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n». 221 197. Ia^segang DI« 46 mm breit« AMmeteneH« 7 Pf.; die YZ mm breit« Mllimeterzeile Im Lext- t«il 25 Pf.: AachlaHstaffii L: Ziffer- und Nachweisgevllhr 25 Pf. zuzüglich Porto. Das „Zschopauer Tageblatt und Anzelg«,' ist das zur Veröffentlichung der amtlich«, Bekanntmachungen des Landrat, zu Flöha und der Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen BeKinntmachungen de» Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Srzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H. Zschopau, Semeindrgirokonto Zschopau Ar. 24t, Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42664 — Fernsprecher: Nr. 7l2 Zeitung für die Orte: Börnlchen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hahndorf, Krumhermerrdors, Scharsenfteln, Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen, Weihbach, Willschthal, Witzschdorf Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich. Bezugspreis 1.70 NM. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werde» in unserer Äesch8f1skt.,voo den Boten, sowie von allen Poftaostalten angenommen. Zschopauer« Tageblatt und Anzeiger Planmäßige Besetzung der Demarkationslinie Mißglückte Ausbruchsversuche aus Vraga / Ausländer verlassen unter deutschem Geleit Warschau Berlin, 22. September (Funkspruch). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Bewegungen der deutschen und ruffischen Truppen ans die vereinbarte Demarkationslinie vollziehen sich plan mäßig und im besten Einvernehmen. Bei Lemberg wurden die dort kämpfenden Truppe» durch russische Verbände ab gelöst. Die als Ergebnis der Schlacht bei Tomaszow bereits gemeldeten Gesangcncu- und Beutezahlc» wachsen noch stän dig. Mehrere polnische Ausbruchsversuche ans Prags wurden abgewicse». Aus der Strecke Warschau—Siedlce wurde Lei Karnszyu nach kurzem Gefecht ein feindlicher Panzerzug ge nommen. 178 Angehörige des diplomatischen KorpS nnd 1280 sonstige Ausländer konnte« gesterm Warschau ans dem von den deutschen Kommandobehörden bestimmte» Wege verlassen. Sie wurde« von deutschen Offizieren empfangen nnd in bcreitgestellte Züge noch in der Nacht nach Königs berg befördert. Sämtliche Ausländer sind wohlbehalten und unverletzt. Im Weste« nur vereinzelte Stoßtruppuuter»chm«ngen. Ein französisches Jagdflugzeug wurde im Lnftkampf abge- schoffcn. Mher über 66 VW Gefangene Besetzung von Grodno, Kowel und Lemberg — Zahl- reiches Kriegsmaterial erbeutet Amtlich wird folgende Verlautbarung des General- siabes der Roten Armee über die Kampfhandlungen in Polen dom 20. September ausgegeben: „Jin Laufe des 2V. September haben Abteilungen der Roten Armee die polnischen Truppen weiter in die Nachdem die englische und die französische Negierung bereits im Frühjahr dieses Jahres ihre Beteiligung an den wesentlichen Vorschriften der Genfer Gcneralakie von 1923 nufgekündtgt haben, haben sie nunmehr auch dem Völker bundssekretariat ihren Rücktritt von.der sogenannten Fakul tativklausel des Statuts des Haager Gerichtshofs mitgeteilt Im Namen des »ranzö fischen Außenministeriums richtete Alexis Leger an den Generalsekretär des Völker bundes unter dem 10. September 1939 die Mitteilung, das; die französische Negierung sich nicht mehr an den Artikel 136 des Statuts des Ständigen Internationalen Gerichtshofs ge bunden betrachte. Ein