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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193909119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19390911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19390911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-09
- Tag 1939-09-11
-
Monat
1939-09
-
Jahr
1939
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1939
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«II 8sch»P«»er »»« «»»eise. w»,«», <«M -- «ep«em»er IMS «rin« Mach, der «rett verfügt «de, so umfangreich« Pro« kultionSwcrkftäiten und Rüftungsbetrirb«. keine Macht der wett verfüg, über eine solch« Präzisionsarbeit wie wir. kein« tcktt der Weck uerküa« über so nute Facharbeiter und über so «nischlossen« Arbeiter, da« durchzusetzen. wir wir in Deutschland Drei Dinge sind eS, di» hier entscheidend sind: der Rohstoff. die Produktionsstätten und der Arbeiter; den Ar« better im oon» arofien Sinne geiatzt: vom Wirtsckmffsführrr bis zum lctzle» Stift. Hier ommt es jetzt nur darauf an, daß wir arbeiten, arbeite» und arbeiten bis dorthinaus! Wenn ein Geschütz kaputt geht, müssen zwei neue Geschütze entstehen. Wenn wir an einem Taste Zchntausende von Granaten ver schossen haben, müssen Hunderttausend« am nächsten Tage »»reit sein, um die Bestände auszusüllen. (Laute Zustimmung.» Wir werden zeigen, was wir ldnnen Wenn die Gegner uns auf diesem Gebiet heraussordern, so sollen sie Dinge erleben, daß ihnen die Augen übergehen werden darüber, was Deutschland alles leistet. Immer noch ist dir Produktion unserer Geschütze, unserer Flugzeuge weit über der unserer Gegner. Go gehen wir in den unS ausgezwungenen Kampf hinein. Mr werden jeden Betrieb umstellen, der nicht unbedingt lebensnotwendig ist Jeder solche Betrieb wjrd in den Dienst der^vrrtt.dtgung de« «»ich«« gestellt. Jeder deutsch» Mensch, ov »rann oder Jüngling, ob Frau oder Mädel, ob Junge oder GreiS, wird stch in den Dienst dieser Verteidig«»« stellen. Wir werden zetgen, wa« wlr können. Unsere Gegner werden die Energien de« deutschrn Volkes, zusammengrschweitzt unter einer Führung erleben, di« selber vo» Energie, ich möchte sagen, rast. (Stürmische Zustimmung.) Was nun die Rohstoffe anbetrtfsl, so sagt man, wir seien das rohstoffärmste Land der Welt. Volksgenossen! Vs gib» ein« ganze Anzahl von Rohstossen, die wir nicht besitzen. Gewiß. Aber es sind in der Weit immer noch zwei Urroh stosse, die entscheidend find-, kohle und Eisen. Kohle be sitzen wir sehr viel, und lei» wenigen Tagen besitzen wir davon noch «rheblich mebrx (Erneuter stürmischer Beifall.) England ist nicht mehr i» der Lage, seine Kohlen zu exportieren. Wir aber sind in der Lage, unsere Betriebe bis zum äußersten mit Kohle zu versehen und darüber hinaus noch Kohle in ge nügendem Maße zu exportieren, um andere Dinge hereinzu- bekommcn. Wo der Pole nnr zehn Prozent ausgenutzt hat, werden wir bald eine Ausnutzung von hundert Prozent haben. Ich erinnere hier nur an die Erdölfelder, die in Gali zien liegen. Ich erinnere an die Kornkammern in der Provinz Posen und ebenfalls in Galizien. Ich erinnere an das gewaltige ost oberschlesische Industriegebiet, das ja e '5 nnr von Deutschen einmal aufgebaui wurde. M jedem Zahr werden wlr starker Alles das haben wir in der Tasche, und es kommt noch mehr hinzu. Diese Gebiete liegen überdies noch ziemlich weit weg von den Flugzeugbasen unserer Gegner. Man kann also nicht sagen, wir seien durch den polnischen Feldzug in unserer Wirtschaftskraft geschwächt worden. Nein, »nein« Arbeits lameraden, wir sind unendlich gestärkt worden. Selbst- serständlich gibt es aber andere Dinge, die wir nicht haben »der nur schwer erhalten können. Deshalb ist der sparsamste Einsatz aller dieser Dinge notwendig. Hier muß nun alles mithelsen. Vor