auf die Spur zu kommen, legte man am 11. März 6 Stück und am 13. März d. I. 8 Stück besonders hin, am anderen Tage waren sie verschwunden. Da sich unterhalb der Bretterwand des Nachbarkohlenschuppcus ein Loch im Erdboden befand, durch das es möglich war Briketts hindurchzuziehen, so lenkte sich natürlich der Verdacht auf die Besitzerin dieses Schuppens. Diese war empört hierüber und bestritt die Tat, ja sie suchte den Bestohlenen der fal schen Anschuldigung anzuklagen. Hierdurch kam die Sache vor das Gericht. In Ler heutigen Hauptvcrhandlung bestritt die Ange klagte auf das Entschiedenste ihre Verfehlung, sie sei an einer Mandelentzündung erkrankt gewesen, habe mit Fieber im Bett gelegen und während dieser Zeit habe ihr Mann die Kohlen und Briketts hcraufgcschafft. Die Vernehmungen der Zeugen ergaben aber ein anderes Bild, Stück auf Stück bauten sic sich zu einem unwiderleglichen Indizienbeweis zusammen, der durch eine vom Gericht ungeordnete Orts- besichtiguug nur noch mehr befestigt wurde. Der Amtsanwalt als Vertreter der Staatsanwaltschaft kam nun zu Wort. Die Beweisaufnahme habe folgendes ergeben: Tie Kohleuschuppeu liegen nebeneinander. Es stehe fest, daß Briketts verschwunden sind. Nur die Ange klagte könne hier als Täterin in Frage kommen, eine andere Möglichkeit bestehe nicht. Wegen des geringen Wertes der veruntreuten Briketts sei der Strafbefehl sehr niedrig aus gefallen. Da aber die Angeklagte in dreister Weise leugnet und sich als verfolgte Unschuld hinzustellen sucht, beantrage er, die Strafe zu erhöhen auf 20 Reichsmark Geldstrafe, er satzweise 4 Tage Haft. — Die Angeklagte bestreitet beharrlich s ihre Schuld und bittet um Freisprechung. HI. tritt mit einem Modellwettbewerb und einem Wei aufrüsten von Segelflugzeugen an die Oeffenlichkeit, i Plaue-B. finden zu gleicher Zeit die Kanu- und Bootswec kämpfe statt. Um 11 Uhr beginnt dann weiter ein Bann Vergleichsspiel im Fnßball. Der Nachmittag wird mit den Schauvorführungen ui' Entscheidungskämpfen den Höhepunkt des Festes bringe Nach der Begrüßung durch den Bannführer werben DJ., BDM. und IM. Beweis ihrer sportlichen Leistung a legen. Es folgt 16.30 Uhr die Siegerehrung, der sich die Abschlußkundgebung anschließt. 18 Uhr Vorbeimarsch der Hitler-Jungen und Pimpfe vor dem Gebietsführer. Schon heut« möchten wir auf diese Großveranstaltung Hinweisen, die neben den Jungen und Mädel Tausende von Eltern und Erziehern nach der Bergstadt rufen wird. Mer ken Sie sich bitt« alle: Vom 9.—11. Juni 1939 Großveranstal- tnna — Vann- und Untergausportfest in Augustusburg. * Witzschdorf. Ehrung «cnes verdienten Beamten. Am Geburtstage des Führers wurde dem Hauptwachtmeister Max Mols im Nahmen der Abendfeier vor der gesamten Einwohnerschaft das Treudienst-Ehr«nzeichen 1. Klasse tu Gold durch den Bürgermeister Richter feierlich überreicht. Weißbach. Auszeichnung. Am Geburtstage des Führers konnte ! Bürgermeister Weißbach im Beisein der Gemcindebcamten j dem Polizcihauptwachtmeister L. Uhlig die Polizeidienstaus zeichnung 2. Stuf« überreichen. * Chemnitz. Beim Aus st eigen aus der Straßenbahn von einem Kraft wagen angefahren. Der Polizei präsident teilt mit: Auf der Hartmannstraße wurde «ine 25 Jahre alte Verkäuferin, di« aus einer haltenden Straßen bahn ausstieg, von einem Personenkraftwagen angefahren und an eine Plakatsäule geschleudert. Sie erlitt hierbei ein« leichte Gehirnerschütterung und wurde deshalb nach dem Küchwaldkrankenhaus gebracht. V«rsicherungsbetrüger. In letzter Zelt trat in verschiedenen Städten des Deutschen Reiches ein Betrüger auf, der sich vorwiegend an Witwen wendete. Er schwindelt« diesen vor, daß für den Verstorbenen ein Versicherungsbetrag ausgezahlt werden soll. Dabei verstand er «S, seine Opfer um Geldbeträge zu prellen. Ueber die