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«r. Ico Zschopaner Tageblatt uns Anzeiger Montag, de« »1. Juli 1S39 Mars antwortet nicht ASA. versuchte Funkverbindung zum Mars Seitdem im Herbst vorigen Jahres der amerikanische Thcntcrdirellor Orson Welles durch sein Rundfunk-Hörspiel, »S den Angriff kriegerischer Marsbewohner in New Jersey hildcrte, die Vereinigten Staate» in wilde Panik versetzt de, spukt in USA. der Gedanke, sich wenn irgend möglich nit dem Mars in Verbindung zu setzen. Da dieser Stern jetzt gerade in Erdnähe ist, wyrden von der Funkstation Baldwin Ersuche unternommen, um durch Radiosignale auf Kurzwelle mit dem MarS Verbindung anfzunrhmen. Rach internationalem Brauch sandte man zwei biS acht Sekunden währende Rundfunk, ilgnale in Gestalt dreier Striche, aber vergeblich lauschten H Mann auf die Antwort vom MarS. Die Funkstation des JignaltorpS der Bundesarmee und der Bundesmarine unter- Mten daS Unternehmen, indem sie während der Versuchszeit keine Sendungen gave». Aber auch ihr Schweigen konnte den MrS nicht bewegen, zu antworten. UTA. ist um eine Enttäuschung reicher. Um so bitterer, wen» inan erfährt, was Amerika vom Mars wissen wollte, lüftens wollte man feststellen, welcher Art die Lebewesen auf sein Mars seien, zweitens wollte man die E i n st e l lu n g d e s Mars zu Amerika und zur Demokratie kennen- lernen und drittens wollte man versuchen, die wahren Inter- esse» aller im Weltall lebenden Geschöpfe zusammenzubringen. Das ist nun alles mißlungen. Wie furchtbar für Amerika und sie Demokratie! Man stelle sich vor, was alles hätte geschehen können, wenn der Mars geantwortet hätte und Amerika etwa seine Zustimmung zum Eintritt in die Einkreisungsfront be kommen hätte. Das wäre aar nicht auszudenken gewesen. Dir Bayreuther Festspiele In Anwesenheit des Führers Mit einer besonders festlichen Aufführung der „Walküre" wurde am Sonntag die erste „Ring"- Vorstellung der Bayreu- kher Festspiele fortgesetzt. Die Auffahrtstraßen waren von einer unübersehbaren Menge besetzt, die zum Teil von weither ge kommen war, um den Führer auf seinem Weg zu begrüßen. Eine erlesene Gemeinschaft erstrangiger Künstler, die durch ihr jahrelanges Zusammenwirken an dieser Stätte die Voraus- Übungen sür eine ideale Wiedergabe der „Walküre" geschaffen Huk, fehle sich mit äußerster Hingabe für das bezwingende Muiildrama ein. Festoerlammluvg des Myrnverelns Die Alpenvereinstagung erreichte am Sonntag mit der großen Festversammlung ihren Höhepunkt. Schon vor 66 Jah ren ist mit der Gründung des Deutschen und des Oesterreich», schen Alpcnvereins eine enge Verbundenheit der Bereinsnitt- glieder aus dem Reich und der Ostmark geschaffen woroen. Dr. Sevß-Jnquart als Vereinssührer sagte, die Bergsteiger ausbildung der HI. werde unterstützt werden, ebenso wie die der Wehrmacht und von KdF. Das Braune Band überreicht Den festlichen Ausklang des Tages des Braunen Bande? gab die stimmungsvolle Siegesfeier iin festlich geschmückten Ausstellungspark in München. Dabei überreichte Staatsmini- ster Adolf Wagner dem Besitzer des siegenden Pferdes, Mar cel Boussac, Paris, das Braune Band., Vollstreckung zweier Todesurteile Am 29. Juli 1939 ist der am 26. Januar 1891 geborene Eugen Maurer aus Münchingen tWürttemberg) hingerichtet worden, der durch Urteil des Schwurgerichts in Stuttgart zum Tode verurteilt worden ist. Maurer, ein wegen Eigentums- Vergehen und Sittlichkeitsvcrbrechcn vielfach vorbestrafter bru taler und minderwertiger Mensch, hat in Münchingen sein neugeborenes, eheliches Kind durch Erwürgen getötet, weil es in» lästig war. Am 29. Juli 1939 ist der nm 