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Mopauer V Tageblatt und Anzeiger Anzeigenpreise: Dl« 46 mm breite Millimeterzeile 7 Pf.; die 9Z mm breite Mllimeterreile Im Text teil 25 Pf.: Nachlaßstaffel L; Ziffer- und Nachweisgeollhr 25' Pf. zuzüglich Porto. Das Zfchovauer Tageblatt und Anzeiger' ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats zu Flöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits b-Ninu'nte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau - Bankkonten: Lrzgebirgische Handelsbank e. S. m. b. H. Zschopau, Semeindegirokonto Zschopau Nr. 241, Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SL4 — Fernsprecher: Nr. 7>2 Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein. Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Wihschdorf Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheinl.werktäglich. Monatlich. Bezugspreis 1.70 NM. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Seschäftsst.,von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. 17S Montag, 81. Juli 1939 197. Iai>«Auug Drei Weltrekorde der Zunlers-Vomber Ml M 8tklli. mit 2 Tonnen Nutzlast über die MS-MoMler-Slreüe Während sich zur Zeit eine gewisse Auslcmdspresse be müht, für die allzu durchsichtigen Zwecken dienenden eng lisch-französischen Einkreisungsflüge die Reklametrommel zu rühren, setzt die deutsche Luftfahrt in aller Stille die Reihe ihrer imponierenden Rekorde fort. Sie beweist hier durch immer wieder, welche U e b e r l e g e n h e i t das deutsche Fluggerät und welchen hervorragenden Leistungs stand die deutsche Luftwaffe tatsächlich besitzt. Am Sonntag haben die Flugzeugführer Ernst Sei bert und Kurt Heintz mit dem neuen zweimotorige» Junkers-Bombenflugzeug der deutschen Luftwaffe drei internationale G e s ch w i n d i g ke i t s b e st l e i - st ungc n ausgestellt. Der Gcschwindigkcitsrekord über der 2000-Kilvmcter-Strecke mit einer Zuladung von 2000 Kilo gramm Nutzlast wurde auf 501 Stundenkilometer verbes sert, und mit demselben Flug überbot das Junkers-Flug zeug zwei weitere internationale Rekorde über der 2000- Kilomcter-Streckc, und zwar mit 1000 Kilogramm Nutzlast und ohne Nutzlast. Der Rekordflug stand unter Aufsicht von Sportzengen des Nero-Klubs von Deutschland, der die Flugergebnisse der FAI. znr Anerkennung zuleitet. Bisher befanden sich die drei Rekorde mit 468 Kilometer in italienischem Besitz. Deutsch land und Italien haben also gerade bet diesen für die Lan- desverteidignng besonders bedeutungsvollen Rekorden die unbestrittene Führung errungen. Der deutsche Junkers-Bomber hat schon einmal eine in der ganzen Welt beachtete Bestleistung vollbracht, als er am 19. März d. I. mit 2060 Kilogramm Nutzlast über der 1000- Kilometer Strecke eine Geschwindigkeit von 517 Kilometer er reichte und damit einen bisher nicht überbotenen internatio nalen Rekord ausstellte. Wie bei dem damaligen Nekordflug, wurde wieder als Meßentsernung der Weg Dessau —Zugspitze gewählt. Allerdings mußte diese 500 Kilometer lange Strecke diesmal insgesamt viermal durchflogen werden. Der Start erfolgte am Sonntagmorgen gegen 5 Uhr, die Landung gegen 9 Uhr. Die für den Flug eingesetzte zweimotorige Maschine ist ein Ganzmetalltiesdecker der modernsten Junkers-Bauweise. Die beiden Hochleistungsslug- »wtoren Jumo 211' deren feder eine Startleistung von über 1200 ?8 besitzt, waren — wie bei dem früheren Rekordflug — mit automatisch arbeitenden Junkers-Vcrstelluftschrauben aus gerüstet, deren neuartige Blätter vom Heine-Propellerwcrk geliefert wurden. Die erreichte Fluggeschwindigkeit ist für ein mehrsitziges Kampfflugzeug überaus hoch. Sie liegt noch über der Ge schwindigkeit