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-- - ' ' -7"---.. :—,.-7- ^^^771^777^77777^ ' . , ErMb.D o lksfrmnü Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. F«„s»,«ch»rr Königs und ffMischm Lehörüm in Sue, Hrünhain, Hartenstein, Johann» ^Tll»I88mII georgenstadt, Lößnitz, NenstiststeL Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Mildenfek Lößnitz, am 10. April 1900. Der Gewerbeschulausschuß. Brgrm. Zieger, Vors. Oberbürgermeister von Berlm! S. M. der Kaiser Franz Josef hat Mir die hocher» suchen. Ueberzeugt, daß die Bürger Meiner Residenzstadt etwas kheitSattest, welche» um ver 'ächtigte. Man hat balbinsi an der Leber und "EN -u« 53. Jahrgang ' Nr. 85. WWZÄNS Der Gemeindevorftand P ml Gruner. Der Gemeindevorstand Trommler. Sonnabend, de« 14. April 1SÜÜ, Vormittag 10 Uhr soll in Raschem 1 Dreschmaschine mit GSpelwerk meistbietend aegen sofortige Baarzahlung zur Versteigerung gelangen. Bieter sammeln sich im Gasthofe zum Bad in Raschau. Schwarzenberg, am 10. April 1900. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Sekr. Roth. Lage-gelchtchte. Deutschland. — Der Kaiser hat folgende Depesche an den Ober« bürgermeister gesandt: 2vler»Un-«»»ahme für die am Nachmittag erscheinend« Nummer bl» Var» mittag II Uhr. «in« Bürgschatt für dl. nächst,aalg« Nufnahm« d«r «n,«i°«n b»u an d«u vora«lchri«btNtn I-g«n kowi« an dkftimmttr Sttll« wird nicht grartra. Auäwarlig« «ufträg« nur g«g«n v,rau»b«>ahlung. Für Rückgab« «I»g«s-Ndttr Manuskript« macht sich Hit N-daett-n nicht »«rantworilich. — Die .Neue Freie Presse* äußert sich in ihrem heutigen Leitartikel über die Kaiserreise folgendermaßen: Fällt der Berliner Besuch de» Kaiser» mit gewissen Symptomen einer latenten Gährung auf der Balkans ist die» doch nur, wie man mit Bi Gewerbliche FortvU-nugsschule i« Lötznit;. Die A«meld««ge« für die gewerbliche Fortbildungsschule werden Mittwoch, den 25. April d. I., Nachm. 1—3 Uhr von Herrn Schuldirektor John im Schulgebäude entgegengenommen, woselbst auch nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt und Anmeldungsformular abgegeben wird. Nach neuerlichem Beschlusse liegt ebendort, wie beim Herrn Gewerbevereinsvor vorsitzenden auch eine Liste der seitherigen Besucher der Anstalt und ihrer Lehr- ««d Veschäfttg««gsstellen zur Information für die Interessenten au« und soll vor Allem auf Ansuchen bedürftigen und gleichzeitig würdigen Besuchern das Schulgeld lheilwetse »der auch ganz erlasse« werden. Recht zahlreichen Neuanmeldungen wird hiernach entgegeagesehen. Bekanntmachung. Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Einkommensteuer-Einschätzung den Bei tragspflichtigen bekannt gemacht worden sind, werden in Gemäßheit der Bestimmung in 8 46 des Einkommensteuergesetze» vom S. Juli 1878 alle Personen, welche hier ihre Steuerpfltcht zu erfüllen haben, denen aber die Steuerzettel nicht haben behändigt werden können, aufgefordert, wegen Mittheilung de» GinschätzungsergebnisseS sich bei der hiesigen Ortssteuereinnahme anzumelden. Mittweida, am 10. April 1900. Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Einkommensteuer-Einschätzung den Bei tragspflichtigen bekannt gemacht worden sind, werden in Gemäßheit dec Bestimmung in 8 46 des Einkommensteuergesetzes vom 2. Juli 1878 alle Personen, welche hier ihre Steuerpfltcht zu erfüllen haben, denen aber die Steuerzettel nicht haben behändigt werden können, aufgefordert, wegen Mittheilung des Einschätzungsergebnisses sich bei der hiesigen Ortssteuereinnahme anzumelden. Streitwald, den 10. April 1900. druck sein muß, wenn durch die persönliche Theilnabms unseres Kaisers an einem Familienfeste deS deutschen Kaiser hauses nicht bloß die Festigkeit, sondern auch d e Innigkeit dcs oe-uschöfterrelchtschen BundedvrrhältnisseS neuerdings in feierlicher Weise mantsestirt wird, ist gegenüber dem ge räuschvollen Rabengeflatter auf der Balkanhalbinsel leicht zu ermessen, und darin liegt der politische Sinn des Ber liner Besuches deS Kaiser Franz Josef. Belgier». Brüssel, 10. April. Vom Congostaate ist hier die Nachricht eingetroffen, daß die aufständischen Bundja-Neger am 4 März in der Nähe von Aambata den Führer de» Congo-PostenS, Leutnant WeynanlS, und den Agenten der Antwerpener HandeSgesellschaft Rab ermordet habe«. Italien. Neapel, 10. April. Die auS den Mitgliedern des Ausführenden Rathes Fischer, Wolmaraans und Wessels bestehende Mission der Buren ist an Bord deS ReichSpostdampferS .Kaiser' hier eingetroffen und von dem Gesandten deS Oranze - Freistaats in Brüssel, vr. Müller, und dem Legationssekretär van Boeschoten em pfangen worden. Die Mission ist tm .Grand Hotel' ab gestiegen. Sowohl der Gesandte, wie die Mitglieder der Mission haben eS abgelehnt, irgend einen Berichterstatter zu empfangen. Die Mission wird einige Tage hier verweilen. rein AeußerlicheS, was die friedlichen und freundschaftlichen Verhältnisse zwischen den tnteresflrten Mächten nicht tangirt. Nicht diese find es, welche zu jener Gährung Anlaß bieten, sondern e- find autochtone Strömungen, von denen der entscheidende Friedenswille unberührt bleibt. Wenn von Bulgarien her die Welt mit Gerüchten überschwemmt wird, als ob Rußland geneigt wäre, die abenteuerlichen bulga rischen Pläne von Unabhängigkeit«, und KönigthumSerklärung um deu Preis einer Gefährdung der Ruh« auf der Balkan- 7 'el zu unterstützen, wenn dazwischen von einer drohen- den Verwickelung um Serbien» willen gefabelt und mit montenegrinischen Jntriguen und makedonischen Gefahren Staat gemacht wird, so ist leicht zu merken, au» welchen trüben Quellen die balkanischen Machenschaften fließen, die den falschen Schein eine» sich zuspitzenden Segensatze» zwischen der österreichischen und der russischen Orientpolttik verbreiten sollen. An da» Bollwerk de» deutsch-öster reichischen Bündnisse» können dies« kurz lebigen Wellen der balkanischen Ruhelostg- leit und Abenteuerlichkeit nicht h«ra,n, und um seine unerschütterliche Festigkeit darzuthun, würde «» de» Besuche» nicht bedürfen, welchen Kaiser Franz Josef in Berlin abstatten wird, um al» Pathe de» deutschen Kron« Prinzen der feierlichen GroßjährtgkeitSrrklärung desselben -ei zuwohnen. Aber auch da» Verhältniß zwischen Oester Jn den diesjährigen HauShaltplan für die Kasse de- Bezirksoerbands Zwickau ist ein Betrag von 100 eingestellt worden, der zur Unterstützung solcher mittel loser Personen bestimmt ist, die i«solge Bisses tollwüthiger Tbiere das Berliner Institut für Jnfcklionskranthetten in Anspruch nehmen müssen. Gesuche um Unterstützung find unter Beifügung