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ErMebDolksfrmnÄ. ^»prvtv» MV-« Tageblatt für Schneeberg und Umgegend 53 Inserat«: tm AmteblLttbkttri der Rau» der «jp.PetitjeÜe 1» Pfa., deiäl. NfO str auesttr» I» Ply., tm amtlichen Theil der Raum der 2 sp. Petit»«»« ««V ,, Pk . im «eN -Thril die 8,p.Pelitzeil- ,l» Pfg. Bürgerverpflichtung Renstädtel vr Richt». B. Neustädtel, am IS. Dezember 1900, Beziehungen beeinflussen lasse« könnt», zeigt ««nig Berstäud-WKu^b^. Zukost 8SA- itz abner ührt an, wie in den kür Polen and in den doch «erd« Niemand NereMdret. o 0 den wir Lelegramm-Adresser volkrfreund Schneeberg. 0 0 n 0 0 5. -. * 5, mzbmgt lagen Als Bürger hiesiger Stadt find in Pflicht genommen morde«: Herr Hauptmann a. D. und Ga»anstalt»dtrigent Fran- Böttge» , Kaufmann Gustav Lietz , Hutmann Trust Richard Schlegel. die Höh« der Entmin, fltr j^ett verbrauchten Kubikmeter Wasser — 1» >4 zu bezichlln. Nenpädtel, am 1S. Dezember 1900. Der Stadtrath. vr Richter. «iß für den Charakter »nd die BaterlandSliebe des Kaisers. (Bravo.) Für den Kaiser find lediglich national«, deutsch» Gesichtspunkt« maßzebend. Wenn dem anders märe, «m« irgendwie verwandtschaftliche Beziehungen, »mn irgend* welche dynastischen Rücksichten Einfluß Hütten auf unsere auswärtige Politik^ würde ich nicht einen Lag länger Mi nister bleiben! (Lebhaftes Bravo.) - Zu Haffe', Kritik des deutsch-englischen Abkommous bemerkt d« Reichskanzler: Die dmtfche und di» «MM Rtzzipruug Km»m üb««i«, Freitag, 14. T^ember 1S00 P»ft-S«itm^»Nft« «r. 2212. L itr. fabrik Sparvereiu für das Auerthal betr. Dem in der Generalversammlung »o» 1L d. Mt». gefaßten Beschluß zufolge, «erden die Mitglieder d«S Sparvereins für da» Auerthal hierdurch avfgefordert, ihre Einlagebücher, soweit die» noch nicht geschehe», am Freitaa , den 14. d. Mts. in der Zeit von Bonn. 8—1» «nd Nachmittag 2-8 Uhr i« Stadthaus (kleines Gast zimmer, rechts am Haupteiugang) abzug«dm. Lu», am 1». Dezemt« 1900. Für den geschäftsführenden Ausschuß r Stadtrath Rudolph. Renstädtel. Wasserzins. Di, städtische« Kollegien habe« beschloffm, Punkt III Ziffer 1 des I. Nachtrags zu den Bestimmung«« über di« Benutzung unser« Hochdrvck«aff»rleitu«g vom 1. Januar 1901 ab in Wegfall zu stellen. Demnach wird vom gedachten Zeitpunkt« ab für jede» an die Hochdrvckwuffnlettung angeschloffen« bewohnte Grundstück, m dem »in Wass«, meff« aufgestellt ist, Fcriwoffer nicht mehr gewährt, sondern eS find ohne Rücksicht ans Ei« weiter- Erklärung des Reichskanzlers in der »«renfrage. Nochmals stand gestern tm Reichstag di« Etat»b«ath- «ng auf d« Tagesordnung. Ziemlich interesselos hörte daS schon sehr gelichtete HauS die ersten Redner mit an. Herr Rickert, d« de« Reigen eröffnete, ist freilich auch nicht d« Mann, daS Gespenst d« Langwell« auS dem hohe« Saal» zu bannen. Auf sein« verschiedenerlei Anzapfungen «ah« sich Hrrr v. Goßler die Mühe, di« Gerücht«, di« vo« drr Etnführuug et««S ««ven Gewehres reden, für baar«« Unsia« zu «rklär««. Dann bekam di« Debafl« wieder einig«» Schwung, als Professor Hass«, d« brkannt« Alldeutsch», W MßMlWpn und Kümea E^ationale» «reif- DEWiM« M empfang» de» Präsidenten Knig« zu schildern versuchte. Unmittelbar nach Haffe erhob sich der Kanzler; mit jener dialektischen Gewandtheit, die für ihn typisch geworden ist, wandte er sich gegen die Vorwürfe, die sowohl gestern von