Volltext Seite (XML)
Das „Zschopauer ersch«ink.w«rktägf' 1.70 NM. Zustel„ . werden!a unlerer S-schältstt.. sowie von allen Post-nMIen angenommen. Anzeigenpreis,: Die -IS mm breit« NIilllmeterreile 7 Pf.; die YZ mm breite Mlümeterreile im Gcxt- teil LZ Pf.: Nachlaßftaffel L: Ziffer- und Nachwelsgebühr LZ Pf. Möglich Porto. Da» „Zschopauer Tageblatt und Anselger' ist da» ,ur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Vandroß )U Flöha und de» Bürgermeisters ,n Zschopau behördlicherseit» bestimmte Blatt und enthält di» amtlichen Bekanntmachungen de» Finan;amte» Zschopau — Bankkonten: Lrrgeblrgische Handelsbank e. S. m. b. H. Zschopau, Semeindegirokouto Zschopau Nr. 24t, Postscheckkonto: Leidig Nr. 4LSS4 - Fernsprecher: Nr. 712 Zeitung für dl« Orte: Börnlchen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstela, Schlöhchen Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf Mopauer« Tageblatt MWM und Anzeiger n». 288 AonnakrLnd, d«»r 8. D«z«rr»i»»»r 1989 Gefährliches Spiel im Genfer Verein Sie VestmSchle wollen die Veulralen unter Druck setzen / Variser Vresse verrät die Karte« Genf, S. Dezember (Funkmeldung). Wenn auch ein gewisses Unbehagen angesichts möglicher Ueberraschungcn in Genf in der französischen Presse zum Ausdruck kommt, so ist doch unverkennbar, daß die Welt mächte die kommende Tagung der Genfer Liga nach Kräften ausnutzcn wollen, um die Neutralen unter Druck zu sehen, und in eine Frontstellung gegen Deutschland hincinzutreibcn. Tie vorbereitende Pressekampagne ist jedenfalls schon in vollem Gange. Der „Exelsior" scheut sich nicht, die Neutralen direkt aufzufordcrn, endlich aus ihrer Reserve herauszu- tretcn und das französisch-englische Spiel mitznmachen. Der „TcmpS" bemerkt in belehrendem Ton, die Neutralen täten Unrecht Saran, sich auch nur scheinbar an dem Kampf zu desinteressieren, bei dem ihr eigenes Schicksal auf dem Spiele stehe. Die Zeitung ,LDcuvre" teilt zunächst mit echt westlich- demokratischer Anmaßung den Neutralen mit, daß ihre Zu schauerhaltung nichts Heldenmütiges in sich trage, um dann nach der bekannten Methode „Haltet den Dieb" zu erklären: England und Frankreich hätten nie einen Druck auf die Neu tralen ausgeübt, um sie zur Aufgabe ihrer Neutralität zu bewegen; -er Druck Deutschlands sei dagegen offensichtlich, und dieser Druck werde den Neutralen beweisen, daß die Aufrechterhaltung der Neutralität auf die Tauer unmöglich sei. Die Neutralität der öffentlichen Meinung sei dies be reits ietzt und die der Staaten werde es bald werben. Es wird die Aufgabe der wirklich und ehrlich neutralen Mächte fein, diesen schamlose« und überheblichen Uufriedcns- stistern, die verzweifelt «ach neuen, nach bewährtem Muster in den Tod zu schickende» Hilfsvölkern und «ach neue« z Kriegsschauplätzen suchen, die gebührende Antwort erteilen. „Suisse" sordert: Genfer Verein soll sich ruhig verhalten. Hinweis auf die schweizerische» Neutralitätspflichten. Vern, 9. Dezember (Funkmeldung). Dio bevorstehende Tagung der Genfer Liga veranlaßt den Anßenpolitiker der „Suisse" zu der Feststellung, daß der Völkerbund als außenpolitisches Instrument bankerott ge macht habe. Diese Tatsache sei sogar von Herrn Chamberlain anerkannt worden. Solange es in Europa Krieg gebe, müsso sich der Völkerbund die Mahnung zur Pflicht machen, die in seinen Räumen angeschlagen ist, nämlich Ruhe zu ! halten. Die Schweiz könne jedenfalls verlangen, daß man nicht vergißt, daß sich der Sitz des Völkerbundes