Suche löschen...
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193909119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19390911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19390911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-09
- Tag 1939-09-11
-
Monat
1939-09
-
Jahr
1939
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1939
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 21» Z>qopa«er Lagevtai» ««» ««zeiger Ich srxue mich feststellen zu können, daß die breite Mosse deS deutschen Volkes diesmal die richtige Würde be wahrt und den richtigen Ernst verstanden hat und dos; es nur einige wenige waren, die sich aus das Hamstern ver legten. Im übrigen, gerade wenn cs einige wenige sind, so kennt man die ja, und ich betrachte ;eden Hamsterer nur als einen weiteren Vorrats raum für mich. (Lebhafter Beifall nnd Heiterkeit.) Wenn es notwendig ist, werde ich an diesen Vorrats raum genau so Herangehen wie an jeden anderen. (Erneuter starker Beifall.) Vor allein aber eins, melne Volksgenossen: das muh jetzt als ein eisernes Gesetz Uber uns stehen: ein Verbrecher ist, wer aus der Not des Krieges und des Volles privaten Nutzen zieht. (Lebhafter Beifall.) Verdienen wird jetzt weder gross noch Nein geschrieben. Jetzt heisst es: die Pflicht tun und sonst nichts. Der Begriff des KricgsfchiebcrS deS Weltkrieges wird in Deutschland nicht wieder anferstchen, so wahr ich hier Wc euch stehe. (Anhaltender lebhafter Beifall.) Wenn alle opfern müssen, dann können nicht einzelne Nutznießer dieser Opfer sein. Wenn ich harte Maßnahmen habe ergreifen müssen, so habe ich sic getroffen für das Reich, für die Gesamtheit des Volkes, aber nicht für einzelne oder einen einzelnen. Die Zeit, wo die Juden in den Kriegsämlcrn gesessen haben, ist vorbei; die Gemeingefährlichen sitzen heute im Konzentra, twnslager. (Stürmischer Beifall.) Wir brauchen nichts zu verheimlichen DaS deutsche Volk muh immer wissen, worum cs gehr. ßS wäre saNch, dem dcutfchcn Volk etwas zu verheimlichen, auch Schweres und auch Nachteiliges, riltlrkschlage rönnen kommen. Warum nicht? Aber das deutsche Volk ist, glaube ich. Nart acnuo. aewisie Rückschläge zu erlrnncn. Wir brauchen sie nicht dem 'Völk zii vcrhcimlichrü. Es ist besser, man sagt dem deutschen Volk stets die Wahrheit, worum es geht. (Leb- haftc Zustimmung.) Man läßt das Volk genau so anieilnehmen an Siegen wie an Niederlagen, damit jeder einzelne Bescheid weiß und feine Kraft dementsprechend anspannen kann; denn daS deutsche Volt ist heute entschlossen und bereit, zu kämpfen, und damit hat es auch Anspruch auf vollstes Vertrauen. Ich sage euch noch einmal: ich werde vielleicht Dinge tun. die ihr schwer empfindet, weil ich sie tun muß; aber ich werde euch nie ein L für ein U vormachen. Ich werde euch stets die Wahrheit sagen, hart und nüchtern, sowohl Günstiges wie Nachteiliges, damit ihr selbst Bescheid wißt, was ihr zu tun habt nnd wie ihr euch zu verhalten habt. Dies ist um so notwendiger, alS dieser Kampf ja nur dann gewonnen werden kann, wenn wir im wahrsten Sinne deS WvrtcS eine Volksgemeinschaft find. Wenn ich rückblickend überschaue, waS in diesen Jahren seit der Machtergreifung Grohes und Wunderbares geschehen ist, wenn ich dann vor allen Dingen die Erstarkung der deutschen Wehrkraft nnd die Herrlichkeit des Reiches sehr, so sind das wunderbare Dinge. Aber über alles hinweg erscheint mir doch eines als daS Größte und Gewaltigste, was erreicht worden ist, nnd als daS Unsterblichste aller großen Verdienste unseres Führers: daS ist die Schaffung der Volksgemeinschaft. Ich muß schon sagen: wie wenig kennt unS der Gegners Glaubt er wirklich, daß diese lächerlichen Flugblätter einen einzigen anständigen Deutschen be