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Momuer« Laseblatt und Anzeiger Anzeigenpreise: DI« 4H mm breit« Millimeterreile 7 Pf.; die y) mm breite Nkiliimekerzeile im Lexi teil 25 Pf.: Nachlohstaffel L; Äffer- und Nachweirgevühr LS Pf. zuzüglich Porto. Das „Zschopouer Lcmeblatt und Anzeiger" erschcint'werktägiich. Nionatlich.Bezugspreis ,.70 NNi. Zustellgebiibr 20 Pf. Bestellungen werden In unserer Seschäftsst.,von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. Da» „Zschopauar Tageblatt und Anzeiger* bas zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats zu Zlöha und dos Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Zlnanzomte, Zschopau, — Bankkonten t Lrzgebirgische Handelsbank e. S. m. b. H. Zschopau, Semelndegirokonto Zschopau Ar. 24t, Postscheckkonto! Leipzig Nr. 42SS4 — Fernsprecher: Nr. 712 Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Mitzschdorf N-. ISS Montag, d»n 28. 1S8S IS?» Iainrgang 1,5 Mionen Polen mobilisiert Neberhafie kriegsvorbereilungen Ganz Polen befindet sich im Zustand der Kriegsvor bereitung. Die Stärke der mobilisierten Truppen wird auf 1,S Millionen Mann geschätzt. Im Grenzgebiet West- pommerellcnS wurden Männer bis zu 50 Jahren cingezogcn zum Teil auf Grund mündlicher Gestellungsbefehle. Im ge samten polnischen Staatsgebiet find jetzt so gut wie alle Wagen, Pferde und Autos requiriert, wobei die Militär behörde auch die Personen- und Lastautos Reichsdeutscher mit Beschlag belegt, die geschäftlich in Polen find. An die Polnisch- Danziger Grenze gehen ununterbrochen Truppentransporte niit polnischen Verstärkungen. In Lissa sind alle Kasernen, Turnhallen und öffent lichen Gebäuoe überfüllt, weil fünf neue Jahrgänge zu den Waffen gerufen worden sind, obwohl alle aktiven Truppen Lissa bereits vor einigen Tagen verlassen haben. In Tirsch- liegel sind starke Einheiten der polnischen Luftwaffe ein- gctroffen. Durch Dirschau marschiereit^polnische Soldaten mit Lieder» des Inhalts durch die Straßen, sie würden in einigen Tagen in Berlin sein und Deutschland aufteilen. Im Kreis Wirsitz sind die Jahrgänge 1901 bis 1917 eiNLezog.cn worden. panWlMmng in Lodz In Lodz herrscht Panikstimmung infolge der lwer- 18 Munitionstransportwagcn, die in Richtung auf die deutsche Reichsgrenze fuhren, gezählt. Lodz selbst ist vollgepfropft mit Militär. Die drei größten Fabriken der Stadt wurden für die Militärbelegnng geräumt. Die Maschine» wurden abmon- tiert und auf die Straße gestellt, die Arbeiter mit Knüppeln aus der Fabrik gejagt. In Gdingen wurden ans den Häusern und Bauernhöfen Pferde, Wagen und sogar Fahr räder hcrausgeholt und für das Milita? beschlagnahmt. In Bromberg stehen -40 000 Mann abmarschbereit. Chaotische Zustande in Ostoberschlesien In Ostoberschlesien herrschen chaotische Zustände. Lie Bahnhöfe sind vollkommen verstopft, Gepäck kann nicht mehr aufgegeben werden. Die begüterten Familien in Ost- obcrschlesicn verlassen fluchtartig Kattowitz mit hochbepackten Lastautos. Der Nuu auf die Banken hält an. Die Kommunal sparkasse von Kattowitz hat ihre Kaffen geschlossen. Die polni schen Hütten sind unterminiert worden. Auf Lastkraftwagen werden aus den Grenzgebieten die dort noch wohnenden Deutschen, denen die Flucht über die Grenze nicht gelungen ist, in das Innere Polens, verschleppt. Im Nahmen dieser offensiven Kriegsvorbcreitung der polnischen Armee spricht eine Stimme des „Jllnstrowanh Kurjer Zachodny Leszn--" siir sich selbst, in der es heißt, das polnische Land müsse iu polnische Hände kommen. Heimtückische LteberfäSLs SA. - und U-Mann auf Danziger Geb lei sion Polen ermordet I» der Nacht zum Sonnabend gegen 22.45 Uhr verübten polnische Grcnztruppen einen feigen Ucbcrfall am Mcnzclbach nahe Zoppot auf eine Danziger Streife, die aus dem Landespoliziftcn Dhron von der 3. Hundertschaft deS l. Polizeircgiments und SA.