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Sodann wurde folgender Tagesbefehl angenommen: Nach Entgegennahme des ausführlichen ans unwiderleg liches dokumentarisches Material gestützten Berichtes deS j Slußenministers bestätigt der Große Rat des FanhismuS, ! Zaß die dem Kriege unmittelbar vorauSgcgangenen Ereig- ' nisse und der Charakter einer statischen Belagerung, den der ! Krieg an der Westfront selbst angenommen hat, ferner seine vorwiegend auf wirtschaftlichem Gebiet mit der Blockade und AegenbloLade erfolgte Entwicklung und die in der territori alen Lage sowie in dem Kräfteverhältnis zwilchen der Ostsee und den Karpathen eingetretcncn Berschiebungcn den Be schluß des Ministerratcs vom 1. September, der die Nicht kriegführung Italiens fcstsctze, in vollem Umfange Nccht gebe», einem Beschluß, der bis jetzt die Ausdehnung deS Konfliktes auf Südosteuropa und das Mittelmeer vermieden hat, und den der Große Nat bestätigt. Gegenüber tendenziösen Informationen ausländischer Her kunft erklärt der Große Rat, daß die Beziehungen zwischen Italien und Dentschland so bleiben wie sie von dem Bünd- »ispakt und bei dem wiederholten Gedankcnanstansch fest- gelegt worden sind, der vorher und nachher in Mailand, Salzburg und Berlin stattgcsuudcn hat. Der Große Nat stellt fest, daß alles, Ivas im Donau- und Balkanraum geschehen kann, bei den gemeinsamen Land- und Seegrenzen, die durch die Vereinigung des Königreiches Albanien mit dem Königreich Italien noch größer wurden. Italien unmittelbar interessieren muß. s In Bezug auf seinen Handelsverkehr zur See beabsich tigt Italic», diese» Verkehr sowohl mit Rücksicht aus sein , Prestige als auch feine unbestreitbare» Lebensnotwcndig- i kcite» i» der entschiedensten Weise sicherzustellc». Schließlich zollt der Große Nat dem vom Außenminister j durchgeführte» Werk lebhaften Beifall und erteilt ihm den Auftrag, demnächst vor der Faschistischen und Korporariven Kammer über die Wechselfälle und Phasen der internatio nalen Politik der letzten Zeit zu berichten. Zu Beginn der Sitzung hatte 5er Duce des im Sommer verstorbenen Kammerpräsidenten Constanzo Ciano gedacht, der von Anfang an dem Großen Nat des Faschismus angc- hört hat mid dessen Geist, wie Mussolini betonte, bei seinen Beratungen auch weiterhin immer zugegen sein werde. Die italienische Presse nuterstreicht die Beschlüsse des Große« Faschistenrates. Nom, 8. Dezember sFunkmelönnq). Die Beschlüsse des Großen Nates des Faschismus stehen am Freitag im Mittelpunkt der römischen Morgenpress«, die, wenn sie auch noch keine Art redaktionelle Kommentare dazu bringt, doch schon in den Schlagzeilen die überragende poli tische Präzisierung der italienischen Haltung unterstreicht. Vor allem werden dabei die „volle Bekräftigung des Bvud- nispaktcs mit Deutschland" die „Bestätigung des Minister- ratsbcschlusses über die Nichtkriegführung Italiens" der Hinweis auf das italienische Interesse am Schicksal des Do nanraumes und des Balkans sowie der Entschluß, den Han delsverkehr zur See sicherznstcllen, hervorgehobcn. Mit großem Interesse wird schließlich die Ankündigung verzeichnet, daß Außenminister Graf Ciano demnächst vor der Faschistischen und Korporativen Kammer ausführlich über die internationale Lage berichten wird. Deutschland und die finnische Frage Feindselige Einstellung der nordischen Länder znm Deutschen Keich Berlin,?. Dezember. Im Zusammenhang mit der nunmehr zum offenen Kon flikt gewordenen sowjctrussisch-sinnischcn Krise ist von ver schiedenen Seiten und vor allem aus der Liigcnkitche eng lischer und französischer Amts- und Nedaktionöstnben ver sucht worden, Deutschland die Mitverantwortung an de» Ereignissen im Norde» z» unterschieben. Insbesondere wurd- behauptet, Deutschland verletze die von ihm selbst- j verständlich erwartete Verpflichtung, Finnland zu Helsen, mit s dem cs so viel gemeinsame Bande verknüpften. Angesichts - solcher ebenso böswillige» wie törichten und politisch kind- j lichen Unterstellungen erscheint es nötig, die Beziehungen ' DcntschlandS zu den nordischen Ländern in den letzten 2ü Jahren einer kurzen kritischen Prüfung zn unterziehen. Es ist kein Zweifel, daß die Völker deS Nordens in Dentschland immer «ine besondere, auf historischen und ge