Volltext Seite (XML)
Sil. r«7 SlHopaner Tasevlott ««» Freitag, de« «. Dezemoer isso ÄMopauer Hausfrau Dinge sür daS vad. Die für be- Ein Spiegel, ein kleines 9iegal mit Schublade und ein k Der Schnnchwaschc- schrank kann auch auf der Diele stehe», gestattet sein, die man Körpers braucht. Boöcziuuncr mit Hvlzbclaq auf dem Fußboden und Abstcll- n.zUichkeit auf der Badewanne. Der Hocker ist aufklappbar. aus Hartholzleistcn und ein paar Schrauben sich leicht solchen Belag selbst Herstellen. Vin kleines weißes Metallschränk- chcn neben dem Waschtisch hängend, ist der beste Anfbewah- rungSplatz für Zahnputzgläser, Pasten, Rasierseife und der gleichen, da er luftig und doch staubgeschützt all diese wich tigen Utensilien aufbewnhrt. Sollte kein Waschbecken im Bad sein, so kann man durch «ine einsache, selbstgebastelte Holzlcistcuauflage ans der Badewanne eine Waschgelcgcuhcit schassen. Zum Trocknen der Hände- und Badetücher ist eine guemer Hocker im Badezimmer genügen vollkommen, nicht nur sür die tägliche Körperpflege, sondern auch wenn man sich am Abend einmal schon machen ivill. Eine Stange mit Trahthaltcr ist einfacher Trockenplatz Handtücher. Ueber dem Waschtisch ein schlichter, rahmenlos«! Spiegel, unter dem eins Glaskonsole angebracht ist. Für Raster und Waschgelegenheit ist es angenehm, wenn über dem Waschtisch eine Wandbelenchtnug das Licht spendet. Ist der Fu-ßbod«» aus Stein oder Fliesen, so ist anzuraten, vor Bad und Waschtisch «in Stück Belag aus Gummi, Kork oder Holz zu legen. Wählt man Holz, so können geschickt« Hände Wandstange nötig. Da es sehr wichtig Ist, Laß die Tücher trocknen und auslüften. Ist «in Heizkörper im Badezimmer, kann hier statt einer Wandstange eine einsache Trockengele- genheit gebastelt werden. Hierzu sind «in« Holzstange und zwei starke aus Stahldraht gebog«ne Haken nötig iwic solch« an den bekannten Wasserverdunstern für Heizungen sich be finden). Diesen Halter hängt man auf den Heizkörper und hat somit für die Tücher einen Trockenplatz. Fm «igencn Haus ist es schöner und bcguemer, eine Heizkörperverklci- dung mit Trockenhalter anfertigen zu lassen, deren obere Platts mit Linoleum oder Glas belegt, eine willkommene Ablage beim Frisieren oder Rasieren ist. Wichtig ist auch ein Hocker zur Fußpflege, der eventuell gleichzeitig aufklapp bar gearbeitet ist und Platz für Schuhputzgegeustände bietet. Hat man Platz im Bad«ranm, so stellt man »och eine Schmutz, wäschekommode oder einen Schrank auf. Solch ein Möbel ist besonders praktisch, da man die Schmutzwäsche sofort an ihren Platz befördert, eine Wichtigkeit in einer sehr kleinen Wohnung, wo man besonders auf Ordnung halten muß, um immer «ine aufgeräumte Wohnung zu besitzen. Eine Schmutz wäschekommode läßt sich ohne große Mühe aus einem aus gedienten Holzwaschtisch fertigen. Die oberen Schuber wer- den entfernt, hier wird eineKlappe angebracht, di« im rechten Winkel ein Brett hat. Dieses Brett ermöglicht, daß zwar Wäsche hineingeworfen, aber nur aus den unteren ver schlossenen Türen wieder herausgenommen werden kann. Alle dies« Gegenstände, die einfach, schlicht und leicht sein sollen, sind in ihrem unbedingt Hellen Anstrich im Bade zimmer willkommen und sind nur