-Mann Rusch von der SA.-Stan- darte 5 bestand. Der SA.-Mann Rusch wurde durch einen Rückcnschnß tödlich verletzt. Der Landcspolizist Dhron er hielt dnrch einen Armschutz eine schwere Verletzung. Die Streife kam infolge des feigen, hinterhältige» Ncberfalls nicht mehr dazu, das polnische Feuer zu erwidern. Wie weiter gemeldet wird, hat nachts auf Danziger Gebiet polnisches Militär eine U-Streifc beschossen, wobei ein ^-Mann töd lich verletzt wurde. Jeher deutsche Flüchtling wird beschossen Auf Danziger Gebiet unter Feuer genommen. An der Danzig-polnischen Grenze suchen, die Polen den FlüchtUngsstrom nach Danzig mit immer stärkeren Kräften zu verhindern. Starke Grenzkommandos schießen, lvie der „Danziger Vorposten" meldet, auf jeden einzelnen, der versucht, aus diesem für die Volksdeutschen zur Hölle ge wordenen Gebiet nach Danzig zu entkommen. So wird u. a. gemeldet, daß auf die beiden Volksdeutschen Nötzel und Lenser in der Nähe von Pollenschen scharf geschossen wurde, als sie die Grenze bereits hinter sich hatten und sich schon dreißig Meter auf Drüsiger Gebiet befanden. Glücklicherweise Wur den die beiden Volksdeutschen aber nicht getroffen. Wie bekannt wird, kam cs zu einer weiteren Grenzvccr- lctznng durch zwei polnische Soldaten, die schwer bewaffnet zwischen Ottomin und Hochkclpin bei dem Ortsteil Kolberg die Danziger Grenze nur etwa 400 Meter überschvitten. Sie wurden oabci von Danziger Grenzbeamten, die sich auf Streife befanden, entdeckt und ängeruscn. Auf den Anruf hin er öffneten die beiden polnischen Soldaten sogleich das Feuer. Tie Danziger Grcuzbeamten schaffen zurück mit dem Erfolg, daß die beiden Polen tödlich verletzt lvnrdcn. Die Leichen wurden sichcrgestellt und' nach Danzig gebracht. psimschss Klugzeug provoziert Beschießung der Zipfer Grenzgemeindcn Ober- und Untcr- schwaben Wie bekannt wird, wurde abermals ein polnisches Militärflugzeug in der Nähe von Ladca gesichtet, das ich anderthalb Stunden über slowakischem Boden aushielt. Ebenso konnte ln der Nacht eindeutig seftaestellt werden, dad mehrere polnische Flugzeuge slowakisches Gebiet überflogen. Die beiden Zipfer Gemeinden Ober- und Unterschwaben find in den letzten Tagen wiederholt von polnischer Seite be schossen worden. Vor allem in den außerhalb liegenden Bauern höfen sind mehrmals Gcwehrkugeltt eingeschlagen. Die Be wohner, zum größten Teil Deutsche, sind in größer Erregung und bangen in Anbetracht der zügellosen polnischen Vernich tungskampagne gegen alles Deutsche um ihr Leben. LtsberstürzSe Maßnahmen Ln Polen Luftschutz soll über Nacht ausgcbaut werden —- Die Jude» nütze» die Situation Die Lage in Polen wird immer verworrener. Für die in der Bevölkerung herrschende Kriegsangst ist es bezeichnend, daß die Negierung sich zu einer Maßnahme gezwungen sah, die die überstürzte Einführung eines* v e r s chä r f t e n Luft schutzes Vorsicht. In der Bekanntgabe heißt cs, daß auf Veranlassung der militärischen Behörden ab sofort strenge Luftschntzmaßnahmen eingesührt werden, die im einzelnen von den Woiwoden bestimmt werden. Welches Vertrauen aber Warschau in seine Beamten setzt, geht daraus hervor, daß der Ministerpräsident in der Bekanntmachung sich persönlich eine strenge Kontrolle der Durchführung dieser Maßnahmen Vor behalten zu müssen glaubt. Ferner bereiten derPreiswuchernnddieSpekn- lation mit Lebensmitteln he» Behörden immer mehr Sorgen. Da auf diesem Gebiet eine wahre' Panik ausgebrochen ist und die Preise unaufhaltsam in die Höhe schnellen, ist man dazu übergegangen, ein paar Exempel zu 'tatuicren in der Hoffnung, damit abschreckend zu Wirken^-So wird bekannt- gegeben, oaß in Warschau zwei Juden verhaftet worden sind, die wegen Preiswuchers mit Zucker, Mehl und anderen Lebensmitteln angeklagt werden. Jedoch dürste diese Maß nahme kam» den beabsichtigten Zweck