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Mopauer« Tageblatt und Anzeiger Das «Zjchopau-r Loa-blatt und Anzeiger" erjcheint werktäglich. Moootlich. Bezugspreis >70 RAI. Zustellgebühr 20 Pf. Belteilungen werden in unserer Se>chäftslt.,von den Boten, sowie von ollen Postanstalten angenommen. Auzeig enp reif»: Vie 4H mm. breit« Millimeterieil» 7 Pf.; di« YZ mm breit« Nlillimeterzeil« Im Lext- teil 25 Pf.: Rachlahstaffel L; Ziffer- und Nachweisgevllhr LS Pf. zuzüglich Porto. Vas „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger' ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Londrat» zu Zlöha und des Bürgermeister» zu Zschopau behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Zinanzamte» Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgisch- Handelsbank e. S. m. b. H. Zschopau, Semelndegirokouto Zschopau Nr. 241, Postscheikkonto: Leipzig Nr. 42VL4 — Zernsprecher: Nr. 712 Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Sornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlöbchen Porschendorf, Waldkirchen, Weibbach, Wilischthal, Witzschdorf Km. LSI Leelas, d«n 1. D«z»«el»e 1989 19? IaIe«s««S „Wmderlomöbianl venesch" am Pranger Scharfe Lede des slowakischen Mnlslerprüsldenlen gegen die Handlanger des Znlelligence Senke lang, alle die Freiheiten und Rechte zu erlangen, die einem selbstbewußten und zur Freiheit reisen Volke gebühren. Run, als Ministerpräsident der Slowakei, stelle ich zu meiner großen Ucberraschung fest, daß Ihre frühere Sympathie und Objek tivität sich ganz unerwartet in offene Feindschaft ge wandelt hat. Ihre letzten Artikel, wie etwa der in der Wochenausgabe des „Manchester Guardian" Nr. 17, 41. Jahr gang, Seite 330, haben mich mit Entrüstung darüber er- füllt, daß skrupellos» Korrespondenten Sie vollkommen falsch unterrichten. Es ist jedoch nicht meine Absicht, Sie mit bloßen Worten überzeugen zu wollen. Ich lade deshalb Sie selbst oder einen anderen Vertreter Ihres Blattes ein, die Slowakei zu be suchen. Als mein Gast wird er Gelegenheit haben, nach seinem Belieben die Slowakei zu bereisen, unbehelligt mit wem immer zu sprechen, ja sogar sich mit den Insassen un- seres Konzentrationslagers unter vier Augen zu unterhalten. Er kann einen Dolmetscher mitbringen, ansonsten mag einer der zahlreichen englischsprechenden Slowaken, die in den Ver- einigten Staaten oder in Kanada gearbeitet haben, die Rolle des Fremdenführers übernehmen. Mein Gast wird jede er denkliche Möglichkeit haben, sich von dem tatsächlichen Stand der Dinge in der Slowakei zu überzeugen. In der festen Ueberzeugnng, daß Sie bei der Auswahl Ihres Bericht, erstatters und bei der Auswertung seiner Berichte sachlich und fair vorgehen werden, bleibe ich Ihr ergebener Dr. Votjiech Tuka." Mai» darf nunmehr gespannt sein, mit welchen Phrasen jetzt das englische Blatt aus diese ihm erteilte LEa« ant worten wird. I an der Seite des deutsche« Boltes und wird immer dort sein!" In dem heuchlerischen Bestreben, den von England mut willig heraufbeschworenen Krieg gegen Deutschland als den Kampf für die „Freiheit der Nationen" darzustellen, hat sich die englische Zeitschrift „Manchester Guardian Weekly" bemüßigt gefühlt, die Slowakei zum Gegenstand eines von Rührung und „Wohlwollen" triefenden Artikels auszuwählen. Dem englischen Blatt, das in seinem Artikel verschiedentlich für eine wiederauszurichtende „Tschecho-Slowakische Republik" Propaganda zu machen versucht, ist von slowakischer Seite die gebührende Antwort erteilt worden. Ministerpräsident Dr. Tuka hat es sich nicht verdrießen lassen, dem „Manchester