9. Februar 1921 in Nödemis bei Husum geborene Max Lorenzen hingerichiet worden, der durch das Urteil des Sondergerichts Kiel vom 1. Juli 1939 wegen Verbrechens gegen das Gesetz zur Gewährleistung des Rechtssriedens in Tateinheit mit Mordversuch zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden war. Lorenzen hat in der Nacht zum 24. Juli 1939 bei einem Ausbruch aus dem Gerichtsgefängnis in Husum den Strafanstaltsoberwachtmeister Timm durch Beilhiebe schwer verletzt. Drei Todesopfer des Hochwassers in Schlesien Ziani > Heeresmarsch. Wie sich aus Bork in Zukunft zwei Auto- und eine unter dem Hudson- Ache», govpn Mre: Serci sier ' Kieser neuen Weltstrecke wird vorläufig in beiden Richtungen durchgesührt. sc» neuen Tunnel wird New jiraßeu unter dem East River Fluß besitzen. T chmciftcr Marsch wird Serse...ii erfolgten Veröffentlichung des Oberkommandos des Heeres über die neu in das Verzeichnis „Deutsche Heeres- närsche" aufgenommenen Werke ergibt, ist in die Sammlung ser Parademärsche siir Fußtruppen auch der Teutschmcister- kicgimeutsmarsch von Jurek eingereiht worden. Unter den Acuaiifnahmen dieser Reihe befindet sich ferner ein Marsch ,Panzerschiff Denischland" von E. Schumann. In der Samin- amg der Märsche siir berittene Truppen erscheint als Neue- ni»g u a. ein Panzer-Reiter-Marsch von H. Schmidt. Aus der Nrlaubsfahrt verunglückt. Drei Tote, zwei Schwer« verlebte. Aus der Reichsstraße zwischen Kump und Hilbeck fuhr der Kraftwagen des Studienrats Oligschläger aus Duisburg gegen einen Baum. Von den Insassen wurden sei Sludienrat, seine Frau und seine Tante infolge des Zu sammenpralls getötet. Die beiden Töchter des StudienralS wurden schwer verletzt. Rot- und Damwild dehne» sich aus. In dem Geschäfts« lnllbz aul dem »weiten Grokdeutschen Jägertag in Stuttgart Ss g > 125 wertvolle Preise, und für die Bestleistung winkte ein : . "-Wagen, den sich ein Schlosser erkämpfte. H. Eettcu-Schwindel. Ein Raimund G. aus Bochum kaufte sich billige Halsketten für 25 bis 30 Pfennig, zog die Perle» auf Antennendraht und verkaufte diese Ketten dann als „Heilketten" zum Preis von 2 bis 3 Mark an kranke Volksgenossen. Es ist kaum zu glauben, daß er über 109 Opfer seines Schwindels fand. Das Gelsenkirchener Schöffengericht verurteilte G. zu einem Jahr und 2 Monaten Gefängnis. Zwei Polen im Himalaja umgckommen. Die beiden pol nischen Alpinisten Karpinski und Bernhardzikiewicz sind im Himalaja-Gebirge in 6000 Meter Löhe bei dem Versuch, di« Tirsuli Gruppe zu besteigen, verschüttet worden. I7 Todesopfer beim Brand im Hafen von Algier. Die Zahl der Todesopfer, die das Brandunglück im Hafen von Algier forderte, hat sich durch das Ableben mehrerer Schwer verletzter auf 17 erhöht. Man hält es für möglich, daß sich unter den Trümmern noch mehrere Leichen befinden. 2330 Tote durch Verkehrsunfälle in einem Monat in USA. Die Zahl der tödlichen VcrkehrSunfälle in den Vereinigten Ztaaieu von Nordamerika erreichte im Juni mit 2330 eine ame Rekordhöhe. Immerhin wies die Statistik für das erste Halbjahr 1939 eine fünfvrozentige Verringerung gegenüber oeni Vorjahr auf, nämlich 13 500 Todesfälle gegen 14160. New Uork bekommt eine dritte Unterwasser-Autostraße. Nachdem das Kriegsministerium erst kürzlich den Bau einer Brücke vom Sndzivfel Manhattcns über den Eastrivcr aus strategischen Gründen verboten hatte, wurde jetzt der Bau eines vier Fahrbahnen breiten und drei Kilometer langen Tunnels genehmigt. Er soll vom Battery-Platz unter der Hafeneinfahrt und unter der Gouverneurs-Insel, aus der die Reto ?)orker Garnison liegt, nach Brooklvn führen und de» kiesigen Manhattan umspannenden