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Mopauer w Tageblatt und Anzeiger n«. 1SL d«n 9. Jul! 1939 19?. Jalurgaug L2 tügen um Vanzlg Msammeugebrochen Ser weg einer plsmnWM Verienmdimg - VeranlmrlMgslose Slaalsmünner Maler und Fernsprecher im Manöver Jünflaglge Rahmenübung der Heeresnachrlchleulruppe Ansatz von 10000 Mann unter Leitung von Generalmajor Aettgiebel Vas „Zjchopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich. Bezugspreis 1.70 RAI. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer SeschästLs1.,von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. Vas „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger' ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat» zu Flöha und der Bürgermeister» zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Lrzgeblrglsch« Handelsbank «. S. m. b. H. Zschopau, Gemeindegirokonlo Zschovau Nr S41 Poslscheckkonto: Leipzig Nr. 4SSS4 - Fernsprecher: Nr. 712 " " --si, Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlöhchen Porschendorf, Waldkirchen, Weihbach, Wilischthal, Witzschdorf in Danzig geplant", schreibt z. B der „Snnvay Disp!-!>h". „seine Absichten sind aber am Freitagabend in London be kannt geworden". Das genügt natürlich, damit Berlin den Plan fallen liest. Auch die „ruhige und würdevolle Haltung der polnischen Regierung" wird gerühmt. Neber die Aeusie- rnngcn polnischen Größenwahns sicht man in Lon don natürlich hinweg. Es ist die gleiche Melodie, wie wir sie im Mai vorigen Jahres hörten, als Deutschland ja ebenfalls vor dem Druck der Westmächte kapitulieren musttel Verzeichnet sei noch eine erstaunte Frage der „Times" am Montag. Man wisse nicht, so fragt das Blatt ganz un schuldig, warum die Gerüchte am Wochenende in die Welt gesetzt worden seien. Möglicherweise habe Deutschland gehofft, in England und Frankreich den Boden zu sondieren. Da haben wir es: die ganze Lügenkampagne geht von uns selbst aus! Unter Leitung des Inspekteurs der Nachrichtentruppen fin det in der Zeit vom 2. Juli bis 7. Juli im Raum von Bad Pyrmont-Paderborn—Siegen—Bad Kissingcn—Sondershaujcn eine Rahmenübung der Heeresnachrichtenverbände statt. Die>« Uebung ist das bisher größte Manöver dieser modernen tech nischen Truppe, das je in einem modernen Heer stattgesunden hat. Ihre Bedeutung ist ebenso aus der Stärke der eingesetzten Nachrichtenverbände, die insgesamt etwa 10 MIO Mann betragen, zu ersehen, wie aus der Tatsache, daß der Inspekteur des Nach richtenwesens, Generalmajor Fellgiebel, diese kriegsmäßig durch geführte Uebung selbst leitet. Die letzte Uebung der deutschen Nachrichtentruppe fand im Jahr 1937 im Teutoburger Walde statt. Sle galt der Vorbe reitung für die großen Wehrmachtmanöver desselben Jahres. Die Nachrichtentruppe hat damals glänzend bestanden. Diesmal handelt es sich darum, die in der deutschen Wehr macht aufs allermodernste entwickelten technischen Nachrichten mittel zu erproben, die, wie der Spanienkricg erwiesen hat, di« besten der Welt sind. Aus diesem Grunde sind die Manöver in so großem Raume angesetzt und deshalb werden sie auch nur bis hinunter zu de» Divisionen durchgespielt, zumal die Nachrichtentruvpe in den kleineren Verbänden, wie unzählige Proben und der tägliche Dienst gezeigt habe, hervorragend ausgebildet ist und Vorzüg liches leistet. Zwei nebeneinander herlaufende Handlungen machen diese Nachrichtenübung für den Beobachter besonders reizvoll. Die eine Handlung ist das kriegsmäßige Spiel der beiden Parteien Rot und Blau, die andere Handlung ist die friedeNsmäßige Vorbereitung, der technische Ausbau des Nachrichtennetzes für die Manöverleitung, also die Erstellung des neutralen Nachrich tenapparates, eine Aufgabe, die bei Beginn der Uebung im wesentlichen abgeschlossen war. die sich aber im Laufe der näch sten Tage an die stets sich wandelnde operative Lage