Bebel wie heute von Haff« «»knüpfend an die Reis« Krüg«» g«g«n ihn «rhob«« worden se m. Die Emzelhritm, die « dabet «zählte, wirkten verblüffend. Reichskanzler Graf Bülow führt au», seine oerantwortliche Stellung lege ihm die Pflichten auf, sich lediglich von der StaatSraison letten zu lasse« und auf der toriL ÜIW» d« Wirklichkeit zu bleibe«. Gr sei überzeugt, daß der Abgeordnete Haffe, wenn er an seiner Stelle stände, «nd chie Welt »nd Europa so kennte wie er, genau dieselbe Politik machen würde. DaS glaube und erwarte er von Haffe'» Patriotismus. Vieles von dem, wa» Haffe heute sagte, glaube « schon am Montag widerlegt zu Haden. Er wende sich daher zu dem, was « Neues vorbrachte. Be- zügltch d»S Vorgehens gegenüber Krüger «klärt der Reichs kanzler : Di« Nachricht, daß Krüg« beabsichtige, nach Ber- lin zu komme«, war für die Regierung überraschend und kam ihr nur 24, höchstens 48 Stunden z», bevor die Ab reise fiattfindeu sollte. Bi-Her war angenommen worden. « würde sich von Paris «ach Holland begeben. Worauf die Sinnesänderung deS Präsidenten zurückzuführen sei, «olle « «««örtert lasse«. (Hört! Hört! links.) Redner fährt fort: Als wir hörte«, Krüg« wolle in kleinen Etappen über Köln «nd Magdeburg «ach Berlin sich begeben, habe« wir ih« iy der höflichste« «nd rück sichtsvollsten Weise durch unsere Botschaft in Paris «nd Dr. Leyd» darauf aufmerksam mache« lass««, daß d« Kats« zu seinem Sedauern nicht t« d«r Lag« s«i, j«tzt d«n Präsident«« z« «mpfang«n, «nd ih« d»»halb bitte, vo« d«r R«is« Abstand zn nehme«. Al» darauf Krüg« doch di« Reise i«S W«k setzte, wurde ihm in Köln wiederum st« der all«rückficht»vollftm Weis« durch «us«»n Gesandten in Luxemburg -«sagt, d« Kais« sei auß« Stande, ihn jetzt z« seh««. lleberrumpel« lass«« wir vn» «icht, v«rg«walttg«n auch nicht! G«g«nüb«r d« Be- Hauptuna Hasse's, daß di« Haltung dir Regierung gegen- üb« Krüger hervorgtng« au» Rücklicht«« auf daS Aukland, «klärt d« Reichskanzler: Uns«« Haltung ging nur h«r»or ««» der Wahrung m»s««r Interessen. Wir thaten, «aS uns nützlich »ar und wa» di« Erhaltung des Weltfriedens erleichterte. Dab«t war «aS d« Beifall d«S Einen sogleich- giltig »i« d« A«g« d«S And«««. G«g««üb« d« gest rige« Behauptung vebel'S, daß di« Haltung gegenüber d« Reis« Krüg«'» und aegenüber drm südafrikanischen Krieg« zurückzuführen sei auf di« ««»andtschaftltchm vrzi«huag«n deS Kais«:», «klärt« Graf Bülow: Wi« di« ««-lisch« R«gter«ng u«d d« ««glisch« Hof zur R«is« «rüg«'» stehn», weiß ich «icht. DaS «kläre ich ab« auf daS Aller«atscht«d«ast«, daß s«it««S d«s englisch«« Hofe» »d« seitens d« ««glischen Regierung wed« an de« Kens« «och a« mich als veraatwörtlichen RetchSkanzl« hinsichtlich d« Reise Krüg«'» oder «ns«« Haltung im südafrikanischen Kriege wed« ei« Wunsch, «och »tu Anttag heran-etteten ist — Za der Ankunft de» LloyddampferS ,Cöln* mll ersten au» China heimkehrenden Kämpfern, über die bereits in unserer gestrigen Namm« berichteten, wird aus Wilhelmshaven «och folgendes bfrichtet: Di« Auflösung d«S am Dienstag etngetroffmen Ostastm-LranS- portß ist bereits in vollem Gange. D« zur Nordseestation gehörig« Theil d« Mannschaften wird, soweit « sein» Dienstzeit noch nicht absolvtrt hat, an die Stammformatio nen zurückgegeben; die übrigen werden entlassen. Die Mannschaften d« Ostseestatton gehen am Mittwoch auf der Bahn nach