Volltext Seite (XML)
legende Material der kompositorischen Arbeit. Der Dialog des geteilten Streicher-Corpus wechselt mit kompakten Einwürfen des Tutti und lockeren Ausführungen diverser Kammer gruppen, um schließlich in ein polyphon auf gerissenes Klangfeld des ganzen Orchesters zu münden. Die vokale Deklamation ist hier präzis in die metrischen Gruppierungen einer Musik eingebunden, die nun als voll durch gebildetes Accompagnato zu kommentieren der und kontrapunktierender Stimmigkeit aus gebildet erscheint. Das Nachspiel endet mit teils heftigen, teils subtilen Verlautbarungen der solistisch aufgefächerten Streicher. Der Epilog gliedert die regelmäßig gebauten sechs Strophen des Textes durch orchestrale Zwischenspiele, während die Rezitation, nach Art einer „monoton ,, -akzentlosen Psalmodie in minutiöser rhythmischer Fixierung, wieder aus schließlich von Schlaginstrumenten begleitet wird. Erst zum Ende hin beteiligen sich auch wieder die Kontrabässe an den ausgefeilten Schlageffekten. Den Schluß markiert das vol le Orchester mit heftig aufwallenden Gebär den. Sie sind wohl das einverständige Zeichen für Hölderlins heiligen Zorn gegen all jene zu allen Zeiten, die immer wieder die Sehnsucht nach dem Schönen, dem „grünen Feld des Le bens" oder dem „Himmel der Begeisterung" verhindern, vergiften und zerstören wollen. MATTHIAS HENNEBERG, 1956 in Gotha geboren, wur de mit neun Jahren Mitglied der Dresdner Kapell- knaben. 1976 nahm er an der Hochschule für Musik „Franz Liszt" in Weimar bei Gerd Neumann ein Ge sangsstudium auf. Beim Wettbewerb junger Sänger in Gera errang er 1981 den dritten Preis und wurde noch im gleichen Jahr erster Preisträger beim Dvorak- Wettbewerb in Karlovy Vary. Für seine hervorragenden Leistungen erhielt er das Mendelssohn-Stipendium und konnte 1982 an das Opernstudio, 1985 in das Solisten ensemble der Staatsoper Dresden verpflichtet werden. Auslandsgastspiele führten ihn nach Bulgarien, der UdSSR, Spanien, Österreich und Griechenland. Prolog I Orchester II Paul-Heinz Dittrich; Hymnischer Entwurf II für Sprecher und Orchester nach Friedrich Höl derlin Beschwornes Gewissen; Hochstädtisch kommt, unstädtisch Zu nichts er, wo das Schöne Mit ihm ist und mit Frechheit. Nichts sei am Herde mit mir, Noch gleichgesinnet, Wer solches tut. Wie Gottes Versuchung aber stehet es vor mir, Daß ich seh und sagen doch soll, Das Kind seis nicht. O Unglückliche, vom unglücklichen Vater, was führt über dir und wohin, Als Ungehorsam dich Den königlichen Gesetzen, In Unvernunft dich ergreifend? Drei unser sind. Herzen schlagen und doch bleibet die Rede zurück. offen die Fenster des Himmels Und freigelassen der Nachtgeist, Der himmelstürmende, der hat unser Land Beschwätzet, mit Sprachen viel, unbändigen, und Den Schutt gewälzet Bis diese Stunde. Doch kommt das, was ich will, Wenn Drum wie die Staren Mit Freudengeschrei, Wenn im Olivenland, In liebenswürdiger Fremde Die Sonne sticht, Und das Herz der Erde tuet Sich auf und wo Gastfreundlich die Schwellen sind, An blütenbekränzter Straß, Sie spüren nämlich die Heimat, Wenn grad aus falbem Stein, Die Wasser silbern rieseln Und heilig Grün sich zeigt Auf feuchter Wiese der Charente, Die klugen Sinne pflegend, wenn aber die Luft sich bahnt, Und ihnen machet wacker Scharfwehend die Augen der Nordost, fliegen sie auf, Und Eck um Eck Das Liebere gewahrend, Denn immer halten die sich genau an das Nächste, Sehn sie die heiligen Wälder und die Flamme, blühendduftend, Des Wachstums und die Wolken des Gesanges fern und atmen Othem ^^hr, als er hoffen kann, besitzend, f^Bnmt einmal er auf Schlimmes, das andre zu Gutem. Die Gesetze kränkt er, der Erd und Natur- gewaltger Ungeheuer ist viel. Doch nichts Ungeheurer, als der Mensch. Denn der, über die Nacht des Meers, wenn gegen den Winter wehet Der Südwind, fähret er aus In geflügelten, sausenden Häusern. Und der Himmlischen erhabene Erde, Die unverderbliche, unermüdete, Reibet er auf; mit dem strebenden Pfluge, Von Jahr zu Jahr, ^■■bt sein Verkehr er, mit dem Rossege- schlecht, Und leichtträumender Vögel Welt Bestrickt er, und jagt sie; Und wilder Tiere Zug, Und des Pontos salzbelebte Natur Mit gesponnenen Netzen, Der kundige Mann. Und fängt mit Künsten das Wild, Das auf Bergen übernachtet und schweigt. Und dem rauhmähnigen Rosse wirft er um den Nacken das Joch, und dem Berge Bewandelnden, unbezähmten Stier. Und die Red und den luftigen Gedanken und städtebeherrschenden Stolz Hat erlernet er, und übelwohnender Hügel feuchte Lüfte, und Die unglücklichen zu fliehen, die Pfeile. Allbewandert, Unbewandert. Zu nichts kommt er. Der Toten künftigen Ort nur Zu fliehen weiß er nicht, Und die Flucht unbehaltener Seuchen Zu überdenken. Von Weisem etwas, und das Geschickte der Kunst Der Gesänge. Gehn mags nun. Fast, unrein, hatt sehn lassen und das Eingeweid Der Erde. Bei Ilion aber War auch das Licht der Adler. Aber in der Mitte Der Himmel der Gesänge. Neben aber Am Ufer zornige Greise, der Entscheidung nämlich, die alle