erreiche», denn einmal ist die Hamsterei eine allgemeine Erscheinung geworden und hat zu der immer mehr fühlbaren Verknappung der Lebens mittel geführt und zum anderen treibt die Korruption so üppig Blüten, daß auch wegen Wuchers nur äußerst selten ekngcschritten wird. Denn nur die kleinen Diebe, werden in Polen gehängt — die großen läßt man laufen. SchreSrnrnscht in MberWesien Bombenantzhläge auf deutsche Gebäude. Das ostobcrschlesische Deutschtum erlebte in der Nacht zum Sonnabend eine Schreckensnachl. Die bewaffneten aufstän dischen Horden hatten offenbar auf ein bestimmtes Stichwort von oben her freie Hand erhalten und tobten sich in wüste« Weife aus. Während man sich bisher darauf beschränkt hatte, Deutsche zu mitzhnndcl» und blutig zu schlagen, wurden in der Nacht sogar Bombenanschläge auf mehrere deutsche Gebäude verübt. Gegen 2 Uhr nachts wurden die Bcwohne-r von Katto witz durch mehrere aufeinanderfolgende schwere Explosionen aus dem Schlafe geschreckt. Kein Mensch wagte, auf die Straße zu gehen. In den Morgenstunden sprach es sich wie ein Lauf feuer herum, d-ß gegen die deutsche Volksschule, das Verlags gebäude und die Druckerei des „Oberschlesischen Kurier" und gegen das Verwaltungsgebäude des Deutschen Volksbundes in Kattowitz Sprcngstoffattentate verübt worden waren. Alle drei Gebäude sind schwer beschädigt worden. Besonders LerFWrr sprach zudenMseorimete» Der Führer sprach am Sonntag zu den im Botschaft tersaal der Neuen Reichskanzlei versammelten Abgeordi ueten des Deutschen Reichstages. Die Abgeordneten be- reiteten dem Führer an, Gilde seiner den Ernst der Stunde kennzeichnenden Ausführungen eine stürmische Ovation« Reichrparteitag abgesagt Die Reichspressestelle der NSDAP, teilt mit: Der für die Zeit vom 2. bis 1l. September dieses Jahres angcfetzte Reichspartettag findet nicht statt. Ob seine spätere Abhaltung ins Auge gefaßt werden kann, hängt von den Zcitnmstäuden ab. schwere Verwüstungen wurden an der deutschen Schule an- gerichtet, wo die Eingangstür und die Mauern schwer beschä digt wurden. Auch in vielen anderen Ortschaften tobten sich die Auf ständischen aus. In zahllosen deutschen Häusern, iu Wohnun gen und Geschäften wurden Fenster bzw. Schaufensterscheibe» eingeschlagen und andere Beschädigungen vorgenommen. Vielt deutsche Einwohner wurden üb er fallen und mißhan delt. Obwohl es überall von Polizei und anderen Sicher heitsorganen wimmelte, wurde den gehetzten deutschen Ein wohner» nirgends Hilse zuteil. Die polnischen Behörden in Ostoberschlesien haben zr einem neuen Schlag gegen die deutsche Volksgruppe ausgeholt Es wurden erneut unzählige Hausdurchsuchungen durchgesühn und umfangreiche Verhaftungen vorgeuommen. Man schätzt dü Zahl der im Laufe des Freitags verhafteten Volksdeutschen am uh er 3,0 0, unter ihnen viele Frauen und Minderjährige. Die Verhaftungen geschahen rein willkürlich und wurden unte, dein ausschließlichen Gesichtspunkt vorgenommen: „Wei Deutscher ist, ist ein Staatsfeind und muß daher ins Gefängnis." Die Verhaftungen erfolgten wiederum unter den schwersten Mißhandlungen der gehetzte» Deutsche«, die wie Tiere behan- dclt und fortgcschleppt wurden. Ihrer wartet in den Polnischen Gefängnissen und dem VerWeppungslager Brest-Litowsk ein grausames Schicksal. Man kann sagen, daß das Deutschtum in Ostoberschlcsien offenbar völlig ausaerottel werden soll. Zehn taufen de sind angesichts des blutigen Terrors geflüchtet. Ein großer Teil hält sich verborgen, während Tausende deutscher Männer m die Gefängnisse oder Verschleppunaslager gezerrt und andere Tausende zum polnischen Heeresdienst gepreßt wurden. LiMmagd von Voie» erschossen Aus Mährisch-Ostrau wird berichtet: In Nicder-Lomna i» von Beskiden wurde- eine Dienstmagd, die im Verdacht stanh eine» Polizeihund der Polen vergiftet zu haben, ohne irgend» welche näheren Erhebungen