Kiel; di» -Töln' tritt am Donnerstag di« Heimfahrt «ach Bremerhaven an. Die heimgekehrten Mannschaften führten ein lustige» Lebeu, die Stadt Wil helmshaven, sowie namhaft« hiesig« Braurreirn hatte« Frei bier gespendet; in der .Hohenzollernburg' fand Commer» statt. Dorthin hatte sich da» Gro» der Leut» gewrndet, andere saßen in den Bterlokalen und gaben vor einem sehr dankbaren Publikum ihre Erlebnisse zum besten; et« gut« Thetl endlich war an Bord geblieben «nd belustigte sich dort. Alle» in allem find di« Leut« außerordentlich mäßig, während der langen Dienstzeit in den Tropen haben st« sich de» Genüsse» geistig« Getränke fast entwöhnt. Da» fl« «zählen, ist frei von Renommisterei und bestätigt, nament lich auch, wr» da» Drrhältniß d:r deutschen Seesoldaten zu ihre« ausländischen Kameraden betrifft, ziemlich genau da», wa» durch di« Berichte d« Krieg«.Correspondmtin bekannt geworden ist. Einstimmig «klären all», daß setten» d« Dmt- schen im Ginvemehmeu mit den Franzosen sirrngste Mann»» . zücht gehalten worden sei; Eagländ«, dies« namentlich im Punkt« de» veut«machen», und Ruff«» s«i«n dageg«u hart, grausam und un«btttlich zu Werk« gegangen. — Unt« d«n von d« ,CÄn* mitgrbrachtm militärischen Strafgefangenen befindet sich «in Mann, d« durch Urtheil d«» KriegSgerich» «in Jahr Grfänguiß «hast«» hat, weil er im Streit mll Chinssen da» Seitengewehr g»zog«n «nd «inen von dies«« am Ar« verl«tzt hat. Di« Gefangenen' find im übrig«« w«g«n kl«tn«« Vkrgehungm orrurthrilt worden, der am schwersten Bestraft« hat w.gen Wid«setzltchk«it SV» Jahr- Festung «halte« Daß unt« ihn««, wi« in Wtlh«lm»havm g»fliss«ntlich »«breitet wurde, steh zwei Leut« befände«, di» j« 15 Jahre Festung od« Zachthau» «halte« hätten, ist völlig unwahr. Krank« hatte di« ,Cöln* üb« 100 an Bord; fi« le>d«n, soweit e» nicht Bleffirt« stad, meist an d« Ruhr, TynhuSkcank« flad nicht daruatrr. Ein Patieiü, «in Hetz« von der .Iren«', ist «och auf der hiesig«« Rhed« gestorbrn; s«tne Lrtchr wurde in d« Nacht während d«» Durchschleus««» der .Cöln* an L»nd -«bracht. Di» Krau» t«n habe« im Marine Garnisonlazareth Aufnahme -«fanden; Jnseratrn-Annahme sUr dir am Nachmittag erscheinend« Nummer Li» Lor- mittag 11 Uhr. «tue Bürgschaft für die nächlttWye Ausnahme der Anzeigen bez. an den »oraeschricbeiien Tagen samic an bestimmter Stelle wird nicht , gegeben. AutwLrtig« AustrSg« nur »egen «orauibejahlung. Wr Rückgabe ^Iaiir0SN0 eingesanbter Manuskripte macht sich die«edaction nicht verantwortlich. «ttsVAitttA. daß da» Abkommen keine Bestimmung ««thält, di« fich be- znht auf einen Conflikt England» mit den südafrikanischen Republiken. Die Haltung Deutschland» gegenüber dem süd afrikanischen Kriege wär« genau dieselbe «nabbängige und neutrale gewesen, wenn da» Abkommen nicht «xistirt«. Da» Abkommen ging hervor nicht au» vo« un» übernommenen Verpflichtungen, sondern au» unseren wohlverstandenen In- »«essen. Di« von Haffe mit Unrecht so ungünstig -eur- theilten Abkommen wegen Samoa und de» Aangts« ent halte« kein« geheime« Bestimmnnge« und gar nichts, wa» nicht die ganze Welt weiß. Al» der Kats« Neujahr 1898 ein Telegramm an Krüg« richtete, handelte e» sich nicht um «inen Krieg zwischen zwei Staat»wesen, sondern um ein Fltbustittuntnnehmen. Red«« erklärt, er denk« nicht daran, da» Telegramm zu verleugnen, durch da» d« Kats« seinen richtige« Empfindungen für