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/. Saale r: md. arterr- o Pf- Inter- «ung. and. Das Fleischbeschau-Gesetz im Reichstage. Auf der Tagesordnung des Reichstag- stand gestern daS heißumstrittene Gesetz, betreffend die Schlachtvieh- und Fleischbeschau. Die Anstrengungen der Parteiführer sind von Erfolg begleitet gewesen; die zweite Lesung des Fleisch beschaugesetzes wird vor gut besetztem Hause vorgenommen. — Bekanntlich findet bei der zweiten Berathung eines Ge setzentwurfes keine Generaldebatte statt; die Paragraphen «erden einzeln dtScuttrt. Trotzdem find grundsätzlich» Aus einandersetzungen nicht immer zu vermeiden, da die Par teien e» sich zumeist nicht nehmen lassen, bet den entschei denden Bestimmungen ihren Standpunkt, mag -r auch noch so bekannt sein, in mehr oder minder ausführlicher Breite darlegen zu lasten. So ging e» denn auch gestern. — Der 8 1 des Entwurfes unterwirft alles Schlachtvieh, Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine, Pferde uud sogar Hunde einer amtlichen Untersuchung vor und nach der Schlachtung. In Verbindung mit diesem Paragraphen wurden gleich die 88 2 und 14»-ä mit berathen: 8 3 führt Milderungen für Hausschlachtungen, 88 14»-ä umgekehrt Verschärfungen str ausländische- Fleisch ein. Von soeialdemokratischer Seite wurde beantragt, die 88 2, 15»-ä in der Fassung, «ie sie au» der Commission hervorgegangen, zu stretchen und die Regierung-vorlage wieder herzustellen. — Erster Redner de» gestrigen Tage- war der ultramontane Abgr- ordnete Liboriu- Gerstenberger, ein Pfarrer in der Mitte der dreißiger Jahre, der so recht als Typu» «ine» bayeri- schen BolkSrtdner» gelten kann. Er vertrat mit großem Feuer die Vorschläge der Commission. Auf den entgegen gesetzten Standpunkt stellte sich der Bremer Großkaufmann Frese von der freisinnigen Vereinigung, der die Interessen der Industrie, de» Handels und der Eonsumenten gegen den bündlertschen Ueberschwang vertheidigte. Gingen ihm die Beschlüsse der Commission viel zu weit, so gehen sie dem Grafen Kltnkowström lange nicht wett genug. Der agrarische Heißsporn spielt in dem rednerarmen preußischen Herrenhause «ine größere Roll», al» im Reich-tag«; aber auch im Haus« am Köntg»platz wird der feurige Drauf ¬ gänger selbst von heftigen politischen Gegnern nicht ungern gehört; auf jeden Fall ist er der wirkungsvollste Redner der Rechten. Sehr heftig wandte sich der sozialdemokratische Abgeordnete und Chemiker Wurm, der sich für eine große Au torität auf diesem Gebiet hält, gegen die Agrarier, während Abg. Sieg sich im wesentlichen auf den Standpunkt der Befürworter der Commissionsfassung stellte. Der Freisinnige Beckh-Coburg empfahl seinen Abänderungsantrag, der den HausschlachtungS-Paragraphen, wie ihn die Kommission an- genommen, seiner anstößigsten Stellen entkleiden soll. Der Rittergutsbesitzer Holtz, Mitglied der Reichspartei, polemistrt gegen den Abgeordneten Frese, dem er einseitige Betonung der Handels- und Schifffahrtsinteressen vorwirft. Der süd deutsche Demokrat Hoffmann, Professor an der Thierärzt- lichen Hochschule zu Stuttgart, befürwortete gerade in seiner Eigenschaft als Fachmann die Wiederherstellung der Regierungsvorlage. Der Antisemit Vielhaben erging sich in belanglosen Redensarten. Damit schloß für gestern da» Wortgefecht. Die Fortsetzung der Berathung findet heute statt. LageSgeschichte. D—Kchkmd. Berlin, 8. März. E» verlaulet au» gute, Quelle, daß di« Regierung da» Flrischschaugesetz nicht annehmen wird. Braunschweig, 8. März. Heute Nachmittag rei sten der Herzog v. Veragua und die Mitglieder der spani schen Gesandtschaft nach Dresden ab. Nach einem ein- bi» zweitägigen Aufenthalte in Dre»den wird der Herzog nach München fahren. Oestteeeeich. Pest, 8. März. Da» Abgeordnetenhau» erörterte in geheimer Sitzung di« Wahlfond»frage. RakowSzy ftagt an, ob e» wahr sei, daß v. Banffy al» Chef der liberalen Par tei den Wahlfond» an seinen Nachfolger nicht übergeben habe, und daß Gelder für Wahlzweck« auch au» d«m Aus- lande gegen materielle politische Gegenleistungen angenom- ErMb.Dolksfmmd fisr »n- 53 Nr. 59 »---g-tttoig«!»