Ser meisten ausländischen Jagd flugzeuge. Ein derartiges Ergebnis bei Serienmaschinen — und um eine solche handelt es sich bei dem Rekordslugzeug — kann nur erreicht werden, wenn man die Gesetze der Aerodi- namik restlos ausnutzt und anwcndet, und wenn man außer dem in der Flugzeugsertigung über Arbeitsmethoden verfügt, vle auch tm Großrcibenban das Einhalten unbedingter Bau- genauigkcit gewährleisten. Ferner ist für solche Rckordslüge der Stand der Motorcnentwicktung von ausschlaggebender Bedeu tung. - Das Ausland überholt Der Jumo 211, der in den Kampfflugzeugen unserer Luft waffe verwendet wird, hat durch den Rekordflug erneut den Beweis seiner Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit erbracht. Damit hat die deutsche Flugmotorenindustrie wiederum gezeigt, dast sie den vor wenigen Jahren noch bestehenden Vorsprung des Auslandes inzwischen erreicht und überholt hat. Die großartigen Leistungen des deutschen Flugzeug- und Motorenbaues, die schon seit einiger Zeit zur Ausstellung einer ganzen Reihe von Weltrekorden und internationalen Best leistungen durch deutsche Jagd- und Kampfflugzeuge führten, Der Labour-Abgeordnete Morrison erklärte im Laufe der Unterhausaussprache zu dem deutschen Vorwurf der E i n- kreisuug. die britische Negierung dürfe nicht gleich nervös werden, wenn die deutsche Propaganda Erfolg habe. Die bri tische Propaganda habe Angst davor, daß die deutsche Propa ganda tatsächlich die öffentliche Meinung in Deutschland gegen England ausbringe. Lord Halifax habe in einer Rede gerade zu den Versuch gemacht, die Existenz einer Außenpolitik zu leugnen, die, wie Morrison zynisch erklärte, „in der Tat darauf aus sei, eine aggressive Nation e in z u k r e i s e n". Wozu das? Das deutsche Volk kenne die Geographie in Mit teleuropa ebensogut wie das britische, und wenn Groß britannien eine Außenpolitik verfolge, die aus ein Abkommen zwischen England. Frankreich, Polen, Rumänien, der Türkei, Griechenland und — hoffentlich — auch Sowjetrußland ab ziele, so sei man damit nicht wett von Einkreisung ent fernt. <Hört, hört!) Dies zu leugnen, heiße tatsächlich der Propagandamaschine in die Hände spielen, die man bekämpfen wolle. Dr. Goebbels habe getan, was jeder intelligente Mann in England unter den gleichen Umständen getan haben würde, als er erklärte, das sei typische britische Heuchelei. Die Briten leugnete», wie sie das immer täten, gerade das, was sie zu tun im Begriff ständen. Das Richtige, was man bezüglich dieser Einkreisungs- Politik tun solle, sei nicht, zu dementieren, sondern zu erklären, daß man bewußt Abkommen für die „Aufrechterhaltung des Friedens mit allen Ländern rund um Deutschland" — die Deutschen möchten dnS einen eisernen Ring oder sonstwie nennen — treffe und daß man diesen Ring noch stärker und unzerbrechlicher machen werde. <!) Haden 'nunmehr durch ^ie neu errungenen Rekorde des Jun kers-Bombers eine würdige Fortsetzung gefunden. Die persön liche Leistung der Besatzung verdient höchste Anerkennung. Auch der Rekord vom 19. März wurde von Ingenieur Sei bert und Dipl.-Ingenieur Heintz erflogen. Er stellte wegen der damals herrschenden Schlechtwettcrlage große Ansprüche an das fliegerische Können. Bei dem jetzigen Nekordflug kam es ganz besonders darauf an, durch vollkommene Einsatzbereit schaft die Maschine auf höchste Leistung auszufliegcn. Es muß dabei hcrvorgehobeu werden, daß die neuen Rekorde vom jungen Nachwuchs der deutschen Fliegerei errungen wur den, zu denen sowohl Seibert als auch Heintz zu zählen sind. Beide sind von Haus aus Ingenieure. Seibert gehört als Er- probungssliegcr und Heintz als Versuchsingenieur der Flug- vcrsuchsgruppe der Junkcrswerke