allen Dingen appelliere ich noch einmal an ansere Erfinder. Wenn mai» sagt, ein jahrelanger Krieg mache uns schwächer, so kann ich nur antworten: Nein! Es ist ganz logisch: Was wir im Vierjahresplan begonnen haben, kommt nun zur steigenden Wirkung. Schon jetzt haben die ersten Fabriken und Hydrierwerke mit der Großproduktion begonnen, im Jahre 19-10 kommen sie nächsten. Mit jedem Jahre werden wir stärker und wider standsfähiger, da dann die Ernte kommt von dem, was wir in diesen Jahren gesät haben. « Alle anderen Dinge, auf die wir bisher Rücksicht nehmen mutzten, »veil wir im Frieden waren, die stellen wir jetzt zu rück. Jetzt geht cs nur auf dem RiistungSscktor, und jetzt zeht es erst richtig los. Und das werden Sic erleben: wenn wir bisher soundso viel Hunderte von Flugzeuge» im Monat zemacht haben, dann werden wir iin nächsten Jahre erheb lich mehr machen und in» übernächsten Jahre noch viel mehr «ls iin vergangenen. Das kann ich bestimmt nicht nur dein deutschen Volk, sondr.n vor allen Dingen auch England ver sprechen, datz ich daS halten werde. (Lebhafter Beifall.) Ich möchte nun mein deutsches Volk bitten, das, was wir oeutsche Werkstoffe nennen, nicht mit dem zu vergleichen, was wir einst im Weltkrieg Ersatzstoffe nannten. Es ist mög lich, daß ein Anzug aus Zellstoff — besonders wenn wir jetzt Zellstoss auch aus Kartoffelkraut machen — vielleicht nicht so haltbar ist. Er ist bestimmt haltbarer als der Papieranzug von 1918. Aber immerhin, ich will das ganz offen anssprechen: Hst denn das das Entscheidende, Volksgenoffen? Nein, Jetzt komm« es auf das Leben unseres Volkes an, und das andere ist ganz gleichgültig. (Beifall.) Man lese sich einmal durch, was England, das reiche Britannien, das über alle Rohstoffe der Welt verfügt, für Einschränkungen macht. Sic haben Rohstoffe, aber sie haben sie nicht bei sich, meine 6olksgcnoffen, sondern die Rohstoffe lagern in allen ihren interworfcnen Kolonien, und die Rohstoffe müssen überall mit Schiffen erst nach England gefahren werden, und jedes Schiff, ms dort nicht ankommt, bringt keine Rohstoffe mehr. (Lcb- safter Beifall.) Wir werden uns einschränken, meine Herren Engländer, Md wir werden jetzt nur einen einzig en Gedanken iaben: datz ihr uns nicht noch einmal einen „Frieden" von Versailles auferlegt! Das ist der einzige Gedanke, den wir janz bestimmt haben und dem wir alles andere unterordnen werden. (Stürmischer Beifall.) Blockade damals und heule Nun ist es aber doch noch ein großer Unterschied zu der vlockade, mit der sie damals Frauen und Kinder umgcbracht haben. Die Blockade haben sie damals sehr scharf führen können. Warum? Sie blockierten erstens eininal die Weltmeere, so daß vir keine Stoffe irgendwie hereinbekommen konnten, von llcbersce. Aber nicht nur der Engländer blockierte uns im Weste», sonder» es blockierte uns auch der Russe im Weltkrieg kn Osten. Im Südosten hatten wir auch Feinde. Im Süden Iber hatten wir damals auch durch die falsche Politik unserer Regierung Italien als Feind, in Uebersee hatten wir Japan als Feind. Also wir waren völlig eingeschlossen. Dazu waren wir iin Innern nicht dagegen vorbereitet. Heute ist es nun anders, heute sind wir erstens vorbereitet. Aber nun zweitens: wie siebt denn nun der Blockadcring aus? Meine Volksgenossen: die Blockade ist ver dammt dünn: sie geht von Basel bis Dänemark. (Heiterkeit und stürmischer BeUall.) Im Nord..