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Mopauer« Tageblatt Das „Zfchopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich. Bezugspreis 1.70 RAI. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden In unserer Seschöftsst., von den Boten, sowie von ollen Postanstalten angenommen. und Anzeiger Aoziiginpriis»: Vk« 4H mm breit« Miüim«t»neil« 7 Pf.; di« -Z mm breite Millimeter,«Ile im Text- Uli l» Pf.: Rachlatzstaffel L: Ziffer- und NachweisgedUhr 2S Pf. zuzüglich Porto. va» „Zfchopauer Tageblatt und Anzeiger' ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat« zu Flöha und de» Bürgermeister« zu Zschopau behördlicherseits b-bimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de, Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgische Handelsbank «. S. m. b. H. Zschopau, Sewelndegirokonto Zschopau Nr. L4l, Postscheckkonto: Leipzig Ar. 42SL4 — Fernsprecher: Ar. 712 Zeitung für die Ort«: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Sornau. Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein. Schlötzch-a Porschendorf, Waldkirch»», Weißbach, Wilischthal. Witzschdarf Nm. 179 19?. Jalvnyang Neuer Bruch der Mandatsverlräge? Anneküemng des Laprwizipsels durch dle südaftlkamsche Regierung Die Londoner Zeitung „Times" gibt eine angeblich im Amtsblatt der südafrikanischen Regierung erschienene Notiz wieder, in der die Abtrennung des sogenannten Caprivizipfels von der deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika und die An nektierung dieses Gebietes durch die Südafrikanische Union bc- launtgemacht wird. Die Annektierung werde, so schreibt das Blatt weiter, damit begründet, daß es „infolge der geographi schen Lage dieses Landstreifens notwendig sei, daß das Mini sterium für Eingeborenenfragen die Verwaltung des Gebietes übernehme." Die „Times" gibt ferner in ihrer Meldung eine kurze Schilderung des Erwerbs dieses Gebietes durch das Reich und unterstreicht, daß Cecil Rhodes seinerzeit eine weitere deutsche Ausdehnung ostwärts verhindert habe. Bei dem in» Jahre 1890 von dem damaligen Reichskanzler Caprivi erworbenen sogenannten Caprivizipfel handelt es sich um einen schmalen, etwa 450 Kilometer langen Gebietsstreisen im änstersten Nordosten von Deutsch-Südwestafrika, der eine Verbindung der Kolonie mit dem schiffbaren Dambesistrom und damit mit dem Indische« Ozean herstellt. * Noch ist nicht ersichtlich, ob die Meldu g des Londoner Blattes zutcifsl. Wie dem aber auch sei, von vornherein sei das Eine fes.'gcstclll: Entsprich« die Times-Nachricht der Wahr ¬ heit, so läge hier em neuer schwerer Verstoß gegen das Völkerrecht vor und eine grobe Verletzung der Manvatsverträge durch Großbritannien. Wundern sollte es uns nicht, wenn tatsächlich die Annektion des Caprivi- zipsels erfolgte. Es wäre ja nicht der erste Fall einer solchen ungeheuerlichen Rechtsverlestuna. Nachdem erst kürzlich Frank reich Vas ihm anvertraute Mandatsgebiet Hatay an die Türkei ebenfalls aus Veranlassung Englands verschachert hat, um die türkische Regierung für die Einkreisungsfront zu ködern, läge es durchaus im Bereich der Möglichkeit, daß die südafrikanische Union auf Englands Anraten sich diesen Vertragsbruch, oen die Annektierung des Caprivizipfels bedeuten würde, erlaubte. Wir wollen demgegenüber grundsätzlich noch einmal be- «ouen: Die deutsch« Forderung zur Rückgabe der Kolonien um- saß« alle Gebiete, die wir einst besaßen und die uns dann durch das Schanddittat von Versailles geraubt wurden. Irgend- welche vertragswidrigen Aneignungen ehemaligen deutschen Besitzes können unsere Kolonialforderung in keiner Weise berühren oder auch einengen. Im Gegenteil: Je mehr sich die Vertragsverletzungen häufen, um so entschiedener wer den wir unsere Kolonialsorderungen vertreten, und wir werden keinen Bruch