auf ihrem Boden befindet, ihre Neutralität, für deren Schutz die Schweiz allein sorge, lege ihr Pflichten gegenüber ihren Nachbarn — allen ihren Nachbarn — auf. Sie darf also von ihren Gästen die Diskretion verlangen, wie sie durch di« Umstände geboten ist. Auch die übrigen seriösen Schweizer Blätter kommen in ihren einschlägigen Berichten auf die Unfähigkeit des Völker bundes zu sprechen. Dieser hat, so schreiben z. B. die „Base ler Nachrichten" insbesondere während des letzten Dezenni ums bei schwierigen internationalen Streitfragen so konse quent versagt, daß heute erst recht ein wirksames Einschreiten von ihm nicht zu erwarten ist. Beispiellose Kullurschande in Men! von 1M Sinder« starben NO! — AünWrlge Sinder müsse« 12 Stande« arbeite« Amsterdam, 8. Dezember. Dio holländisch« Zeitung „Het Nationale Dagblad" be leuchtet in ihrem Leitartikel die entsetzlichen sozialen Zu stande in Indien und die allgemeine Unzufriedenheit unter der ndischen Arbeiterschaft. Mit besonderer Schärfe wird bas furchtbare Los der Kinder gegeißelt, die von den englischen Kapitalisten in einer Art ausgepreßt werden, dir in der ganzen Welt ohne Beispiel ist. Nirgends ist die Kinder sterblichkeit so groß wie in Englands reichster Kolonie. Im einzelnen schreibt das holländische Blatt: „In der Glimmerindustrie arbeiten Kinder von sechs bis zehn Jahren in viel zu langen Arbeitszeiten. Die Lack industrie wird in baufälligen, schlecht beleuchteten Häusern ohne ordentliche Ventilation betrieben.. Waschgelegcnheiten gibt es nicht, und das Wasser, das im Betrieb benutzt wird, ist schmutzig und enthält eine unglaubliche Menge von Bak terien. Noch haarsträubender find di« Zustände in den Zi garettenfabriken, wo Kinder von fünf Jahren zehn bis zwölf Stunden täglich arbeiten müssen und dafür einen Tagclohn s von zwei Annas erhalten. In den Teppichwebereien und in den Neinigungsworken für Seide und Wolle arbeiten Kinder von sechs bis neun Jahren. Die Arbeitszeit wird nur durch di« einbrrchende Dunkelheit begrenzt. Die Luft in diesen Arbeitsstätten ist voll Wollstaub, der alles mit einer weißen Lag« bedeckt. Hier schlafen Säuglinge neben ihren arbeitenden Müttern auf dem Boden. Latrinen sind un bekannt. Auch die schlechte« Wohunugszustände bilde» eine Be drohung für die Gesundheit der Arbeiter, die im übrigen saft alle unterernährt sind. I« Bombay z. B. bewohne» sechs bis neu» Personen zusammen ei» Zimmer. Die Kinder sterblichkeit beträgt in dieser Stadt 298 auf 1090 Geburten, i« andere« indischen Städten, wie in Rangoon, bis zu 880 anf 1000 Geburten!" Sch^IkerLes GslLcher in «'nem d ntschsn Kriegs» in England. — Sie bedanken sich für die ochlcychchsn le mit Angehörigen RclnSbrmrr- langem. Washington, 8. Dezember. (Funkmeldung.) Die Washingtoner Zsiiung „Star" und einige andere Blätter bringen «inen langen Bericht des englischen Autors and Korrespondenten für den Londoner „Daily Herald", Morton, über «in deutsches Kriegsgefangenen lager in England. Morton stellt offensichtlich überrascht fest, daß die deutschen Gefangenen, mit denen er sprach, l00°/oig für. den Führer seien. Sie wünschten zum Weih- nachisfest deutschen Wein zu erhalten, um in England auf das Wohl des Führers trinken zu können. Bezeich nend und eine gute Lehre für gewisse Engländer sei fol gender Fall: Eine freundliche englische Dame schrieb an den Lagerkommandanten, sie wolle den Gefangenen Zigaretten und Bücher stiften und bitte, ihnen zu sagen, daß das englische