Guardian Weekly" einen Brief zugehcn lassen, in dem er er klärt: „Als ich in den Jahren 1924 bis 1928 als Schriftleiter des oppositionellen Blattes „Slowak" sowie als Vizepräsident und Abgeordneter der Slowakischen Volkspartei tätig war. stand ich in dauernder Verbindung mit Ihrem Wiener Korre spondenten. Nus Grund meiner Angaben brachte Ihr Blatt mehrere Artikel, in denen der slowakische Standpunkt sachlich und wohlwollend dargestellt wurde. Ich war Ihnen damals dankbar dafür und.bin es noch heute. Inzwischen hat mich ein tschechisches Gericht wegen Hoch verrats zu fünfzehn Jahren Kerker verurteilt und erst vor einem Jahr wurde ich wieder auf freien Fuß gesetzt, als die Slowakei eine recht zweifelhafte Autonomie im Rahmen der ehemaligen Tschecho-Slowaket erhielt. Ich habe seither meine frühere Tätigkeit wiederauf genommen und nickt aerubt. bis es meinem Volke ae- Angflgeschrei der Londoner Kramer Katastrophaler Aussuhccülkgang und Versagen der Legiecnng Preßburg, 1. Dezember (Funkmeldung). Das slowakische Parlament schloß am Donnerstag die Aussprache über di« Regierungserklärung mit deren ein stimmiger Annahme ab. In einer großen Schlußrede ging Ministerpräsident Dr. Tuka nochmals auf die wichtigsten Punkte der Regierungserklärung ein. Das frühere Regime, so erklärte er, sei zwar beseitigt, aber in gewissen Institutionen, bei gewissen Kreisen und in einer gewissen Mentalität lebe es noch weiter. Die Neu ordnung in der Slowakei werde solange dauern, bis die letzten Nebcrrcste dieses verruchten Regimes ans der Welt geschasst seien. Die Hauptarbeit der Negierung, so snhr der Minister präsident fort, müsse sich gegen Not und Armut wenden. Tic slowakischen Arbeiter und Kleinbauern hätten bewiesen, daß sie für ihre Nation Opfer zu bringen bereit seien. Sie müßten jedoch überzeugt sein können, daß eine Acndernng cingetrcten sei und daß nicht mehr wie früher Geld und Pro tektion zu Lasten breiter Volksmassen triumphierten. Die Regierung werde mit aller Schärfe gegen Korruption und Protektion auftrctc», die gerade von jenen Leuten unterstützt würden, die den slowakischen Staat innerlich ablehntcn, den Juden und sogenannten „Tschechoslowaken". Der Ministerpräsident unterstrich dann nochmals die Pläne für die Ncucrrichtung von Industrien und bemerkte zur Stellung der Volksgruppen, die Slowaken betrachteten deren Angehörige als gleichberechtigte Bürger und wollten ihnen alle Rechte gewähren, aber man könne anderen Natio nalitäten nicht mehr Rechte geben, als sie die Slowaken in ihrem Mutterstaat hätten. Wenn in der Regierungserklä rung von fremden Elementen die Rede gewesen sei, die aus- gemerzt werden müßten, so seien natürlich nicht die Volks gruppen gemeint gewesen, sondern jene Juden, Freimaurer und sogenannten „Tschecho slowaken", die ihre feindlichen Gefühle «nd destruktiven Re- strebnngen zum Schaden des Staates immer wieder zur Gel tung brächten. Diese müßten dorthin verjagt werden, wo die Wanderkomödiantengruppe Benesch L Eo. eine Operette für die Wiederaufrichtung der Tschechoslowakischen Republik aufführten. Die Negierung werde sich mit aller Härte gegen diese Schädlinge, die sich auch wiederholt als willfährige Handlanger dcö Intelligent Service erwiesen hätten, Vor gehen. Zum Schluß befaßte sich Dr. Tuka mit den Ursachen der Erfolge Adolf Hitlers. Er sehe sie darin, daß der Führer des deutschen Volkes immer nur das unternähme, was histo risch notwendig sei. Nichts überlasse er dem Zufall und darum könnten seine Erfolge anch nicht dem Glück zugeschrie- bcn werden. Die vielseitige Genialität Adolf Hitlers zeige sich