der Mandatsverträge vorübcrgchen lasten, ohne ihn vor der Welt gebührend anzuprangern. Lmtdonr Intrigenspiel um Syrien Wie die hebräische Paläftinapreffe ausplauder.t wird eine neue grobangelegte englisch« Intrige im Nahen Osten ge- plant, die auf Kosten zugleich Farnkreilhs wie des nationalen Arabertums in Palästina, aber auch gegen die Interessen des Königs Ibn Saud vorgetrieben wird. Das Hebräerblatt meldet, daß der in englischem Sold ste hende syrische Oppositionsführer Dr. Schahbander, der be reits bei der Zertrümmerung des syrischen Rationalblocks eine führende Rolle gespielt hat und dadurch sein Land um die ihm von den Franzosen versprochene Freiheit bringen half, eine Einladung an die Raschaschibi-Partei in Palästina zu einer Konserenzs nach Kairo erließ, auf der die Thronkandida tur des Emir Abdullah von Transjordanien für den Syrien thron in Damaskus zur Debatte steht. Naschaschtbi gilt in den Kreisen deS palästinensischen Arabertums, das um die Freiheit seines Landes mit der Waffe gegen England steht, als „Volksverräter und StaatSfeind Nr. 1". Es ist bezeichnend, daß gerade er die Kandidatur Emir Abdullahs für den Thorn von Damaskus unterstützen soll, für di« kein nationaler Araber im Vorderen Orient zu haben ist. Schon 1938 erklärte König Ibn Saud, daß er ein« Machterwciterung des Haschimiten-Fürsten Abdullah, der nun König des vereinten Syrien, Transjordanten und Palästina werden will, nicht dulden und nötigenfalls zu den Waffen greifen würde. Offenbar ist Ibn Saud den Engländern zu mächtig geworden und wollen sie ihm in Abdullah einen „Gleichgewicht-Herrscher gegenüberstcllen. Aus der Eisenbahnbrückt in Di »schau wurde ein fahr planmäßiger Zug, der Danzig verlassen hatte und in dem sich Danziger KdF.-Urlauber befanden, von etwa 15 polnischen Soldaten mit SieS und Steinen beworfen. Di« Fahrgäste, die sich völlig diszipliniert und ruhig verhielten, wurden mehrfach getroffen. Das Trostgelthenl Kein Bargeld für Warschau, aber Garantien für Kauf britischer Waren Die britische Regierung unterzeichnete das Abkommen, durch das Polen Garantien in Höhe von 8 163 300 Pfund für den Kauf britischer Waren gegeben werden sollen. Die polnische Regierung wird in Höhe dieses Betrages Obliga-. tionen ausgeben, die von dem Handelsminister garantiert, werden. Gibraltar und Danzig: Bastionen Die letzten Erklärungen des englischen Premierministers über den Stand und das Ergebnis der Anleiheverhandlungen mit Polen haben die Besorgnis und Verstimmung in polni schen Kreisen über das Verhalten des neuen außenpolitischen Partners noch verstärkt. „Wieczor Warfzawski" bietet seinen Lesern die Aeußerun- gen eines hervorragenden Mitgliedes des polnischen Oberhau ses, des Führers der gemäßigten Konservativen, dessen Name aber nicht genannt wird, an. Gibraltar und Danzig seien heute die Bastionen des europäischen Systems. Gibraltar sei der Wächter Englands auf, dem Wege in den Osten und Danzig der Wämter gegen Deutschland. Beide müßten in ihrem jetzigen Zustand erhalten bleiben. Die englische Politik könne von diesem Grundsatz nicht abgehen. Sa- „SeutWe Schutzwall-Ehrenzeichen" Stiftung deS Dankes und der Anerkennung vom Führer Der Führer hat durch Verordnung vom 2. August 1939 zum sichtbaren Ausdruck seines DankeS und seiner Anerken nung für Verdienste um die Anlage und Errichtung des Deut schen Schutzwalles das „Deutsche Schutzwall. Ehren« 8 * * Aiese Auszeichnung ist eine bronzene Medaille, die auf der Vorderseite einen Bunker, darüber gekreuzt einSchwert und einen Spaten und darüber das Hoheitszeichen zeigt; di« Rückseite trägt die Inschrift „Für Arbeit zum Schutz- Deutschlands"; sie wird an einem braunen, durch zwei weiße Streifen eingefaßten braun gesäumten Bande aus der linken Brustseite getragen. DaS „Deutsche