unbedingte Gcbrauchs- gegenständ« und daher berechtigt in diesem Naum. Für Sportler kaun man außerdem bei geeignetem Platz Turn- odcr Trainingsgcräte unterbringcn, aber das sind Sachen einzelner und deren besonderen Wünschen unterworf«n. alte Waschkommode ist Schmutzwüscheschrnnk geworben. Der Baderaum, d«r in vergan gener Zeit nur in der Wohnung des Wohlhabenden zu finden war, ist durch die hochentwickelte Körperkul tur der Jetztzeit ein unentbehrlicher Raum einer jeden, selbst der klein sten und einfachsten Wohnung ge worden. Der Baderaum gehört heute so selbstverständlich zu einer Woh nung wie die Küche; und ist zur He bung der Volksgesundheit ein wich tiger Faktor. Nnr findet man lei der noch ost in manchen Wohnungen den Baderaum zur Unterstellung von Gegenständen benützt, die diesen Naum beengen nud nicht hiueing«- hörcn. Ein Badezimmer ist kein Abstellraum, sondern ein wichtiger Gcbrauchsraum. Ein Baderaum muß hell und lustig sei», nach Er frischung duften und nur mit den notwendigen Gcbrauchssachen aus- zur Pfleg« und Bequemlichkeit des Vermischtes Fische verschlucken — polizeilich untersagt. Wenn es so weitergeht, wird USA. ein Bundesgesetz herausbringen müssen, das mit dem Unfug des Fischeschluckens endgültig auf- ränmt. In einigen Universitäten wurde es unter unreifen Stu denten zur Sitte, Wettbewerbe im Fischeschluckcn zu ver anstalten. In den meisten Fällen ging alles aut, und der Magen wurde mit den kleinen verschluckten Wesen fertig. Doch in zwei Fällen kam es zu Erstickungserschcinnnge», als ein lebender Fisch sich in der Kehle qucrlegte. Man mußte schnell- stcus Spezialisten eingreifcu lassen, um das Leben dieser leicht sinnigen Schlucker zu retten. In vier Staaten wurden darauf hin Verbote eingeführt. Es durfte kein Wettschlucken mit lebenden Fischen mehr staltfinden. Aber die Studenten, die darin offenbar den Gipfel ihrer geistigen Qualitäten sahen, gingen in die Staaten, in denen das Verbot noch nicht er lassen war und nahmen dort am Fischschlucken teil. Das konnte natürlich nicht verborgen bleiben. Und die Folge war, daß man bei der Bundesregierung von feiten der Universi täten ein generelles Verbot anrcgte — um so die Studenten von den Fischen ab und den geistigen Dingen zuzuftthren. Ein seltener Tod. In der Universitätsklinik in Reval ist ein Mann namens Miljan eines seltsamen Todes gestorben. Im Jahre 1912 erkrankte er an einer Verengung der Speise röhre. Das Heruntcrschluckcn der Nahrung wurde ihm da durch sehr erschwert. In der letzten Zeit mußte er sich eines Pflöckchens bedienen, um die Nahrung in den Schlund her- untcrznstoßen. Eines Tages verunglückte der Mann dabet, indem er sich mit dem Pflöckchen die Speiseröhre durchstach. Aerztliche Hilfe war nicht mehr möglich. Z VX ä kl " V o s^ o Lopyritlit by ^ulnLrts-Verlsg, Kerim 7 31. Fortsetzung. Schweigend lasen die beiden Besucher den Vers, der begann: „Heimatlos, wie Weh das klingt, Namenlos ins Grab gesenkt...