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Nr. St zwwpaaer Lagevla« a«o «nzelger Ser rumänische Mmisterpräsidenl erschoffen HglaM Schlig gegtv die mmöoische SeitrMül Der rnmannÄe Mlniftcrpräfident und InnenmI»iK«r Calinescu ist am DonerStag um 14 Uhr auf einer Fahrt im Kraftwagen zu seiner Wohnuna hinterrücks erschossen worden. Za dem sensationellen Mord an dein rumänischen M!ni- sterpräsidenien werden au- wohltnformierten Kreisen folgende Einzelheiten bekannt: Sei« Beginn des Zusammenbruihe» der polnischen Arme« . «st »mn-nirn der Mittelpunkt für dir Arbeit de« südoftruro- pälschrn englischen Secret Service. Seit einigen Wochen hat sich eine Zentrale diese» Secret Service, die von einem der fähigst'» Beamten geleitet wird, in Czernowitz nie dergelassen. Die Avfgabe dieses berüchtigten enqltfchen Dien- strS war neben der allgemeinen Propaganda, Rumänicn sür die West»,ächte zu gewinnen, die Dnrchsührung des Planes, die nach Rumänien strömenden Teile der polnischen Armee nach England zu bringe», uni th»cn die Möglichkeit zu»« wei teren Kampf gegen Deutschland zu geben. Ter nach Rumänicn geflohene polnische Marschall Nydz- Smiglh und die ebenfalls dorthin grslüchteten Mitglieder der polnischen Negierung sollten aus dem schnellsten Weg nach England gebracht werden, um dort eine polnische Scheinrrgie- rung zu bilden. Die stritte und entschlossene Neutralitätspolitik CalineSruS vereitelte diesen Plan des englischen Secret Service. Wir rS dem Völkerrecht entsprach, wurden der Marschall Rhdz Smigly und die polnische Negierung sowie die übrrgetrrtenen polni schen Militärs an verschiedenen Orten in Rumänien inter niert. Ter polnische Anbrnminifter Beck, der sich dieser In- tcrnicriing widersetzte, hatte in diesem Zusammenhang noch vor wenige» Tagen eine ernste Auseinandersetzung mit dem ermordete» rumänischen Ministerpräsidenten. Wie wir hören, hat es sich hierbei nm die Weltcrfahrt dcS .Herr» Beck ohne Internierung nach London und seiner um oie Perschissiing des restlichen polnischen Goldes nach Eng land gehandelt. Belannillch ist es den Agenten des Secret Ser vice gelungen, die erste Sendung des dem polnischen Volt ge hörenden polnischen Goldes durch Rumänien über Konstanza auf ein Schiff nach England zu verfrachten. In den letzten Tagen haben nun die entglischen Agenten »ersucht, durch Drohungen die rumänische Negierung, vor al lem aber Calinescu. von der entschlossenen Handhabung der strikten Neutralität abzubringen. In den letzten Tagen ist der rumänische Ministerpräsident, wie uns von einer ihm nabe- stehenden Persönlichkeit mitgeteilt wird, besonders hartnäckigen Drobnngen ausgesetzt gewesen. Als er diese energisch zuriickwles, tat England das, wa» rS in seiner Geschichte in solchen Fälle» bisher immer getan bat, nämlich es schritt ,um Mord. Calinescu wurde aus der Strasse in der Nähe seiner Wohnung von gedungenen Mör- r>ern erschossen. Wie immer, wurde auch dieses Manöver raf finier« angelegt, indem angeblich ehemalige Mitglieder der Eiserne» Garde gedungen wurden, um damit für die Tat ein „nationales Alibi" zu schaffen und Verwirrung in der Lef- scntttchlcit zu schaffen. Zur Ermordung CalineScuS schreibt -er „Deutsche Dienst": Wie aus Bukarest gemeldet wird, ist der rumänische Ministerpräsident Armand CalineScu am Donnerstag um 14 Uhr ermordet worden. ES ist offensichtlich, daß auch hier England seine Hand im Spiele hat. Mini- ! sterpräsident Calinescu ist den Engländern ein Dorn im Auge gewesen, seit er die von anderer Seite gewollte Ein reihung Rumäniens in die „Friedensfront* der West mächte ablehnte. Auf feine persönliche Initiative ist jener Kurs striktester Neutralität zurückzuführen, den