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1502 gung »«stört worden war, li«ß sich so schnell nicht wieder aufbauen. Bor allem fehlte es an Bersleuten. So arbeiteten in -er Palmbaum- Grube nur ein Steiger und ein Häuer, m der Gelobt-Land-Grube nur ein Lteiger und zwei Häuer. Die hauptsächlichsten Stollen standen unter Wasser, und nur sehr langsam, und unter viel Fehlschlägen konnten ans kurfürstliche Kosten die Schäden ge mildert werden. Was den Wiederausbau der Gruben «ehr erschwerte, war der Umstand, daß alle Unterlagen des Bergamtsarchivs beim Brande Marienbergs mit ver loren gegangen waren. Niemand wußte mehr etwas Sicheres über den Zustand der Züge vor Ausbruch der Unruhen, denn in dem 30jährigen Kriege waren ganze Geschlechter ver- schwunden. Di« herangewachsene Ju gend hatte beim Bestellen ihrer Felder di« Halden eingcebnet, und damit alle Spure», ob Bergbau hier getrieben worden mar, verwischt. So blieb der Bergsegen erloschen und siechte, trotz zeitweiliger, kurzer Epochen des Aufschwungs, dahin. ' Und so ist aus dem ehemaligen regen Bergstädtchen «ine stille Kleinstadt ge worden, in der noch die Erzstufensamm- lung im Altertumsmufeum des Ge- werbevereins an sein« ehemalige Be deutung erinnert, die aber sonst mit reger Industrie und seinen.staatlichen Behörden still und friedlich'dahinlebt. Zur Geschichte der Stadt Marien berg hat Alfred Sattler einen Artikel geschrieben. Obwohl sich derselbe mit den vorstehenden Ausführungen deckt, soll dieser doch hier einen Platz finden, da immerhin manches neue und inter essante darin enthalten ist. Alfred Satt ler schreibt: Dort, vo sich auf den Höhen des Erzgebirges die freundlich gelegen« Stadt Marienberg mit ihrer iveithin schauenden Kirche erhebt, war vor 420 Jahren noch dunkler, finsterer Wald. Ein« wenig gute Straße führte von Zschopau durch den Wald nach Zöblitz und von da aus nach Böhmen. Es war nicht ungefährlich, in dieser Einsamkeit zu reisen- denn Bären und Wölfe hau sten in ungezählter Meng« in den un zugänglichen Tälern und den Dickichten des meilenweit sich ausbreitendcn For stes. Der Annaberger Chronist Lehmann beschreibt das Gebirge mit folgenden Worten: „Da ist auf viele Meilen weit und breit über Berg und Tal kein Muttermensch etliche und mehr tausend Jahr« lang anzutreffen gewesen, wel cher einem Irrenden hätte zugerufen und zurecht gebracht. Da hörte man nichts als der Raben Rappen, der Bären Brummen, der Wölfe Heuleih der Hirsche Börlen, der Füchse Bellen^ der Auerhächne Pfalzen, der Ottern Zischen, der Frösche Quaken." Im Jahr« 1505 übernahm Herzog Heinrich der Fromm«, der Bruder Ge orgs des Bärtigen, die Aemter Frei berg und Wolkenstein mit den Orten Geyer, Ehrenfriedersdorf und Thum, allerdings mit Ausschluß der Berg werke, die sich Georg-als Oberhcrr vor behielt. Seine Residenz schlug -er junge Fürst, -er durch seine Leutseligkeit und Güte aller Herzen gewann, in Freiberg auf. Sehr häufig aber weilt« der Her zog auch im Schlosse Wolkenstein und lag dem Vergnügen, der Jagd ob. Ein« Stunde von Wolkenstein entfernt ließ sich Heinrich ein kleines Jagdhaus er bauen, die sogenannt« Heinzebank, «in Name, den di« dortige Oberförsterei und der daneben stehende große Gasthof heute noch führen. Die Einkünfte aus den genannten Aemtern reichten allerdings kaum auS, um di« Kosten der bescheidenen Hof haltung Heinrichs zu decken. Um so mehr richtet« der Herzog sein« Auf merksamkeit auf die verschiedenen Ver suche, in den ihm gehörigen LandeS- tcilen Erz zu entdecken. Ueberall waren seit dem raschen Auf blühen Annabergs Schürfungen in del Umgebung Wolkensteins vorgenommen worden. Von günstigem und nachhalti gem Erfolg« wurden di« Bemühungen aber erst im Jahre 1819 gekrönt. El war die Fabian-Sebastian-Fundgrub«