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H—. ErMk.N^ »Le» Tageblatt für Schneeberg und Umgegend , , , ,, für die königl. und städtischen Behörden in Äue, Grünhain, Hartenstein, Zohann- ^VllflÄVmll georgmstadt, Lößnitz, Ueustädtel, Schneeberg, SchwarMberg bM. Wildenfels tardivr 53 P-st-Zeftungillst« Nr. 2212. »anbetSgewerben ortSooftzeiuch am tktrmeßfonntage (28. Okto- Borm, bi- abends 10 Uhr mit Ausschluß der Zeit de« be Qr Richter. L uratear, tigün >« die ooo^ 00v^ soo^ ir. LOS. ich zwei ither«, »zither Telageamm-Adresse: volkssrrnnd Schneeberg. idermstr. 3 Iibren -schäft, e, oorr aufen. Fernsprecher: Schneeberg »i- Aue 2». Schwarzenberg iZ. ISN 2» bis ifegew ILÄ, d zum I. o. Nachdem die Herstellung der Hänelgaffe und de« oberen Theils de« von der Ma- rievstroße nach Zschorlau führenden Kommunikation»»««»«, soweit er in hiesiger Flur liegt, beendet ist, werden diese Wege zur Benutzung wieder fnigegebm; e« ist aber bi» zum 3. November diese« Jahre« verboten, die Wege mit Wagen, die mit mehr al« KO Eentnern beladen find, zu brfahre«. Ebenso ist bi« auf Weitere« verboten, die Stein«, welche zum Zwecke der Fahrbahn gelegt find, zu überfahre« oder in ihrer Lage zu v»r- ind«rn. Übertretungen dieser Verbote werden mit Geld bi« 20 Mark oder entsprechen der Hast bestraft. Neustädtel, den 24. Oktober 1900. Künftigen Sonntag Nachmittag von 2 Uh* em ««langen im Gasthof zn« SSW«» hier -t« tafelförmiges Instrument sowie Kleidungsstücke und verschie denes Andere gegen Baarzadlung zur Beisteigerung. Sachi«nf«ld, d-n 84 Ok "ber 1900. K Göthel. O't«riLt<>r. >en An- dl Jahren rthschaft len , deSgl. 3 sucht so- lrthnr i. Evert I- e-derg. DrechS- , Bader- Der Stadtrath vr von Woy^t. 7,-« JnserLten-AnilLüm« für die am Nachmittag erscheinende Nummer bi» Vor- mittag N Uhr. sine Bürgschaft für die nächsttiigiae Aufnahme der Anzeigen bez. an den vorgeschrtebenen Lagen sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben. Auttoärtige Auftrüge nur gegen BoranSbezahlung. gür Rlletgade eingefandter Manuftripte macht sich die Redaktion nicht verantwortlich. Der neue Staatssekretär des Auswärtigen Amtes. Die Beförderung de« bisherigen Unterstaat«s,cr»tär« tu« Auswärtigen Amte- vr zur Freiherrn Oswald v. Richt bofen zum StaatSsecrerär diese« Amtes und zum preußischen StaatSminister als Nachfolger deS Grafen v. Bülow kommt nicht unerwartet. Ja de» ver Jahre«, während deren er wieder im Auswärtigen Amt zunächst als Colonialdircsior und seitdem als UnterstaalSseeretär thätig ist, hat Herr v. Richthofen sich so gründlich «ingearbeiret, daß es auffällig gewesen wäre, wenn ein anderer Diplomat an seiner Stelle zum Staatssekretär befördert worden wäre. Namentlich hat er sich auch a!« gewandter Regterungbvertreter und guter Redner im Reichstag bewiesen und eS wohl ver» standen, sich durch seine strena sachlichen Antworten und sein liebenswürdige« Entgegenkommen bei allen Parteien Dank und Anerkennung zu erwerbe». Herr v. R chthofe» ist der Sohn eine« bekannten preußisch-» Gesandten und bat in s« ner Jugend, entsprechend dem öftere» Wechsel de» Wohnsttz s seines Vaters eine recht eigenartige und mannig faltige Ausbildung erfahren. Er ist am 13. Oktober 1847 zu Jassy in Rumänien geboren, wo sein Vadr damals preußischer Gmeralkons il für die Moldau und Wallachei war. Mit diesem ging er dann nach Mexico, wo er seinen ersten Unterricht in einer spanischen Schule empfing, bi« er 1856 dem Cudettencorp« in Potsdam übergeben wurde. Von dort sollte er 1860 zur Seeunda in die Hauptcadettm- anstalt nach Berlin übersiedeln; aber er hatte dafür noch nicht da« vorschriftsmäßige L.brnSalter