Rumänien In den letzten Wochen eingehakten hat und der auch in der rumänischen Presse zum Nnsrnck kam. Wenn man hin zufügt, dass Calinescu einer der Hauptträger der deutsch- rumänischen wirtschaftlichen Zusammenarbeit gewesen ist und bis zulehtvielEntgegenkommen aufdiesemGebietbekun- dete, so rundet sich das Bild diese» Mannes als einer England im Wege stehenden Persönlichkeit klar ab. Nachdem die vom Londoner Gesandten Lilea gegen Deutschland entfachte Hetze in Zusammenhang mit dem angeblichen deutschen Wirtschaftsultimatum zusammenge- brachen war, musste England auf neue Mittel und Wege sinnen, um seine brüchige „Friedensfront* auf dem Bal kan und im nahen Osten entsprechend zu untermauern. Da bei ist nun — wie im Falle „Athenia*, wo Churchill einen englischen Dampfer torpedieren liess, um den Verdacht auf Deutschland zu lenken, kein Mittel zu schlecht gewesen. Noch in den letzten Tagen meldeten englische Journalisten aus Czernowitz, das seit langem als eine Zentrale englischer Agenten bekannt ist, daß man im dortigen Deutschen Hans vierzig Volksdeutsche als Spione verhaftet habe, weil sie angeblich mittels eines Geheimsenders landesverräterischr Metdunqe» nach Berlin abgegeben hätten. Ties war of fenbar der erste Auftakt zu dem noch schlimmeren Verbre chen der Anstiftung znr Ermordung Calinescus, so dgss auch diese Bluttat — ganz gleich, von welcher Seile sie auch tatsächlich durchgeführt worden sei — Englands Werk ist. Deutschland beklagt den Tod dieses Staatsmannes, der sich gerade in der lebten Zeit in erfolgreicher Weise nm die Verbesserung der deutsch-rumänischen Beziehun gen und die Aufrechterhaltung einer nach allen Seiten kor rekten Neutralität Rumäniens bemüht hat. Argesanu Rumäniens neuer Minisierurösident Wie amtlich bekanntgegeben wird, ist zum neuen Mini sterpräsidenten General Argesanu ernannt worden. Argrsanu war früher Befehlshaber des Bnkarcsier 2. Armeekorps und !n der Regierung des Patriarchen Miron vom März 1938 bis Februar 1939 Kriegsministcr. Zum neuen Innenminister wurde der bisherige Unterstaatssekreiär dieses Ministeriums, General Marinescu ernannt, zum Kricgsminister hingegen Ge neral Ileus. Die neue Negierung ist Donnerstag abend um 19.39 Uhr zu ihrem ersten Ministerrat zusammengetreten. Elf Sinrichtuugeu iu Aulareit Leiche» bleibe» am Tatort 24 Stunde» liegen Die Hinrichtung der Mörder drS Ministerpräsidenten Ca- lineScu ist an der Mordftelle selbst erfolgt. Insgesamt sind elf Mann erschaffen worden, davon am Nachmittag zwei mW später neun. Die Leichen sollen zur Abschreckung 24 Stunden am Tat ort liegen bleiben. Rumänien setzl die bisherige MM strenger Nealralllöt fort Minister«»« »»ter Borfitz Arg«f»n«s. Bukarest, 2S. September. Donnerstag spät abends hielt die Regierung unter Vor sitz des neuen Ministerpräsidenten General Argesanu einen Ministerrat ab, Ler einen Aufruf an das Land erliess. In diesem Ausruf wird die Persönlichkeit des ermordeten Mi nisterpräsidenten Calinescu gewürdigt. Weiter hebt der Auf ruf hervor, daß die Nogierung die bisherige Politik der strengen Neutralität Rumäniens unverändert fortseben wird. »» Zlaltemsche msi spanische Kesse mahaen die wefimöchle zur Vernunst Krieg im Vesten tragischer Ansinn" Angesichts der völligen Vernichtung der polnischen Armee, des Abschlusses der deutschen Operationen in Polen und der Danziger Red« des Führers setzt sich die italienische Press« fetzt verstärkt für Beendigung des Konflikts ein. „Das Ende des Konflikts in Polen und die klare Rede Adolf Hitlers stellen Regierungen und Völker vor neue Ver- antworiungen", so betont „Popolo di Roma" in riesiger Schlagzeile. Am 1. September sei kein Weltkrieg auSgcbrochcn. sondern