eine» ärztlichen Zeugnisses und de» Nachweise» der Mittellosigkeit hier einzureicheu. Zwickau, den 4. April 1900. Königliche Amtshauvimannschaft. vi Schnorr von Carolsfeld. Schb.' dieser Massenhinrichtung: Die Ptrogen waren nicht zur befohlenen Zeit in den verschiedenen Niederlassungen er schienen, um den Kautschuk abzuliefern ! Gleichzeitig wurde eiu schwarzer Soldat erschossen und seine Frau an die Kette gelegt, weil der Sohn nach Burlas gelaufen war, einem Posten des Staate», um dort die bevorstehende An kunft des Großinquisitor» M. zu verrathen. Dieser Herr M. hatte im Oktober einen schwarzen Deserteur erschießen und 60 Frauen an die Kette legen lassen. Dann ließ er fie fast sämmtltch verhungern, weil das Dorf (Mammum- bula) keinen Kautschuk ablieferte. Loui» Lacroix schließt seine» Brief mit der Anzeige, daß er mit kechs anderen Weißen vor Gericht erscheinen werde, um sich zu verant worten, zahllose Menschen ermordet und 60 Hande abge schnitten, Frauen und Kinder gekreuzigt, eine Menge Männer verstümmelt und ihre Gliedmaßen gepfählt zu haben; einen Neger mit Revolverschüssen getödtet und einen Eingebo renen massakrtrt zu haben. .Ich besaß ein mir vom Arzt von Neu-Antwerpen ausgestellte» Krankheitsattest, welche» mich zur Heimkehr nach Europa bevollm, . „ e» mir wieder abgenommen. Ich leide an der Leber und »erde wahrscheinlich nur noch wenige Tage leben. Wenn ich sterbe, so strengt eine Privatklage gegen den Staat an.' Wenn der Kongostaat nicht dte»mal der Welt eine eklatante Senugthuung gtebt und vor allem den Hauptschuldigen vor die Schranken zerrt, wird man jetzt mit Recht behaupten dürfen, daß er für solche unerhörten Ausschreitungen in erster Linie verantwortlich gemacht werden muß, weil er fie «infach duldet. Belgische C«U«rarbett im Kougostaat. Die unmenschlichen Greuel, die auf Befehl und unter Aufsicht des ehemaligen Major» Lolhaire im Gebiet? der BündjaS verübt worden find uns deren E-npörung her vorgerufen haben, werden diesmal von der Regierung des KongostaateS nach dem ehedem beliebten Schema des hart näckigen Leugnens nicht mehr bestritten werden können. Die auch von unS bereits erwähnten indirekten Bestätigungen jener Ausschreitungen gegen wehrlose Schwarze, namentlich schwache Frauen, erhalten eine weitere Erhärtung durch den Brief äneS gewissen LouiS Lacroix, der den Menschenschlächtereien nicht nur beigewohnt, sondern selbst einer der Executoren der haarsträubenden Befehle seiner Vorgesetzten gewesen sein will. Der Mann gesteht am Schlüsse seines Briefe«, daß er schwer trank ist und vielleicht nicht einmal mehr die ihn erwartende gerichtliche Verhandlung erleben wird Man fragt sich deshalb unwillkürlich, hat da- Tropen- oder Gallen fieber dem Lacroix alle diese entsetzlichen Dinge vorgespiegelt, oder haben sie sich wirklich genau nach seiner Schilderung zugetragen? In diesem Falle würde der Abscheu nicht ge- nug Worte finden gegenüber dieser Art von Raub- und Mord- system staatlich concesstonirter Handelsgesellschaften. Lacroix erhielt tm November in Monba von einem Herrn M den Befehl, alle Bewohner einer gewissen Dorfes zu maffakriren. Herr Lacroix schlachtete darauf in der That 22 Frauen und zwei Kinder ab; drei Frauen, die in einer Ptroge zu flüchten suchten, wurden in das Wasser