Volltext Seite (XML)
N«s«rv«, di« vor d« Hand al» Ersatzschiff für di« .Gmts«- nau « Krag« kommm kann. Daß nächst« brutsch« Krieg» schiff a» d«r Unfallstätt« d«r .Gneisevau* ist di« .Thar- tott«*, di« s«tt de« 84. Novemdn im Haft« v-n Korfu aat«rt«r di« bttd«« andnen Schulschiff« im Mittelme«, dt« .Moltke* und .Stosch*, krmze« hrur« an d«r syrisch«« «äst, d«t Jaffa uad Beirut. W«nn di« .Charlotte auch sofort »ach Malaga vo« Korfu b«ord«tt «ord«n ist, »t« «tu« M«ldu«- besagt, so ««den doch immer noch einig« Lag« v«g«h«n, dt» dt« F««gatt« die SttandungSfielle «rretcht haben wird, da gegen 350 deutsch» Meilen zurückzelegt «erden müffeu. Für dt» a«r«tt»t» Mannschast brr .Gnei- seuau* ist eS von hob«« Werth, datz di« .Tharlott«"' vor Malaga «rsch»in«n wird, d»un di« Schiffbrüchigen können alsdann au» den Beständen der .Tharlott»* zunächst mit d«n uothwendigen persönlichen AuSrüstunzSgegeuständea ver seh»« wilde«. — Dte .Nordd. Allg. Ztg * schreibt: Zu der schmerz- lichm Katastrophe, di» S. M. S. .Gaeiftnau* im Hafen von Malaga bitroffen hat, find dem Auswärtige» Amte zahlreiche Kundgebungen der Thellnahme zugegangen, dte da» Ausland unserem Verlust entqeg,«bringt. Ihre Maje stät die Königin-Regeuttn von Spanten unterrichtet« den Kaiserlichen Botschafter in Madrid von dem Unglück und sprach ihr« tiefst» Theilnahme au» mit d»r Bitte, dies Sr. Maj. de« Kaiser zu melden. Auch dt» japan'sche Regierung ließ durch den Minister de» Aeußern dem Botschafter ihr Beileid auSdrücke«. In der gestrigen Sitzung des japa« «ischen Senat» fand eine Kundgebung dati. Ja Madrid gaben Behörden und Privatleute viele Beweise der Sym pathie. Der Alkalde und der Stadirath von Malaga baten «amen» der Bevölkerung um Uebermittlung de» Ausdruck» tiefster Theilnahme an Se. Maj. den Kaiser. Das englische Auswärtige Amt durch Lord Lansdowne und dt« britisch« Admiralität durch Lord Selborn« bekundeten der Kaiserlichen Botschaft in London und dem Reicht«Marinramt ihre tiefste Theilnahme. Auch der früher« Letter der Admiralität, Lord Goeschen, ließ durch den Botschafter Grafen Hatzfeldt Sr. Maj. dem Kaiser tiefgefühlte» Beileid ausdrücke«. Admiral Sir John F>sh« ersuchte telegraphisch von Malta aus den htefigen Köngl. grvßdrttannische« Geschäft »träger, Sr. Maj. dem Kaiser und ber deutschen Marine im Namen der bri tischen Mittelmeerflotte die wärmsten Sympathien auszu drücken. Der Admiral fügte hinzu, die britischen Seeoffi ziere hätte« erwartet, binnen kurzem S. M. S. .Gneise- nau* in Malta zu seh-n, und härtendem deutschen Schul schiff «ine« herzliche« Willkomm zum Weihnachtsfest berei te« wollen. Str John Fisher thetlte mit, er habe in Ma laga Hilfe durch ein brtnscheS Kriegsschiff anbteten lassen, falls ein solches von Nutze« sei« könne. Dee König!, ita lienische Botschafter Graf Lanza brachte dem Auswärtige« Amt auf telegraphische Weisung de» Marchese Visconti Benosta das Beileid der italienischen Regierng zur Kennt- «iß. Se. Maj. der Sultan ließ in wärmsten Worten