wegen können, auch nnr für eine Minute seine Pflicht zu der- gessen. Das ist geradezu absurd! Wenn die Sache mit dem Abhören ausländischer Sender so unter Strafe gestellt wurde, dann nicht so sehr, weil wir diese Propaganda fürchte», son dern weil jeder einzelne begreifen muß, daß tn dieser Zeit des Krieges es ehrlos ist, wenn man das Geschwätz Vieler Leute hört. Vernichtende Abrechnung mit Chamberlain Damit bin ich auf dem innerpolitischcn Kriegsschauplatz. Wie gesagt, aus diesem Gebiet uns zu schlagen, solange das Bolt einig ist, solange die Partei ihre Hauptaufgabe darin sieht, das Volk zu führen und dem Volke Kraft zu geben, solange wie jetzt die alten Parteigenoffen wissen, woraus es ankommt, daß sie wieder aufgerufen werden, in der Pflicht- ersüllung voranzugehen wie in den Zeiten der Kampf jahre, solange vor allem unser Führer vor uns steht, da wollen sie Propaganda machen gegen das Volk? Herr Chamberlain mag etwas vom Regenschirm verstehen (stür mische Heiterkeit), von Stimmung in Deutschland versteht er aber bestimmt nichts! Nun wird in dieser Propaganda so häufig betont, unser Kricgsziel sei eben nicht die Auffassung des deutschen Volkes, sondern das Kriegsziel unserer Führung sei, die ganze Welt ;n erobern. Wir wollten selbstverständlich erst die armen Polen vollkommen zerschlagen, dann die Ukraine, dann die Ungarn, dann die Rumänen, die Bulgaren und was weiß ich alles, und dann selbstverständlich die Franzosen und Eng länder anch. Deutschlands Kriegsziel Ich meine, das ist auch wieder so dumm, daß man sich oamit gar nicht auseinandersetzen darf.,Wir sind nicht auS- gezogen, um Polen zu erobern, sondern man darf nicht ver gessen, das Kriegsziel Deutschlands ist gewesen, endlich an seiner Ostgrenze Ruhe zu schaffen und zu verhindern, dah Deutsche meuchlings dort ermordet werden (lebhafte Zustim mung); zum zweiten- die wahtisinnkge« Ungerechtigkeiten jenes Schandvertrages von Versailles zu beseitigen. Man sollte das englische Volk für Polen einspannen. Wie kann Herr Chamberlain wagen, das zu tun, wo er doch gleichzeitig weiß, welch« Scheußlichkeiten sich Polen er laubt hat. Nicht nur, daß die Morde Tag für Tag und Nacht für Nacht vor sich gingen, bis wir schließlich einareifrn muß ten, wenn wir noch eine Großmacht bleiben wollten. Wenn anderthalb Millionen Menschen deutschen BluteS in höchster Not sind, von einem gemeinen Voll gepiesackt, gemeuchelt und gemordet werden, da sollen wir stillstehen, weil die Eng länder es so wollen? Nein! Wir haben eine höhere Pflicht, als England zu gehorchen. Wir kennen keine Gouvernanten. Wir wifsen selbst, was wir zu tun haben, wenn die Pflicht des eigenen Blutes ruft. (Stürmische Zustimmung.) Das ist unser Kricgsziel. Unser Kriegszicl ist kein anderes, als diese deutschen Menschen endlich wieder zur Heimat zu holen. Dann gibt cs noch zwei Dinge, die wir nur hart getragen haben. Jetzt aber, da unsere Waffen siegreich find, sind sie indiskutabel. Wir haben das Industriegebiet dort aufgebaut, die Polen haben es nur zerstört und verdorben. Wir haben dort einst oie großen Städte aufgebaut, und wir haben eine Provinz im Osten, die zum Mutterland gehört, und die wir nicht durch einen Korridor von uns getrennt sein lassen wollen. Dos sind unsere Kriegszielc; aber auch nur deshalb, weil cs in Güte nicht gegangen ist, weil man es nicht in Frieden wollte, deshalb haben wir cingreifen müssen. Dis Mordnacht in Bromberg Jetzt aber sind weitere furchtbare Scheußlichkeiten passiert. Was fagt denn das moralische England dazu, wenn der pol nische Rundfunk das Volt dazu ausrust, die deutschen Soldaten mit Benzin zu begießen und anzuzünden? (Psui-Nufc.) Das tnt der offizielle Rundfunk. Oder wenn der offizielle War schauer Rundfunk