erreicht, und so b«. suchte er zunächst, da sein Vater inzwischen al« Gesandter »ach Hamburg versitzt «ar, eine Handelsschule in Hamburg und sodann das dortige Johanneum, auf dem er Ostern 1866 daS Zeugniß der Reife für die Universität erhielt Dann diente er sein einjähriges Jahr im 8. Garde-Regi- ment zu Fuß ab und machte in dem vierten Bataillon diese« Regiment» in dem vom Vroßherzog von Mecklenburg. Schwerin geführten 2. Reseroecorp» den österreichisch«» Feldzug mit. Als Reserveleutnant des 3. schlesischen Gre- vadier-Regiment» Nr. 11 rückce er am 27. Juli 1870 au» der damaligen Garnison Altona au«, nahm an der Schlacht bei Btonville-MarS-la-Tour, in welcher daS Regiment 41 Offizier« und 1119 Mann verlor, mit solcher Tapferkeit theil, daß ihm bald darauf da» Eiserne Kreuz verliehen wurde, und wurde unmittelbar nach der Schlacht, da simmt. Uche Adjutanten de» Regiment» gefallen oder verwundet waren, auf Anordnung de« gleichfall« tödtlich verwundeten RegimentSeommandeurS Oberste» v. Schöning zum Adju tanten de« 8. Bataillon«, und bald darauf gleichzeitig auch de» Regiment» ernannt. In dieser Stellung abwechselnd al« Regiments» oder Bataillon« - Adjutant, oder in beiden zugleich, sowie gleichzeitig al» untnsuchungSführender Offi zier aller drei Bataillone verblieb Freiherr v Rtchthofen bi» zum Schluffe de» Kriege« und bi« zur Demobtltfirung de« Regiment«, worauf er im Juli 1871 auch die holsteinschen Rtservisteu de« Regiment« nach Altona zurückführte. S«t« wettere« tapfere« Verhalten in den Schlachten bet Grave- lotte u»d Noiffeville, bet der Belagerung von Metz, während welcher da« Regiment 70 Tag», davon 54 Tage ununter brochen bet schlechtestem Wetter, tm Freien biwakirt«, sowie in den Schlachten von Orleans und Le Maa« bracht« ihm wtrdrrholt di« Anerkennung sein« höchsten Vorgesetzte« et». Infolge seiner Kenntntß der französischen Sprache wurde er vielfach, besonder« während seiner Stellung al« Pla-major in Troy«« zu Verhandlungen mit den französischen Cioil- »ad geistlichen v»hördm, urter andern mit den Bischöfen von Troye«, Orlean« «ad St. D.ü, verwandt. Frhrn. o. Rtchthofen zum Staatssekretär dcs Auswärtige« Amt««. Berlin, 24. Oktober. Der Reichskanzler Graf v. Bülow stattet« heul« Morgen d«m hier wieder eingetroffe- nrn Fürsten zu Hohenlohe ein«» längeren Besuch ab. Berlin, 24. Oktober. Die .Norddeutsch« Allgemeine Zeitung* erfährt: D:r R-tchSkanzler und Minifterp äfidrnt Graf v Bülow hat i» der gestern unter seinem Vorsitze abgehaltenen Sitzung d«S Stams »inisteriu-n« nach warmen Worten d«r Anerkennung für den Fürsten zu Hohenlohe- Schillingsfürst in einer (ärgeren Ansprache auf vir Noth- wendizkett einer einheitlichen und geschloffenen R gierung hingewiesen a!S einer unerläßlichen Vorbedingung für die jenige Stetigkeit und Zielbewußtheit in der inneren Politik, sie da« Land verlang« und brauche. Berlin, 24. Oktober. Die .Nordd Allgem. Ztg.* meldet: Dem Vernehmen nach ist der erste Sekretär bet der Gesandtschaft in Peking, v. Below-Saleske, zum zweiten Sekretär bei der Botschaft in Paris, der zweite Sekretär bei der Gesandtschaft in P.kinq, v. Bergen, zum dritten Sekretär bü der Botschaft in Rom in Aussicht genommen. Der Verwiser de« Consulat« Zanzibar, Vieeeonsul Graf Hardenberg, wurdVygum dortigen Consul ernannt. Vohwinkel, 84. Oktober. Das Kaiserpaar wohnte, nachdem e« mit der Schwebebahn hier etngetroffen war, der Enthüllung de« StegeSbrunnenS bei, der di« Figur d«r Germania zeigt. A «dann reisten die Majestäten nach Effrn weiter, wo sie um 3 Uhr 20 Minuten auf Villa Hügel eintrafen. — Bei seiner Anwesenheit in Barmen sagte der