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Mopauer V Tageblatt und Anzeiger DonnsrsitaA, d»n 7 1939 rr-. 2v8 197. I<»l>«ga«s Pas „Zfchopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Älonotlich.Bezugspreis I.70 RM. Zustellgebühr 20 Pb Bestellungen werden in unserer Äeschäftsst.,von den Boten, sowie von ollen Postanstalten angenommen. Pas „Zfchopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrots zu Zlöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördücherfeit» bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Zinanzamte» Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgische Handelsbank e. S. m. b. H. 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In Südpolen wurde Ncu-Sandez genommen und nörd lich davon der Dnnajec überschritten. Kampflos besetzten unsere Truppen die Stadt Krakau. Dem Grabe des Mar schalls Pilsudski wurden militärische Ehren erwiesen. Nach -er Einnahme von Kiclce sind unsere Truppen im raschen Vordringen durch den Westteil der Lysa Gora und nähern sich weiter nördlich den Städten Tomaszew und Lodz. Im Norde« ist die Tucheler Heide nordwestlich Graudcnz aunmehr von den versprengten Reste» der polnische« Korri- bor-Armee gesäubert. Die Zahl der erbeuteten Geschütze hat sich aus SO erhöht. Die S. und die 27. polnische Division, ein Panzerbataillon, zwei Jägerbataillone und die Kavallerie- Brigade Pvmorzka sind veruichtet. Nyr Reste habe« sich ihre Waffen Nnd Geräte Lurch Lie Weichsel schwimmen- ge rettet. Das noch in den Wäldern liegende Kriegsgerät kau« erst in Wochen scstgestellt und geborgen «erden. Ostwärts der Weichsel ist die Strohe Thorn—Strasburg überschritten und ein Brückenkopf über die Drcwenz ge bildet. Die aus Ostpreußen vorgehenden Truppen haben den Narew beiderseits von Putulsk und bei Rodzan erreicht. Die Luftwaffe hat gestern in durchschlagenden Tiefan griffen die weichenden Feindkolonnen angegriffen nnd ver sprengt. Der Angriff gegen Eiscnbahnanlagcn, Bahnhöfe und Brücken wurde fortgesetzt, dabei die Weichselbriickc südlich Warschau durch Bombentreffer schwer beschädigt. Der War schauer Westbahnhof steht in Flammen. Vorwärts rum Sieg! Ein Tagesbefehl an die Truppen der Mront vanl und Anerkennung für die alten Front kämpfer und jungen Soldaten Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Drauchitsch, hat folgenden Tagesbefehl an die Trup pen der Ostfront erlassen: Soldaten! Krakau, Bromberg unv G r a u d s n z^sind in unserer Hand! Der Korridor trennt nicht mehr Ostpreußen nnd Dan- zig vom dentschcn Mutterland. Der Feind ist auf der gan zen Front zurückgeworfen und im Rückzug. Altbewährt« Frontkämpfer des Weltkrieges wie junge Soldaten haben in gleicher Weise Anteil an den in kurzer Zeit errungenen Erfolgen. In entschlossenem Einsatz hat unsere tapfer« Luftwaffe euren Kampf hervorragend unterstützt. Die Besetzung des ostoberschlesischen Industrie- g - oietes lKattowitz, Königshütte, Myslowitzj und des Da- browaer Industriegebietes sSosnowice, Dabrowa, Eornice und Bendzin) bedeutet für Polen den Verlust fast seiner ge. samten Schwerindustrie. Damit entfällt kür die Rü- stungsindustrie die Belieferung mit den entsprechenden Vor produkten und Halbzeugen. Das bedeutet den Wegfall fast der gesamten Produktion an Geschütz-, Gewehr- und MG.