sich damit brüstet, daß 31 Fallschirmspringer füsiliert worden sind! Das waren gar nicht Fallschirmspringer, die find bisher nicht eingesetzt wordrn, das waren deutsche Flieger, die ans Luftnot aogcsprungcn sind und in jedem kulti vierten Volk als Kriegsgefangene gelten. Man hat ihnen die Augen a'!sgef'"ch n, «Lebhafte Pfui-Rvfe.) die Zungen aus geschnitten, den Schädel rlngcschlagen. (Stürmische Rufe: Pfui!) Tas ist daS Volk, Herr Chamberlain, das Sie heute ein ciltcrliches Volk neunen! Eie sollten sich schämen, von Moral zu sprechen. Merlen Sie sich: das sind ausländische Journa listen gewesen, nicht deutsche, Herr Chamberlain, Amerikaner, Schweden, Holländer, Dänen, die diese Mordnacht in Bromberg sestgcsteUt haben, die die eingcschlagcncn Schädel, die auSge- stochenen Augen gesehen haben. Das ist nicht deutsche Propa ganda, Herr Chamberlain, daö sind Ausländer, die diese Fest stellungen machen! Lasten Sie sic kommen, lassen Sie sich die Photographien zeigen. Und w»S sagen Sie dann dazu! Ihr Rundfunk hatte Beifall geschlagen, als der polnische Rundfunk mitteilte, daß die 31 Fottschirmspringcr, also Flieger, füsiliert worden sind. «Immer wieder aufbrausende Ruse: Pfui!) Was, so frage ich. Herr Chamberlain. Hai Deutschland gemacht? Als iener deutsche Flieger in der Doggerbank bor wenigen Tagen einen Engländer obgcfchossen Hot und dieser Engländer schwer verwundet ous See trieb. Er londete doneben nnd Hot ihn gerettet und noch Dcutschlond ins Lazarett gebrachti (Stürmischer Bcisoll.) Das ist deutscher Aliegergeift, Herr Chamberlain und dos wird Ihnen so Ihr englischer Landsmann bestätigen können, und ebenso werden Ihnen die vier oder süns Osfi- ziere, die heule nacht aus dem Propagandaslugzeug mit Fall schirmen haben abspringen müssen und die jetzt hier bei nus sind, auch bestätigen, daß wir sie nicht füsilieren, obwohl sie auch mit Fallschirmen aboesprnngcn sind, sondern daß sie wie anständige Menschen behandelt werden. DaS werden sie Ihnen bestätigen, Herr Chamberlain. Aber für daS, waS Ihre polnischen Freunde da drüben tun, dafür haben Sie kein Wort der Verdammnis, sondern dafür haben Sie nnr Worte deS LobeS. Ich eichte als, an St« die Frage. Here Ebamberkaim Was sagen Etc zu jener Bartholomäusnacht in Bromorrg, was antworten Sie zu der Füsilicrung der 31 deutschen Wieger, was haben Sie zu antworten zu den ausgestochenen Augen, eingeschlagencn Schädeln, zu den herausgcschntttencn Zungen deutscher Flieger, die notlanden mußten?! WaS haben Sie, Herr Chamberlain, dazu zu sagen? Das möchte ich in Ihrer nächsten UntcrhauSrede und Ihrem nächsten Flugblatt lesen, sonst interessiert mich Ihr Flugblatt überhaupt nicht. Linser Friedenswille groß und lief Und unser Friedenswille, Herr Chamberlain, den Sie anzwcifeln? Hierzu kann ich Ihnen sagen: der Wille zum Frieden ist im deutschen Volke groß und tief, und er ist vor allen Dingen am größten und am tiefsten in der Seele des Führers. Ich habe das unsagbare Glück ge habt, in den letzten Wochen und Stunden ununterbrochen neben dem Führer zu stehen. Ich kenne sein Ringen mit oer Verantwortung, ich weiß, wie schwer es ihm war, das Letzte von seinem Volke zu verlangen. Ich weiß, was er alles getan hat um des Friedens willen: alles, nur das nicht, was das Volk ihm nicht erlauben durfte und was der Führer niemals tnn würde: die Ehre pr«ts« zugebenl Immer wieder hat der Führer betont, ewigen Frieden mit Frankreich zu haltest und die Grenze für immer alS ge- geben zn achten^ Wenn Herr Daladier das nicht glaubt, dann ist das eben seine Sache; mehr können wir ja schließlich nicht tun. Wir wollen keine Franzosen wieder totschießru, wir wollen ihnen nicht an unserem Westwall rin ungeheures Blutopfer zumute» Wir wollen ja