« l. ...cu sie mis nicht blockieren. Im Osten können sie uns nick» nur nicht blockieren, sondern da haben wir gerade günstige wirischaftlichc Abschlüsse getroffen, die uns außerordentlich Helsen werde». (Erneute Heiterkeit und immer wiederholter stürmischer Beifall.) Denn wenn sie schon der Meinung sind, daß wir keine Rohstoffe haben: daß Rußland keine hat, können sie mit dem besten Willen nicht behaupte». (Erneute Heiterkeit und stürmische Zustimmung.) Deutsch-russische Verständigung . Datz hier die Verständigung wirklich eine richtige anv tief gehende ist, das nutzt ihr. Hier mag jeder von uns seine eigene Sache machen. Wir machen unseren Nationalsozialismus, die machen ihren Kommunismus, da wollen wir uns gegenseitig nicht hineinmischen. Im übrigen sind wir zwei große Völker, die miteinander Frieden haben wollen, die den Frieden jetzt fest- gelegt haben, die den Frieden halten werden, und beide Völker sind vor allen Dingen nicht mehr so dumm, sich für Englands Rechnung gegeneinander die Köpfe rinschlagen zu lassen. (Stürmischer Beifall.) Aber nicht nur Rußland wird uns mit seinen Rohstoffen beliefern können, ich habe schon gesagt, daß wir nun anch über den polnischen Wirtschaffsraum verfügen und schließlich auch mit dein Südostraum in Frieden leben. Auch im Südost raum gibt cs heute nicht mehr genug Dumme, die sich für England schlagen. Das ist überhaupt der Unterschied. Eng land hat vergessen, datz die Welt durch den Weltkrieg etwas klüger geworden ist. Weder die Rumänen noch die Jugo slawen noch sonstige Völker sterben gern bis zu ihrem letzten Mann für Englands Reichtum, sondern sie bleiben neu tral. Sie bleiben neutral, weil sie vernünftig sind, und sie bleiben auch neutral, weil dies ihren Interessen am besten entspricht und weil sie wissen, daß Deutschland sie nicht er obern will, wie das die englische Lügenpropaganda behauptet. (Stürmische Zustimmung.) lieber den Süden brauche ich nichts zu sagen, dort sind jetzt unsere Freunde. Wo ist denn nun die große englische Blockade? Sie können uns heute lediglich die Dinge, die wir aus Uebersee beziehen, zu stoppen versuchen. Am noch eine Front Dafür haben wir aber jetzt, wie gesagt, nur noch eine Front. Und das ist das Entscheidende, deutsche Volks genossen, das müßt ihr euch immer wieder klarmachen, wenn euch die Erinnerung an den Weltkrieg kommt. Ich verstehe durchaus, wem» dieser oder jener beklommen wird und sagt: Herrgott, wir haben jetzt wieder einen Krieg gegen alle Völker, der wieder viele Jahre dauert, mit allen entsetzlichen Einschränkungen und der Not usw., dann, bitte, werdet ein mal fünf Minuten ganz ruhig und überlegt euch ganz nüch tern die Lage, wie sie damals war und wie sie heute ist, und ihr werdet plötzlich erkennen: Das ist ja nicht dasselbe; nur daS Theater, das England euch vormacht, ist das gleiche, aber die tatsächliche Lage ist nicht die gleiche. England hat eS nicht fertiggcbracht, die ganze Welt wieder gegen Deutschland aufzuputschcn. Wir haben nicht einen Drei-, Vier- oder Fünffrontenkrieg wie damals. Wir mußten damals 3800 Kilometer verteidigen, heute sind es nur 250. Diese 250 Kilometer sind aber nicht eine Front von Schützenlöchern und Granattrichtcrn, sondern ei» eiserner Wall von Hindernissen, Bunkern und Festungs werken, der undurchbrechbar ist. Außerdem — von den Franzosen wollen wir ja nichts, wir »vollen ihnen ja nichts wegnehmenI Wir haben ihnen die Grenze ein für allemal garantiert. Wenn der Franzose aber natürlich absolut glaubt, sich bis zum letzten Franzosen für England schlagen zu müssen, dann ist das seine Sache, aber nicht unsere. Verteidigen werden wir uns, darauf könnt ihr euch verlassen! Aber angreifen? Warum denn? Wir haben ja gar nichts dort zu suchen. (Lebhafter Beifall.) Dort, wo wir angreifen mußten, haben wir an gegriffen, und zwar so, wie »och »te! (Anhalte,»der stürmischer Beifall.) Mb-befehl für alle Also die Roystofse, oie wlr brauchen, sind gesichert. Die ProduktionSwcrkstättrn haben wir. Soweit wir sie nicht haben, werden sie geschaffen durch Umstellung, durch Erweiterung, durch Neubau. Jetzt kommt cS auf den Einsatz an, und zwar ans den Einsatz der arbeitenden