lediglich ein deutsch-polnischer Konflikt. In kaum 19 Tagen sei die Frage gelöst worden und das Polen von Versailles hab« ausgehött zu existieren. Deutschland habe, wi« Hitler in seiner Rede, die einen entscheidenden Beitrag sür eine,. Befriedung Europas bilde, beton« habe, be grenzte Ziele gehabt und hab« sie mit einer raschen Kriegsaltton erreicht und sei bereit, zur friedlichen Arbeit zurückzukehren. „Möge Hitlers Danziger Appell nicht ins Leere fallen!" Das Blatt stellt dann die Frage, wer wohl in, Ernst glauben könne, dass nach dem Abschluß eines ehren haften Friedens nach soviel Jahren der Leiden und Zer- störung irgendein Regierungschef dazu fähig ist, von nenem den Laß zu enlfachen und neue Zwietracht und neue Konflikte zu schaffen. Der „Meffagacro" erklärt, baff nach dem Abschluß deS polnischen Konflikts ein wirkliihrS Krirgsziel nicht mehr existiere, vielmehr würden die Heere der Demokratien nicht wissen, weshalb st« kämpfen. Den Krieg im Westen wegen Polen forlsetzen zu wollen, wäre ein tragischer Unsinn, eine der tragischsten Widersinnigkeiten der Geschichte. „Eorricre della Sera" betont, Hitler sei nicht, wie die Kriegshetzer ihn hinzustellen sich bemühten, ein b!nt- imd bciitcgler^cr Eroberer, sondern ein Staatsmann, der nur zu den Wassen Zuflucht nehme, wenn er durch die Halsstarrig, keil der Gegner dazu gezwungen werde. Die Rückkehr zum malus guo in Polen, die die vollkommene Niederwerfung Dculsck rnds und Rußlands voranssetzcn würde, sei undenk bar, i a wen» die Negierungen der wcsttiche» Demokratie» dic'c N.nuöglichkeii noch nicht bcgrtffcn hätten, so sci cs doch wahrscheinlich, daß ihre Völker anders dächten Tie Pötter hofften nocb, daß der Konflikt beigclegt werde» könne. Noch fei es Zeil, die Lag« zu überprüfen und sich au! len Weg des Waffenstillstands und des Friedens zu begebeu. wie dies Mussolini schon in den ersten Lagen des unglück. „ :n KonjliitS angeregt hatte. An. » die spanische Presse stellt unter Hinweis aus die grosse» dinusche» Erfolge im Osten und die grossmütige Rede des Führers in ranzig an die maßgebenden Männer in Fran.r«ich und England dle Frage, ob sie wirklich die Ver- annvormug auf sich nehme« wollten, da» Lebe» von Millionen zu opfern, di« nmtzloS g«gen den Westwall annnnen »viirden. Leichter müssten sich Menschen finde», die die verantworlung sür Friedensverhandlungen mit Adolf Hitler tragen wollen, der uacb lei««« alorreiebe» Stea« to motz»mll und aula«. schlossen sei. Der Korrespondent der Zeitung „Madrid* faßt seine Be trachtungen über die Kriegslage in folgender Feststellung zu sammen: An einen Zusammenbruch Deutschlands zu glauben ist leerer Wahn. Ein Volk von 89 Millionen mit offener Tür nach Norden, Süden und Osten ist unbe- f i e g b a r. Die japanische Zeitung „Iomiuri Schimbun" meint, wenn England und Frankreich die Rückkehr Danzigs und des Kor ridors in das Reick» jetzt anerkennen würden, dann könnte der Friede sofort wiederhergestcllt werden. England und Polen Nachdem die englische Presse und der englische Rundfunk immer wicder versucht hatten, dem Verderber Polens, Rvdz- Smiglh, einen Lorbeerkranz zu winden, indem man das Mär chen verbreitete, der unzulängliche polnische Oberbefehlshaber befände sich noch bei kämpjendcn Truppen an der Weichsel, müssen sie jetzt zugeben, daß Nvdz-Smigly von der rumäni schen Negierung nach dem Grcnzübertrilt interniert wurde. Die deutsche Meldung, die darüber vor zwei Tagen altsgegeben wurde, wurde nun endlich von englischer Seite bcsiättat. - Preissteigerungen in England Wie daS englische Blatt „Dailv Hcrald" meldet, geht dle schamlose Preistreiberei in England weiter. Ter gemeinste Wucher — so sagt das