ähnliches längeres Schreiben richtete auch namens der britischen Negierung der Untorstaatssekrctär Cado gan am 7. September 1939 an den Generalsekretär des Völkerbundes. Hierzu schreibt der „Deutsche Dienst': Im Artikel 14 der Dölkerbundsatzung war die Errichtung eines Ständigen Internationalen Gerichtshofes vorgesehen, der über alle ihm unterbreiteten internationalen Streitfragen ent scheiden sollte. Zur Zuständigkeit dieses Gerichtshofs, dessen Sitz sich im Haag befindet, sollten insbesondere alle Fragen des Völkerrechts sowie die Art upd der Umfang der wegen Verletzung internationaler Verpflichtungen geschuldeten Entschädigungen gehören. In der Bl.ütezeit des Völkerbundes haben sas? alle Mitgliedstanfen sich ivegen solcher Fragen der Jurisdiktion des Haager Gerichtshofs unterworfen, darunter auch England und Kr änkreich. * Man soll e meinen, daß angesichts der von England und Frankreich eingelciteten Hungerblockade und der damit verbundenen Mißachtung der Rechte der Neutralen der Ge richtshof ein fruchtbares Feld für seine Tätigkeit fin den würde, uni die-englisch-französischen Uebergriffe zurückzu- , weisen und die Westmächte zur Achtung des internationalen Rechtes zu veranlassen. Aber in demselben Augenblick, in dem die Staaten, deren Politiker bisher bett jeder Gelegenheit die Achtung des Völkerrechts und die Heiligkeit der Verträge als Voraussetzung einer internationalen Zusammenarbeit predig ten, befürchten müssen, als Rechtsbrecher sestgestellt zu werden, versuchen sie, sich der Rechtsprechung des Gerichtshofs zu entziehen. Wie aus Genf gemeldet wird, haben die englische und die französische Negierung dem Völkerbundssekretariat ihren Rück tritt von den Erklärungen mitgeteilt, durch die sie sich dem Ständigen Internationalen Gerichtshof unterworfen haben. Diese Nachricht stellt wieder einmal die ganze Hohlheit der Phrasen ins rechte Licht, mit denrn»die beiden Regierung«» ihre Politik ,u bemänteln versuchen. Solange Ne im unge» Enge getrieben und bis zum Ende des Tages besetzt: Im Norden — tm westlichen Weißrußland die Stadt Grodno; im Süden — in der Westukraine die Städte Kowel und Lemberg. — In der Zeit vom 17. bis 2V. September haben die Truppen der Roten Armee drei polnische Infanteriedivisionen entwaffnet, ferner zwei Kavallerie- brigadcn und zahlreiche kleinere Gruppen der polnischen Armee. Es wurden nach bei weitem nicht vollständigen Angaben über 66 666 Soldaten und Offiziere gefangen genommen. Die befestigten Zonen von Wilna, Barano- wicze, Molodecno und Sarny wurden mit voller Aus rüstung, Artillerie und Munition besetzt. Unter dem zahl reichen erbenteten Kriegsmaterial wurden bisher 280 Ge schütze und 120 Flugzeuge gezählt. Die Zählung der Bente wird fortgesetzt. BürgsrMsg i« Warschau Bevölkerung gegen die Militärherrschaft Blutige Stratzenkämpfe Wie holländischen Blättern aus Warschau gemeldet wird, herrschen dort zwischen einzelnen Gruppen der Bevölkerung fcharse Kämpfe. Ein großer Teil der Bevölkerung, der gegen die Militärherrschaft ist, verlangte die Uebergab« der Stadt. Aus diesem Grunde sei es zu schweren Kämpfen in den Straßen gekommen. In einer Straße kam eS zu einer rich tigen Schlacht, bei der cS viele Tote und Verwundete gab. Die Bewohner, die Partei ergriffen hatten, warfen auS den Fenstern Steine, Hausrat und brennende, in