Schutzwall-Ehrenzeichen' wird an Personen verliehen, die an der Schaffung der dem Schutze des Deutschen Volkes dienenden Befestigungsanlagen mttgearbeitet haben. Die Vorschläge auf Verleibungdes Ehrenzeichens werden voin Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, vom Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen und vom ReichSarbeitSsührer je für chren Bereich ausgestellt und dem StaatSminister und Chef der Präsidialkanzlei des Führers übermittelt, der die Entscheidung deS Führers herbeifüyrt und den Beliehenen ein Besttzzeugnis ausstellt. Das „Deutsche Schutzwall-Ehrenzeichen" verbleibt nach dem Tod« veS Inhaber» den Hinterbliebenen als An denken. Soldalesla wütet im korridok velrynkene SWere mlßhan-el» deutsche Arbeiter In den Städten und Dörfer«« im Korridor mehre» sich un glaubliche Vorfälle. So wird jetzt in Schollen (Posen) eine Boyketthetze gegen Deutsche durch schwerbewaffnete polnische Soldateska durchgeführt. Vor den deutschen Geschäften stell ten sich polnische Soldaten mit Stahlhelm und ausgepflanz- lcin Bajonett auf und verwehrte» jedem den Zutritt. Die in Schotten im Quartier liegende polnische Solda- teska drangsaliert überhaupt die Bevölkerung, wo sie nur ir gend kann. So erschienen in der deutschen Molkerei drei polni sche Offiziere, von denen zwei schwer betrunken waren. Sie ließen sich vor« einen« Angestellten Buttermilch herauf- holcn, und als ihnen diese ausgehüudigl wurde, gossen sic ohne jeden Wortwechsel dem Angestellten die Milch ins Gesicht, schlugen ihn zu Boden und traten ihn mit Füßen. Als zwei polnische Arbeiter dazu kamen und die bcfof- scucu Offiziere aus die schamlose Feigheit ihres Verhaltens ausmerksam machten, zogen diese ihre Pistolen, bedrohten nun alle drei Männer und schlugen sie. Einer der polnischen Ar beiter lief darauf sofort zu dem einige Häuser weiter im Quartier liegenden Oberst und meldete den Vorgang. Statt nun einzugrciscn, warf der Oberst den polnischen Arbeiter her aus, beschimpfte ihn und verbot ihm den Mund. Zu aufreizenden Vorfällen kam es nm Sonntag beim Sokolfcst in Schotten. Eine Horde gröhlender Menschen zog durch das kleine Städtchen und führte einen Rollwagen mit, auf dem eine Leiter stand, an der eine Puppe befestigt war, die den Führer darstcllcu sollte. Der Mob zog vor die Häuser der Deutsche» oder hielt des Weges kommende deutsche Volksgenossen an, denen daun hohnlnchend zugcrufen wurde: „Das ist euer Hitler!" „DaS ist euer Bruder!" Dabei schlugen zwei Begleiter des Wagens ständig mit Stöcken auf die Pnppcn ein. Zuletzt kündigte der Mob an, daß die Puppe am Abend verbrannt werde, was sich dann auch vollzog. Der Pöbel belästigte weiterhin deutsche Kirchgän ger beim Verlassen der Kirche. Als im Anschluß an den Got tesdienst eine Tausfeicr in dein Gotteshaus vor sich ging, störte er diese kirchliche Handlung durch Johlen und durch Schläge an die Kirchentür. Grab eines DeMen geschändet In Putzig bei Thorn wurde ain 26. Juli im Park das Grabmal eines deutschen Geistlichen geschändet. In Konitz ist das deutsche Hotel Engel auf behördliche Anordnung mit Wir kung vom 1. August geschlossen worden. Das Könitzer Deutsch tum ist von dieser behördlichen Maßnahme schwer betroffen worden, da dieses Hotel immer der gesellige Mittelpunkt der Volksgruppe war. Die behördlichen Maßnahmen gegen die deutschen Mol kereien werden weiter fortgesetzt. So ist die deutsche Mol kerei in Gromaden, Kreis Schubin, geschlossen und amtlich versiegelt worden. Ebenso ist die Molkerei in Pempersen ge schlossen worden. Der Volksdeutsche Walther Preis aus Dobrzewina im Scekreis wurde vom Kreisgericht Gdingen zu einem Jahr Gefängnis und 200 Zloty Geldstrafe verurteilt. Die Amlaae warf ihm „Beleidigung des polnischen Volles" vor. .Für einen Polen zehn Deutsche" Polnische