Ning von Antohochstraßen mit dem Netz der Autostraßen Long-Island verbinden. Durch Tas Hochwasser in Oberschlesien, das jetzt im Absinken ist, hat leider auch drei Menschenleben gefordert. Ein mir elf Per- soueu besetzter Kaücnwagen stürzte in eine tiefe Mulde, die in- solge des Hochwassers nicht zu sehen war. Acht Insassen konn ten sich retten. Drei Personen ertranken. p -uätzigsr Flugverkehr Berlin—Bangkok Am Sonnabend landete das dreimotorige Junker-Ju-52- Flugzeng l)/^k>!3N„„Hans Loeb" der Deutsches Lufthansa von Berlin lrmmend auf dem Flughafen Bangkok, nachdem es im Rahm o.s pl'n.ni.ßigcn Vorbereitungsflugdienstes für einen nu KdF.-Wagen. Mit einem Preisans« c r n Gefolgschaftsmitgliedern gab ein Textil« i: a u eine wertvolle Anregung für die Leistungs« k.r betriebe. Der Wettbewerb verlangte Vorschläge Abstellung etwaiger Mängel an den Maschinen, Er- > der Werkzeuge und Vermeidung von Arbeitsaus- Betriebsunfälle. Auch die Qualitätserhöhung lag .augreichen Fragengebiet zugrunde. Von den 1700 mneradcn wurden insgesamt 1242 Arbeiten eingereicht. schrc werk 'Kiez Air k Ou- i lall t sei» : . Arbei demmr st zu eröff^cuoen Luftverkehr zwischen Deutschland und st'ersten Fluss'erfolgreich beendet hatte. ftlWzeug hat die rund 10360 Kilometer lange über . :?vS, l'-irnt, Bagdad, Basra, Djask, Karatschi, l.öcRZ .. Kalkutta und Rangun nach Bangkok " re e iu "l.f Tagcsetappen zurückgelegt. Der Vor ¬ wurde festgestellt,'daß Rotwild und Damwild im Begriff seien, sich räumlich mehr und mehr auszudehnen. Aehnlich wie beim Rotwild seien beim Rehwild Erfolge zu verzeichnen. Der Gamsbestand habe durch die Rückgliederung der Ostmark eine» erfreulichen Zuwachs bekommen. Wo sie blieben! In dem norddeutschen Dorf Hedwigen koog würden Feststellungen darüber getroffen, wo die 223 Kinder geblieben sind, die in der Zeit von 1900 bis 1938 auS der Dorfschule entlassen wurden. Die Rundfrage ergab, daß von ihnen 21 noch keinen festen Wohnsitz haben. Von den übri gen 207 wanderten 25 in die Großstadt, 18 in die Kleinstadt, 25 starben, einer lebt.im Irrenhaus, 2 ginge» zur See, 4 wan- derten nach Uebersre'aüs und nur 132 blieben auf dem Lande, davon 50 in Hedwigenkoog. Die männerreich« Stadt. Die Stadt Lötzen in Masuren müßte eigentlich eine besondere Anziehungskraft auf Frauen ausüben, weil sie ein bevölkerungspolitisches Kuriosum dar stellt. Während wir nämlich im Gesamtdurchschnitt einen geringen Frauenüberschuß in oer Bevölkerung baden, liegt es in Lötzen umgekehrt. Nach dem Einwohnerstand vom 1. Juli 1939 gab es in dieser Gemeinde nicht weniger als 8219 männ liche Einwohner gegenüber nur 5734 weiblichen Personen. Da ist also noch eine Auswahl an Männern zu haben! Schwere Explosion im Hafen von Algier. Im Hafen von Algier explodierten Metallfäsier, die mit Gas gefüllt waren, und zerstörten eine« großen Teil der Lagerhallen vollständig. Neun Personen wurden getötet, 41 wurden verletzt. Der Schaden beläuft sich auf mindestens 15 Millionen Frank, Wütender Wolf überfällt ein Dorf. Zuweilen geschieht eS In Iran, daß sich bösartige Wölfe, verbissene Einzelgänger, selbst am hellichten Tage in die Dörfer wagen, um sich ein Stück Vieh zu reißen. Ein besonders aufregender Vorfall mit einem wütenden Wolf ereignete sich kürzlich in einem Dorf in der Nähe der südiranischen Stadt Ram-Hormoz. Dort stürzte sich ein wahrscheinlich tollwütiges, enorm starkes Tier auf sämtliche in den Dorsstraßen sichtbaren Einwohner. Sechzehn Frauen wurden schwer gebißen, vier davon erlagen ihren Ver wundungen sofort, sechs wurden in bedenklichem Zustande in das nächste Krankenhaus eingcliefert, sechs andere