Petroleum getauchte Tücher, auf die Kämpfenden. An diesen KänUüe« nahmen auf beiden Seiten auch Poltzcibeamte teil. U o r l c n B e s i tz der Früchte waren, die ihnen das Versailler Diktat eingebracht hatte, wurde von ihnen die Schi cds- idee gepredigt, mit der angeblich alle Streitigkeiten und Mei nungsverschiedenheiten dieser Welt gelöst werden könnten. Als die Lage aber ernster wurde, schon im Februar d. I., sag ten sie sich durch Vorbehalte zur Genfer Generalakte von 1938 für alle praktisch wichtigen Zwecke von der allgemeinen Schiedsgerichtsbarkeit los. Und jetzt, in dem Moment, wo der Schiedsgedanke wirk- kich einmal seine Feuerprobe bestehen müßte, wird skrupellos erklärt, die Unterwerfung unter die Schiedsgerichts barkeit gelte für sic ab sofort nicht mehr, obgleich die Bindung daran nach' dem Statut nur mit einer bestimntten Kündi gungsfrist aufgehoben werden kann, ynd um das Matz voll- zumnchen, berufen sie sich zur Begründung dabei noch auf „veränderte Umstände", eine Begründung, die sie jahre-, ja jahrzehntelang aufs bitterste bekämpften, solange sich andere — ihrs Gegner — darauf berieft«, Kallinich kämpft gegen W KriegsnnW Der Zensor muß die Wahrheit»vertuschen — Maffenprozcsse wegen „defaitistischer Acußerungen" Die zahlreichen Urteile der französischen Strafkammer gegen solche Personen, die die von oben eingeflößte offizielle Kriegsstirymung nicht teilen, und die einen Einblick.in die wahre Stimmung in großen Teilen des fran zösischen Volkes glaubten, hat jetzt die Zensur dazu veranlaßt, aus den Zeitungsberichten den Grund der Verurteilung zu streichen.^ Man begnügt' sich jetzt damit, von „defaitisttschen Acußerungen" zu sprechen. Die Zensur ist«jetzt auch auf alle Bücher ausgedehnt wor den. Die Verleger werden aufgesordert, in Zukunft alle von , ihnen verlegten Bücher vorher der- Zensur zu unterstreiten. Diese Maßnahme dürste aus das in Frank- reich weitverbreitete Buch „Pleins pouvotrs" (Unbeschränkte Vollmacht) Bezug nehmen, in dem u. a. erklär« wird, cs sei cinMgcfährlicher Irrtum, zu glauben, daß der Kampf Frank reichs ein Kampf der Demokratie gegen die Tyrannei ist. Dieses Buch aber schrieb Jean Giroudoux — der Chef des „Informationsbüros" der Negierung und der französischen Zensur. Ju den Wandclgängen der Pariser Kammer scheinen sehr merkwürdige Zustände zn herrschen. Die Zensur ha« in den Blättern sämtliche diesbezüglichen Informationen gestrichen und man sieht in allen Blättern mir die übliche Ueberschrist „Aus den Wandclgängen der Kammer" und dann einen großen weißen Kasten. Anerkennung für Versenkung -er „Sourageous" Großadmiral Raeder an das erfolgreiche U-Boot. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine hat dem Kom mandanten und der Besatzung des U-Bootes, das den britischen Flugzeugträger „Couragcous" versenkt hat, seine Anerkennung ansgesprochcn. Lie erste Wahrheit vom Werr Lügenminlsterium London, 22. September. Dem britischen Lügeuministerinm ist nach Ansicht des »News Chronicle" eine üble Entgleisung passiert. Während 4cs Wochenendes habe bas Ministerium der Presse eine prahlerische Erklärung übergeben, des Inhalts, daß während her letzten drei Jahrhunderte die britische Armee niemals mehr als fünf Jahre Ruhe zwischen den einzelnen Kriegen gehabt habe. Diese Erklärung paßt der „News Chronicle" keineswegs. England, so