Front. Hier muß das ganze Volk aufstehen und das ganze Volk sich jetzt einsetzcn. ES gibt jetzt nicht mehr nur eine» Mob-Befehl für den Soldaten zwischen dem und dein Jahrgang, sondern heute gibt cs rinen Mob Bcfchl für jeden Deutschen, sobald er 16 Jahre alt ge worden ist, Mädchen wie Junge. Jeder steht von diesem Augenblick ab im Dienst der Rcichsverteidigung, ob alS Mutter in der Erziehung der Kinder, ob als Arbeiter am Schraubstock oder als Mann draußen am Maschinengewehr — das ist gleichgültig —, oder ob die Jugend eingesetzt wird zu dieser oder jener nützlichen Arbeit. Jeder steht im Dienst, über uns steht das Reich, und das Reich wird erhalte» werden. (Lebhafter Beifall.) Die Jugend rufe ich ebenso auf. Sic wird sich, das weiß Ich, mit Leidenschaft und mit heiliger Vcgciv«- ruug in den Dienst der Sache stellen. Ein Wort an die Krauen Ein besonderes Wort aber möchte ich den Frauen sagen. Wenn Krieg ist, so liegt aus den Frauen der schwerste Teil des Krieges. Sie sind die stillen Dulderinnen, sie tragen das Schwerste, denn ihre Männer und ihre Söhne stehen draußen und sie bangen im Herzen um sie. Da ist vas Schwerste, was ein Mensch überhaupt zu ertrage» hat. Wir wissen, daß die deutsche Frau auch diesmal wieder den aller allerschwersten Teil des Krieges zu tragen hat. Wir Wissen aber auch, daß die deutsche Frau weiß, worun« cs geht, und daß, wenn anch schweren und blutenden Herzens, auch sie bereit ist, daS Opfer, das unbedingt notwendig ist, auch «»bedingt zu bringen. Daß ihr dafür nicht nur der Dank- Emderu auch die Hochachtuna der aanien Na tion sicher ist, das wissen sie, and was hier Son ans gcran werden kann, um gerade diesen Frauen die Lage zu erleich tern, wird ebenfalls geschehen. Die Mädchen aber sollen verstehen, daß auch au sie nun im Ernst der Stunde appelliert wird. Hier ruse ich die deutsche weibliche Ju gend auf, hier sollen die Mädchen eintreten und helfen, die Frauen und Müller zu unterstützen und immer daran zu denken, das; die Frau, die die meisten Kinder hat, dem Vater land auch das meiste gibt. So rufe ich sie alle auf, Mann für Mann, Fran für Frau, Jungens und Mädels. Wenn man unS den Krieg aufzwin- gcn will, gut! Dam« werden wir unS verteidigen. Dann muß aber jeder wissen, daß nun in Zukunft die Lüge vorbei ist, als ob der Krieg nur gegen eine Klasse oder eine Kaste geführt wird. Das haben wir ja erlebt. Nein, Volksgenossen, entweder hebt Deutschland und damit alle, oder es stirbt, und damit stirbt jeder einzelne für sich, wo er auch steht, wieviel er auch besitzt oder welchen Beruf er hat. Soldaten an der Waffe - Soldaten an der Maschine Man kann nie mehr unS weismachen, datz eS hier darum geht, rin« Schicht zu beseitigen, sondern es geht hier darum, den Kampf gegen das ganze deutsche Volk zu führen. Hier verlange ich nun vor» allen, die in der Heimat bleiben: so wie die Front steht, eisern und pflichtbewußt, so steht auch die Heimat, sie läßt sich nicht mehr von der Front beschämen; sie stärkt der Front daS Rückgrat, statt es ihr zü zerbrechen. Wenn die Front so steht, mutz sie wissen: hinter ihr steht eine Heimat, bereit, alles zu geben, was sie nur zu geben vermag, um draußen dein Kämpfer die furchtbare Arbeit vor dem Feinde, vor dem Tode zu erleichtern. So gibt eS zwei Soldaten heute, den Soldaten an der Waffe und den Soldaten an der Maschine. Ihr alle seid Frontkämpfer. Nur drr Platz, wo der Führer «uch hinprllt, «ft verschieden; dl« Pflicht und die Verantwortung aber bleib«» di« gleiche, «nd jrder mutz wissen, datz «S anch aus jeden einzelnen «»kommt. Glaube doch keiner mehr, datz er sich ouSnehme» kann! Wer da glaubt, datz er sich auSnrhmen kann, beiseitrfiehrn kann, al« ob ihn die Dinge nicht« angingen, wird bald erkennen müssen, wir da« Volk ihn nicht mehr kennen will, wie