Bolk nichts gegen das deutsche Volk hab«, sondern nur gegen di« gegenwärtige deutsche Re gierung kämpfe. Der Brief wurde den Gefangenen vor gelesen, die bei Beginn anerkennend zustimmten, sofort aber in schallendes Gelächter ausbrachen, als der letzte Satz vorgelesen wurde, und prompt erklärten: „Wir möchten keine Gefälligkeiten von Leuten annehmen, die so törichte Ideen haben." Doppelter Gchiffszufammenstoß an der Küste von Arnschottland. Neuyork, 9. Dezember. (Funkmeldung.) Aus Halifax wird ein doppelter Schiffszusammenstoß gemeldet. Bor der Küste von Neuschvttland wurde der Frachtdampfer „Chancellor" im dichten Nebel von dem Fangschiff „Athelchief" gerammt und versenkt. DI« Mannschaft konnte von dem Dampfer „Oropesa" gerettet werden, der kurz darauf den Dampfer „Manchester Regi ment" rammte-und zum Sinken bracht«. Bei der zweiten Kollision wurden mehrere Mannschaftsmitglieder getötet. Finnischer Heeresbericht meldet Einnahme HoglEdS durch die Russen. Helsinki, 9. Dezember. (Funkmeldung.) Der finnische Heeresbericht meldet: Land: Der Feind hat am 7. seine Angriffe bei Psi- palejok (?) fortgesetzt. Die Angriffe wurden zurückgewie- ! sen. Di« Finnen waren gezwungen das Dorf Suomus» salmi abzutreten. Sonst nichts Nsues von Bedeutung bei den Landstreitkräften. > See: Es ist den Russen gelungen Hogland zu erobern, das sie seit Dienstag durch Luft- und Seestreitkräft« bombardierten. Luft: 2m Lauf« des Tages keine feindliche Flieger- tätigkeit. Der Verhältnis Berlin—Rom AnbrrruSbar. Di» Pvesfe Liugiofliaw ens zum TagrSbes hl des Faschi stisch:« VnohrateS. Belgrad, 9. Dezember. (Funkmeldung.) Die jugoslawisch« Presse berichtet besonders ausführl ich über di« Sitzung und die Beschüsse d«-.,.Großen ' Faschistischen Rates. Dabei heben die Zeitungen mit Nachdruck Italiens Bestreben hervor, dem Donauraum und dem Balkan weiterhin den Frieden zu erhalten. Ferner betonen die Blätter das u werrückbare Verhältnis . zwischen Berlin und Rom. Ein großer Teil der Presse unterstreicht, daß Itali en nicht neutral, sondern nur am Kriege nticht beteiligt sei. - In politischen Kreisen der jugoslawischen Hauptstadt erklärt man. daß der Tagesbefehl des Großen Faschi stischen Rates die Linie befestigt', die Italien schon seit < längerer Zeit halte. Diese Linie Verlaufs im Einklang , mit dem jugoslawischen Interessen. j „Mchlkriegfkhrmlg"—,,bis jetzt" Der Spannung, mit der man in den westlichen euro päischen Hauptstädten der Sitzung des Großen faschistischen Rates entgegen sah, ist einer neuen Ernüchterung gewichem Mit eine mgewissen Staunen, das nur aus dem eigenen Illusionismus zu erklären ist, muß man nach der Sitzung des Nat«S fcststcllen, daß Italiens Haltung unverändert ist, während man in den westlichen „Demokratien" so gern schon den Eindruck eines Abschwenkens Italiens ins Lager öer Kriegstreiber erwecken wollte nnd sogar so wahnsinnig war, sich einzubilden, Italien werde das verbrecherische Abenteuer der Sanktionen, mit dem England und Frankreich Italien vor wenigen Jahren erdrosseln wollten, nunmehr in Gens selbst aktiv gegen ein anderes Ligamitglied mitmachen. Vor der nüchternen, phrasenlosen Sprache des Nealis- mus, wie er in der Entschließung des Großen Faschistenrates zum Ausdruck kommt, sind die westlichen Illusionen wieder einmal wie Seifenblasen zerstoben. Vom ersten Tage des deutsch-italienischen Bündnisses an hat der Wunsch als der Vater des Gedankens in London und Paris die dümmsten Gerüchte geboren, und