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Mopauer w Tageölatt Vas „Zschopauer Tageblatt und Aasiger" erscheint werktäglich. Monatlich. Bepigsprels 1.70 NNl. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Eefchäft»lt.,von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. und Anzeiger Anzeigenpreis«: Vie 4S mm breit« Niillimeterzeile 7 Pf.; die 45 mm breit« Alilllmeterfeil« Im Text teil 25 Pf.: Nachlahstaffel L: Ziffer- und Nachweirgebllhr 25 Pf. lufüglich Porto. Vas „Zschopauer Tageblatt und AnsekgerE Ist das für Veröffentsichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat» ,u Flöha und des Bürgermeister» zu Zschopau behördlicherseit» bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de, Zinanfamte» Zschopau — Bankkonten: Lrfgebirgische Handelsbank e. S. m. b. H. Zschopau, Semeindegirokonto Zschopau Nr. 24t, Postscheckkonto: Leipzig Nr.42SS4 - Fernsprecher: Nr. 7,2 Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hahndorf, Krumhermersdorf, Scharfensteln, Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf rr«. 2SL Donnerstag, den 8. Dirtoieer 1989 197. Iaiergang Wahrung der gesamtamerilanischen MutmliU Vettlragende Beschlüsse der Vanamakonferenz / Sperrzone sür kriegerische Handlungen / Nahrungsmittel und Kleidung sind keine Konterbande Panama, 8. Oktober (Funkmeldung). Die einstimmig angenommene „Proklamation von Pa nama" führt ans, daß die amerikanischen Staaten in nach folgender Resolution ihre Stellung als Neutrale präzisiert habe«. Aus der Gefahr heraus, daß der Krieg die funda mentalen Interessen Amerikas zu berühren drohe und Ame rika nicht anerkennen könne, daß die Interesse» der Krieg führenden das Vorrecht haben sollen vor den Rechten der Neutralen, habe es sich als notwendig erwiesen, sofortige Maßnahme« zn ergreife« wie sie Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Ekuador und Peru schon während des Krieges 1914—18 vorgeschlageu hatteu. Die Regierungen der amerikanischen Republiken müßten daher darauf bestehen, daß in ihren eigenen Gewässern und bis zu einer angemessenen Entfernung von ihren Küsten weder kriegerische Tätigkeit entfaltet noch vorbereitet werde. Daher erkläre man hiermit „als Mittel kontinentaler Siche rung" betrachten die amerikanischen Republiken solange sie ihro Neutralität aufrecht erhalten, es als ihr undiskutier- bares Recht, diese Gewässer von Kriegsschiffen kriegführen der Länder freizuhalten. In diesem Gebiet dürfe kein krie gerischer Akt zu Lande, zu Wasser oder'in der Luft vorge nommen werden. Es werden die sehr wcitgezogenen Grenzen dieser Ge wässer festgelegt, die u. a. das ganze Karibische Meer ein- schließcn. Die argentinische Delegation gab «ine Erklärung ab, baß sie innerhalb des sndamerikanischen Teiles der Sperr zone die Existenz europäischer Kolonien oder Besitzungen nicht anerkenne und daß sie ausdrücklich sich alle ihre legi timen Ansprüche ans die Malwinas (Falklands-Juselns vor behalte. Die Guatemala-Delegation führte aus, daß auch sie alte Gcbietsstreitigkeiten mit England habe und sich diese Ansprüche ausdrücklich vorbehalte. Schließlich wurde L^r Antrag von Ant«rstaatss«kretär Welles angenommen, daß der Präsident von Panama Arvsema lm Aamen aller amerikanischen Republiken die „Deklaration von Panama" den kriegführenden euro päischen Regierungen mitteilen solle, äm Sinne dieser Proklamation wird Kanada nicht als amerikanischer Staat betrachtet, und unter der Hoheitszone im engeren Sinne versteht man nach wie vor die „Drei-Meilen- Zone". Außerdem nahm die Konferenz eine Reihe von Ent schließungen an, die unter dem Sammelbegriff „Wah- Zas nennt man „Zer Krieg richtet sich nicht gegen das deutsche Volk" Schamlose Enthüllung der englischen „Friedensziele". Deutschland soll mit Stumpf und Stiel ausgerottet werde». „Versailles war zu milde". — Freimütiges Geständnis eines britischen Journalisten. Schanghai 4. Oktober. (Ostasiendienst des DRV.) Die „Versailler Bedingungen werden milde anmuten, verglichen mit Lenen, Lie die Alliierten diesmal Deutsch land auferlegen weiden", so schreibt der bekannte eng lische' Journalist Woodhead in der Monatszeitschrift „Oriental A fairs", um damit wieder einmal zu beweisen, wie „ernst" von führenden britischen Kreesen Lie Ver sicherung Ler englischen Regierung, „daß der Krieg nicht gegen das