durch den Kaiserlichen Botschafter in Konstamtvovel Sr. Maj. dem Kaiser seine Sympathie bezeige«. Der Königl. griechische Gesandt« Rangabe übermittelte dte Theilnahme seiner Re- aierung. General Rocca, der Präsident der argentinischen Republik, sprach durch Vermittlung des Kaiserliche« Ge schäftsträgers in BuenoS-Ayre» sein tiefste» Beileid au». Magdeburg, 18. Dezember. Der Kaiser hat, dem .Magdeburger A«z * zufolge, an den Stadtältesten Kretsch mann hier folgendes Telegramm gerichtet: .Zu dem großen Verlust, der Sie und Ihre Enkelkinder durch den Tod Ihre» Sohne» beim Untergange der .Gnetsenau* ge- troff««, sprich« ich Ihn«« m«iae htrzliche Theilnahme au». Möge «» Ihne« zum Tröste gereiche«, daß ihr braver Sohn im Dienste de» Vaterlandes sein Leben herg«g«ben hat und daß sein Name fortleben wird auf der Ehrentafel der Marine. Wilhelm I. L * Berlin, 18. Dezember. Der Kaiser «rließ an den Reichskanzler und an da» Marineamt am 17. d. M. fol gende Ordre: Während Ich am gestrigen Tag« dte Freude hatte, den hetmkehrendea Offizieren und Mannschaft«n Meiner Marine im Zeughaus« zu Berlin Mein« Anerken nung für ihr tapfere» Verhalten in Thiva auszusprechen, tobt« «kn schwer« Sturm bet Malaga welcher für Mein Schulschiff .Gnetsenau* verhängnißvsll geworden ist. Da» Schiff hat der Gewalt der Wogen erlieoen müssen, mit ihm sein braver Kommandant sowie ein Theil der tavfer kämpfenden Besatzung, der hoffnungsvolle Nachwuchs Met« «er Marine. Eine erschütternde Fügung, auf die Ich mit tiefer Webmath blicke. Meine Marine hat wiederum ei« schweres Opfer gebracht, aber st« wird sich nicht irre machen lassen in ihrem stolzen Bemf des Kampfes und des Aus- harren», wa» Gotte» Wille auch bringt, dessen bin Ich -«miß. — Kapitänleutnant Werner meldet au» Malaga: So bald der Seegaug e» gestattet, wird die .Gveisenau* durch Taucher untersucht. Gin vergungsdampfer ist etngettoffen. Dte Arbeiten beginnen morge«. Das Befinden der Geret teten ist gut. — Von anderer amtlicher Stelle wird ge meldet : Für dte Pflege der Verletzten ist gut gesorgt. Die meisten Fälle find gefahrlos. Die Namensliste der Vermiß, ten ist z« ergänzen durch die Namen der Matrosen Speck- mann uad Schlichtmann (oder SchlieSmann). Dt« früher« amtlich«List« ist dahin zu b«richttg«n, daß vrrmißt werd«»: d«r Schiffsjunge Friedrich Möller, nicht Friedrich und Möl ler, ferner der Matrose Wilhelm Meyer, nicht Wilhelm «nd Meyer. Hiermit ist die Liste der Vermißten abge schlossen. — Au» Madrid, 18. Dez«mber, wird depeschtrt: D«r erst« an» Land -«spült« Leichnam von der .Gn«is«nau* war der des Ca- pitän» Kretschmann t« Uniform «nd Hand- schuh««; Gesicht und Kopf waren blutig. Di» Leich« ward» in »in« brutsch« Nattonalfahn« -«hüllt und nach d«m »«-lisch»« Frtedhoft »«rbracht. — D»r Agrnt d»r «agltschen Gesellschaft .Neptun* «bat drahtlich Rettung», schiff«. E» ist Hoffaung Vorhand»«, daß dt« .Gnrisrnau* doch «och -«bor-«« wird. Jetzt find bloß dte Mastspitze« sichtbar. — Sestern «eignete sich bei Malaga noch «in a«d««S Unglück. Da» Ksch«boot .Tarmen* sank; drei Mann find «trunken. vetlin, 18. Dez. Dt« .N. A. Z.