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meister erhielt erst »er Richter Thomas Ullrich im Nähre 1866. Erst 1537 bekam Marienberg eine Kirche. Sie war an »er Stelle »er jetzigen gelegen, nur ans Holz gebaut und hat, obwohl in einer Zeit gebaut, ba die Gegend noch rein katholisch war, doch nie katholischen Gottesdienst ge sehen, da der von Heinrich berufene Hofprediger Schumann, ein ehemaliger Barfüßermönch aus dem oberen Kloster zu Freiberg, schon seit mehr als 16 Fahren evangelisch predigte und das heilige Abendmahl in beiderlei Gestalt austeilte. Das Kirchlein erwies sich aber bald als zu klein, sodaß man 1558 den Grundstein zu einem neuen GotteS- hause, der Pirnaischen Hauptkirche uachgebildet. an derselben Stelle legt«. Eine Schul« erhielt Marienberg 1536,' eine Lateinschule, deren erster Rektor Vater Augustus berühmter Erzieher Rivius war, sieben Jahr« später. Der Bergsegen blieb lang« Z«tt der vornehmste Erwerbszweig der jungen Stadt. Auster -er ältesten Sebastian Fundgrube wurden sehr bald neue, noch -ei weitem ergiebigere Züge ausgedcckt, so di« „Reiche St. Barbara", „Kaiser Heinrich", „St. Ursula", „Der Bauern- -ug", „Der Gelobtlä'nder Zug" un- ander« mehr. Bis 1540 war die Ausbeute in stetem Wachsen, sie übertraf bei weitem St. Annaberg und Freiberg. Ein altes Sprüchlein sagt: Ausbeut hat man gegeben Trinitatis im vierzigsten Jahr Hundertmal Tausend Güldei Und dreizehn Tausend fürwahr. Zweihundert und zweiundsechzig Gab man auf ein Quartal, Des wurden sehr erfreuet Der Gewerken eine große Zahl. Desgleichen ist nicht geschehen Wohl in St. Joachimsthal, Datz man so viel hält' gebe« Ausbent aus ein Quartal. St. Lnna-erg desgleichen Und Freiberg auch dazu Tat solche- nicht erreichen Sind doch ««der BergstSdt« »wa. Man drach Silver, Glasers, rot- gültig Erz, Kobalt, Wismuth, Kupfer kiese, bleihaltige Erz« mit Silbergvhalt und anderes mehr. Man brauchte oft gar nicht tief zu gehen, so fand man die Erze schon. Marienbergs Ansehen stieg ins Un geheure. Di« Landesherren unterstütz, ten die Stadt mit wvrtvollen Primle- gien und beteiligten sich dort, wo den Gewerken der Fortbetrieb der hohen Kosten wegen zu schwer wurde, selbst mit Anteilen oder durch Gewährung von ansehnlichen Gnadenftcuern. Unter dem Bergmeister Sebald Röh ling, -er bis 1564, ehe er Ratsherr und später Bergmeister wurde, amtierte, be trug die Ausbeute fast 340 000 Gulden innerhalb von sechs Jahren. Aber schon während der Amtierung seines Nachfolgers, Paul Röhling, der 10 Jahre Bürgermeister war, fiel sie auf 185 000 Gulden und ging in den folgenden Jahren langsam, aber sicher immer mehr zurück. Viel hierzu mögen di« schweren Schicksalsschläg« beigetragen haben, die Marienberg trafen. Die Pest raffte zu wiederholten Malen Hunderte von Menschen hinweg. Hungersnöte traten auf und vertrieben viele der Einwoh ner aus dem Gebirge. Der schwerste Schlag aber traf di« Stadt im Jahre 1610, wo sie bis aus sieben klein« Häuser vollständig ab- brannt«. Trotzdem rafst«n sich die Bürger auf und bauten die Stadt aufs neue. Doch kaum konnten sie sich einigen Erfolgs erfreuen, da traf n«u«s Unglück ein, Plünderungen, Seuchen, klein« und größere Brände. Die Gewerkschaft««, welche di« Stol len betrieben, verarmten. Sie konnten nicht mehr so viel zu deren Pflege aufwenden; das Grundivasser nahm überhand, in der Tief« konnte man nicht mehr fortbauen, einige Gruben stürzt«» ein. Nach Beendigung -es 30jährigen Kriegs kam wieder mehr-Stetigkeit in »la Le-enSoerhtiltuiffe. Was aber in -a» Bergwerken b«rch Beruachläsfi-