an. Englands junge Rekruten schlecht ernährt Eine Reihe von hohen Offizieren der Armee und selbst Kriegsminister Hore-Belisha mußten dieses Wochenende für eine Rundreise durch die Feldlager der neu ausgehobenen Rekruten opfern, um zahlreiche nach London gedrungene Kla gen über schlechtes Essen und schlechteUnterbrin- gung zu untersuchen. Die Rekruten sind in Zeltlagern unteraebracht, da die er forderlichen Kasernen noch nicht zur Verfügung stehen und die Neubauten zum Teil infolge von Streiks schlecht voran gehen. Der Labour-Abgeordnete Tom Smith hatte zum Teil fest gestellt, daß in dem Lager Oswestry je acht Mann in einem kleinen Zelt schlafen mußten, 50 im Lazarett lägen und einer bereits an Lungenentzündung gestorben sei und daß das Essen schlecht und knapp sei. Der Leiter des Lagers Habs diese Vorwürfe inzwischen zum Teil zugegeben mit dem be merkenswerten Eingeständnis, daß ein Teil der Rekruten nicht kräftig genug sei, um die Strapazen des Freiluft lebens auszuhalien. Die Lebensmittelversorgung (I!) der Armee liegt in den Händen des Gehilfen Hore-Belishas, des Juden Sir I. Salmon. (!!) „Evening Standard", der über die Mißstände in den Nekrutenlagern ausführlich be richtet, stellt selbst fest, daß die Laaer infolge der anhaltenden Negcnfülle Sümpfen glichen. Große englische Manöver Nm Montag begannen die größten Manöver zn Lande und zur See, die England seit 20 Jahren abgehalten hat. lieber 10 000 Flottcnrescrvisten beziehen ihre Station, und in wenigen Stunden sollen 48 Schiffe der britischen Nerscrveflotte voll bemannt sein. Ende der Woche werden die 130 Schiffe der Reserveslotte manövrierfähig sein sür die Flottenparade vor dem König in der Weymouth-Bucht. Die Parade siudet am 9. August statt. 135 000 Truppen der Territorialarmee werden größangelegte Ucbnngen abhalten, während am 9. und 10. August iu London und Südengland große Verdunkelungs- Übungen durchgeführt werden sollen. Opfer polnischen Vernichlungswillens Volksdeutschen in den Tod gehetzt Sie Maske ist gefallen offenherzigkeile« des tabonc-Abgeordneten Morrison über die Einkreisung Das polnische Kesseltreiben gegen die deutsche Volksgruppe hat ein neues Opfer gefordert: Der Direktor der Textilwareu- sabrik Scheibler und Grohmann in Lodz, Bruno Rei- m ann, wurde infolge der wüsten Hetze nach 29jähriger Tätig keit im Werk fristlos entlassen und bereitete seinem Leben ein Ende. Auch dieser tragische Vorfall beleuchtet die ausweglose Lage, in der sich die deutsche Volksgruppe in Polen befindet. Von der Scholle vertrieben und aus den Stellungen geworfen, im Falle eines Abwanderungsvcrsuches jedoch von schweren Freiheitsstrafen bedroht, bedeutet für so manchen Volks genosse» der Tod die traurige Lösung einer Situation, deren Urheber mit kalter Stirn behaupten, daß sie nicht die Vernich tung, sondern den „Frieden" wollen. Das Bnrggericht in Hohensalza Perurteilte den Volks- deutschen Ben io Sonnenberg zu sechs Monaten Arrest und 30 Zlow Strafe. Die Anklage warf ihm „Beleidi- gung des polnischen Volkes" vor. Ein Jahr Gefängnis für ein Kind Auch gegen die ukrain ische Volksgruppe wird in Polen weiter mit den schärfsten Maßnahmen vorgegangen. So wur den zwei Mittelschüler wegen Zugehörigkeit zur nationalisti schen ukrainischen Organisation von dem Bezirksgericht in Czortkow zu >6 und 14 Monaten Gefängnis verurteilt. Das Bezirksgericht in Zloozow schickte 12 Ukrainer auS dem Torf Watow sür sechs Monate bzw. zwölf Monate ins Ge fängnis, weil sie ein Lied gesungen haben, das den im vori gen Jahr ermordeten Ukrainerführer Konowalec verherrlicht. Dem seit einer langen Reihe von Jahren an der Krakauer Universität als Dozent für