fühlsmäßigen Gründe» beruhende Snmpathie genossen haben. Diese Snmpathie ist aber im Verlauf der letzten 20 Jahre mehr und mehr eine einseitige geworden. Tas Deutsche Reich war in seiner Machtposition in Europa von jeher der natürliche Freund nordischer Interessen. ES ist diesem Grundsatz auch in seiner ganzen Geschichte immer treu geblieben und hat diese Einstellung den kleinen nor dischen Ländern gegenüber unzählige Male unter Beweis gestellt. Als nun das Deutsche Reich am Ende deS Welt krieges durch den Wortvruch der Alliierten in den Zustand der Ohnmacht versetzt wurde, in dem es allen ungerechten und maßlosen Forderungen der sogenannten „Siegcrmächte" wehr- und hilflos ausgeliefert war, hatte man in Berlin weniger auf ein« aktive Hilf« — denn dazu waren natürlich diese Länder nicht in der Lage — als doch zumindest ans die Sympathie und moralische Unterstützung der nordischen Län der in dem Unglück des deutschen Volkes gerechnet. Das Gegenteil aber trat ein. In den für Deutschland so bitteren Jahren hat keines der Länder sein Gewicht gegen das dem dentschcn Volke angetane ungeheuerliche Unrecht i» die Waagschale geworfen. Jeder vernünftig Denkende mußte sich klar darüber sein, daß dieses Unrecht früher oder später seine Vergeltung nach sich ziehen und daß damit die Welt erneut in schwerste Un ruhe geraten müßte, wenn es nicht gelang, rechtzeitig Revi ¬ sion zu schaffen. Anstatt nun aber in dieser Richtung zu wirken, waren die nordischen Staaten von Anbeginn der Gründung des Genfer Völkerbundes die treuesten Anhänger und Verfechter dieses Systems, bas in seiner ganzen Struk tur auf nichts anderes als die Niederhaltung Deutschlands auf ewige Zeiten abzielte. Die nordische« Länder haben dem Völkerbund auch dann noch die Trene gehakte», als seine wahre Natnr als Exekuter von Versailles nnd als Hüter des Status quo auch dem naivsten politische» Gemüt klar geworden sein mußte. Vergebens wartete Dentschland damals auf Zeichen der Sympathie, ans ein« wirksame moralische Unterstützung, aber mau war entweder zu uninteressiert oder man beschränkte sich auf ideologisch« saft- und kraftlose Auseinandersetzungen im Nahmen des Genfer Dcbattierklubs. Immer mehr geriet der Norden in das Fahrwasser der englischen Politik. Symp tomatisch hierfür war auch die Haltung im Abcssinienkvnslikt, als die Nordländer sich als solch eifrige Verfechter des Nach- kricgssystems cnipnpptcu, daß sic sich nicht mir in trencr Ergebenheit an den Sanktwnsbcschlüsscn gegen Italien be teiligten, sondern diese mit einer fast selbstmörderisch zu nennenden Gewissenhaftigkeit gegen Italien durchführten. Die wenigen erfreulichen Ausnahmen bestätigen nur diese Grundeinstellung. Als in Deutschlaud der Nationalsozialismus die Macht übernahm nnd das deutsche Volk unter Führung von Adolf Hitler begann, seine Fesseln abzuschütteln, da wnrde von dem überwiegenden Teil der Presse des Nordens dieses Er eignis nicht etwa freudig begrüßt, sondern fast jeder Schritt zur deutschen Selbständigkeit und jede Tat des Führers zur Beseitigung des Versailler Vertrages einer hemmungslosen Kritik unterworfen. Im Namen des Fortschrittes, im Na- ! men der Humanität, im Namen deS Liberalismus und der Demokratie wurde Deutschland in Verruf getan, beschimpft und wirtschaftlich boykottiert. Es gab kaum einen Tag, an dem nicht zahllose Blätter der nordischen Staaten an irgendeiner Haltung der deutschen Politik ihre anmaßende und beleidigende Kritik übte». Jede Aeußerung des Dritten Reiches wurde zu seinen Ungunsten ausgelegt und oft von den Blättern mit geradezu unver ständlichen Angriffen begleitet. Bi sin maßgebende Kreise hinein ging die systematische Ablehnung alles dessen, was aus dem Dritten Reich kam, so daß von deutscher Seite nicht selten offizielle Wege beschritten werden mußten, um diesem unerträgliche» Zustande entgcgeuzutreteu. Besonders auf fällig zeigten sich di« Folgen der systematischen Hetze gegen Deutschland in den nordischen Ländern, als Deutschland sich im Laufe dieses Jahres bereit erklärte, mit den kleinen Staaten des Nordens Nichtangriffsverträge abzuschlicßen. Während mit Dänemark und den baltischen Staaten die Verträge zum Abschluß kamen, waren es Schivedcn, Nor wegen und Finnland, die sich desinteressiert