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22» Dampfmaschinen, Lokomotiven afw auf, bis schließlich in seinem Werke Maschinen -er verschiedensten Gat tungen erstanden. Ende -er 40er Jahre war L. Schönherr mit dem Bau eines leistungsfähigen mechanischen Webstuh les fertig. 1867 erhielt A. Eisenstuck ein Patent auf Strickmaschinen, das als Grundlage für die heute so hoch ent- wickelte Strickmaschinenindustrie zu gelten hat. 18SS fing die Maschinen fabrik „Germania" an, Mälzerei- und Eismaschinen zu schaffen. Albert Voigt begann in Kändler den Stickmaschinen- b^u und siedelte 1867 nach Kappel über. Julius Reinecker legte den Grund zu seiner jetzt großartig entwickelten Fa brik von Werkzeugen und Werkzeug. Maschinen. Es wurden die ersten Strumpfmaschinen fertig. In den 70er Jahren traten -ie Gschäfte für elektro technische Erzeugnisse aus usw. Wa ber Chemnitzer Maschinenbau hervor bringt, das geht in alle Lande und stellt sich dort in den Dienst des Menschen. Ueber das Stadtgebiet und die Be wohnerzahl von Chemnitz schreibt Ober lehrer E. Weinhold in dem Gefchichts- werk „Chemnitz und seine Umgebung", das «ns auch bet diesem Artikel als Leitfaden diente, folgendes: Wenn wir gegenwärtig von hohem Standpunkt« aus die Stadt Chemnitz betrachten, bann schauen wir auf ein mächtiges Gemeinwesen. Um uns spannt sich als Grenze des Stadtgebietes ein Kreis, den zu umgehen wir Stunden brauchen würden. Fast 400 000 Bewohner haben ihr« Wohnstätte darin aufgeschlagen. Und nun versetzen wir uns um sechs Jahrhunderte zurück! Eine Stadt war auch da. Aber in enger Runde verlief die Gemarkung. Weit in das jetzige Gebiet griffen benachbarte Dörfer her ein. Bon Furth her erstreckte sich nach dem Anger zu -ie Flur einer Ge meind«, die Streitdorf hieß. Zwischen Kaßbergrücken und Pleißbachlauf brei teten sich Aecker und Wiesen aus, die zu -em Orte Borstendorf gehörten. Auch Gablenz, Bernsdorf und Kappel scho ben ihre Gebiete viel weiter als zu unser«» Zetten nach dem Stadtkern» vor. Da brachte das Jähr 14OS ein« Aenderung. Die Stadt, di« sich erfreu lich entwickelte, bedurfte weiteren Raumes. Deshalb kam sie mit dem Abte -eS Klosters und den genannten Dörfern überein und erlangte von ihnen die Abtretung beträchtlicher Flur stücke. Ja, Streitdorf und Borstendorf wurden damals beinahe ganz von der Stadt aufgesaugt. Wahrscheinlich Hun derte von Hektaren erwnb Chemnitz im Jahre 1402. Lange Zeit ist nun der Bestand der städtischen Flur gleich- geblivben. Erst im Jahre 1844 zog Chemnitz wieder eine Dorfschaft an sich. Es war die Niklasgaffe, die sich als schmaler Streif an den Usern -es Kuppeldaches bis hinaus zur sogenann ten Drehe erstreckte. Wieder ein Men- schena.ter verfloß dann, ehe ein« wei ter« Aenderung erfolgt«. Jetzt wuchs — 1880 — dis Schloßgem«inde an beu alten Stadtbezirk. Nun aber ging -aS Einverlsiben rascher vor sich,' denn im Jahre 1884 gab Altchemnitz feine Selb ständigkeit aus, im Jahre 1900 wurden Gablenz, Altendorf und Kappel dem städtischen Gebiete ungegliedert,' 1904 aber schloß sich Hilbersdorf, 1907 Berns dorf und 1909 Helbersdorf der großen Gemeinde an. In ähnlicher Weise hat sich auch der BevölkerungSstand von Chemnitz ent wickelt. Wollten wir hier genaue Ver gleiche ziehen, müßten wir ebenfalls um 600 Jahr« zurückgehen. Leider würde -er Weg umsonst sein, denn für jene Tage finden sich auch nicht einmal annähernd zuverlässige Feststellungen über die Zahl -er Einwohner von Chemnitz. Die erst« Nachrichte, di« wenigstens einen Anhalt für die Be- rechnuirg -er Volksmenge gibt, versetzt uns in das Jahr 1474. Sie besagt, -atz in der Stadt 329, in -er Vorstadt 1SS ,/befeffene Leute" gewohnt haben. Viel- leicht darf man daraus aus «ine Be- völterung von 2000 bis sooo Personen schließen. Unaufässige würden dazu treten, -och wird ihre Zahl nicht sehr hoch anzuschlagen sein, -a in damaligen Zetten die Häuser meist nur eine Fa milie Hetze vbergisn. I» weitem Schritt«