* schreibt: Li« von einigen Blättern verbreitete Nachricht, daß dt« Katt««- bri«f« ei »geh« solle», ist unrichtig. I« G«g««th«l «er- d«», nachd«« dt« vorhanden»« v»stä«o« aufqebrauchl stad, n«u» kart»abrt»f« t« »i«fach«»r Form «ach Art «ad Sröß« de» Formular» d« Postkatt»« «U Antwort ««u au»gege- b»a werde». Münch»«, 18. D»z««b«. Zu Ehr«« d«» Reich», kanzl«» Graf«« Bülow wurd« h««t« Mitea- tn der preu- fisch«« Gesandtschaft «in Dejeuner veraastaUet, zu de« sich auch d« Wirklich« G«hetm« Oberr«-<«rung»rath Frhr. v WtlarowSkt ttnfand. Unt« de« Geladeaen b«fa»d«« sich dte Herr,« der preußtschen Gesandtschaft, Sn»«aladjatant Graf Lercheafeld, d« Chef d« Gehetmkaazlrt General v Weidmmann, Unt«staat»sekrttär a. D. Graf Berchem, Staat»minist« Freche« vo« Erailshei« u«d di« betd«« Bürgermeister vo« München. Mit dem Orienttxpreßzu; um 5 Uhr setzte d« Reichskanzler sein« Reis« «ach Stutt gart forr. Auf dem vahahof hatte« sich zur Verabschie dung etvgrfunden der StaatSminister Frhr v. Traüsheim der preußische Gesandte Graf Mont» mit den Herren der preußtschen Gesandtschaft, di« übrigen Gesandten der Bundes staaten und der Chef der Geheimtutzzlei, General o Wieden- mann. Auf dem Bahnsteig war ein zahlreiche» P »bl kam versammelt, da» den Retchlkanzl«, al» sich der Zug in Bewequng setzt«, mit Hochruftn b«grüßtr. Stuttgart, 18. Dezemb«r. D«r Reichskanzler Graf Bülow ist heute Abend 9 Uhr hier etngettoffen. Der- selbe wurde vom preußischen Gesandten empfangen und vom Publikum freundlich begrüßt, Morgen findet Audieaz und Abend» Tafel beim König statt. Stuttgart, 18. Dezember. Bei der heutigen Landtags-Stichwahl wurde al« Vertreter Stuttgart» ver Sozialdemokrat Kloß mit 8000 Stimmen Mehrheit wieder- gewählt. Hollemd. — Nach einer Haager Prtvatmelduvg erhielt Krüger durch einen römischen Monsignore etnestreng vertrau, liche Einladung, nach Rom zu kommen; der Papst sei nicht nur bereit, ihn mit allen Ehren zu em. pfangen, sondern auch wirksam« moralisch» Mittel an« zuwendev, um die Schied»gericht»sache zu fördern. Der Vatikan und die beiden südafrikanischen Republiken seien vom Haager Kongreß ausgeschlossen gewesen. Ein Grund mehr, sich zusammenzustnden, um an die maßgebenden Souveräne und Staatschefs tn zwölfter Stunde zu appelliren. Krüger erbat sich Bedenkzeit. Motttsttsgro. — Die .Politische Esrresponoevz* veröffentlicht den Wortlaut einer Adresse d«S montenegrinischen S:aat»ratbe«, in der dem Fürsten Nicolau» dte Bitte um Au. nähme de» Titel» .Königliche Hoheit* anläßlich seine» 40jährigen Regie cunaSjubllä um» unterbreitet wird. Die Adresse schildert die Entwickelung Montenegros seit zwei Jahrhunderten, betont di« Verdienste d«S Fürsten um diese Entwickelung und sagt schließlich, der Senat beuge sich vor dem Willen de» Kürsten, seinem früheren Entschlusse z« Weitererhaltung des Staares al» Fürsteuthum treu zu bleiben, unterbreit« ihm