* „Was bcdcuict das eigentlich: die Namenlosen?" fragte Vcra leise. „Es sind alles Ertrunkene, nieist Wohl Schiffbrüchige, sie hier angeschwemmt wurden, und die man nicht identi fizieren konnte", gab Naimnnd Haager halblaut zurück. Er fühlte sich von dem Frieden, der Wcltabgcschicdenbeit dieses Ortes seltsam bewegt und angczogcn; war es nicht weit schöner, hier ruhen zu dürfen, als auf einem über füllten Stadtsricdhof nnter prunkvollen Gewächsen und lwldschriftgcschmücktcm Marmor? Beide standen schweigend. Vera wartete noch einen Augenblick, dann mahnte sie zum Aufbruch. Und Naimnnd wandle sich willig mit ihr dem schmalen Ausganas- Psörtchcn zu. Wieder wateten sie nebeneinander durch das niedrige Wasser, das jetzt von einem leichten Wind auf- gekräuselt war. Sic schienen auf einen anderen Unter grund geraten zu sein; der Boden war hier hart und ge- furcht, Seetang und Steine erschwerten das Ausschrcitcn. Naimnnd Haager benicrktc, wie Vcra ein paarmal schmerzhaft das Gesicht verzog, unwillkürlich nach einem Halt tastete. Da überwand er seine Hemmungen und streckte ihr kameradschaftlich die Hand hin. „Fassen Sie an, so gehen wir beide sicherer." Vcra legte ihre warme llcinc Hand in Naimnnd Haagers schlanke heiße Rechte. Im Gleichschritt gingen sie jetzt, kräftig ausschrcUcnd, vor wärts. Einmal strauchcUc Naimnnd, einmal wäre Vcra fast ausgcglitten — dann sanden sie rasch, fester greifend, aneinander Halt. Zunächst waren sie durch den heim tückischen Untergrund ganz in Anspruch genommen. Allmählich aber wurde der Boden wieder glatter und sandig, cs war nicht mehr nötig, alle Aufmerksamkeit aus die nächste» Schritte zu richten. Trotzdem konnten sich beide nicht entschließen, die Hände voneinander zu lösen. Jetzt erst, da die beiden Hände nur noch selbstvergessen in einander ruhten, empfanden beide, wie ein starkes Zn- sammcugchörigkcitsgefühl sie durchflutete, das immer wärmer und inniger von dieser leichten Berührung her von ihnen Besitz ergriff. Verwirrt spürte Vera, daß es plötzlich wie Leidenschaft m Raimund Haagers Händedruck zu zittern begann; fest umklammerte er ihre Hand, wie besitzergreifend um spannten seine Finger ihr Gelenk. Das Erschrecken, das zugleich in ihr aussprang, der plötzliche Gedanke an Ludwig Holand, ließen seltsamerweise dieses Erleben noch süßer, noch verwirrender erscheinen. Raimund Haager hatte, zum ersten Male, seit er Vera kannte, alle wohlgehütete Zurückhaltung aufgegeben, alle weise gepflegte Selbstbeherrschung vergessen. Er wollte, er konnte in diesen, Augenblick nicht daran denken, daß dieses Mädchen für ihn „tabu" war, er dachte auch nicht mehr an Ludwig Holand, der irgendwo im brasilianischen Urwald saß. Hier war Gegenwart, hier war Glück, hier war warmes, pulsendes Leben, das er um so inbrünstiger umklammerte, da eben noch die Todesschsuer ihn an geweht hatten. Insgeheim wünschte er, dieser Weg durch das seichte Wattenmeer möchte nie aufhören. Er hätte unendlich lange so weiter gehen, schweigend diese zuckende kleine Hand in der seinen halten mögen. Sie lösten auch die Hände nicht, als sie wieder festes Land gewonnen hatten und nun den Deich Hinaufstiegen. Das trockene Gras stach in ihre nackten Füße, der Sand war brennend heiß — anstatt aber ihre Schuhe anzuziehcn, hielten sie sie gedankenlos noch immer in der Hand, strebten sie immer noch schweigend nebeneinander vor wärts. Es war, als hätte dieser blaue Sommcrtag ein enges Netz der Verzauberung gesponnen und um