geworfen. Ursache — Eine Pete"«-urger Zuschrift der .Politischen Eorre- spondenz' stellt gegenüber irrigen Auslegungen, die der Aufenthalt Kobeko'S tu Bulgarien und Muller'S in Mon tenegro auch rufsischerseitS erfahren haben, fest, daß die russische Regierung keinerlei Einmischung in die Angelegen heiten der Balkanstaaten beabsichtige, auch al» Grundsatz der Orientpolttik festhalte, ntcht zu tnterventren. Es handle sich in den erwähnten eoncreten Fällen nur um einen von den befreundeten Staaten erbetenen fachmännischen Rath. Die russische Politik mache keine Sprünge, und die Frie- den»idee sei für fie mehr al» eine bloß« Phrase. Den a«« Makedonien berichteten Gäkrungen gegenüber versichert die Zuschrift, da» russische Labinet werde ebensowenig, wie da« Wiener Labinet, eine Au»beutnng der Agitation in Make donien zulassen. Türkei. Konstantinopel. Die betheiltgt ^--^ahnen find übereingekommen, vom 1. Mai ab ei: drei Mal wöchentlich hin und her verkehrenden, direkten, dem Ortentcxpreßzuge gleichenden Zug von Berlin nach Kon- stanttnoprl über Breslau, Oderberg, Pest, Belgrad und Sofia einzuführen. Die Dauer de* Fahrt von Berlin nach Konstantinopel wird SO Stun den betragen. Afrika. — Ueber die Ursachen de» Aufstandes der Aschanti. reich-Ungarn und Rußland ist, so wre eS sich kraft „ - . . , der Petersburger Abmachung gestaltet hat, über die ohn« freulichr Mittheilung zuaehen lassen, daß er beabsichtige, in mächtigen balkarischen Versuche, eine Rivalität zwischen beiden denersten Tagen des Mai die Kaiserin und Mich zu be. Mächten zu entfachen, gewiß erhaben. Die Spatzen werden es dahin nicht bringen, daß mit Kanonen auf sie geschossen wirv. Die Petersburger Abmachung hat an der Bündnißtreue zwischen Wien und Berlin nichts geändert; fie kann als Korrelat der DleibundSzwecke neben diesen die erwünschte Wirkung, die fie bis jetzt geübt hat, auch weiter üben. Daß eS darum nichtsdestoweniger von großem Gin- in treuer Verehrung und warmer Zuneigung zu dem hohen Gaste emporblicken, der einst ein treuer Kceund unsere- un vergeßlichen großen Kaiser- war, theile Ich Ihnen den be- vorstehenden Besuch mit, damit Meine Berliner frühzeitig in der Lage seien, die Stadt wür dig zu schmücken zum Willkommen für Met« nen verehrte», treuen Verbündeten. Wilhelm I. U' Oesterreich. Wien, 10. April. In eingehendster Weise würdigen die Blätter die hervorragende Bedeutung deS Besuch-Kaiser Franz Josefs am Berliner Hofe. Das .Fremdenblatt' hebt hervor, die innigen per- sönl chen Beziehungen zwilchen den beiden verbündeten Staaten bilden ein besonderes Bindemittel, durch welches da- Nebeneinandergehen ein lebende- organisches Einver- ständniß wird, welches den beiden Reichen ein erhöhtes SicherheitSgesühl verleihe. Das Blatt meint schließlich, wenn die Reise auch einen Anlaß biete, politische Ange legenheiten zu erörtern, so sei e» doch ein Fehlschluß, die Ursache derselben in irgend welchen bestehenden Fragen zu suchen. DaS .Neue Wiener Tageblatt' betont, die Anwe senheit Kaiser Franz Josefs bei der Großjährigkeitserklär- ung des deutschen Kronprinzen könne al» ein symbolischer Akt aufgefaßt werden. Die Freundschaft der beiden Kaiser- Dynastien vererbe sich nun schon ins dritte Geschlecht und werde sich hoffentlich darüber hinaus vererben.