nichts von ihnen erobern, und auch nichts von den Engländern. ES ist ja die englische Regierung, die hier wieder hetzt. Das englische Schlagwort, Franzosen, das müßt ihr euch merken: England wird bis zum letzten Franzosen Krieg führen! — „Bis zum letzten Fran zosen", merkt euch das, nicht bis zum letzten Engländer, wohl verstanden! Wir kennen diese Propaganda! Nein, wir wollen den Frieden und sind zu diesem Frieden stets bereit. Diefes ganze moralische Gefasel von „Angriff" und „Gewalt" und „Nazircgime" usw. müssen wir aber ablchnen. Das deutsche Volk ist immer für den Frieden gewesen! Der Führer an der Spitze wird immer und immer wie der den Frieden nehmen; aber das darf nun, wie auch der Führer sagt, nicht etwa mit Schwachheit verwechselt werden, oder daß etwa daraus gehört wird: wir müssen den Frieden hoben, vor Angst zitternd, weil wir sonst zusammcnbrechen. Nein, Herr Chamberloin, ich bin der heiligen Uebcrzeugung: wenn wir bei nüchternster Abwägung aller Machtmittel nnd aller Umstände einen Vergleich über die Erfolgsaussichten ziehen, so schlägt dieser Vergleich sehr zu Deutschlands Gunsten aus. Wenn cS also nur noch meinem Soldntcnherzen ginge, wenn cs nur vom militärischen Standpunkt wäre, dann würde es unS eine Freude sein, Ihnen z» beweisen, daß auch die Bri ten einmal schwer geschlagen werden können. (Stürmischer Beifall.) Es geht mir ober nicht darum und nicht um mein Sol- dotenherz. sondern darum, daß unser Volt in Frieden arbei ten kann und daß die anderen Nationen im Frieden arbei ten können und daß nicht wieder über Europa und die Welt jene grauenhaften Schrecken des Krieges gebracht werden. Sie klagen unseren Führer an. Nein, Herr Chamberlain, Sic sind es gewesen, bei Ihnen lag die Verantwortung. Wer hat den Krieg erklärt, der Führer oder Sie? Haben wir dem englische» Volk den Krieg erklärt? Sie sagen, wir hätten Polen angefallen. Haben wir nicht das Recht, wenn neben uns der Nachbar das Haus anzündet und unsere Ver wandten ermordet, einzurücken, das Feuer zu löschen nnd den Mörder fe st zn nehmen? Das hat mit Krieg gar nichts zu ^un, Herr Cham berlain. Aber was Sic getan haben, das war Kriegs erklärung ohne Grund, ohne dag Ihnen Deutschland etwas getan hakte. Im übrigen: das deutsche Volk ist — das hat drr Führer erklärt — in jeder Stunde zum anständigen Frieden bereit, insonderheit mit den Völkern, die keine Deutschen unterdrücken und drangsalieren. Aber auch das mußte endlich einmal aufhörcn, daß um uns herum jeder kleine Staat, der ein paar Millionen Deutsch« besitzt, diese schurigeln, mißhandeln und meucheln kann, wie es ihm gerade ' patzt, nnd dotz Deutschland davon keine Notiz nehmen soll. Aber verwechseln Sie deutsches Friedensangebot nie mit Schwachheit. Wenn Sie den Krieg haben wollen, so können Sie ihn haben. Sie können ihn sogar tn jeder Form haben, die Sie wünschen. (Stürmischer Beifall.) Ich erinnere daran, cS ist der Befehl des Führers ge wesen, keine offenen Städte mit Bomben anzugrcisen. Ich habe sogar militärische Objekte von höchster dringlicher Wich tigkeit in Polen nicht angegriffen, weil sie zu nahe on einer Stadt gelegen sind. Soweit sind wir gegangen! Dort, wo meine Luftwaffe angegriffen und den Feind zusammen- geschmcttcrt hat, sind eS stctS militärische Objekte, Eisen bahnen, Eisenbahnlnotcnpnnktc, Stratzcn, feindliche Kolonnen, Batterieftcllungrn usw. gewesen. Und datz wir nicht um Frieden zu winseln brauchen, Herr Chamberlain, dos dürsten Ihnen die Erfolge der deutschen Wehrmacht im Osten jetzt llargemacht haben. polnische Luftwaffe existiert nicht mehr Immerhin kann Ich nur stolz sein, dem deutschen Botte zu sagen: wir führen den Kamps seit einer Woche, eine polnische Luftwaffe existiert nicht mehr; es ist Ihr jedenfalls nicht «Imme«. «uck nur eine ein»!