Den Schwerpunkt des dritten Satzes, den ein Knabenchor in gregorianischem Tonfall eröff net, bildet ein Wechselgesang von Bariton und Tenor. In einem Gedicht von Owen wird der alttestamentarische Inhalt der Erzählung von Abraham und Isaac in das Gegenteil verkehrt: „Aber der Alte wollt’ nicht so, er bracht’ ihn um, und halb Europas Samen, Mann um Mann." Britten verleiht ihr im Tonfall eines Marcia funebre eine ergreifende musikalische Wirkung. Der vierte und fünfte Satz, „Sanctus" und „Agnus Dei", sind kurz gehalten. Als kontra stierender Abschnitt steht im Zentrum des Ju ¬ bels das „Benedictus". Im abschließenden Ba ritonarioso zweifelt Owen die Berechtigung zum Jubel an und stellt ihm Trauer gegenüber. Den inhaltlichen Höhepunkt des Werkes bildet der sechste Satz, die flehentliche Bitte „Libe ro me". In der Orchestereinleitung werden nochmals die Schrecken des Krieges lebendig. Der zweite Satzteil wird von einem Tenor-Ba riton-Duett beherrscht: Zwei gefallene Solda ten reichen sich im Tod versöhnend die Hand. Ihre letzten Worte sind ein Gesang der Traue»- und der Versöhnung zugleich, in den Sopr^k Orchester und beide Chöre einstimmen. BENJAMIN BRITTEN