an den Fronten anzupassen haben wird. Anzeigenpreis,: Dl« 4b mm breite Nlillimeterzeil» 7 Pf.; di« YZ mm breit« Alilümeterzeile im Lext- t«>> 25 Pf.: Rachlabftaffel L; Ziffer- und Aachweirgebuhr 25 Pf. zuzüglich Porto. Danzig stellt den Transler ein Schutzmaßnahme für die Wirtschaft Danzigs — Eine Folge der Haltung Polens Wie die Bank von Danzig mitteilt, hat sie den Transfer für den Zins- und Zahlungsdienst der Danziger Ausländsan leihen bis aus weiteres eingestellt. Desgleichen werden freie Devisen zur Zahlung des Kapi talverkehrs nach dem Ausland d. h. für Zahlungen, die nicht den Warenverkehr und seine Nebenkosten sowie den Reisever kehr betreffen, bis auf weiteres von der Bank von Danzig nicht mehr zur Verfügung gestellt. Die nichttransferierten Gulden zahlungen an Ausländer werden auf gesperrten Ausländergul- benkonten bei den Devisenbanken gutgeschrieben. Aus Danziger Wirtschafts- und Finanzkreisen wird dazu erklärt, diese Maßnahme der Bank von Danzig habe sich daraus ergeben, daß das Devisenaufkommen der Danziger Wirtschaft sowohl aus dem Hafenumschlag als auch aus dem Export nach Polen immer geringer würde. Der Danziger Hafenumschlag, der noch im Jahre 1928 einen Wert von 1476 Millionen Gulden hatte, sank im Sabre 1938 aus 375 Millionen Gulden. In der gleichen Zeit stieg der Um schlag des Warenwertes über Edingen von 133 Millionen im Jahr 1929 auf 1183 Millionen im Jahr 1938. Das Danziger Devisenaufkommen aus der Kmnmissions-, Speditions- und Maklertätigkeit im Hafenumschlag und im Transithandel wurde entsprechend geringer. Hatte schon in frü heren Jahren Danzig für die Warenbezüge aus Polen jährlich etwa 25 bis 30 Millionen Zloty in freien Devisen zur Verfü gung zu stellen, so ist infolge des Boykotts Danziger Waren in Polen dieses Verhältnis katastrophal geworden. Ferner mußte Danzig seine Einfuhr steigern, um seine Indu strie zu modernisieren und eine erhöhte Auskuhr zu ermöglichen, damit der Ausfall von Einnahmen im Hafenumschlag und im Export nach Polen wenigstens einigermaßen ausgeglichen wurde. Diese drei Faktoren hatten zur Folge, daß die Lücke in der Danziger Devisenbilanz immer größer wurde. Leitungen von 4vo Kilometer Länge Die Manöverleitung hat ihren Sitz in Kassel, wo das ganze Gebäude einer großen Schule die vielseitige Organisation beher bergt. Ein Blick in dieses Quartier der Manöverleitung erweckt bei dem Besucher sofort den schuldigen Respekt vor der technischen Vollkommenheit des Nachrichtenwesens bet der deutschen Wehr macht. vor dem Können der Offiziere^ die diesen komplizierten Organismus beherrschen, und der Mannschaft, die mit dem technisch so fein durchdachten und oft so komplizierten Appara ten umzugehen verstehen. Für das neutrale Nachrich te n n e tz, das bis zu den Divisionsstäben beider Fronten reicht und dass da es frieoensmüßiq aufgebaut ist, zum Teil auch auf die Leitungen der Reichspost zurückgreifen kann, wurden von der Truppe allein Leitungen von etwa 400 Kilometer Länge gebaut, die alle ihre Zentrale bei der Uebungsleitung haben. Dazu kommt noch die Funktelegraphie, die erst das Nachrichtensystem vollständig macht, lieber Draht und Funk dirigiert und überprüft von Kassel aus die Manöverleitung die Operationen, die nunmehr schon in vollem Gange begriffen sind. Der Führer bei -er Luftwaffe Besichtigung der neuesten Flugzeuge — Anerkennung für oi« brutsche Flugzeugtechnik Der Führer und Oberste Befehlshaber besichtigte in Gegen wart des Oberbefehlshabers der Luftwaffe Eeneralfeldmarschall Göring die Erprobungsstelle der Luftwaffe Rechlin. Der Eeneralflugzeugmeister der Luftwaffe Generalleutnant i Udet unterrichtete den Führer über den neuesten Entwicklungs- und Erprobungsstand der deutschen Lustwaffentechnik. Zahlreiche neueste Flugzeuge wurden am Boden vorge- kübrt und zeigten anschließend in der Luft Spitzenleistungen