« M. «i» m Vor- krl", i) S) r) id zahl- «) 7) imd an in ktLttl"), US» sm echnung ersonen. 4) Wtll- ei« über 'd abend» 2 kürzester Entfernung von Umfassung zu Umfassung gemessen, die bauliche Beschaffenheit und Bestimmung der benachbarten Gebäude, namentlich, ob solche harte oder weiche Dachung haben, massiv oder nicht massiv sind, ob sie zum Wohnen oder al» Schuppen, Scheunen u. s. w. dienen, die in nächster Nähe befindlichen öffentlichen Wege und Straßen und deren Brette und Entfernung, die angrenzenden Grundstücke mit Angabe ihrer Besitzer, die Wasserläufe, Gräben und andere» öffentlichen Vorrichtungen, welche durch den Bau betroffen werden, die in einer Entfernung von weniger al» 106 m am Neubau oorüder- führenden Eisenbahnen, in der Nähe liegende Waldungen bis zu einer Entfernung von SO m vom Neubau unter Angabe der Entfernung. muß darauf ersichtlich sein fange und 9) die Flurbuchsnummer der Baustelle und der Umfang der Bauparzelle. Die Herren Bürgermeister und Gemeindevorstände haben die bei ihnen eingehenden Zeichnungen hiernach zu prüfen und, wenn sie den Vorschriften nicht entsprechen, sofort zur Ergänzung zurückzugeben, andernfalls aber unter Vorschlag etwa nöthig erscheinender Baubedingungen hier einzureichen. Hierbei ist, soweit möglich, die Brandkatasternummer anzugeben und, wenn eS sich um Neubauten handelt, zu bemerken, ob der Bauende als Gigenthümer des Baugrunhstücks im Grundbuche eingetragen ist oder wieweit die Besitz- regulirung gediehen ist. Im Uebrigen ist von den Herren Bürgermeistern und Gemeindevorständen über die vorschriftsmäßige Ausführung der Bauten Aufsicht zu führen und sind Zuwiderhand lungen sofort hier anzuzeigen. Dienstag, den IS. März 1900, Bormiltag 10 Uhr, sollen im hiesigen Gerichtsversteigernngslotale 17 Bände Brockhans Conveesaiions - Lexikon, 14. neubearbeitere Auflage, meistbietend gegen sofortige Baarzahlung zur Versteigerung gelangen. Schwarzenberg, am 8. März 1900. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Sekr. Roth. mttich ist nur » ' Auf Blatt 233 des Handelsregisters für Schneeberg ist heute die Firma: Frary Dantenhahn in Schneeberg und als deren Inhaber der Kaufmann Herr Eduard Kranz Dantenhahn in Schneeberg eingetragen worden. Schneeberg, den 1. März 1900. Königliches Amtsgericht. vr Gilbert. äsa. l». sm »8'. Auf dem die Firma Gustav Hochmuth in Schneeberg betreffenden Blatt 120 deS Handelsregister- für Schneeberg ist heute eingetragen worden, daß der Kaufmann Franz Gustav Hochmuth in Schneeberg als Inhaber aukgeschieden und Frau Hedwig verw. Hochmuth geb. Merkel in Schneeberg Inhaberin der Firma ist. Schneeberg, am 1. März 1900. Königliches Amtsgericht. vr Gilbert. Die Ansführung genehmigungspflichtiger Baute« betr. Bor Beginn der Bauzeit wird Nachstehende- in Erinnerung gebracht: Alle Gesuche zu Genehmigung von Neubauten, Um- und Einbauten sind unter Beifügung der Zeichnungen in doppelten Stücken nebst einem Lageplan bei der Ort»- Polizeibehörde etnzureichen. Zu besonderer Beschleunigung der Genehmigung größerer Bauten dient die Ein reichung von Bauzeichnungen in vierfacher Anfertigung. Bor Ercheilung der obrigkeitlichen Genehmigung darf zu Vermeidung der