-Rohlin- gen sowie an Panzerplatten und Panzerkuppeln. Gleiches gilt für den Bau von Flugzeug- und Krastwagenmotoren, Kraft wagen, Panzerwagen, Lokomotiven und Eisenbahnwagen (Mo- torcntcilen, Fahrgestellen und Kurbelwellen). Die im unbesetzten Teil verbliebenen Rüstungswerke und rüstungswichtigen Betriebe sind in ihrer Fertigung nunmehr ausschließlich auf die eingelagerten Rohstoff- und Halbzeugvor- rüte angewiesen, die nach vorliegenden Nachrichten nur für wenige Wochen ausreichen. j Ich spreche euch allen Dank und Anerkennung ans für eure Leistungen, die sich würdig an die großen Taten des Heeres der deutschen Geschichte reihen. Mit der Einnahme von Krakau hat das deutsche Seei auch das Grab des ersten Marschalls von Polen, Pili sudski, in seine Obhut geuomme». Sein Ziel war del Friede mit Deutschland. Die Nichtachtung seines Bermächt- nisseS sührte zum Krieg. Das deutsche Heer achtet und ehrt diesen großen Soldaten. Auf Anordnung des Führers ifl an seinem Grabmal in feierlicher Form eine Ehreuwach« aufgezogen. Soldaten! Tage großer Leistungen liegen hinter euch! Jetzt heißt es, dem Feind an der Klinge zu bleiben und alle Kräfte anzusetzen bis zur letzten Entscheidung! In Vertrauen und Zuversicht steht ganz Deutschland hinter euch. Bor uuS steht als Vorbild an persönlichem Mut und starker Entschlossenheit unser Führer und Oberster Be« fchlShaber. ^«wärtS MM Sieg) von Brauchitsch, Generaloberst^ I« dem zur Zeit besetzten Gebiet werden rund 95 v. H. der polnischen Steinkohle gefördert. Der Rest fällt im Krakauer Gebiet an, dessen Einnahme unmittelbar beoorsteht. Ferner liegen in dem von Deutschland besetzten Gebiet zehn Zink- und Bleihütten, deren Erzeugung mit 108 990 Jahres- tonnen 199 v. H. der polnischen Erzeugung beträgt. Die im besetzten Gebiet liegenden Stickstoffwerk» erzeugten rund 20 099 Jahrestonnen Stickstoff — rund 50 v. H. der gesamten polnischen Stickstofferzeuguim. Eine Reihe wehr- wirtschaftlich wichtiger Erzeugnisse, wie Schwefelsäure, Benzol, Trinitotoluol und Oleum, wurden fast ausschließlich in dem besetzten Gebiet heraestellt. Zerstörungen sind nur im geringen Umfang gemeldet. Dagegen Ist anscheinend ein Teil der Inge nieure und Facharbeiter nach Jnnerpolen verschleppt. Unsere Truppe nähert sich dem Erdölgebiet von Jaslo, das mit 118 900 Jahrestonnen rund 24 v. H. der polnischen Eesamterdölförderung liefert. VolensSchwerlndOrieindeuWerHand Polen ohne Rüstungsbasis London mutz sich entschuldigen wegen der Lombardierung des dänischen Häsens Esbjerg Nach dem Londoner Rundfunk hat die britische Rc- sin.ung der dänischen Negierung wegen des Bombenab wurfes auf Esbjerg ihr Bedauern ausgesprochen. Dabei wurde erklärt, daß nach einer genauen Nachprüfung keines der vom Fluge über deutsches Gebiet zurückgekchrtcn Flugzeuge diese Bombenabwürfe habe vornehmen kön nen. Es könnte sich aber um ein verirrtes fdisablcd) Flugzeug gehandelt haben, das irrtümlich über dänischem Bode» seine Bomben abgeworfen hat. Zum Schluß drückt die britische Negierung nochmals ihr tiefstes Bedauern aus. -s Also wieder eine englische Niederlage. Eine schwere Niederlage, die das britische Jnsormations- und Lügcn- ministerium zur Verzweiflung bringen muß. Daß englische Flugzeuge die Neutralitätsverlehung in Dänemark beging, das wußte man in London von An fang an genau. Aber man log: Deutschland sei der Frie densstörer in den kleinen neutralen Staaten. Nun das Mißgeschick, daß die Schuld Englands an der Neutralitätsverlehung einwandfrei nachgewiesen wer den konnte. Nicht die Tatsache der in London von vorn herein bekannten Neutralitätsverletzung war die Ursache des Entschuldigungsganges nach Dänemark, sondern die Tatsache, daß