kurzerhand erschossen. Wie die „Mährisch-Schlesische Landeszeitung" meldet, sind aus Bielitz am Sonntag über 100 Flüchtlinge in Mährisch Ostrau eingetroffen, darunter sehr v i e l e T s ch e ch e n, die alle ohne Ausnahme starke Spuren von Mißhandlungen auf weisen. Die Flüchtlinge wurden sofort amtlicherseits photogra phiert, um diese polnischen Schandtaten sestzuhalten. VolnffchesZerslörungswerlimSlsagebiel Wie aus Tcschen gemeldet wird, hat der polnische Aufständischenverband auch im Olsa gebiet sein Zcr- störnngslperk begonnen. Nach den Sprcngstoffanschlägen aus drei deutsche Gebäude in Kattowitz verübten ver mutlich die gleichen polnischen Terroristen ähnliüse Atten tate im Olsngebict. In der Sonnabcndnacht wurden nicht weniger als fünf Bombenanschläge auf dcut - s ch e^G ebäude und Denkmäler verübt. Es wurden das Schiuerbenlmal und das Gefallenendenkmal zerstört und schwere Verwüstungen an bekannten deutschen Geschäfts häusern nugerichtet. Gerüchtweise verlautet, daß auch in anderen Orte!, des Olsagebietes derartige Sprengstossattrntate gegen deutsche Gebäude verübt worden sind. Da jeder Nachrich- tcnwcg nach Polen fast vollkommen nbgeschnitten ist und die polnischen Behörden jede Meldung über die Terrori sierung der deutschen Volksgruppe und über die Zerstörung ihres Eigentums unterdrücken, konnte eine Bcvätignng dieser Meldung nicht erlangt werden. EmizverletziM ttsr erwiese«! Reichsdeutscher von polnischem Militär zu Tode mißhandelt Zu dem feigen Feuerüberfall polnischer Erenztruopen aus eine D-mziger Streife bei Zoppot, in dessen Verlaus der SA.- Mann Hermann Rusch tödlich verletzt wurde und der Landes- Polizist Dyron eine schwere Verletzung davontrug, werden noch folgende Einzelheiten bekannt: In der Nackt »um Sonnabend dranaen mehrere volnische I Soldaten 500 Meter westlich von der Grenzuvergangspeue wieln- fließ nach Edingen'über die Danziger Krenze vor. Der Posten I rzer Danziger Landespolizei befand sich zusammen mit einem l vorgeschobenen Posten des Danziger Grenzaufsichtsdienstes 15». Meter von der polnischen Grenze entfernt. Es gelang dem polnischen Spähtrupp, unbemerkt in die Nähe des Danziger Postens zu gelangen. Der polnische Spähtrupp eröffnete sofort das Feuer, wober nach Zeugenaussagen etwa dreißig Schüsse fielen. Bei dem Feuerüberfall wurde Rufch tödlich getroffen, während. Dyron einen-Steckschuß in den linken Oberarm erhielt. Der Schuß der Rusch tötete, ist nach ärztlichem Besund unter dem rechten Schulterblatt in der Nähe der Halsschlagader in den Körper eingedrungen und hat sofort tödlich gewirkt. Der Ausschuß befindet sich am Rücken in Höhe des zweiten Wirbels. Der Schuh wurde aus unmittelbarer Nähe abgegeben. Es steht einwandfrei fest, daß die polnischen Schützen sich voin pol nischen Boden aus aus das Danziger Gebiet und nach Abgabe der Schüsse unverzüglich wieder aus polnisches Gebiet begeben haben. Vom polnischen Gebiet aus hat der polnische Krenzposten noch mehrmals auf andere Danziger Veobachtungsposten Schuss« abgegeben. Die Salve kam aus Richtung einer aus polnischem Boden liegend», von polnischem Militär besetzten Ziegelei. Zum Zeitpunkt des Ueberfalls begann es zu regnen. Das wellig» Gelände, aus dem sich ein zehn Meter breiter Waldstreifen von» polnischen auf Danziger Gebiet erstreckt, begünstigte den feigen Ueberfall. Der in Frage stehende Ercnzabschnitt ist sosort durch Abteilungen der Danziger Landespolizei gesichert worden. Wei tere Unterfüchungen an Ort und Stelle sind noch im Gange. Wie jetzt gemeldet wird, würde der Volwdeutsche Paul Ziebeil aus Iaromierz von polnischen Militärbehörden verhaf tet, weil e» keine den Polen ausreichende Auskunft über den Verbleib seines militärpflichtigen Sohnes geben konnte. Er wurde vom polnischen Militär so mißhandelt, daß der Tod in- folo« der schweren Verletzungen «ingetreteu Ist