aber al» Wunsch de» Volke» den Vorschlag, den Titel .Königliche Hoheit" für sich und seine Nachfolger allzunehmen. Afrika. Tanger, 18. Dezember. Hier herrscht völlige Ruhe. Die Gerüchte über die Erhebung verschiedener Stämme find unbegründet. Südafrika. Bam K,i,-»schau»latz. London, 18. Deeember. Au» Eastlondon (Tcpeolonie) wird gemeldet: Drei Burencommando« bracher» nach siegreichen Gefechten gegen Maeoo- nald» und Brabant» Cao allerte üb« Slerk». spruit, Odendaal und Franeisdrtft in dt« Capcolon te ein, nahmen zwei Tratnzüg« mit Proviant und Munition weg und machten achtzig Gefangene. Der Commandant Hertzoa erließ einen Aufruf, datirt au» Herschel (Capeolovi«) vom 13. d. Mt»., in dem er dt» Afrtkandrr zu drn Waff»« ruft. L o n d o n, 18. Dezember. Aus Capstadt wird au» Barenquelle gemeldet: General Botha «ahm fast da» gesammte Eisenbahnmatertal derDelagoa- und der Natalbah«, über LOO Waggons und 46 Lokomotiven weg. Der englische General Cle- ments verlor seinen ganzen Train und die Geschütze, deren Verschlußkeile er mitnahm, sowie de« größten Theil sämmt. ltcher tn seine« Hauptlager aufgespeicherten großen Munt- tionSoorrätbe, die nur zum kleinsten Theil zerstört werde» konnten. Alle» fiel tn die Hände des Burengeneral» Delany. Der Administrator Str Milner unterhandele unter der Hand mit Stetja und Botha. (?) Die Wirre« in Shim». — Da» voll« Einvernehmen unter den Gesandte« i« Peking kann nunmehr al» -«. sichert gelte«. Nach einer telegraphischen Meldung au» Washington übermittelte Staatssekretär Hay dem Gesand ten Tong« «eue Instruktionen, durch welche die Hindernisse beseitigt werden, die der Unterzeichnung der Note an China seitens CongerS noch entgegenstande«. Nunmehr dürfte« alle Gesandten, auch der englische, die gemeinsame Not« sofort unterzeichnen. — Üeber die Explosion im Pekinger Arsenal wird au» Peking, 18. Dezember depeschtrt: Nachdem die Trümmer de» im Arsenal von Peking »xplodirten Holzgebäude» entferut waren und der Boden fretgelegt «ar, stellte «» sich heraus, daß di« Explo sion nicht durch Sprengung einer Min« oerursacht worden «ar, sondern daß sich ein unter dem Holz befindlicher Haufen Schießpulver «ntzündet hatte, Et« Kult, der mit Holzsägen beschäftigt wa», hat i« diesem Raume geraucht, «nd ein Funk« aus sein« Pf«if« bracht« da» Pulorr zur Explosion. S « ch ff « «. Zum Mord b«t «leftttSchlais-Orf schr«ibt da» .Rochl. Labt.': .Uns«« Gegend ist vo« ««««« d«ch «ta«a grauen- hasten Mädchenmord beunruhigt mord««. Schauplatz ist diesmal di« nächst« Umgebung »o« Lunzenau. Etwa 7 Minute« vo« den letzte« Häuser« Lunzenau» entfernt, 85 Miaut«« vom Ritt«rgutt, auf de« W«a« «ach Schlaitdorf, hatte am Sonntag morgen gegen 7 Uhr »in alt« Handarbttt«, Aua. St»g«, dt» Mart« kohl mit ttngeschlagen« Hiraschal« und mehr««« tödtlichea Stich«« i« Kopf m»d Hal» i« Straß««- -mb«« rechts d« Straß« blutüberströmt li»g«nd -«fuad««. St« »öchilt« «och, »ar i«deß best««aag»lo». Er «hott« L«tt« herbei, dt« schließlich «t»«a Wag«« »schafft««, auf welch«« da» arm« Opf« nach dem Rittergut Kl«tnschlai»dorf zurück- träne porttrt wurde. Al» Leich« kam st« hi« an, wo st« t»«m «tu« Staad« zuvor al» lrbe«»lusttg«» Mädch« -«. suad ihr, Fahrt angetteten hatt«. Ja L««Maa «ar auf dt« «st« Kano« d« vluttbat htn dl« Feuerwehr alaraurt morde«. St« rückt« «ach o«« Ott« de» Verbreche«» at, um «ach d«m Mörd« zu fahnden. St« sacht» rastlos viel« Stand.