Tag für Tag haben die englisch- französischen Strategen den deutsch-italienischen Wall nach angeblichen Nissen abgesucht. Ohne es jemals zugeben zu wollen, fühlte man in den „Demokratien" des Westens, daß von der Stunde des deutsch-italienischen Zusammengehens an das Europa des Versailler Diktatfrteöens ernichtet war und das politische Schwergewicht sich grundlegend verschoben hatte. Umsomehr sind die meisten Engländer und Franzosen begünstigt durch ihre Verständnislosigkeit .egenüber dem Wesen und den Erscheinungen autoritärer Staaten und durch ihr« eigene Grundsatzlosigkeit, stets geneigt, aus einer äuße ren Verschiedenartigkeit des Handelns auf eine grundsätz liche Meinungsänderung des einen oder anderen Achsen« Partners zu schließen. Die Bekräftigung des unveränderten deutsch-italienischen Achsen- und Freundschaftsverhältnisses und darüber hinaus des vor und nach dem Bündnis stattgefundcnen politischen und militärischen Gedankenaustausches dürfte «in« unmiß verständliche Antwort auf die tendenziös« Stimmungmacha sein. Die am gegenwärtigen Kriege verantwortlichen Wcst- mächte haben in ihrem plunrpen „Li«bes"w«rben, das nach dem Zusammenbruch der russischen Spekulation andere Hilfs Völker sucht, eine deutliche Abfuhr erfahren. Wenn der Faschistische Großrat die italienische „Nicht- kri«gführung" als Mittel zur Lokalisierung des Krieges be zeichnet und Italien deshalb weiter diese Haltung einnehmen wird, so begegnet sich die italienische Ueberlegung mit dem deutschen Wunsche, die durch Englands Schuld unvermeid bare militärische Auseinandersetzung mit der britischen Plu- tokratie möglichst ohne Hereinziehung anderer Völker aus zutragen — ganz im Gegensatz zum englisch-französischen Trachten nach -er Entfesselung eines neuen Weltbrandes. Deutschland fühlt sich stark genug — -er bisherige Verlauf des Krieges hat dem Recht gegeben — diese gewaltige Auf gabe im allgemeinen europäischen Interesse allein zu lösen. Als nichtkriegsührende Großmacht wird Italien seiner seits dafür Sorge tragen, baß die Rechte der Neutralen ge wahrt bleiben. Die Stell« -er Entschließung, daß Italien als' erste Mittelmecrmacht mit seinen starken Balkaninter- esscn seinen Handel zur See aus Prcstigegrünb n und auS Gründen unbestreitbarer Lebensnotwendigkeitci mit aller Entschiedenheit fichcrstcllen wirb, richtet sich in erster Linis gegen den völkerrechtswidrigen Versuch Londons, die deutscho Ausfuhr zu unterbinden. Italien gibt seiner Entschlossen heit unzweideutig Ausdruck, sich eine Beeinträchtigung seines Handels mit dem Deutschen Reiche unter keinen Umständen gefallen zu lassen. Elmas lebhaftere ArMerielMgleil Verstärkte Auskläruugstätigkeit der Luftwaffe i« Fraukreich. Berlin, 9, Dezember (Funkmeldung). Das Oberkommando der Wehrmach gibt bekannt: Im Westen an einigen Stellen der Front etwas lebhaf tere Artillerietätigkeit. Zwischen Mosel und Rhein wurden durch eine» Stoß trupp südwestlich Merzig ans französischem Boden zwei seiud» lichs Unterstände gesprengt, sowie drei weitere Unterstände unbrauchbar gemacht. Die Luftwaffe führte ihre Ausklärungstätigkeit in ver stärktem Maße hauptsächlich über West- und Mittclsrank- rcich durch. Die dcntschen Flugzeuge wurden an verschie denen Stellen erfolglos von Inger» angegrissen u»d von Flakartillerie beschossen. Eigene Verluste sind nicht ein« getrste». Die britische Admiralität bestätigt die Torpedierung deS Zerstörers „Jersey" an» 7. Dezember durch ei» deutsches U-Boot.