erhaltenen Betrüg« quittierte er mit „Albert Rother". Beschreibung: 45 Jahr« alt, 1,65 Meter «roß, schlank, dunkelblondes Haar, schwarz« Augen, spricht schlesische Mundart und zieht beim Gehen das rechte Bein nach. Vor dem Betrüger wird gewarnt. Verdächtiger Fund. Die Staatliche Kriminal polizei sKriminalpolizeistell« Chemnitz) teilt mit: Am Oster« sonntag wurde in den Vormittagsstunden in einer Hecke deS jüdischen Friedhofes im Stadtteil Altendorf ein fünf big sechs Monate alter Fötus aufgefunden. Er war in einem kleinen Blechkasten und dieser wiederum in einem kleine» Karton verpackt, der die Aufschrift „Zieger und Wiegand, Gummiwarenfabrik in Leipzig" trug. Nach ärztlichem Be fund muß der Fötus einige Tage vordem dort abgelegt wor den sein. Die bisher angestellten Erörterungen waren er folglos. Es besteht der -ringende Verdacht, daß eine Ab treibung vorliegt. Drei nächtliche Feuerala rme. Der Löschzug 5 der Feuerwache Altchemnitz rückte am Montag 21.46 Uhr mit einer Krastfahrspritze nach dem Flughafengeländ« aus. In einer Müllgrube brannte Müll und Abraum in größeren Mengen. Die Besatzung griff mit einem C-Rohr ein und hatte nach ziveistündiger Arbeit bas Feuer gelöscht. — Um 23.40 Uhr wurde di« Feuerschutzpolizei durch den üffent- lichen Melder Harbenbergstraße 4 alarmiert. Bei Ankunft des ausgerückten 1. Löschzuges brannten ein« Gartenlaub« und zwei kleine Geräteschuppen in dem Gelände -es Klein- gärtnervercins „Kappel" lichterloh. Mit einer Schlauch leitung konnte das Feuer bald gelöscht werden. Der Geräte schuppen mit sämtlichem Inhalt ist vollständig niederge brannt, nur die angrenzende Gartenlaube konnte teilweise Das Urteil lautete: Di« Angeklagte wird wegen Ge- brauchsmittelentwcnbnng zu 12 Reichsmark Geldstrafe, er satzweise 3 Tage Haft kostenpflichtig verurteilt. * Kindesmord vor dem Schwurgericht. Die zwanzigjährige Margarete Elfriede Schreiter aus Hohnüorf wurde vom Schwurgericht in Chemnitz wegen Kindestötung zu zwei Jahren vier Monaten Gefängnis ver urteilt. Die Angeklagte hatte aus Angst vor den Eltern diesen verschwiegen, daß sie sich bereits wieder in änderen Um ständen befand, -a sie schon ein uneheliches Kind hatte. AIS das Kind dann zur Welt kam, erstickt« es die Schreiter mit der Bettdecke. Dann legte sie die Leich« eingepackt in einen Schrank. Der Verlobte vergrub bas Kinb in dem guten Glauben, es handele sich um ein« Totgeburt. Der Angeklag ten wurden mildernde Umstänö« in Anbetracht ihrer Jugend und ihres offenen Geständnisses gewährt. * Vorsicht! Anzahlungsbetrüger mit Sasapparaten! Die Kriminalpolizei fahndet nach dem dreißig Jahre alten Albert Herbert Döhler aus Dresden, der Anfang April d. I, für eine Dresdner Firma als Provisionsreisender tätig war. Döhler nahm Bestellungen auf Gasöfen, -kocher und Heihwasser- spender entgegen. Obwohl er keine Inkassovollmacht besaß und in mehreren Fällen wußte, daß der «ntgegengenommene Auftrag nicht ausführbar war, kassierte er als Anzahlung geleistete Be träge in Höhe von 5 bis 20 RM und verwendete das Geld für sich. Von den Kunden seines Vetriebsführers borgte sich Döhler unter unwahren Angaben Beträge von 10 bis 30 RM. Der Betrüger ist noch im Besitz eines Auftragsbuches mit dem Firmenausdruck „Easapparatefäbrik Jupiter-Müller". Döhler, der schon cm Jahre 1938 in Dresden und Umgebung als betrü gerischer Weinrecsender auftrat, ist 162 Zentimeter groß, unter setzt, hat dunkelblondes Haar, Hohe zurückweichende Stirn^ dun kelblaue Augen, gradlinig» Nase, kleinen Mund, vollständige Zähne, ovales, aesundfarbiges Gesicht und am zweiten Glied des linken Mittelfingers «ine Narbe. Die Kriminalpolizei warnt vor diesem Betrüger und bittet, bei erneutem Auftreten seine Festnahme zu veranlaßen. Amts- und Schöffengericht Zschopau 25. April 1939.