man ihn nicht mehr haben will. Wir sind jetzt eine verschworen« Gemeinschaft — so hat der Führer gesagt, und wer hier nicht unter unS in dieser verschworenen Gemeinschaft stehen will, der mag hinauügehen, drr mag die Lumpen und Verräter verstärken, die jetzt in deutscher Sprache die Flugzettel de» Feindes verfassen. (Stürmische Zustimmung.) Wir können uns glücklich schätzen, wenn alles daS, waS Verrat und Gemeinheit im Herzen trägt, sich beim Feinde zusammentut. Wenn heute die Flugblätter, die englische Flug zeuge abwerfen, in einem richtigen Deutsch verfaßt sind, so ist das ein Zeichen dafür, doch nicht ein Engländer sie ge schrieben hat, sondern datz sie von einem jüdischen Emigran ten oder von Leuten vom Schlage eines Herrn TreviranuS oder Brüning oder wie sonst die Gesellschaft heitzt, im eng lischen Auftrage geschrieben wurden, also von Verrätern, di« heute beim Feinde stehen, um Deutschland zu vernichten, in dem sie dem deutschen Volke Vorspiegeln, es ginge nur gegen Hitler und nnr gegen den Nationalsozialismus. (Stürmische Ruse: Pfui!) Sie sind ausgestotzen aus unserer Gemeinschaft, und zu ihnen mögen die sich finden, dir jetzt nicht ihren Mann stehen wollen, Seite an Seite mit dem ganzen Volke. DaS hat der Führer klar ausgesprochen, und «ch spreche es auch noch einmal aus: Wer sich am Frontgedanken versündigt, der muß zerbrechen. Es ist besser, der einzelne zerbricht, als dab die Front zu brechen droht. (Lebhafte Zustimmung.' Ihr versteht, datz ich unendlich glücklich bin, datz der Führer mir wieder diesen verantwortungsvollen Auftrag ge geben hat, nicht nur meine stolze, kühne Luftwaffe führen zn dürfen, sondern auch die Front in der Hei mat, und damit einen entscheidendsten Teil zusammcnzu- führen und zusammenzuschweißen und in die richtige For« mation cinzustellen. Dieser Ministerrat, der für die Reichs- Verteidigung gebildet ist, ist das Gremium, in dem schließlich alle die Dinge gemacht werden müssen, die not wendig sind, um die höchste Kraft der Verteidigung auf allen Gebieten heranszuholen. Ihr »nützt immer überzeugt sein: Bevor ich irgend etwas unterschreibe, überlege ich mir ganz tief und eingehend: 1. ob es wirklich notwendig ist, 2. ob es s o notwendig ist, und 3. ob ich irgend etwas tun kann, um die Bürde für den einzelnen zu erleichtern Ihr müßt aber auch noch ein Zweites verstehen: Es kann nicht alles vom ersten Tage an wunderbar sein, schließlich mutz sich alles erst einspielen. Ihr Luftschutzwarte und alle, die ihr im Luftschutz steht, ihr seid dazu da, eure Pflicht zu tun, das Volk vor den Einwirkungen eines Luftangriffes möglichst zu schützen; aber ihr seid keine Feldwebel, das Volk zn drillen, sondern ihr habt voranzugeheii in der Hilfsbereitschaft. Ihr habt nicht einen anzuschnauzen, sondern ihr habt ihn« klarzumachen, warum er jetzt in die Keller gehen soll. (Lebhafter Beifall.) Es ist ganz klar, das sagte ich schon, es werden jetzt des öfteren noch Nachtwarnungen kommen. Ich bin heute nacht auch aus- gestanden. (Heiterkeit.) Ich Weitz ganz genau, es ist gar kein Flieger da gewesen. Aber es ist doch verständlich, daß sich die Leute auf ihren gewiß nicht leichten Posten erst einexerzieren müssen. Man wird mit der Zeit die Sirene »ur dann beulen lassen, wenn wirklich Flieger da sind. Günstige Srnahrungslage So ist es auch mit anderen Dingen, Ernährung, Karten system, Bezugscheinen. Ich habe die Sachen einmal so an- laufcn taffen, wie sie vorbereitet waren, und wir wollen jetzt sehen, wie die Praxis sich abspielt und wo man Verbesserungen machen kann. Also das geschieht fortlaufend. Wenn ich di« Ernährungölage Überblicke, so ist sie doch recht günstig, und zwar aus folgenden Gründen. Das Entscheidende in der Er« nährung ist und bleibt immer das Brot, also das Getreide, Lorft