Kai ser in einer Erwiderung auf die Begrüßungsansprache de» Bürgermeisters u. a.: Die Bedeutung Barmen« sei ihm be- kannt, vor allem di« Bedeutung für den Handel auf dem Weltmarkt«. Er glaub«, in d«n l«tzt«n Tagen durch ein bedeutsame« Werk den Frieden und den Welthandel gefördert zu haben, nämlich durch da« Abkommen de» Deutschen Reiche» mit England, welches außer dem Deutschen Reich e die bedeutendste germa nische Macht sei. Hierauf drückte der Kaiser den Wunsch au«, daß Barmen blühen und gedeihen möge, und nahm den ihm dargebotenen Ehrentrunk entgegen. Berlin, 84. Oktober. Wen« behauptet wird, der deutsche Gesandte in Peking, Mumm v. Schwarzenstein, sei angewiesen wordm, mit Li-Hung-Ehang nicht eher in Ver- bindung zu treten, al» bi» dieser eine beglaubigte Voll macht über seine Ermächtigung zu den FrtedmSverhand- langen vorgezetgt habe, so ist die» dahin zu verstehen, daß d«r deutsche Gesandte sich dem Schritte der übrigen Ver treter anschließrn wird, die demnächst den FctedenSunt«- Händlern di« Forderungen der Mächte, über welch« diese sich geeinigt haben, zustellen werden. Natürlich kann da» nur geschehen, «eu« Prinz Tsching und Li Hung-Chang nach- aewiesm habe«, daß sie vom Kaiser Kwangsü thatsächlich bevollmächtigt find. Nach dem Verfahren, da« Li-Hung- Chana dem ihn, unbequemen französischen Gesandten Pichon gegenüber «ingeschlagen hat, wird man solch« Vorsicht auch vollkommen gerechtfertigt finden. Berlin, 84. Okt. Wenn hier und da im Ton« der Ungeduld auf di« noch »«»stehende« Antworten der Mächte auf di« Aufforderung -um Beitritt zum deutsch - englischen Abkomm«« hingewtrsen wird, so kann demgegenüber nur hervvrgehobm werden, daß an hiefiger amtl'cher Stell» auf «in« «sch« Entscheidung d»r Mächte gar nicht g«r«chn«t ist. Vertraulich« Mttth«ilung«u au» Petrr»burg u«d Washington lass«« jidoch <rk«nn«n, daß di»V.r- nachmü>S«ftta«e». «onnrm«tt»i«t«li»»rNch 1 Warksow». AppHUU vkN 26 Okkstökk 19lt0 w»— Inserat« werdenpr« karspaltkNi Zeile mitwPfa., Im amtlichen Lheil di« Vk-S »v. L/HVvt-b IvVV Egp- 250 2gespaltene Zeile mit»« Pf«., «Slamen die 3 gehalten« Zeil« mit 2SM. «vv berechnet; tadrllarsich«, au,«r,ewl>hnlicher Sa, nach erhöhtem Laris. Armenpflege in Schneeberg. Wir bring»« hierdurch zur öffentlichen Kenntriß. daß Herr Privatier Richard Leistner hier al» Armenpfleger im 1. Bezirke für den von hier verzogene» Herr» Schuhmachermeister Loui» Andrä gewählt worden ist. Schneeberg, am 83. Okto-er 1900. ,en de» Carl Lauter. »in stabe idtgung M» auf , zurück, daß er Ztrasan- floa. lüft suchte», Fahrrad Sport» 2 ORLsssiüs Soemtagsruhe betreffend ist der Geschäftsbetrieb in allen 'flA* Verkaufsstellen, b»z. die Beschäftiguna von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeiter» in allen Handelsgewerben ortSvolizeilich am KirmetzsoNNtag- (28. Okto- b«r d. I.) Vv« 1t Uhr Borm, bis abends 1v Uhr mit Ausschluß der Zeit de« NachmülogSgotteSdienst,- nachgelaffen. I« llebrigen wird auch d«r Ladenschluß für abends 1v Uhr (statt 9 Uhr) nachgelaffe« für die Tag« Sonnabend, 27. bi« Mantaa, 29 dss.; ,s kann in dieser Zett die den Gehilfen, Lehrlmgm und Arbeitern in offenen V.rkaufSkrllen rc. nach Beendigung ver täglichen Arbeitszeit gemäß 8 139o Abs. 1 der Gewerbeordnung zu gewährende un unterbrochene Ruhepause von mindestens 10 Stunden verkürzt werde». Rath der Stadt Lößnitz, 23. Oktober 1900. Zieger. Bcgrm. Sonnabend, den 27. Oktober 1900, vormittags 10 Ühr sollen im Gasthaf -WM grüne« Baum irr Bernsbach 1 Fletschwtegeblock mit Vier- schneider und 1 Brückenwaage mit Gewichten meistbietend (egen sofortige Baarzahlung zur Versteigerung