die beiden gelegt, so daß sie ihm nicht entfliehen konnten. Vis plötzlich, da sie schon jenseits des Deiches waren, der Zauber überstark wurde, die Fessel sich noch enger straffen wollte. Raimund trat mit einem raschen Tritt vor Vera hin, heftig ergriff er auch ihre Rechte — zwei Paar Weiße Leincnschuhc fielen zu Boden — und wollte sie an sich reißen. Mit geschlossenen Augen stand sie regungslos, lächelnd vor ihm, neigte sich schon ihm ent gegen. Da — auf einmal fuhren die beiden, wie von einem Schlage getroffen, jählings auseinander. Ein hartes Räuspern ertönte neben ihnen, dem ein markierter trockener Husten folgte. Erschrocken starrten sie in die Richtung, aus der die unangcnchmen Töne kamen. Da, keine zehn Schritte von ihnen entfernt, lag in einer kleinen Sandmulde Dina Linke lana auSaeltrcckt: den Kopf durch ein buntes Tuch geschützt, mit einer dunklen Brille bewaffnet, war sie ganz dem Genuß ihres Sonnen bades hingegeben. Freilich nicht so intensiv, als daß sie die beiden Versunkenen nicht schon eine Weile spöttisch beobachtet hätte. Raimund Haager faßte sich zuerst. „Guten Abend, Fräulein Linke. Auch hier?" Er hob mit markierter Ruhe die vier Schube auf und reichte mit einer böklicben Ner- beugung Vera die ihren. Dann hockte er im Grase nieder und begann, seine FSße trocken zu reiben. „Ein Städter sollte wirklich nicht barfuß gehen, da ver liert er schließlich noch seine Schuhet" bemerkte er mit ge spieltem Gleichmut. Vera, noch immer verwirrt, kauerte sich gleichfalls nieder und versuchte mit einiger Mühe, die Schuhe einfach über ihre nassen sandigen Füße zu streifen. Dina Linke hatte ihre Brille abgenommen und blinzelte Raimund Haager von unten herauf spöttisch an. „Vielleicht verliert er sogar noch mehr, zum Beispiel das Gleichgewicht!" meinte sie vielsagend. „Das ist übrigens ein schönes Plätzchen hier, völlig abgeschnitten und jeder Beobachtung entzogen! Nur nicht der Fliegerschau natür lich. Das hatten Sie Wohl auch schon herausgefunden?" „Nein, ich bin zum ersten Male hier!" erklärte Raimund Haager, nicht eben höflich. „Wenn ich natürlich gewußt hätte, daß das hier Ihr privates Buen Retiro ist, wir hätten Sie natürlich nicht gestört!" Er war aufgestanden und bot Vera die Hand, die mit ihrem schwierigen Werk fertig geworden war und gleich falls aufsprang. „Oh, es fragt sich ja noch, wer mehr gestört worden ist, Sie oder ich?" meinte Dina Linke mit einem leichten Lachen. Damit stand auch sie aus und streifte ungeniert die lange Strandhose über ihr Sommerhöschcn. Sie war hübsch gewachsen, knabenhaft und schlank; der Kittel und die plumpen Schuhe hatten das aber niemals erkennen lassen. „Ich komme mit Ihnen, es wird ja Zett zum Abendessen sein!" Unterwegs plauderte sie munter mit gespielter Un befangenheit und kleinen ausgestreuten Bosheiten weiter. Raimund gab einsilbige Antworten und Vera hatte über haupt keine Lust, sich an dem Gespräch zu beteiligen, sie war verwirrt und verärgert. Und dann saßen sie im Spcisesaal, Vcra, wie immer, neben der Linke, die jetzt begann, sie nach den Einzelheiten ihres Ausflugs auszufragcn, so daß Vera nichts anderes übrig blieb, als gleichmütige und freundliche Antwort zu aeben. lFvrtsetzunq sollt»