in Be gleitung eines Arztes zur Behandlung im Pasteurinstitut nach Teheran transportiert. Freudentag für Bayreuths Jugend Der Führer, der sich zu den Festspielen in Bayreuth auf- hält, beschenkt im Haus Wahnfried Bayreuther Kinder, die ihm dafür mit glückstrahlendem Gesicht danken. (Scherl-Waaenbora-M^. „Laßt dir Eskimos, wie sie sind!" Man keimt keine Prüderie — Die Sorge sür den Nachwuchs Während von verschiedenen Seiten die kanadische Ver waltung immer wieder angeregt wird, die Eskimos durch eine recht nahe Verbindung mit den Behörden, durch eine stärkere Ausbreitung der Kultur europäisch-amerikanischer Art zu zivilisieren, stehen die Polizeiorgane, die dauernd mit ihnen in Verbindung stehen müssen, auf einem anderen Standpunkt. Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Bericht, den ein Polizeiofsizier erstattete, der der Baffin« Land-Polizei angehörte, und dessen Gutachten darin gipfelt, die Eskimos so zu lassen, wie sie sind, möglichst nichts an ihnen zu verändern und höchstens die Jagd- und Zucht fragen während der wärmeren Monate zu erleichtern. Dieser Beamte stellt fest, daß es für das Leben des Eskimos nur zwei wichtige Momente gibt: Hunger und Liebe. Daneben gibt es nur zwei Gebote, die beachtet wer den müssen: „Du sollst nicht lügen — du sollst nicht stehlen!" Alles andere reguliert sich gauz allein. Es gibt für den Eskimo keine Sünde, weil er nicht weiß, was das eigent lich ist. Er wählt aus seinem Stamm einige besonders kluge Leute aus, die gewissermaßen die politische Verwal tung besorgen. Dieser Rat trifft auch die Beschlüsse über die Jagden, von denen die entfernten Jagden von den Männern, die nahe»» Jagden aber meist von den Frauen besorgt werden. Mit geringen Abweichungen gelten diese Richtlinien nicht nur sür die Baffin-Land-Eskimos, son dern für alle Nordkanada-Eskimos und in moralischer Hinsicht sogar für die Alaska- und Grönland-Eskimos. Man hält ein Lager, das heißt ein festes Lager, sechs bis zehn Monate besetzt und ist bestimmt zwei Monate ans der Wanderung. Heirat und Scrualerfahrung sind Selbstverständlich keiten. Wenn in einem Stamm einmal die Zahl der Frauen überwiegt, dann heiraten die Männer mehrere Frauen. Es ist also alles nicht so umständlich. Oft werden mich Frauen von einem Stamm mit Frauenüberschuß ausgetauscht. Daher kommt es, daß mitunter noch von „Frauenhandel" bei den Eskimos gesprochen wird. Es gibt auch, wie versichert wird, keine unehelichen Kinder bei diesen Stämmen. Jedes Kind ist das Eigentum des Stammes — bis es in das Pilbertätsalter kommt. Dann entscheidet das Her anwachsende Eskimogeschöpf selbst, was es eigentlich an fangen will, oder zum Beispiel auch, ob es sich zu ver heiraten gedenkt. Unter den Verhältnissen, in denen die Eskimos sich befinden, ist es wichtig, daß die Geburtenzahl immerhin in einer gewissen Grenze bleibt, weil einfach die Lebensbedingungen sonst nicht genügen wurden. Aber die Methode dieser Regelung ist ein Geheimnis der Frauen, das sie bisher niemandem verraten haben, der sie danach fragte. Und Frauen sind bisher als Forsche rinnen noch nicht in das Baffingebiet eingedrungen. Diese Regelung geht so weit, daß in den Gebieten deS Baffinlandes zum Beispiel der Große Rat beschließt, ob in dem Stamm unter den augenblicklichen Umständen Kinder erwünscht sind oder nicht. Werden sie gewünscht, dann werden die besten Und gesundesten Paare ausge« wählt. Man betrachtet dies alles als eine große Stammes- ehre. Die Folge ist, daß in der Regel auch nur gesunde und sehr starke Kinder geboren werden, deren Aufzucht keine Schwierigkeiten bereitet. Ist aber ein Kind schwach und