an Schnelligkeit, technischer Leistungsfähigkeit und fliegerischem Schneid ihrer Besatzungen. Der Führer gab wiederholt seiner tiefsten Bewunderung und Anerkrnnung über den hohen Leistungsstand der deutsche» Flugzeugtechnik und das sliegerrsche Können der deutschen Lust- wasse Ausdruck. An der Besichtigung nahmen ferner u. a. teil der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generaloberst Keitel, der Staatssekretär der Luftfahrt und Eeneralinspekteur der Luft waffe, Generaloberst Milch, General der Flakartillerie Rüdel, der Ches der Luftabwehr. General der Flieger Stumpfs, der Chef des Ausbildungswesens der Luftwaffe, General der Flie ger Kühl, der Chef des Ministeramtes im Reichslustfahrtmini- kerium, Generalmajor Bodenschatz, der Ches des Eeneralstabes der Luftwaffe, Oberst Jeschonek sowie von der Begleitung des Führers u. a. Reichsleiter Bormann und die persönlichen und militärischen Adjutanten des Führers. Kjoffeiwanosf nach Berlin adgerW Die Bulgarische Telegraphenagentur meldet: Minister. Präsident und Außenminister «josseiwanoff begab sich mit Gat- tin und Tochter und den Herren seiner Beglettung im Sonder- zug nach Berlin, wo er der Reichsregierung einen osfizielle« Besuch abstatten wird. Am Mittwoch beim Führer Der Sonderzua der bulgarischen Gäste trifft am Mittwoch um 14.30 Uhr in Berlin ein. Um 15.40 Uhr stattet der bulgarische Ministerpräsident in Begleitung des bulgarischen Gesandten in Berlin dem Reichs außenminister im Auswärtigen Amt einen Besuch ab, den dieser um 16.30 Uhr in Schloß Bellevue erwidert. Am Nachmittag empfängt der Führer den bulgarischen Mi nisterpräsidenten in der Reuen Reichskanzlei. Am Abend ver anstaltet der Führer zu Ehren der bulgarischen Gäste eine Abendtasel im Hause des Führers. Am Donnerstag um 10 Uyr legt Ministerpräsident Kjosfei- wanoff am Ehrenmal Unter den Linden einen Kranz nieder. Am Freitag weilen die bulgarischen Gäste in Karinhall. Lie bulgarischen Gäste werden am Freitag um 18 Uhr die Reichshauptstadt wieder verlassen, um sich nach Sofia zurückzu- begeben. - General Werih kommi nach Berlin Besuch des ungarischen General st abschefs Auf Einladung des Oberbefehlshabers deS Heeres. Gene raloberst von Brauch lisch, trifft der Chef des General- stnbcs der Kgl. ungarischen Honvcd, General d. Inf. Werth, am Dienstagabend zu einem mehrtägigen Besuch in Berlin eim Tschechische Maßnahmen MgehsSen Ein Verordnung des Rcichsprotektors Der Reichsprotektor Freiherr von Neurath hat eine Ver ordnung erlassen, durch die Maßnahmen, die vom tschechischen Regime vor zwanzig Jahren getroffen wurden, wieder gutge macht werden. Auf Grund dieser Verordnung werden die Stadtvertretun gen in den Städten Brünn, Jglau, Mährisch-Ostrau und Olmütz mit sofortiger Wirkung aufgelöst. An ihrer Stelle wurden Regierunaskommissare bestellt. In Böhmisch-Budweis wurde ebenfalls die Stadtvertretung aufgelöst; hier wurde der durch die Üandesbehörde in Prag schon bisher eingesetzte Reaierungs- kommisiar bis auf weiteres im Amt belassen. Die Ausschrei bung von Neuwahlen in diesen Städten bedarf der vorherige» Zustimmung des Reichsprotektors. Kriegshetzer im Kabinett? Reklame für Churchill und Eden in Londons Presse In gewissen britischen Kreisen wird wieder einmal Re klame für die Aufnahme der schärfsten Kriegshetzer in das Kabinett gemacht. Man bringt damit einen über- raschenden Besuch in Zusammenhang, den Ministerpräsident Chamberlain am Montag bet König Georg machte. Schon vorher hatte der „Daily Telegraph" sich in einem Leitartikel für die Einbeziehung Churchills in die Regierung aus- gesprochen unter dem Motto, man solle keine hervorragenden Kräfte und Erfahrungen verrosten lassen. Es sei ganz sicher, so schreibt das Blatt, daß kein Schritt die Achsenmächte „tiefer davon überzeugen wird", daß England es ernst meint. (??) Die