schreibt sie, kämpfe für „Freiheit und einen gerechten Frieden". Es sei jetzt sicherlich nicht die Zeit zu Gunsten von Dr. Goebbels, die imperialistischen Eroberungen der Vergangenheit zu verherrlichen Zynische Greuzübertritie nach Litauen Hohe Persönlichkeiten unter den Zivilslüchtlingen. Auch im Lauft der Nacht überschritten noch an verschie denen Stellen versprengte uns abgedrängte polnische Soldaten die litauische Grenze. Sie werden vorläufig in die jetzt leer stehenden Sommerkurorte in der Nähe von Kowno gebracht, von wo sie in die noch zu errichtenden Internierungslager weilergebracht werden. Unter den Zivilflüchtlingen befindet sich auch der ehemalige polnische Ministerpräsident und Sejm marschall sowie nachmalige intime Berater von Marschall Pilsudski, Pristor, nno der Woiwode von Bialhstok, Lirpiklis. Liiauens Gesandter bei Molotow Der litauische Gesandte in Moskau hatte eine Unterredung mit Außenkommissar Molotow- Im gleichen Zusammenhang wird in Moskau eine Kownoer Meldung der Taß-Agentur viel beachtet, worin es heißt: Aus zuständigen litauischen Kreisen erfährt man, daß den litauischen Truppen, welche die Grenze bewachen,/Beseht erteilt wurde, bei Zusammentreffen mit Ab teilungen der Noten Armee dieser voll und ganz Unterstützung zu erweisen bet der genauen Festlegung der litauischen Staats grenze. Boien auch tu Aumänien «och frech Polnische Soldaten, die aus dem Wege zur Internierung in Tschernowitz weilten, haben sich dort benommen, als ob überhaupt nichts geschehen wäre: anmaßend und frech. So er klärte ein Fkiegerossizier vor dem Deutschen Haus: „Aus die ses Haus würde ich zu allererst eine Bombe werfend Andere Offiziere sagten, daß sie trotz allen; schon in wenigen Mona ten in Berlin einziehen würden. In einem Tschernowitzer Restaurant saßen drei polnische Offiziere zusammen, denen bl« - deutsche Wirtin aus Mitleid tostcnws ein Nachlmahl verab reichte. Als nm 23 Uhr die deutschen Meldungen aus den; in der Gastwirtschast stehenden Rundfunkapparat ertönten, sprang einer.der Lsfiziere, ein Hauptmann, auf den Apparat los und riß den Stecker heraus. Als'ein »m Lokal anwesender Rumäne den Apparat wieder in Täligkeit sehen wollte, sprang der pol nische Hauptmann aus ihn los und begann ihn zu würgen. Durch das Dazwischentreten eines zufällig vorbelkommenden Polizeibeamtcn wurde der Rumäne den Händen des Polen entrissen. Der Polizeibeamte ries dem Polen zu: „Vergessen Sie nicht, daß Sie nicht mehr in Polen sind." Darauf er widerte der Pole: „Ihr Runmnen werdet auch noch einmal in unsere Hände tommcnl" Besprechungen mit -er oeutscheu VoiksgruPPA Gauleiter und Obcrvräsidcnt Wagner im bcfrettcn Ostoberschlcflcn Nm Dienstag hatte Ganlciter nnd Obervräsident Wag ner in Kattowitz, mit dein zur Zeit dort-w^klende Ganleiter- stcllvertreter Bracht und mit dem Ches der Zivilverwallnng, Präsiden« Fitzner, wichtige Besprechungen. Am Nachmittag empfing der Obcrpräsident einen großen Kreis von Ver tretern der deutschen Volksgruppe in Ostober- schlesicn, mit denen er eine mehrstündige Besprechung über die Lage nnd die Verhältnisse in dein nnn befreiten Gebiet Oswberschlesiens führte. Der Oberpräsidev« setzte am Mttb woch leine Besprechungen in Kattowitz ior«. Wie sie das Mllerrechl brechen Nach Ser Hnugerbloftade überIranen und Kinder Ablehnung des Haager Gerichtshofs