krank, dann nimmt man an, daß es von einem bösen Geist besessen ist und getötet werden muß, um die Nasse rein zi» halten. Die Verbundenheit der Mütter mit den Kindern ist um so größer, als diese häufig bis zum vierten oder sechsten Jahr gesäugt werden, das heißt so lange, bis die Mahlzähne stark genug geworden sind. Die Kindererziehung wickelt sich ohne jede Strafe und möglichst auch ohne Schimpfworte ab. Man läßt den Sprößlingen jede Freiheit, damit sie sich entsprechend ihrem Charakter entwickeln können. Es ist unter den Lebensver hältnissen des Eskimos ganz klar, daß man keine Prüderie kennt und die Kinder alle Vorgänge des Lebens mit der Natürlichkeit auffassen, die den meisten Naturvölkern eigen ist. So bleibt der Geist und der Körper des Ekiinos ge sund. Und deshalb dringen die Polizeioffiziere von Nord kanada darauf, daß inan die Eskimos so läßt, wie sie sind unverfälscht — unverdorben. ------ Vermischtes „Subway-Dun" — die Zeitung, die jeder New Aorker liest. Die englischen und amerikanischen Zeitungen ringen in Harlem Streit um die höchsten Auflageziffen», die oft in die Millionen gehen, ohne daß deshalb der Inhalt dieser Millionenblätter besonders zu empfehlen wäre. Aber unter allen amerikanischen Blättern gibt es ein Blatt, oder besser ein Blättchen, das zwar keine besonders große Auflage hat, aber mehr gelesen wird als irgendeine andere Zeitung, die „Subway-Sun" — was soviel heißen soll, wie „Untergrundbahn-Sonne". Diese Son nenzeitung hat einen Umfang von . . . einer Seite und der Text besteht mitunter nur aus fünf oder sechs Zeilen. Au den vier Enden eines Untergrundbahnwagcns wird die Zeitung ausgehängt. Jeder — auch der sehr zerstreute Bcrussmcnsch, geht mit einem Blick über die „Subway-Sun". Da stehen keine erschütternden Nachrichten, wohl aber wird verkündet, daß nun bald Weihnachten oder Ostern oder Pfingsten naht — und jeder an die Gescheute und an die AuSflngprogrnmme denken muß. Sonnabends werden Mitteilungen hcrausgegcben, wo das beste Wetter für das Weckend zu erwarten sei. Auch wird Wohl einmal eingestrcut. daß diese oder jene Seife sich bestens bewährt habe und dringend zn empfehlen sei. New Bork hat zehn Millionen Einwohner. Sehr viele von ihnen fahren mit der U-Bahn. Und alle in der U-Bahn lesen die Tene der „Subway-Sun". Deshalb kann man wohl mit Recht sagen, daß die genannte Zeitung den größten Leserkreis aller Blätter besitzt. Der Grasfresser von London. Die Panikmache der Kriegs hetzer in England zeitigt bereits üppige Blüten. Man hört in London nicht mehr nur das Gras wachsen, man beginnt be reits, cs zu fressen! Ein Musterbeispiel von Grasfresser ist ein Advokat namens Branson, der mit einem Bauersmann ein regelrechtes Genttcman-Aggrcment geschlossen hat. Danach verpflichtet der Bauer sich, wöchentlich zweimal eine bestimmt« Menge von Gras zur Abholung bereitzuhaltcn, während Nir. Branson die Bezahlung von einem Pfund Sterling je Monals- lieferung zugesaat hat. Zweimal in der Woche fährt der Advo kat hinaus ins Ländliche und kauft seine» Eßvorrat an srisch- gemähtem Gras ein, das, wie er behauptet, ihm ansgezsichnei bekommt. Der Mann ist 65 Jahre alt und Junggeselle, so daf es Wohl nicht Wunder nimmt, daß er auf so schrullige Idee» gekommen ist. In England hat eben jeder seinen Spleen, dei . eine srißt Gras, der andere schreibt — wie ein gewisser King- Hall — blöde Brief». Tiinnclventilation. Um gefährliche Gaskonzentrationen zu vermeiden, müssen in allen Tunnels mit mehr als 450 Mele« Läng« besonder« Ventilationen eingerichtet werden. J^ vielen Fällen sind dt«f« Ventilationen sogar in kürzeren Tunnels er. forderlich. -