zeigten. Schweden und Norwegen erklärten, aus prinzipiellen Gründen, Finnland aber hat damals den Abschluß eines Nichtangriffspaktes mit dem Deutschen Reich abgelehnt, ob wohl Deutschland nicht das erste Land gewesen wäre, mit den: Finnland einen solchen Pakt abgeschlossen hätte. Wenn auch damals deutschen politischen Kreisen bi« Haltung Finn lands unverständlich war, fo geht man nach den Erfahrungen der seitherigen Entwicklung nicht fehl in der Annahme, daß der seinerzeitig« finnische Entschluß in weitgehendem Maße von den englischen Kriegshetzern beeinflußt war, von denen über andere skandinavische Politiker seither die lebhaftesten Fäden nach Hclstngfors gesponnen wurden. Diese Länder habe» damit z« erkennen gegeben, daß ihnen in Wirklichkeit trotz ständig wiederholter Ncutralitäts» beteuerungen an einer entschlossenen nnd gleichmäßigen Frie denshaltnng eggenttber allen Seiten nicht soviel gelegen war wie an der Hossnnng ans das politische Neberwiegc« jener Seite, mit der mau aus allerhand unneutralen Gründe« sympathisierte. Es ist in diesem Zusammenhang für die eigenartig« Auffassung von Neutralität im Norden bezeich- ncnd, baß eS gerade die skandinavischen Länder waren, die der Val«ncia-Regierung nicht nur bis zum End«, sondern über dieses Ende hinaus als sie überhaupt nicht mehr exi stierte, ihr« Anerkennung und moralische Unterstützung ge währten, die Franco längst geschuldete Anerkennung dagegen noch zu einem Zeitpunkt verweigerten, als jedes Hiuaus- schieben nur als eine einseitige Parteinahme gegen Franco, gegen Italien und gegen Dentschland ausgelegt werden konnte. Weiter ist bezeichnend, daß alle diese Länder bis znm heutigen Tage noch jenen: Genfer Völkerbunde an gehören, dessen Artikel 16 noch nicht abgeschafft ist, jener be rüchtigte Sanktionsartikel, durch den die kleinen Staaten für die Interessen Großbritanniens eingcspannt werben. Seit Ausbruch des Krieges mit öen Wcstmächten nun bat sich di« Haltung der nordischen Länder nicht etwa geändert, sondern Deutschland, das keinerlei Divergenzen mit den nordischen Staaten hat und von jeher in seiner Geschichte für deren Interessen eingetreten ist, mußte wiederum erleben, baß es gerade dis Staaten des Nordens waren, die in ihrer Presse und in ihren Handlungen alles andere als eine wohl wollende Haltung deutschen Belangen gegenüber einnahmen. Jedes Land möge seine Sympathie da wählen, wo es ihm am besten dünkt. Es soll sich dann aber nicht darüber be klagen, wenn ihm seinerseits nicht jenes Maß an Sympathie «»tgcgengebracht wird, auf das man bei ihm seit Jahren ver geblich gewartet hat. Dem deutschen Volke ist durch die bri tischen Kriegshetzer, die nicht zum wenigsten durch skandi navische Jonrnalistc» nnd Politiker unterstützt wurden, der jetzige Krieg aufgczwungcn worden ES ist naiv nnd senti mental zugleich, zn erwarten, daß daS deutsche Volk in dem Kampf um seine Znkunft nun plötzlich all den kleinen Staa ten bcistehc» soll, die sich vorher nicht genug tnen konnten, Deutschland zu schmähen nnd zu verunglimpfen. Jahrelang hat man das Reich zumindest mit kühler Gleichgültigkeit, ja mit hochmütiger Ablehnung, oftmals aber mit einer schlecht verhüllten und offenen Feindseligkeit behandelt. „Wie man in den Wald hincinrnft, so schallt cs auch wieder Hinans". Das Deutsche Reich kennt sehr wohl die Verpflichtung der Dankbarkeit und der Treue, aber seine Freundschaft liegt nicht ans der Gasse, wo sich jeder nach Belieben sic wieder nehmen könnte, nachdem er sie vorher auSgeschlagen hatte. DaS Deutsche Reich hält denen die Trene, die ihm die Treue halten. DaS Deutsche Reich steht denen bei, die ihm bei- stehcn, das Deutsche Reich uiitzt dem, der ihm nützt. DaS deutsche Volk hat nichts gegen das finnische Volk, im Gegen teil. Das dentsche Volk hat keinerlei Feindschaft gegen die Völker des Nordens. Es ist zn hoffen, das, die Leiter der Geschicke nnserer nördlichen Nachbarn eines Tages sich dar über Gedanken machen und sich die Frage vorlegen werden, ob es bester ist, wie in vergangenen Jahren, den Einflüste, rungen englischer Völkcrbundöapostcl und Kriegshetzer ei« williges Ohr zu leihen oder dem natürlichen Interests ihrer, Völker na cheiner Freundschaft mit dem deutsche« Volke sicht» baren Ausdruck »« verleihett.