darin, daß er stets sehe, was durch historische Kräfte vor bereitet sei. Weil sich aber die unsichtbaren, aber dafür nmlo wichtigeren historischen Kräfte an seine Seite stellten, erziele er Erfolg über Erfolg. Daraus ergebe sich für das slowa kische Volk die Folgerung, daß anch sein Staat nicht durch Zufall, sondern aus historischer Notwendigkeit geboren sei. Aus dem gleiche» Grunde sei die deutsche Linie für die Slowakei eine historische Notwendigkeit. „Was immer ge schehen mag", so sagte Dr. Tuka zum Schluß „unser Platz ist Nach Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Finnland ist es in den Mittagsstunden des Donnerstag zum Ausbruch feindlicher Handlungen gelom- men. Die sowjetrussische Luftwaffe überflog mehrfach finni- sches Gebiet und belegte an einigen Plätze», darunter in Hel sinki, militärische Ziele mit Bomben. Im Grenzgebiet an der karelischen Enge fanden Arlillerie- käinpfe statt. Im Norden Finnlands rückten sowjetische Trnp- pen auf der Fischcrhalblnscl vor, und auch auf einigen Inseln im Finnischen Meerbusen sind Aktionen im Gange. M»;kau über den Besinn der KamMandlunaen Am Donnerstag um 0.45 Uhr Moskauer Zeit (22.45 Uhr MEZ.) wurde über sämtliche sowjetischen Sender eine amt liche Mitteilung verbreitet, worin nunmehr auch von Sowjet seite der Beginn der Kampfhandlungen gegen Finnland bekanntgegeben wird. In der Nacht zum 30. November haben sich an der sow- jetisch-finnischen Grenze mehrere neue Zwischen fälle ereignet. Um 2 Uhr nachtS, so heißt rS in der amtlichen Mitteilung, überschritt beim Dorf Kowaino ein« Gruppe von finnischen Soldaten di« Grenze und griff die sowjetische Grenz- wache au. Di» finnischen Abteilungen wurden mit starken Ver- A m steröa m, 1. Dezember. Ter Staub der britischen Ausfuhr löst nicht nur allein in wirtschaftlichen Kreisen, sondern ebenso anch in politischen in steigendem Maße Besorgnis aus. Die Fraktion der Oppv- sitionsliberalen wird im Unterhaus einen Zusatzantrag ein bringen, in welchem dem Bebauern Ausdruck gegeben wird, daß die Negierung keine entsprechenden Maßnahmen ergreife um den Export auszubauen. Ebenso werden in dem Zusatz antrag die Beschränkungen bedauert, die heute die Expor teure immer noch hemmten. Dadurch werde es ihnen nicht nur erschwert, den normalen Handel wieder zu gewinnen, sondern mau nehme den Exporteuren auch die Möglichkeit, die Märkte, die bisher in deutscher Hand gewesen seien, nun mehr für sich „zu erobern". In der Wirtschaftswelt gibt man diesen Sorgen sehr viel deutlicher Ausdruck. In einer Betrachtung zur letzten Au ßenhandelsbilanz Englands schreibt die angesehene Wirt- schaftszcitschrift „Economist": „Man kann nicht oft genug wiederholen, daß Großbritannien exportieren oder sterben muß, daß die gegenwärtige Lage des Exporthandels kata strophal ist und daß auch nicht annähernd genug auf diesem Gebiete getan wird. Es ist das unser schlimmster Kriegs fehler, der alles andere zunichte machen wird, falls nicht so fort drastisch gehandelt wird." In einem der weiteren Ar- lusteu znrttclgeschlagcn. Um 3.15 Uhr «rösfncte «ine weitere starke Abteilung finnischer Truppe» beim Dorf Naasuli auf der Karelischen Landenge Maschinengcwehrseuer auf die Sow- jcltruppcn. Die Angreifer wurden gleichfalls zurückgeschlagcn. Dabei wurde» von den Sowjettruppen in der Nähe des Dorfes Kormianki zehn finnische Soldaten und ein Unteroffizier ge- fnngengcnommen. Um 4 Uhr morgens versuchte «ine weitere Abteilung finnischer Truppen auf der Karelischen Landenge beim Dorf Termolowo einen Angriff, wurde jedoch von Sow- jcttruppen mit Maschincngcwchrfeuer