Blatt — werde bei dein Handel mit Gegenständen sür den Luftschutz betrieben, die um 25 Prozent in die Höhe getrieben worven seien. Süßigkeiten seien mn 89 Prozent teuerer als vor einem halben Monat. Bücher seien ohne Grund um 29 bis 25 Prozent im Preise erhöht worden. Daß die Bevölkerung gerade bei der Verteuerung der Ge genstände, die dem Luftschutz dienen, besondere Erbitterung empfindet, istoersiändlich. Der Deschnsjungsmimsicr Burgin hatte noch am Donnerstag bei der Aussprache des Unterhauses erklärt, daß „er als unmittelbrste Sorge seines Ministeriums die Beschaffung derjenigen Materialien empjindc, die für die Bekämpfung der wachsenden Bedrohung aus der Lus» erfor derlich sind. Diese müßten eine besondere Vorrangstcllnng ge- nießeu." In zwciler Linie käme erst die Ausrüstung der känip-. senden Truppe für militärische Operationen. Berlin. Das Internationale Komitee vom Rote» Kreuz ha« den Regierungen der kriegführenden Staaten mitgeteilt, dass «S sich ihnen znr Verfügung stell«, um seiner Ueberlieserung gemäss dazu beizutragen, die mit dem Krieg« Verbund«»«» Leid«» »u lindern. Frei«*«, den Lft, Seprember Kt«g . 'N. .... . » '-2 ' Der Führer in Goienhafeu Besichtigung der Westerplatte Der Führer besuchte heute »»rmtttag dle Truppen im K»mpfgebiet rund um Danzig. Er besichtigte zunächst dir vo» den Pole» verir»gSwidrIg schwer befestigte und »en unsere» Trupp«, nach hrsiigeni Kampf genommene Wefterplatt^ die bei Re«sahrw«ffer die Einfahrt zum Danziger Hasen beherrscht. Auf seiner Fahri »um Danziger Kraul« und dnrch den Danziger Hafen bereitete« die i« dem «n« wieder friedlicher Arbeit zurückgegebene« Danziger HafenDebiet schaffende,i BollSgenofsrn dein Führer begeisterte Huldigungen. Auch aus den DockS und Werste« deS Hafens drängten sich Zehn- tausende, um dem Führer nochmals jubelnd ihren Dank ab- zustatten. Rach einer eingehenden Beflchttgung de» Kampfgebietes auf der Westerplatte schritt der Führer die Front der an Bord in ParadeaufstellUiNg a»getretenen Besatzung der „Schleswig- Holstein" ab, die am Kai der Westerplatte sestgemacht hatte. Von hier ans begab sich der Führer nach Gotenyafen, dem bisherigen Gdingen. Aus der Marschall-Pilsudski-Straße hatten Formationen aller an den Kämpfen um Gotenhase» beteiligten deutschen Truppen Ausstellung genomnien. Ilntcr den Offizieren und Mannschaften befand sich bereits eine ganze Anzahl Träger des Eisernen Kreuzes. Der Führer schritt die lange Front der Formationen ab und zog zahlreiche Träger des Eisernen Kreuzes ins Gespräch. Anschliessend besichtigte der Führer die Hafenanlagen von Gotcilhasen sowie das Kampfgebiet auf den Höhen von Ox- Höft, wo vor wenigen Tagen der letzte hartnäckige Wider stand der Nordgruppe der polnische» Korridorarmee ge brochen wurde. In Gotenhafen und Orhöft traf der Führer mit General- feldmarschall Göring zusammen, der sich ebenfalls auf einer Besichtigungsreisc im befreiten Küstenaeblet befand. EktlerMsimaWall Wring in Danzig Generalscldmarschall Göring traf am Donnerstngvor- mittag in Danzig ein und begab sich unmittelbar nach der Ankunft zur Besichtigung einer Iagdgruppe zum Danziger Hafen. Auf der Weiterfabrt besichtigte der Gencralscldmnr- schalt in Begleitung von Gauleiter Forster eingehend die Hafenanlancu von Gotenhofen (früher Gdingen). An schliessend liest sich der Feldmarschall auf dem GefechtSfelde von Oxhöf« über den Verlaus der Kampfhandlungen Bericht erstatten. Bei dieser Gelegenheit «irldete sich Grurralsrtdmar. schall Göring beim Führer, der zu gleicher Zeit dort ver weilte. De» Nachmittag verbrachte der Generalfcldmarfchall im Hauptquartier deS Führers. Daladier über Frankreichs Srlegrzlele Berlin, 