Aufnahme Churchills ins Kabinett wäre die „volkstümlichste M a ß n a h m e", die Chamberlain tref- sen könne. Auch andere Zeitungen haben sich mit dem gleichen Thema befaßt und neben Churchill seinen Kompagnon ans der berüchtigten Kriegshetzerfamilie, den schönen Anthony Eden, als künftigen Minister in Vorschlag gebracht. Sogar die Provtnzblätter hauen in die gleiche Kerbe. So schreibt beispielsweise das berüchtigte Hetzblatt „Manchester Guar- dtan", nicht nur die Wirksamkeit der augenblicklichen Regie- rung würde durch eine solche Maßnahme gehoben, sondern auch gleichzeitig das Vertrauen gestärkt; denn sowohl Chur chill als auch Eden hätten „nur einen Fehler begangen", dag sie sich nämlich bereits für «ine Politik (auf deutsch Kriegs- politik) eingesetzt hätten, die die Regierung erst später angr- uommen babe. » Wieder einmal ist eine systematische Hetze gegen Mmim- land kläglich zusammengcbrochen. Seit etwa cmer Woche überboten sich die Blätter der Wcstmachte gegenseitig in llarmmeldnngen und Lügcnparolen Uber einen „Nazi- Putsch in Danzig", der am Sonntag stattsinden sollte. Heute sind diese Hetzprophetcn nun in der unangenehmen Lage, den jämmerlichen Zusammenbruch der neuesten Lügen- kampagne irgendwie bemänteln zu müssen. Zwar hat sich in Deutschland ''-'-mnd durch diese P"-"okationcn auS der Ruhe bringen lassen, rückschauend seien aber einmal diese „Jnfor- »aationcn ans zuverlässigster Quelle" zusammcngcstellt. Am besten informiert war die Londoner und die War schauer Presse. Hier kono>: man sogar den genauen Zeitpunkt dieses Putsches lesen: a^. Sonntag nachmittag Punkt 15 Uhr sollte er beginnen. Die Pariser Zeitungen vom Freitag und Sonnabend wußten übereinstimmend — und daher unbedingt sicher —, daß der Führer sich am Sonntag nach Danzig begeben werde. Aber nicht nur das: sogar die Dauer seines Aufenthaltes, der natürlich das Signal für den ominösen Wochenend-Putsch darstellen sollte, war ihm von der Nachrichtenagentur Fournier vorgeschrieben, zwei Tage würde der Führer in Danzig bleiben. Zu immer erstaun lichere« Tatsachen „verdichteten" sich die Gerüchte um Danzig. Die gesamte New-Norker Presse berichtete in riesigen Schlagzeilen am Freitag, daß 600 000 Mann Reserven in Deutschland mobilisiert worden seien und zum Einmarsch be reit ständen. Die „SA.-Flieger-Division" sei bereits feierlich in Danzig eingerückt. In anderen Zeitungen war es wieder die — allerdings inzwischen aufgelöste — Legion Condor. So genau kommt cs ja auch nicht voraus an, wenn man Hetzen will. Nach einer N e u t e r-Meldung vom Sonnabend konnte auch schon niemand mehr die Straßen Danzigs passieren, ohne von SA.-Männern — die den Namen Heimwchr angenom men hätten — aus daS genaueste kontrolliert zu werden. Daß die „Times" im Wettstreit der Propheten nicht fehlen darf, nimmt uns nicht wunder Am Sonnabend berichtete sie z. B., daß die Lage in Danzig sich immer mehr zugespitzt hätte. Vor bereitungen eines unmißverständlich militärischen Charakters würden getroffen und Kriegsmaterial komme ständig von Deutschland nach Danzig. Es lohnt sich kaum, aus diese erneute Hetze einzugehen, wenn nicht die bedauerliche Tatsache sestzustellen wäre, baß nicht nur gewisse Auslandsjournaltsten, deren Treiben längst bekannt ist, sondern auch verantwortliche Staatsmänner sich an der Panikmache beteiligten. Erinnert sei nur an die englische Rede-Inflation und an die Ausführungen des fran zösischen Ministerpräsidenten, der ebenfalls den Eindruck er weckte, als stände eine Weltkatastrophe um Danzig unmittelbar bevor Nachdem dieser „Putsch" nun nicht stattgefunden hat, redet man sich in London nnd Paris mit dem nicht gerade wehr neuen Trick heraus, der Führer sei vor den Drohungen und der Entschlossenheit der Demokratien z n r ü ck g c w < ch e n. „Hitler hat tatsächlich während deS Wochenendes einen Putsch