da» Völkerrecht einen korrekten Au»druck gab. Der Kats« habe aber nicht beabsichtigt, durch jene» Telegramm unsere Politik für imm« festzulegrn. Graf Bülow erklärt, er begehe keine diplomatische Jndt»kretion, wenn «sage, daß diese» Telegramm jedenfall» da» Verdienst hatte, durch die Aufnahme, welche «»fand, «icht in Deutsch land, sondern außerhalb Deutschland», die Situation für un» insofern aufzuklären, al» diese Auf nahme keinen Zweifel darüber ließ, daß wir im Falle «ine» Conflikt» mit England in Afrika allein auf unser« eigene Kräfte angewiesen sein würden. (Hört! Hört!) Darau» mußte ein, ge- wiffenhaste Regierung ihr« Schüsse ziehen, und sie hat sie gezogen. Za dem Borwurf Haffe'», wir hätten die Buren pr«i»gegebe«, bemerkt Red««, davon könne schon deshalb kein« Rede sei», weil Deutschland nie «in Protektorat üb« die südafrikanischen Republiken au»g«übt od« erstrebt hab«. Vor Allen könue von einer solchen PreiSgebung kein« Red« s«i«, w«U wir nur di« drutsch«n Interessen in der Welt zn wahre« habe«. Die südafrikanische« Repub lik«» könn«n «icht zum Angelpunkt unserer ganzen Politik werd««. W««n Hass«-«sagt hab«, die öffentliche Meinung g«h« -eg«« die Auffassung d« Regierung, so mach« ih« do» nicht irr«. Di« d««tsch« öffentlich« M«inung hab« -«ad« in dm Kraam d« au», «artigen Politik dmchau» nicht immer da» richtige getroffm. Sich für di« Interessen fremd« Völk« «ivzusetzm, s«i ei« «mschlich schön« Zn- de» deutsche« Bölke», politisch jedoch eia Kehl«, d« sich in d« B«-a«-mheit oft genug gerLcht hab«. Die Krmde, Völk« r«ttm zu wollm, hat «icht imm« Glück gebracht. R«dn«r führt a«, wie i« de« s«chzi-« Jahren die öffentliche M«inun- für Polm und in dm achtzig« Jahr«» für Bulgarien ging; doch werd« Niemand in» Zweifel darüber sei«, daß Fürst Bismarck damals mit sein« Politik daS Richtige traf. Deutsch« Jnt«»ff«n dürftm «icht für ft«md« Jntenffm pr«iSgeg«bm ««dm. (Bravo.) Bet Streitigkeit«« zwtschm ftemdm Bökem dürf« man «icht fragm, wo das R«cht nnd wo das U«r«cht li«zt. Der Poltttk« sei kein Sittenrichter, « hab« l«diglich di« Interessen uud di« Recht« deS «igmm Lande» z« wahren. Der Idealismus fei «in schönes Erbtheil d«S deutsche» Volke», da» «aa ihm erhalten müss-, ab« die Kreis» der aus- -qm«»-«. d«s d« fl« d»,« »N» PE L »Redner schließt: .So lauge ich hi« stehe, muß ich dm Frieden und die Wohlfahrt der diutsche» Volkes -ege» all« Störungen und Gefahren in Schutz nehmen, von welch« Seite sie auch kommen mögen, wie das «eine verdammt« Pflicht und Schuldigkeit ist!' (Lebhaft« Beifall.) MS der Reichskanzler geendet hatte, bestieg wieder einmal d« AbgeordnchkBeb« die Tribün-, nnmert« heftig sein« Angriff« g«gm den Grafen Pasadowsky, d«r ihn nur «in« sehr kurz« Antwort würdigte. D« Hauptinhalt d« langen Red« d«S Soeialistmfühwi» war, daß « sichtlich bemüht «ar, «ine» MeMatz zwischm dem Reichrftmzl« dm lktzterm «Miff, HM Mfte« sMdrtk « »einlche^Wb. Nachdem Vr Sattl« «och einmal auf dm Erzbischof Sta- blewSki zurück gekommen war, schloß die Debatte, und nu» folgte noch eine Anzahl recht bissig« persönlicher Be««- kungm. Morgen hofft man so mit der ersten Lesung d«S Etat» zu Ende zu kommen. Lagesges chichte. , - - ,. flr -lt königl. «nd städtischm Lehördm i« Aue, Grünhain, Hartenstein, Zohann- georgenstadt, Lößnitz, illmstädtel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw Wildenfels.