22. September. Der französische Ministerpräsident Daladier hielt am Donnerstagabend ein« RunLfunkansprache, in der er fich nach 29 Tagen Krieg an Lie Franzose» und Französinnen wandte Er betont«, -ass das französische Oberkommando besolrüerd wertvoll sei, weil es todbringende Verluste zu vermeiden suche. Er Hoge als früherer Kamerad Gefühle Ler Dank, barkeit und Ler Zärtlichkeit für seine jungen Kameraden Herr Daladier meint«, sie wüßten, warum sie kämpften uni warum sie Krieg führten. Er warnte das französisch« Volk vor dem Abhören de« deutschen Rundfunksendungen in französischer Sprache, in Lenen bekannilich immer wieder die Frage gestellt würde» wofür das französische Volk kämpst. DaS Ziel Les Krieges, den die französische Regierung erklärt hat, sieht Herr Dala- -ier in der Erreichung eines totalen Sieges, um eine» Frieden auf solider Grundlage zu errichten und den deutschen Anspruch auf Beherrschung Ler ganzen Welt zu vernichten Ministerpräsident Daladier äußerte sich leider nicht zu Ler Frage, ob der von ihm erstrebte solide Friede ein Fried, der noch solideren Versklavung als der von Versailles sein soll. Ebensowenig sagte er Liber die Gründe zu der törichten Behauptung, daß Deutschland angeblich Li« ganz« Welt be herrschen wolle Roosevelt verlangt Abönberung des ReutraMatsgeseher Sondersitzung des Kongresses. W a s h i n g t o n, 22. September. Für bis Sondersitzung des amerikanischen Kongresses, die an» Donnerstag in Washington zusammentrat, waren be- sondere polizeiliche Vorsichtsmassnahmen getroffen worden Präsident Roosevelt begann seine Rede an die Senatvren und Abgeordneten um 20 Uhr. „Er habe", so erklärt« Roose- velt, „den Kongreß einberufen, um die Abänderung eines Gesetzes zu prüfen und zu verhandeln, das nach seiner ehr lichen Ucberzcugitng Lie historische Aussenpolitik der Ver einigte» Staate» derart ändere, daß die friedlichen Bezie hungen der Vereinigten Staaten zu airücreii Ländern da> dnrch beeinträchtigt wurden". Roosevelt fuhr fort, er glaube, daß der Mantel des Friedens weit genug sei, alle zuzu decken. Keine Gruppe möged as Aushängeschild des Frie- LenSblockes ausschließlich sür sich in Anspruch nehmen. Ame- rika habe immer das äußerste getan, um den Krieg abzu- wenden. Wen» cs dennoch zum Kriege gekommen sei, L» müsse die Negierung alles, was in ihrer Macht liege, tu» um die Vereinigte» Staate» aus dem Krieg« herauSzu- haltcn. Nach seiner ehrlichen Uebcrzcugung werde sie be« > diesen Bemühungen Erfolg haben (lauter Beifall). Roose velt sagte dann weiter: „Jin April entwickelte sich eine »cm Spannung. Verschiedene Staaten, mit denen wir freund' schastliche Beziehungen unterhalten hatten, hatten ihre In tegrität verloren oder waren dabei, sie zu verlieren. Jcf sagte im Januar, daß unsere Ncutralitätsgesetze vielleicht zum Vorteil von Angreifern wirken würden. Ich bitte Sn erneut, unsere Gesetzgebung noch einmal zu prüfen. Jä bedauere, Laß der Kongreß dieses Gesetz verabschiedet hat Ich bedauere, daß ich dieses Gesetz unterzeichnet habe. Jä bestehe darauf, daß amerikanische Bürger und amerikanisch Schisse sich von der unmittelbaren Gefahr dcS direkte» Kon fliktes fcrnhaltcn (Beifall). Ich schlage vor, dieses Laib wieder auf die solide Grundlage einer realen und traditio nclle» Neutralität zu stellen. Ich bin der Ansicht, daß amcri kanisihe Schiffe soweit wie möglich vom Befahren der Kriegs, zonen abgehalten werden sollten. Diesmal sehe er keinen Grund sür weitere Exekutivmaßnahmen aus Grund der Pro- klamation «ncs beschränkten nationalen Notstände». Fall» irgendein neues Gesetz notwendig werden sollte, werde c» sofort Lrn Kongress »u «iner ne««» aussrrordentlich«» Sitzung einberufen. -