die englischen Lügen wieder einmal in eine Sackgasse geraten waren. Lügen haben kurze Beine — aber nur, wenn der Geg ner gut auspaßt. Und England war bisher gewohnt, seine Gegner zu übertölpeln. Deshalb gelangen ihm früher Wohl seine Streiche. Und früher wäre Herr Churchill Wohl auch mit einem so tollen Betrugsmanöver wie der „Athcnia"-Lüge erfolgreich gewesen. Dir Welt ist aber hellhörig und vorsichtiger gegenüber englischen Betrüge reien geworden, so daß Winston Churchill mit seiner in famen „Nthcnia"-Lüge auch am Ende seiner Kunst ange« lanctt ist. Wann wird er sich in USA. entschuldigen? London veriAigt Warschau Deutsche Flugzeuge bombardierten nur militärische Gebiete In London wird erklärt, daß nach Informationen der bri tischen Regierung Bombenabwürfe durch deutsche Flieger in Polen im allgemeinen nur aus militärische Obiekte vorgenommcn werden. Im Unterhaus wurde die Regierung besragt, in welchem Maße es in Pole« auch Opser der deutschen Bombenabwürfe unter der Zivilbevölkerung gegeben hat. Unterstaatssekretär Butler erklärte, dir Informationen, die bei Lord Halifax vor liegen, erlauben noch keine endgültigen Schlußfolgerungen. Aber was man allgemein sagen kann, ist, daß die deutschen Bomben abwürfe gegen militärische Objekte und nicht gegen dir Zioilbevölkrrung als solche gerichtet sind. * Wieder ist England gezwungen zuzngeben, daß eS gelogen hat, daß die Greuelmeldungen vom deutschen Vormarsch in Polen nicht zntreffen. Die Neutralitätsver letzung in Dänemark wurde eingestanden, die Neutrali- tätsverletzungcn in Holland sind nicht mehr ernsthaft zu bestreiten, die Greuclnachrichien über das deutsche Heer erwiesen sich als Lügen — wann wird Churchill nun end lich zugebcn, daß er die „Athenia"-Lüge inszenierte, um Amerika in den Krieg zu Hetzen? polMe Regierung nach Luvlin geflüchtet vdlö Stockholm, 6. September Die Amtliche Schwedische Telegraphenagentur verös« scntlicht folgendes Telegramm: Der schwedische Außenminister teilt mit, daß der schwedische Gesandte in Warschau nach Lublin, dem gegenwärtigen Sitz der polnischen Regierung, abgereist ist. Aus dieser Meldung der amtlichen schwedischen Agen tur geht einwandfrei hervor, daß die derzeitige Polnischs Negierung cs vorgezogen hat, das gefährdete Warschau zu verlassen, um sich, nachdem sie das polnische Voll in unsägliches Leit» ocstürLt bat. nach Lublin in „Sicherheit" zu bringen, Rückirttisangevoi Kydz Gnrtglys? Vdlk 6. September Wie Associated Preß meldet, bestätigt es sich, daß die orrzeitigc polnische Regierung Warschau verlaffen und nach Lublin geflüchtet ist. Die amerikanische Agentur meldet ferner, daß Marschall Rydz-Smigly seinen Rück tritt ««geboten hat. Seiner bisherigen lügnerischen Taktik folgend, ver sucht der Warschauer Sender, auch die Flucht der derzeitigen polnischen Regierung nach Lublin der irregeleiteten Bevölke rung m ihrer Tragweite zu verheimlichen. Verbunden mit einem der bereits gewohnten Aufrufe, „Vie Ruhe zu bewah rens macht der Sender die Mitteilung, „ein Teil der Behör den^ hab« Warschau verlaffen, und versucht, seinen Hörern einzureden, cs handele sich nur um eine „vorübergehende mili tärisch-technische Maßnahme". Der Siegeszug der tapferen deutschen Truppen dürste das verführte polnische Volk bald belehren, daß es von allem Anfang an mit lügnerischen Behauptungen in einen aussichtslosen Widerstand getrieben worden ist, dessen Folgen sich die Verantwortlichen setzt bereits durch feige Flucht zu entziehe» versuchen.