« lang dt» w»tt» Umgegend ab, konnte sein« jidoch »tcht habhaft »«den. Da» T»rrai« dort bt»t»t all«otag» «t«»m flüchtige« Verbrech« manche« guten Schlupfwinkel. Recht» uad link» am Weg» befinden sich Sandgrube», u«d da» hügelige Gelände tk reichlich mit Buschwerk bestand««. Link» zieht sich der dichte u«d ziemlich groß» Büfigwald hin. Der Ort dr» vrrbr«ch<n» war während d<» Sonn tag» der Wrllfahrtsott von Tausenden, viel« w«tuten vor der großen Blutlache tm Straßengraben uad den Gehtr«. thetlen, dte auf dem Weg« versprttzt noch umherlag««. Dt« Gendarmerie de» ganzen Bezirkes traf eia und nah« dt« Verfolgung rtwaiger Spuren auf, d e zur Entdeckung dr» Mö der» führen können. Geldgier und Habsucht ist auch tn dirsem Falle nicht dte Ursache gewesen, denn di« Todt« trug ihre ganz« Baarschaft b.i stch. Ob «i«d«u« da» abscheulichste aller Verbrechen, ein Lustmord, vorltegt, wird dte Sektion d« Leiche ergebe». Zur Vornahme derselbe« war am Montag vormittag außer dem Staatsanwalt I «stizrath vr Schm dt vo« Königlichen Landgericht Chem nitz Medtzinalraty vr Ftinzrr etngettoffen. Im Lauft de» Sonntag» wurden in der Lunzenauer Gegend dret Ver dächtige verhaftet, auf etn-n anderen wird »och gefahndet, der gestern vormittag in der Nähe von Göritzhat» von «tue« Briefträger um Feuer angesprochen worden war und dabet ein scheue» Wese» an den Tag gelegt hatte. Dte linke Hand hielt er beständig unter dem Zacket verborge«. Da d« Briefträger um diese Zeit noch kerne Kund» vo« d« Mordthat hatt«, hirlt « stch nicht wettrr mit dem Mensche« auf. — Vielfach oermuthet man, daß der Groß- milkauer Mörd« auch in diesem neueste« Fall« d« Thät« sei. Da» würde den Wunsch «ach der «aduchen Ergrerfuug des Scheusal» nur »och dringucher machen. Hoffentlich gelingt e« de» rastlose« Bemühungen der Behörden die»- mal, de» entmenschte» Verbrechers habhaft zu werden*. — Unbegreiflicher Leichtsinn hat ein gräßliche» Unglück tn der Reif'schr» Mühle tn Dahle« hecbeigeführt. Em am Backofen beschäftigter Bück-roursche empfing den Besuch «ine» Freunde», welcher ihm eine, oermuthlich Dynamit enthaltende, Patrone übergab, die er auf dem Wege von Schildau gefunden haben wollte. Mit den Wo.tm: .Will doch mal sehen, ob da» Zeug brennt!' hielt der Bäcker-- bursche die Pattone tn dte Feuerung de» Backofen». Es erfolgte sofort eine heftige Explosion. Dem Bäckerburschra wurd, dte ltnke Hand vollstänstg, die recht« thrtlwetse weg- gerissen. Dt« Knochen de» rechte» Arme» waren gebrochen, dos Gesicht und die Fleischtheile der Glieder förmlich z«- fetzt. Der andere Mann erhielt im Gesicht und am ganze« Körper zahlreiche Fleischwunden. — Während ein« Felb- dienstübung, welche dte alten Mannschaften der 5, 6. und 7. Kompagnie der in Döbel« garntsontrenden beide« Ba taillone de» Königl. Sächs. 