zurückgelrieben. In Anbetracht dieser neuen Provokationen mit bewaffne tem Ueberfall seitens der finnischen Truppen erteilte das Ober- kommando der Roten Armee den Truppen den Befehl, am 30. November um 8 Uhr morgens die sowjetisch-finnische Gren- zc zu überschreiten. Abteilungen der Roten Armee rückten so fort an mehreren Punkten der Grenze vor und zwar ans der karelischen Landenge um 10 bis 15 Kilometer westlich der Gren- ze und von Petrosawodsk aus bis zum See Suojarwy. Aus der Karelischen Landenge wurden von den Sowjettruppen mehrere Dörfer und Eisenbahnstationen besetzt: die Stadt Tälicki ist bereits erreicht worden. Beim Bormarsch wurden von den Sow jettruppen einige Dutzend Gefangene gemacht. Gleichzeitig unternahm die sowjetische Luftwaffe trotz un- günstiger Witterung Erkundungsflüae über das Territo rium Finnlands und bombardierte di« Flugplütz« von Wiborg und Helsinki. tikel setzt sich der „Economist" dafür ein, die Erweiterung der Seeblockade durch ein« aktive Außenhandelspolitik zu ergänzen und Deutschland aus allen ihm noch zugängliche« Märkten zu verdrängen. Piratenkreuzer kapert jugoslawisches Schiss. Völkerrechtswidriger Eingriff in de« Handelsverkehr der Neutrale» untereinander. Belgrad, 1. Dezember. Der Dampfer „Lvvtschen" der jugoslawischen Schiffahrts gesellschaft „Zeteka-Plovidba", welcher einen regelmäßigen Schiffsverkehr zwischen Jugoslawien und Rumänien durch führt, wurde an der griechischen Küste von einem englischen Kriegsschiff aufgebracht und nach dem Kriegshafen La Va lette auf Malta beordert, wo seine Ladung untersucht werden soll. Wie der Agramer „Hrvatski Dnevnik" meldet, wurde den jugoslawischen Seeleuten nur erlaubt, eine persönliche Mitteilung über ihr angeblich gutes Befinden an ihre An gehörigen zu schicke». In politischen und diplomatischen Kreisen Belgrads ist man gespannt, ob Jugoslawien diesen völkerrechtswidrigen Eingriff Englands in seine Hoheitsrechte stillschweigend wie die früheren hinnimmt, oder ob es diesmal wenigstens einen offiziellen Protest gegen den britischen Sccräubcrstaat wagt. Englands Handel foll so getroffen werden, daß eS den Krieg nicht fortführen kann. „Giornale d'Jtalia" über die deutsche Seekriegssührnug. Rom, 1. Dezember (Funkmeldung). Deutschlands Kricgsführung gegen England konzentriere sich, wie der Marinesachverständige des „Giornale d'Jtalia" betont auf Grund der Erfahrungen des Weltkrieges speziell darauf, den englischen Handel mit jedem Mittel zn treffen, um den Gegner, der bekanntlich nur mit aus Ucbersee ein- geführtcn Rohstoffen lebt, arbeitet und Krieg führt, in die Lage zu versetzen, den Konflikt nicht fortführen zn können. Für diesen Zweck habe Deutschland die U-Boote eingesetzt. Die deutschen Kriegsschiffe in Uebersce hätten natürlich Hitler keine Nachrichten über ihre Erfolge geben können, um ihre Positiou nicht zu verraten, während England über feine Verluste gleichfalls geschwiegen habe „um vor der Welt öffentlichkeit nicht einen weiteren Prestigevcrlust zu er leiden". Was den nördlichen Atlantik betreffe, so sei diese Zone für den englischen Handelsverkehr besonders wichtig, denn man dürfe nicht vergessen, daß 40 bis 45 v. H. des englischen Getreides und Mehles sowie die Hälfte des Pökelfleisches Schinken und Specks von Kanada kommen, und daß gerade jetzt von dort große Ladungen von Metallen und Kriegs material unterwegs seien. 2K5 Tote aus der „Rawalpindi" Wir di« englische Admiralität jetzt bekannt gibt, find auf der „Rawalpindi" WS Maa», darunter SS Offizier«, «ms U«. den -ekomm«». Feindliche Handlungen zwischen der Sowjetunion und Finnland