Unverschämtheiten Im Katholischen Vereinshaus in Thorn fand eine MonatS- dersammlung der Ortsgruppe des „Verbandes der Teilnehmer «n dem Schulstreik in Pommerellen aus den Jahren 1906 und l907" statt, die wieder im Zeichen des polnischen Größen- »ahns und des hemmungslosen AuSrottungSfeldzugeS gegen das Deutschtum stand. In den Reden wurde u. a. «klärt, Polen muss« sich dem „germanischen Urbermut" auf Schritt "Nv Tritt wledsrkeken und iedeS „Unrecht" rächen, nach dem Grundsatz: „Für einen Polen zehn Deu-sche". Am Schluß der mit kriegerischen Reden und verlogenen Darstellungen reich gespickten Tagung wurde von den zustän- rügen Behörden die sofortige Schließung des deutschen Gvm- nasiums in Thorn und die Verwendung des Gebäudes für vas polnifche Schulwesen gefordert. Osr wild gewordene Giarost Einem Danziger Staatsangehörigen das Haus über dem Kops abgerissen! Bei dem Danziger Staatsangehörigen, Mühlenbcsitzer Klcmp in Gard schau bei Dirscl-au, erschien am Dienstag- mittng eine Arbeiterkolonne, die gemäß einer Verfügung des Dirschaucr Stnrosten, die vorgcwiesen wurde, unverzüglich bc- gnun, dem Mühlenbesitzcr das Hans über dem Kops abzu- brcchcn. Dieser unerhörte Vorfall hat folgende Vorgeschichte: Be reits am 10. Juni war bei Klcmp eine polnische Baukom- mifsion gewesen, die sich flüchtig seine Wassermühle ansah. Am nächsten Tage erhielt Klemp eine Verfügung, wonach er unverzüglich sein Wohnhaus abzurcißen habe, da es baufällig sei. Klemp erhob beim polnischen Innenministerium Ein spruch und wies dabei aus das Gutachten eines polnischen Bausachverständigen hin, nach dessen Urteil sich das Wohnbaus in einwandfreiem Zustand befände. Die Folge dieses Ein spruchs war eine zweite Verfügung, wonach Klcmp neben dem Haus nun auch die Mühle abzurcißen hatte. Auf einen Protest von Danziger Seite erklärte man polnischerscits, die Maßnahme sei eine Vergeltung für das Abbrüchen einer zusammenstürzcnden Kate eines Danziger Staatsangehörigen polnischer Nationalität. Dazu ivar zu bemerken, daß diese verwahrloste Kate erst abgebrochen wurde, nachdem man dein Besitzer mit monate langer Geduld Gelegenheit gegeben hatte, den ganzen Jn- stanzenzug in Bewegung zu setzen Der Abbruch war aber völlig rechtmäßig erfolgt! Dieser Tatsache konnte sich die polnische Regierung dann auch nicht entziehen, so daß die Repressalie gegen Klcnip eingestellt und diesen« der Jnstanzen- zng offen gelassen wurde. Obwohl die Angelegenheit fetz« also nicht mehr zur An ständigkeit eines wild gewordenen Starosten gehört, hält es Polen für richtig, ohne irgendeinen Rechtsgrund einein fremden Staatsangehörigen das HauS über dem Kopf abzu« reißen. Die Maßnahme ist also einwandfrei als ein Will kürakt anzusprechen, dem, wie dieser Fall zeigt, auch die in Polen lebenden Ausländer schutzlos ausgelicfert sind! Weil deutsche Kinder deutsch sprachen Vier deutsche Jungen und zwei deutsche Mädel wurden kürzlich in Posen von fünf Polen im Alter von etwa 25 Jahren an gefallen, weil sie aus der Straße deutsch sprachen. Als die deutschen Jungen sich wehrten, nahm daS Publikum und die Polizei für die Polen Partei. Aus der Polizei wurden die Personalien der Volksdeutschen festgestellt und ihnen wegen „Unruhestiftung' ein« Geldstrafe auferlegt, die jedoch nach nochmaliger Vernehmung «rlassen werden mußte, da der Tatbestand eindeutig bewies, daß die Volks- deutschen Kinder ohne jeden Grund überfallen worden waren. Aeue Grenzverletzungen der polen Drei polnische Zollbeamte drangen nach einer Meldung des „Danziger Borposten" bei Dobbowitz etwa 15» Meier weit auf Danziger Gebiet «in. Ein WarnungS- schuß eines Danziger Beamten veranlaßt« di« Provolateurr zur Flucht Der neue Borfall beweist, daß Polen nicht daran denkt^ die Serke der Herausforderungen gegenüber Danzig ab-