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nach zehn Geschlechtern der dritte Stamm ab, der die böse Macht des Tyrannen bricht und auch Prometheus von seiner Pein erlöst. Aufs neue von Irrsinn gepeitscht, jagt die gequälte Io nach dieser Prophezeiung des Titanen da von. In der Gewißheit, daß er einst seiner Fes seln ledig sein wird („denn Zeus selbst schafft den Kämpfer für mich“), denkt Prometheus an die ferne Zukunft. Der Rat der Chorführerin: „Klug handelt wahrlich nur der, der mächti gem Zwange sich fügt" löst sein aufbegehren des, trotziges Bekenntnis aus: „Ja! Betet nur an den jeweiligen Träger der Macht! Mich kümmert der Herr des Olymps noch weniger als nichts! Mag er handeln, wie es ihm be liebt, er bleibt nicht der Herr der Götter!" Die Kraft, in deren Besitz sich Prometheus weiß, ist stärker denn alle Macht und Gewalt, die ihn an den Felsen zwang. 5. Szene. Hermes, der Götterbote, Sohn und Büttel des Zeus, ein „Ausbund von Schläue und List", erscheint und fordert von Prome theus im Namen des Zeus die Preisgabe jenes prophetischen Geheimnisses, die Angabe je nes Ehebundes, der das Ende der Macht des Gottes besiegeln soll. Stolz verweigert Pro metheus dem gehorsamen „Knecht" des Zeus die Antwort: „Ich hasse euch alle da oben, die ihr Wohltat vergeltet mit Untat!" Unge beugt auch von der Warnung des Hermes, daß größeres Unheil ihn noch erwarte, schleudert Prometheus dem gewalttätigen Gott sein Nein in tragischer Würde und trotzig erhobenen Hauptes entgegen: „Mag dieser Meister des Schreckens meinen Leib bis in des Tartaros gähnenden Abgrund schleudern! Er soll mir den Mut nicht brechen, mich niemals bringen zu Tode!" Die Okeaniden, deren Mitgefühl mit Prometheus sich zu tragischer Größe aus wächst, achten des Gebots des Hermes nicht, von der Stätte des Grauens wegzugehen. Denn nun, nachdem Hermes Prometheus v^^ lassen hat, bricht der ganze Zorn des Zeus cfl| gen seinen Feind los, der in seiner Standhaft tigkeit den sicheren Untergang nicht achtete. Unter tosendem Ansturm der Gewalten ver sinken Prometheus und die bei ihm aushar renden Okeaniden in dem Tartaros: „Welch eine Wucht von Gewalten stürmt sichtbar ge gen mich an! Mächte der Liebe! Zeugen seid ihr neuer Pein, die, ohne Recht, als Spiel der Willkür ich erleide!" Vorankündigungen: Sonnabend, den 27. Mai 1989, 19.30 Uhr (Freiverkauf) Sonntag, den 28. Mai 1989, 19.30 Uhr (Freiverkauf) Festsaal des Kulturpalastes Dresden 8. AUSSERORDENTLICHES KONZERT Dirigent: Lothar Zagrosek, BRD Solisten: Rosemarie Lang, Berlin, Alt Eberhard Büchner, Berlin, Tenor Werke von Manfred Weiss und Gustav Mahler Sonnabend, den 3. Juni 1989, 19.30 Uhr (Freiverkauf^P Sonntag, den 4. Juni 1989, 19.30 Uhr (Freiverkauf) Festsaal des Kulturpalastes Dresden 9. AUSSERORDENTLICHES KONZERT Dirigent: Jörg-Peter Weigle Solisten: Elisabeth Wilke, Dresden, Alt Josef Schwab, Berlin, Violoncello Werke von Ernst Hermann Meyer und Richard Strauss Programmblätter der Dresdner Philharmonie Redaktion: Prof. Dr. habil. Dieter Härtwig Chefdirigent: GMD Jörg-Peter Weigle — Spielzeit 1988/89 Druck: GGV, BT Heidenau 111-25-16 3,2 JtG 009-22-89 EVP —,25 M