d:u sch« Volk geführt werde", genommen wird. Woodhead zählt dann die wichtigsten der eng lischen „Fried nsbedingungen" auf: „Der polnische Kor ridor muß abgeschafft werden, indem Ostpreußen an Polen komm", ebenso sind die sudetendeutschrn Gebiet« wieder unter dir Herrschaft des kommenden tschechischen Staates zu stellen, und dir in diesen Gebieten'lebenden unliebsamen Deutschen müssen deportiert werden" usw. Das englische Wunschbild abschließend schreibt Wood head dann: „Die alliierten Regierungen dürfen diesmal nicht wieder in den Fehler verfallen, die Frisdensvedin- gungen so milde (!) durchzuführrn wie jene von Versail les, denn darin liegt dir Wurzel zu neuen Konflikten." Dieser Aufsatz ist ein- erneuter Beweis für die V«r- logerhrit der englischen Propaganda und ferner ein Beweis dafür, daß England di« aus dem großen Anrecht der Rachkriegsz it geborenen Triebkräfte des deutschen Volkes nicht verstehen will, so schreibt das Blakt „Ostasia Lloyd" in einem längeren Artikel über diesen Haherguß eines notorischen Kriegshetzers. Das Blatt stellt dann eindeutig klar, daß es England ganz allein auf die Der- nirb una des gesamten deutschen Volkes abgesehen hat. rung amerikanischer Neutralität" zusammengefaht wur den. Darunter sind von besonderem Interesse der ein mütige Wunsch nach Beendigung des Krieges durch einen Frieden der Gerechtigkeit, nicht der Gewalt, und die „Erklärung über neutrale Recht« und Pflichten". Anter Wahrung individueller Souveränität der einzelnen Republiken, wird der Anspruch auf Achtung der ame rikanischen Neutralität ausgesprochen. Dagegen verpflich ten sich die Staaten, daß ihr Gebiet nicht als Schau platz für kriegerische Operationen benützt werde, daß sie durch individuelle Gesetzgebung unneutrale Betätigung seitens der Bewohner in ihrem Gebiet verhindern werden, daß sie jedwede Rekrutierung oder Ausrüstung von Streitkräften irgendwelcher Art ebenso verhindern wollen, wie die Errich ung oder den Betrieb von Funkstationen ür Zwecke der Kriegführenden. Ferner können sie b«- timmen, daß fremde Kriegsschiffe nur 24' Stunden in hren Häfen bleiben und daß nicht mehr als drei Schiffe gleichzeitig ihre Häfen oder Hoheitszonen aufsuchen dür- ' fen, außer Schiffen, die ausschließlich wissenschaftliche, religiöse oder philantropische Aufgaben haben oder einen neutralen Hafen wegen Havarie anlaufen. Handelsschiffe kriegführender Staaten können in neu tralen Häfen untersucht werden. Dies« Schiffe können Brennstoff bis zum nächsten Hafen bekommen. Sollt« es sich jedoch herausstellen, daß sie Brennstosf an Kriegs schiffe abgeben, so werden sie als Hilfskriegsschiffe be handelt. Handelsschiffe kriegführender Staaten, die in Häsen oder Hohritsgewässern bleiben können, werden mit Wachen besetzt. Schiffe, die falsche Deklarationen ab geben, oder ohne Grund länger bleiben, oder offensicht lich zur Kriegsführung benutzt werden, können interniert werden. - Erlaubt ist bona fiöe Flaggensetzung surch Verkauf an einen amerikanischen Staat, soweit das Schiff sich in Ge wässern eines amerikanischen Staates befindet. Als Kriegs schiffe werben bewaffnete Handelsschiffe nicht betrachtet, wenn sie nicht mehr als vier sechszöllige Geschütze haben. Verlangt darf werden, daß sie vor Eintritt in den Hafen Munition und Explosivstoffe deponieren. Unterseeboote können von neutralen Gebieten ausgeschlossen oder zuge lassen werden, wenn sie sich den Vorschriften des betreffenden Staates unterwerfen. Zur weiteren Prüfung von Neutralitätsfragcn soll eine interamerikanische Kommission von sieben Fachleuten des Völkerrechtes noch vor dem 1. November eingesetzt werden. Außerdem wurde die Entschließung gefaßt, daß zur Kon terbande «icht gerechnet werden solle, waS die Zivilbevölke rung der kriegführenden Staaten an Nahrungsmitteln und Kleidung benötigt. Ausgenommen von der Konterbande sollen diese Waren nicht sein, wenn sie direkt oder indirekt sür kriegführende Regierung«-» oder deren Streitkräfte be stimmt sind. Hw Die Meinung eines Engländers. — Der bedrohte Lebenösadeu. Die Befehle und Ratschläge der britischen Admiralität an die Kapitäne der Handelsschiffe und di« Mitteilung des Oberkommandos der Wehrmacht über di« Erfolge während der letzten vier Tag« haben im Angenblick wieder sehr stark die allgemeine Aufmerksamkeit auf dieses für