des Hörers, angeregt durch eine suggestive Musiksprache. Berlioz suchte nach einer passenden Be zeichnung für sein Werk, dachte an „opera de concert", dann an „opera-legende" und nannte es schließlich eine „legende drama- tique" um sich von dem Opernbe griff eindeutig abzusetzen. Der Stoff wirkt wie die Präsentation ein zelner, charakteristischer Aus schnitte aus einer viel größeren Bühnenhandlung. Tatsächlich hat der Komponist nur einzelne Situa tionen und Szenen dem Goethe- schen Faust entlehnt, diese auch nicht in ihrer ursprünglichen Rei henfolge belassen. Berlioz hatte ei ne völlig neue literarische Vorlage geschaffen. Er läßt sogar den Faust verdammen, wie es schon der Titel benennt! Oder versetzt Faust ein gangs in die ungarische Ebene. Goethes „Faust" ist nach innen ge richtet, erzählt die Seelengeschich te eines Uber-Menschen; die Sze nen von Berlioz dagegen sind Bil der, äußere Anlässe für geradezu besessenes Musizieren. Goethe zeigt Gesichte, Berlioz hingegen Bilder. Die Dramaturgie entspricht durchaus der Szenenfolge einer Oper, aber sie spielt sich eben nur in der Vorstellung ab. Die Musik hat die schwierige Aufgabe über nommen, die Szenen wirkungsvoll zu imaginieren. Und dafür war Berlioz der geniale Meister! Peschke 01157 Dresden-Cotta Warthaer Str. 8 Maustigme, ‘Tischlerei macht „‘Besonderes“ mögCich 01445 Radebeul-Ost Dresdner Str. 78 A