11. Jnfanterte-Reg. Nr. 139 in der Nähe von Roßwein am Sonnabend vormittag ab- hielten, entlud stch ein mit Platzpattonen geladene» Ge wehr au» noch unermittttter Uriache. Der Schuß traf einen Soldaten tn di« rechte Brust, wodurch dtrsrlb« et«« nicht unb«d«nkliche Verwundung erlitt. Der Ver- lrtzie wurde tn da» Döbelner Mtliiär - Lazaeeth überführt. — Au» Crimmitscha«, 16. Dezember wnd bericht«: Auf dem im Hafen von Malaga gestrandeten brutsche« Schulschiff .Gnetsenau*' befand sich auch ein hiesige» Kmd, Oü«boot»mauns-Maat Bruno Rascher, der b«eit» 12 Jahre der kaiserlichen Mattue angeh ö-t. Rascher tst dem Unglück glücklicherweise entronnen und hat seine hiesigen Verwand ten von sein« Rettung telegraphisch in Krnntniß gesetzt. — A» am Freitag Vormittag der Schmtedemetst« Wil helm Hoy« tn Laktttz bei Oelsnttz i. V. durch Beamte d« königlichen Amt-Hauptmannschast sein« standesamtliche« Obliegenheit««, wrlche « sehr mavgrlhaft besorgt hatt«, ent kleidet werden sollte, war Hoyer verschwunden. Mit ihm zugleich find auch ansehnliche Summen vo« Vereinsgeld«« uad, vo» Verwandten und Freunden geliehene Betrag« i» Verlust geratheu, dagegen große Poste« von Waarenschul- d«n in Oe.Soitz, Plaue« «. s. w. offen geblieben. Unt« An dere« hat Hoyer, welch« Vorsteher des Taltttzer Milttärvertt«» war, da» V-««»vermögen de» letzteren tn Höh« von 700 ^tz i« eigenen Nutzen verwendet od« al» .Reisegeld* mitgenommen. s^g-Egh- AsschGa-awIHSAass» Au», 18. Dezbr. D« kirchevvorstand von Klöstntttn- Zell« wählt« tn s«ta« gestrig«« Sitzung ««stimm« den PredtgtamtScandidaten Hrrrn Ob«rl«hr« Meusel in Wurzen zum Pfarr«. Aue, 19. Dezbr. Die Generalversammlung de» bt«- figen Sparvere«» beschloß am Dienstag Abend von den vorhandenen vaarbestäaden 50 der Guthab«« a« die Mitglieder auS-uza-le«. Dte Au»-ahl««g soll am Donnerstag und Frei«- Abend von 6 Uhr ab ia» Saale de» Bürgergatteu» stattfindrn und zwar Dounnstag für alle dte Mitglied«, deren Namen mir den Buchstabe« bi» mit Ll beginn»« vnd am Frtitag für dt»j»aig«n von X bi» 2. Mitglieder, di« ihr« Büch« nicht in» Rathhau» gtbracht hab««, also nicht i« Berzetchniß st«h«a, köa««« btt der jetzig«« Au»,ahluag nicht berücksichtigt w«de», g«h«n ab« ihr«» Ansprüche» deshalb nicht vnlusttg. Schwarzenberg, 18. Dvzemb«. Am 17. dsL Mt». vormittag» wurde i« Mühlgrab«« d« Fr«ttag'sch«n Mühl« ta Lant« d« Schutzmann G. «tränkt aufgifüud«». Mott» zur That: hochgradig« N«roofltäi. Letzte telegraph. u. telepho». Nachricht« tzg- „GsMitzir-sschsn AvskEftsnntzlI"". Berlin, 19. D«zbr. Da» .v. T.* ««ldtt: E«« neue v«haft««- im Prozeß Sternberg hat stattgefnud«». D« Verhaftete soll «in Subalternbeamt« btt d« Kgl. Staatbanwaltschsist sein und Luppa Einblick t« di« Akt«« -«währt hab««. Es soll b««tt» »« Gestä«d«iß «langt ftin.