gelangen. Schwarzenberg, am 24 Oktober 1900. Ter Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. S.kr. Rcth. Gleich nach dem Feldzug« wurde er a s Affffor bei der Kreisdirrction in Erstetn angestellt und im folgenden Jahre dem BezirkSpzäfidium dr» llnterelsoß beige zebrn. Gleichzeittg vollendete er den juristischen Vorbereitungsdienst, de» er 1869 bei« Amtsgericht zu Altona begonnen hatte und bestand End», December 1873 zy Colmar di« groß: Staatsprüfung, die erste, dir unter deutscher Verwaliiwg im Elsaß abgehalte« worden ist. Bald darauf verlieh ihm auch die Universität Straßburg auf Grund einer Arbeit über die staatsrechtliche Gültigkeit der während des Kriege» 1870/71 von der französischen R-gierung erlassenen G-setzr und auf Grund mündlicher Prüfung den juristischen Doctor- Hut. Von 1876 bis 1885 gehörte er dem AuSwärtigtn Amte, zunächst al» ständiger HülfSarbeiter dann al» oortragen der Rath an. Hier verdiente er sich seine Sporen nach einer Aufzählung der K Z. durch den Abschluß der Staatsoerttäge über die Regelung dis Fideicommiß-Vermögen» de» vormal» kurhesstschen Hause», der Consularverträz« «tt Griechenland, B afilten und mit Serbien, der Handels- und Schifffahrts- verträge mit Spanien und Griechenland, de» Musterschutz- Verträge» mit Belgien u. s. w. Nachdem Fürst Bismarck gegen den Widerspruch Enaland» die Zuziehung ein?» deut- scheu und eine» russt'chen Comm ssar» i« die bis dahin nur von den vier andern Großmächten gebildete ägyptische Staatischulden-Verwaltung durchgesetzt hatte, ward Frhr. v. Richthofen zum deutschen M tgliev dieser V-rwa tung tm Februar 1885 ernannt und in dieser Stellung ist er über elf Jahre geblieben. Er war bei den Verhandlungen über die Aufnahme neuer internationaler ägyptischer Anleihen, bei der Schaffung des ägyptischen StaatS-Reservefond» und vor allem bet der Umwandlung der ägyptischen privilegirten und der Daira Anleihe in erster Linie betheiligt und e» ist ihm dabei gelungen, die Gleichstellung Deutschland» Frank reich und England gegenüber auf jede Weis« zu wahren. Mit besonderem Nachdruck hat er auch di« dru sch-ägyptischen Untrrnehmung«», namentlich di« deutschen Bahubauten unter stützt und den Abschluß de» deutsch-ägyptifchm HandelSorr- trage» gefördert. Nicht zu mrg'ffen ist auch die außerge- wöhnliche Gastfreundschaft, die er und seine inzwischen »er- stsrbene Gemahlin, di« Tocht«r de» General» v. Hartmann, zahlreichen Deutschen, die Aegypten besuchten, geleistet haben. Nach dem Abgang« de» zum Senattprästdenten beim Reichsgerichte ernannte« vr Kayser wurde er im Dezember 18» 6 zu« Direktor der Colonialabthetlung de» Auswärtigen Amte» ernannt; doch war hier seine» Bleiben» nicht lange, obwohl die colonialen Kreise sein« Ernennung mit großer Freud» begrüßt hatten und sich in dem ihm entgeamge- brachten Vertrauen nicht grtäascht sahen. Denn al» im Sommer 1897 Frhr. Marschall v. Bieberstein durch de» jetzige« R«ich»kavzl«r Grafen o. Bülow ersetzt «nd bald darauf drr damalige Unterstaatssekretär Frhr. v. Rotenhan mm Gesandten in B»ra ernannt wordm «ar, fiel die Wahl für die vesetzuug des UnterstaatSsekretärpostrnS auf de» Frhrn. v. Richthofen, und daß st« in j«der Hinficht «in« glücklich« war, hat drr Anlauf der lrtztm dr«i Jahr« voll- auf b«wiesm. Vor all«« ist «S H«rm o. R chtyofm auch grlungen, sich das voll« Verträum der Mitglieder des dip lomatischen CorpS m »rwerben, die sehr -em mit ihm ver- handeln «nd seine jetzig» Beförderung mit großer Genug- thuung b»grüßen ««den. LageS-elchi-t«. Dentschlnnd. Berlin, 84. Oktober. D« »ReichSanzitger' v«öf- fentlicht die Emeurnmg des bisherigen UuterstaatSsekrrtärS