antropogeographische Fragen Ost- europas tätigen ukrainischen Gekehrten Dr. Kubijo- wtcz ist vom polnischen Kultusminister die Lehrerlaub nis entzogen worden. Dr. Kubijowicz ha« eine Reihe von wissenschaftlichen Ar- beiten über die ukrainische Frage, besonders auch über die Zahl der in Polen lebenden Ukrainer, veröffentlicht, die kW» den offiziellen polnischen Angaben ganz erheblich abweichen. So hat er in einer Schrift den Nachweis geführt, daß in Polen nicht, wie die amtliche polnische Statistik angibt, 4,4 Millionen Ukrainer leben, sondern 9,1 Millionen. Oie aufgewärmte Kriegsschuldlüge Einen wüsten Hetzaufsatz gegen das Reich veröffentlicht S«cc „Jllustrowäny Kurier Codzienny" lKrakauer Kurier) an läßlich des 25. Jahrestages des Weltkriegsaus bruchs. Bei einem Vergleich mit der heutigen Lage fällt dem Blali nichts Gescheiteres ein, als die längst widerlegte Lüge aufzuwärmen, daß sowohl im Jahre 1914 wie tm Jahre 1939 der „a l l e i n i g e S ch u l d i g e an der Entwicklung" Deutsch land sei. Wen» dieser „Feind der Menschheit, der im Jahre 1914 die Welt in den Krieg getrieben" habe, heute zum zweiten mal einen Kriegsbrand entfesseln sollte, dann weihe es nur eine Parole geben, nämlich: daß man zum zweiten Male Ver sailles nicht wiederholen würde. Der „Feind der Menschheit und des Friedens" müsse ein- für allemal niedergeschlagen und mit dem Eisen aus gebrannt werden. Die Schöpfer der Halbheiten der Frie densverträge trügen die Schuld daran, daß das Geschlecht der Soldaten von l914 sich heute noch einmal auf den Schlacht feldern befinden könne. Dieser Fehler dürfe nicht wiederholt werde» * Dem notorischen polnischen Hetzblatt können wir darauf nur erwidern, daß sich nicht nur die „Halbheiten", sondern „Friedensverträge" von Versailler Format überhaupt nicht wiederholen werden. Wir werden das nicht als „Feind der Menschheit", sondern im Dien st e eines wirtlichen Friedens zu verhindern wißen. Im übrigen können wir dem „Krakauer Kurier" versichern, daß uns seine naive Wich- tigtucrei herzlich wenig imponiert. Ter Katzenjammer, der dem Wodka-Rausch folget^ könnte, wird nicht uns plagen. Seltsame englische Verwirrung Englands HandelSminister über die Danziger Fvage. Der englische Handelsminister Oliver Stanley führte in einer Rede in Kendal in Westmoreland aus, eine der größten Wassen, die England besitze, fei seine Wirtschafts - und F i n a n z st ä r k e. Man dürfe sie daher nicht schwächen. Bei Danzig, erklärte der Minister, handele cs sich nicht um einen Einzclfall. Diese rein deutsche Stadt sei ein Zeichen dasür, daß eine große Macht versuche, die übrige Welt mittels Gewalt zu beherrschen. <!) Kein Engländer sei jedoch bereit, diese „Hcraussordcrnng an die Freibeit" hi^zuuehmcn . . . Generalkommissariai für Emkreifungsagiialion Frankreich will England nicht nach st ehe»... Die französische» Minister traten am Sonnabend unter dem Vorsitz des Staatspräsidenten zu einem letzten Ministcrrat vor den Sommerferien LcbrunS zusammen. In der dreistündigen Sitzung wurden nickt weniger alS 8 0 nen« Notverordnungen verabschiedet. Die wichtigsten dieser Verordnungen sind die Verlängerung der Legislaturperiode der Kammer um zwei Jahre, das Familienschntzgcsetz, dir Schaffung eines Aerzterates und die strenge Zusammenfassung der Maßnahmen für die äußere Sicherheit deS Staates. Beim Ministerpräsidium wurde ferner ein „G e n e r a l ko m m i s - sariat für Informationen" geschaffen und der ge samte Rundfunk im Mutterland einer einzigen staatlichen Verwaltung unterstellt, die dem Minifterpräsidium an- geschlossen ist. Finanzminister begründet Notverordnungen Finanzminister Paul Reynaud versuchte in einer über all«