deu weiteren Reichstag tritt M Freitag Mammen Der Deutsche Reichstag tritt am Freitag, dem 6. Moder, 12 tthr mittags, zur Entgegen- nähme einer Erklärung der Reichsregierung zusammen. Verlauf des Krieges «ntscheidend wichtig« Problem gelenkt. Der deutsche Standpunkt der völkerrechtlichen Seite der An gelegenheit ist bereits ausführlich dargelegt worben. Er ist völlig einwandfrei und hat sein« Bestätigung u. a. auch durch die Erklärung von drei juristischen Autoritäten aus den Vereinigten Staaten erhalten. Von dieser völkerrechtlichen Seite ist die sachliche zn trennen, das heißt, di« Frage nach dem Kräfteverhältnis und den Aussichten des Handelskrieges. Hier kommt dem deut schen Betrachter eine sehr maßgebliche englische Stimme zur Hilfe. Der bisherige Lehrer an der Marineaka demie in Greenwich, Commander Grenfell, bekannt auch durch sein Werk über Seekriegführung „Die Kunst des Admirals" hat kürzlich, in diesem Jahr, ein Buch veröffent licht „Die Seemacht im nächsten Kriege". In diesem Buch heißt cs zu dem Kapitel, von dem hier die Rede ist, wörtlich: „Seit dem Kriege ist das Problem der Versorgung un seres Landes ständig schwieriger geworden. Die britische Hnnd«lstonnaae (mit Ausnahme der Tankschiffe) ist nm 3 500 000 to. gesunken und die Zahl der Schiffe um SOM. Der britische Anteil an der Weltschiffahrt ist von 44 Prozent des Jahres 1914 bis heute auf 28 Prozent gesunken. Mit dem Rückgang der Transportmittel ist zugleich der Bedarf an überseeischen Waren gestiegen. Eine Million Morgen unseres Ackerbodens ist für Häuser- uud Straßenbauzwccke zur Verfügung gestellt worden und eine weitere Million ist Gegensätzliche Auffassungen in England Genaue Formulierung der Kriegsziele gefordert Daß die Unterhauserklärung Lloyd Georges fchlaglicht- artig die gegensätzlichen Auffassungen in England zur Frage, wie man sich etwaigen Friedensvorfchlägen Deutschlands gegen- über verhalten soll, beleuchtet hat, geht eindeutig aus einem längeren Bericht des Londoner Korrespondenten des Amster- » damer „Telegraas" hervor, Unter der Ueberschrift „Geteilte Ansicht in England — Genaue Formulierung der Krfegszrele gefor dert" schreibt er, der Sturm, der gestern im Unterhaus im Anschluß an die Ausführungen Lloyd Georges losgebrochen sei, habe vielleicht Deutlicher als irgend etwas anderes die Strö mungen aufyezeigt, die sich jetzt aus der össentlichen Meinung Großbritanniens heraus bildeten. Viele verurteilten" Lloyd George Rede scharf. Anders jedoch lobten Lloyd George, weil er gerade in diesem Augenblick Mut genug habe um die Frage von Frieden oder Fortsetzung des Krieges so scharf gegeneinander abzuzeichnen. 2n der Tat, so führt der Korrespondent fort herrsche bei vielen in London das Ecsübl — und es habe keinen Zweck, dies zu verwischen —, daß die Intervention Sowjetrußiands eine sehr unklare Lage geschaffen habe, durch die es unmöglich gemacht werde, den Krieg als einen ausschließlichen Kampf zwischen „Demokratie und Hitlerismus" anzusehen, der in dem Augenblick beendet werden solle, wenn die demokratischen Natio nen Deutschland eine Niederlage zugefügt hätten. Dieses Gefühl der Unsicherheit sei am stärksten im Laufe der Unterhausdcbatte in den Ausführungen des Ab- geordneten Sir Charle Cayzer zum Ausdruck gekommen. In einigen Kreisen, so habe dieser gesagt, scheine man der Meinung zu sein, daß England durchsechten müsse, um Deutschland zu vernichten uird irgendwelche Vorschläge, die gemacht werden würden, nicht einmal erwägen dürfe. WarM ein solcher Kriegs habe Cayzer ausgerufen. Glaube man, dass, wenn dieser Krieg bis zum bittere.n Ende durchgesührt werde, die Freiheit und all das. was England liebe, sichergestellt seien? » Die Frage, warum überhaupt gekämpft werde, hebt der „Telegraas"-Aorrespondent im Anschluß daran hervor, beschäftige in England die Gemüter zweifellos sehr. Und immer nwhr dränge man auf eine deutliche Formulierung der britischen Kriegsziele und auf eine Klarstellung der Bedigun- gen, unter denen ein Friedt geschlossen werden könne. Geringe Unternehmungen an Len Fronten Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Oste» wurde die gestern begonnene Säuberung deS Gebietes ostwärts der Weichsel von versprengten polnischen Truppenteilen sortgesetzt. Im Westen nur geringe Artillerie- nnd LustaukklärungS- «ätigkeit.