« Bomb« «U Deutschland Montag, Seu 11. September llNll abzuwerfcn. DaS ist immerhin etwas. (Stürmische Zu stimmung.) Wo steht heute die „stolze" polnische Luftwaffe, die Berlin zu Brei schmeißen wollte? Wo sind die polnischen Kolonnen, dir in Berlin Deutschland den Friede» diktieren wollten? Ich bin überzeugt, sie werden In den nächsten Tagen an- kommen. (Stürmische Heiterkeit.) Aber erheblich anders, als sie es sich gedacht haben! » , ßLir haben die Vnrole auSgrgrben, nicht unnötig fried- llche Menschen lotzuschmeißen und offene Städte anzugrcisen. Sollte daS aber verwechselt werden und sollte man glauben, das bet uns machen zu können, dann warne ich: die Ber- geltnng würde augenblicklich erfolgen. Und deshalb bitte Ich Sie nun, meine Bolksgenoffe«, auch In dieser Beziehung niemals nervös zu werden. Ihr habt keine Veranlassung dazu. Bisher Ist eS zunächst dem Feind, de« ganz nah« an unserer Grenze war, nicht gelungen, zu komme». Bon Posen hätten die polnischen Flieger nicht mehr alS IN Minuten Flug nach Berlin gehabt, nicht mehr als 25 Minuten über deutschem Boden, sie hätten also leicht kommen können, wenn wir nicht dogewesrn wären. Ihr seht also: es Ist nicht so leicht, hier Bomben abzuwerfcn. Der Der- such, Misere Panzerschiffe, unsere Häfen anzugreifen, ist eben falls nicht gerade erfolgreich zu nennen, erfolgreich schon, aber nicht für die andere Seite, sondern für unS. Ich bezweifle keine Sekunde die Tapferkeit unserer Gegner, besonders der Engländer und Franzosen. Ich würde nie den Fehler mache«, die Menschen zu unterschätzen. Ich weiß, es sind tapfere, entschlossene Flieger, tapfere Soldaten. Aber die iinfrigcn sind es nicht minder, nicht minder tapfer, nicht minder entschlösse», und deshalb werden wir erkennen, dah jetzt die bessere Ausbildung, die größere Zahl und vor allen Dingen das Gefühl, daS eigene Reich und Vott zu ver teidigen, den Ausschlag geben werden. Wofür kämpft England, wofür kämpft Frankreich? Für etwas Imaginäres, dem Polen zu helfe», einer Nation, die ge mordet, geplündert und gemeuchelt hat! Wofür kämpfen sic? Dafür, ein Nazi-Regime zu beseitigen. Sie kämpfen nicht zur Verteidigung ihres Landes oder ihres Reiches; denn das grei fen wir nicht an; das wissen sie. Wir aber müssen bereit sein und entschlossen kämpfen, wenn wir angegriffen werden. Das ist ein großer, großer Unterschied. Deshalb sind wir in jeder Form bereit, mag es nun dem Vernünftigen gelingen, zum Friede» zu kommen, mag es den Kriegshetzern, wie Herrn Churchill und Genossen, gelingen, ihr Volk in den Krieg zn treiben. Wir können das eine nicht unterstützen und können das andere nicht verhindern. Alan muß das drüben entscheiden, ganz wie man es für richtig hält. Wir sind auf beides gefaßt, ebensosehr aus einen anständigen Frieden — was sür die Welt und die Kultur das beste wäre — mit zwei großen Kulturvölkern, wie wir fest entschlossen sind, bis znm Aeukersten zu kämpfen, wenn man uns angreifen sollte. Ser Führer M uns Kraft Uns alle» voran geht ja nun der Führer, der Führer, oer in all den Jahren daS deutsche Volk wieder ailfgerichtet hat, eS wieder stark gemacht hat, daS Reich wieder größer und mäch tiger gestaltete, ein scharfes Schwert geschmiedet hat, der nun wiederum über die Interessen Deutschlands wacht und für sie sorgt. Nnd ausgerechnet von diesem Führer sollen wir unS trennen und ausgerechnet auf Englands Wunsch? Es ist wirk lich zu absurd, um noch darüber zu reden. ES ist ja der Führer, der imS die Kraft gibt. Es ist der Führer gewesen, drr unS daS Leben wieder lebenSwert gemacht hat. Es ist der Führer gewesen, der dieses Reich wieder stolz und schön gemacht hat. Das deutsche Volk, Herr Chamber lain, hat