und Mehl. Und hier hat der Allmächtige uns wirklich gesegnet. Zwei dicke Ernten haben wir im Vorrat. Ihr wißt selbst, »j« heute überall die Räume freigemacht werden müssen, um da» Getreide aufzunehmen. Wir stehen so, daß wir an sich gar keine Beschränkungen, gar keine Karten für Brot und Getreide brauchten. Ich bin aber hier ein vorsorglicher Hausvater und denk* Weiler. Ich gebe deshalb rechtzeitig die Karten heraus, und zwar so, baß jeder mit seiner Brotration satt werden kaum Der Unterschied zu den Brotkarten im Kriege ist nämlich der: damals kam die Brotkarte, alS nichts niehr da war und man immer mehr abknappen muhte. Wir führen Brotkarten ein, wenn genug da ist. Auf diesem Gebiet, das kann ich euch versichern, wird keine Panne eintreten und wenn der Krieg Jahre dauern sollte. Beim Fleisch ist es nicht ganz so einfach. Das hängt auch viel von der Saison ab. Auch hier werden wir dafut sorgen, daß alles geschieht, was geschehen kann. Ihr mW dabei bedenken, daß selbstverständlich auch sehr viel Fleisch für Konserven angelegt werden muß für die MSm ner im Feld draußen. Wenn ihr mal die Statistiken ver gleicht, werdet ihr fcststellen, daß heut« der einzelne — also pro Kopf — sehr viel mehr Fleisch und Fett itzt als vor dem Weltkrieg, als beispielsweise 1910 bis 1912. Die Hauptfach« ist: gewisse Menschen müssen ein bestimmtes Quantum haben. Das jetzt richtig zu organisieren, daß die Schwer« arbeiter auch gut zn futtern kriegen, das ist die entscheidend« Sache, und das werden wir machen. Der, der nichts zu tun hat, verbraucht weniger Fett. Der andere, der schwer zu schaf fen hat, der braucht mehr Fett und muß das bekommen. Eben so ist es mit der Milch, Milch brauchen in erster Linie Kinder und kinderreiche Mütter. Also die müssen das bekommen, die müssen hier besser gestellt werden als ein Junggeselle, der sowieso keine Milch trinkt. (Heiterkeit.) Aber das Komische ist, wenn einer bis heute die Milch geradezu verachtet hat, der nur seine Molle kannte, der verlangt aus einmal Milch. Bei den Eiern ist es auch nicht anders« (Große Heiterkeit und Zustimmung^ Zeder muß Selbstdisziplin üben Ich möchte vor allen Dingen auch eins vermelden: kch überlege mir gerade mit meinen Mitarbeitern, wie wir daS unnötige Schlange stehen vermeiden, damit wir hier einen richtigen Ablauf finden, wie jeder sein richtiges Quan tum bekommt, das ihm zusteht nach Möglichkeit zu verschie denen Zeiten, so daß dieses lange Anstehcu der Frauen nicht nötig ist usw. Ich möchte aber auch meine Ermahnung hier an die Herren Fleischer und anderen Geschäfts inhaber richten, daß sie in dieser Zeit sehr freundlich sinh (stürmische, immer wieder sich erneuernd^ Zustimmung), und nicht glauben, daß sie sich jetzt dicke tun können und vor allen Dingen auch, daß sie sich nicht zunächst einmal als Selbstver sorger ansehen, auch hier Disziplin walten lassen und immer daran denken, daß sie im Dienste des Bölkes stehen. Ich werde hier sehr böse und sehr ärgerlich werdcn, wenn ich höre, daß Geschäftsinhaber da oder dort nicht ihre Pflicht tun. Sic sind jetzt im Dienste deS Volkes. DA eine soll drau ßen nicht maulen, und der andere soll drinnen nicht schimpf«»». (Lebhafter Beifall.) Dazu gehört nun auch, daß Selbstdisziplin geübt wird, meine lieben Volksgenossen. Das gUt vor allen Dingen für die Verkchrsdisziplin. Wir müssen verdunkel«. Also mutz man achtgcben, wenn man über die Straße läuft. Aber drr Kraftfahrer mutz auch achtgeben. Ich werde mich überhaupt sehr auch dafür intrreffieren, waS für Wagen jetzt gefahren werden, »n dieser Zeit fährt man nicht mit grotzen Wagen, sonder« mit kleinen mit geringem Benzinverbrauch, und ain allerbesten, man fährt überhaupt nicht, antzcr, wo eS «otwendiL iS. hveilsL)
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