solch eine Verehrung, solch ein Vertrauen und solch eine Liebe zum Führer, wie Sie eS sich gar nicht vorstellen können, weil so etwas bei Ihnen gar nicht möglich und denk bar ist. Aber wenn überhaupt noch etwas die Liebe und un ser Vertrauen hätte stärken können, dann iß es der Grund, daß sie heute Deutschland ungerecht angreisen. DaS stärkt uns noch mehr. unS nm de« Führer zu scharen. Denn wir wissen, in seinen starken Fäusten hält er Deutschlands Banner nnd damit Deutschlands Zukunft. (Lebhafter Beifall.) Ihr, meine Arbeiter, wißt es: Der Führer ist stets der erste Arbeiter deS Reiches gewesen. Keiner übertrifft ihn an Leistung, an Einsatz, den er als Schwerarbeiter im wahrsten Sinne des Wortes für den Neichsbau geleistet hat. Er ist aber auch stets und heute mehr denn ie der erste So l- dar. Wieder steht er bet seinen Truppen. Wieder ist es sein Wille, der die Trupps lenkt, sein Geist, der die Truppe vor« wärtsbriugt, sein Feuer, das st« begeistert. Das Vertrauen und die Liebe des Volkes gehören dein Führer wie nie zu vor, und der Führer soll wissen: Es ist dies keine Redens art. Es ist dies in dieser Stunde uns allrn ein seierlicher Schwur: Wir folgen ihm, und wir ertragen alles. Die größte Not werden wir brechen, weil er gesagt hat, datz fein Wille stärker ist, als jede Not sein kann. Das Feindlond aber wisse: Deutschland liebt und will de« Frieden! Aber der Friede« um den Preis unseres Führers ist für einen Deutschen nicht einmal im Traum denk- var. Den Führer vernichten, heißt das deutsche Volt ver nichten. Denn für alle Zeiten haben wir proklamiert: .Deutsch land ist Hitler und Hitler ist Deutschland! (Stürmische Bei« fallskvvigcbunge».) Adolf Mer ist Deutschland An ihm halten wir mehr fest denn je. Wenn man daran anlasten will, dann werden wir unS wehren bis zum Acußcr- sten, und wenn cs sein mutz, gut, dann beginne ein Kampf so unvorstellbar, wie er noch nie gewesen ist. Aber daS eine ist unvorstellbar, daß wir kapitulieren. Wir lassen uns weder schmeicheln, Herr Chamberlain, noch lassen wir uns drohen. Beides Haven Sie versucht und ohne Erfolg. Wir wissen jetzt Bescheid. Wir haben Ihnen gesagt: Hitler ist Deutschland. Es liegt jetzt an Ihnen. Wollen Sie die Parole znm Kampf auf Leben und Tod geben, so geben Sic sie. Wir nehmen sie an. Wir nehmen alle Entbehrungen, alle Not ans nnS; ober nie, nie wieder nehmen wir ein Diktat von Versailles ans unS! DaS mögen Sie wissen! (Stürmische Zustimmung.) Mein deutsches Volk! Ich weiß, wenn wir so fühlen und so handeln, dann wird der Allmächtige unS segne» und wird uns helfen. Wen» aber daS letzte Opfer von uns verlangt wird, dann geben wir «S mit den Worten: Wir sterben, auf daß Deutschland lebe) (Stürmischer Beifall.) lZnglano in M-en Maßnahmen zur Behebung der beträchtlichen Versorgungo- schwicrigkcitcn. In England sind in; Laufe der letzten Tage zahlreiche Anordnungen zur Sicherstellung der Levensmitielversorgung erlassen worden. Insbesondere will man verhindern, daß die Preise für Nahrungsmittel keine stärkere» Steigerungen erfahren, denn durch die Hamsterei sind bereits beträchtliche Versor gungsschwierigkeiten cmsgetretcn, und die Fleisch- und Fischmärkte wurden geschlossen. Zum Zweck der Preiskontrolle wnrdcn für Mehl, Schlacht schweine, Zucker. Fleisch. Futtermittel. Oelsaalen, Oele und Fette. Margarine und Kochsetie, Tee, Kälber, Schafe, ge trocknete Früchle usw. Höchst- und Festpreise scsigelegt. Anch die gesamte Papierwirtschaft steht unter Kontrolle, und die englischen Zeitungen erscheinen tn stark verkleinertem Umfange. Ferner wurden die Kunstseide-, Inte-, Wolle-, Hans-, Lederindnstrie sowie die Metallindustrie unter Son- trolle gestellt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)