Be- strafung ein Bau nicht in Angriff genommen werden. Die Zeichnungen wie auch etwaige Deckblätter müssen vor ihrer Einreichung mit den'Unterschriften de- Bauherrn und desjenigen Baumeisters oder Baugewerken versehen werden, welcher den Bau leitet und für dessen vorschriftsmäßige Ausführung verant wortlich ist. Von den Zeichnungen ist da« für die Akten bestimmte Stück und der Lageplan auf^Pauseleinwand oder starkes Zeichenpapier zu bringen. Zeichnungen auf Pausepapter oder sogenannte Lichtpausen werden zurückgegeben. Inftr-Iin-Annabm« für die am Nachmittag erscheinende Rümmer bi- vor mittag II Uhr. Ein« Bürgschaft für die nächstläaige Aufnahme der Anjeiaen i«>. an den vorgeschobenen tagen sowie an beftimmler Stelle wird nicht < gegeben. Auswärtige Aufträge nur gegen Dorautbejablung. Für Rückgabe .tllutallUll «Ingesandter Manuskripte macht sich »!« Redaltion nicht »erantworttich. -v v o o Ferner 8) die Zugängigkeit des betreffenden Gehöftes in seinem ganzen Um- Bei eigenmächtigen Abweichungen vom genehmigten Bauplane und Ausführung von genehmigungspflichtigen Bauten ohne oder vor ertheilter Genehmigung wird unnach sichtlich gegen die Bauherrn und die Bauausführenden mit Strafen vorgegangen und unter Umständen die Beseitigung der ohne Genehmigung auSgeführten Baulichkeiten ver fügt werden. Schwarzenberg, am 1. März 1900. Königliche Amtshauptmannschaft. Krug von Nidda.Hllr. 1 Konkursverfahren Da» Konkursverfahren über daS Vermögen deS Gastw'rchS August Ferdinand Kämpf i» Wildenfels wird rach Abhaltung des Schlußtermins ausgehoben. Wildenfels, am 6. März 1900. Das SimMe Amtsgericht. Bekannt gemacht durch den GerichtSschreiber Aktuar Wünsche. Zu Vermeidung unliebsamer Verzögerungen sind den Bauzeichnungen vollständige und richtige Lagepläne beizufügen, auf Grund deren eine Beurtheilung de- Bauvorhabens erfolgen kann. Insbesondere ist darauf anzugeben: die Entfernung deS Neubaues von den nächstgelegenen Gebäuden in Sonnabend, den 10. März 1900. zAmt« nxrdt» pro -aesv.lt«»«Z«Ue mit 10.mttich«» rh.« »I« »»spalt«»« Ztil« mit « Psg-, R«««»«» dtebgtsvali«»« Z«U« mit »t Pf,, »»««chnkti t«b«llarisch«, »uß«r,«wbh»lichn Satz »ach «rhähie» Laris. Die Liste über die zwecks BerautagUNg zur Ortssteuer auf das Jahr 1900 bewirkten Einkom« men-Abschätzungen liegt vom 10. d. MtS. an 14 Tage lang in hiesiger Gemeinde-Expe- ditton aus. Innerhalb dieser Zeit ist ein Jeder berechtigt, den ihn betreffenden Theil einzusehen und etwaige Einsprüche gegen das Ergebniß seiner Abschätzung bei dem unterzeichneten Gemeindevorstand anzubringen. Oberschlema, am 8. Mürz 1900. Der Gemeinderat h Fritzsche, G.-V. men worden seien, und ob e- wahr sei, daß Banffy den Dispositionsfonds vorweg mit Schulden belastet habe, ob gleich ihn» der Fond» nicht votirt worden sei. Ministerprä sident Szell erklärt, er habe in gar keiner Eigenschaft Kenntniß von dem Wahlfonds erhalten. Honvedmtnister Baron Fejervary erklärt, er habe Banffy gefragt, wie die Sache stehe, obgleich er niemals von einer Annahme von Geldern au- dem Auslande etwas erfahren habe. v. Banffy habe ihm kategorisch erklärt, daß niemals Gelder für Wahl zwecke aus dem Auslande gekommen seien. Ugron erklärt unter großer Bewegung, er habe der Redaction des .Va terlands' daS Material für die Behauptung von der Nicht übergabe des Wahlfonds durch Banffy an Szell geliefert. Er wisse, daß im Winter 1898 noch Gelder vorhanden ge wesen seien, und frage an, ob der Ministerpräsident v. Szell diese von Banffy übernommen habe. Gnjari bemerkt, eS sei kein Geld für Wahlzwecke aus dem Auslände ge kommen. Im Winter 1898 sei von Wahlfonds nichts vorhanden gewesen. Er erwarte, daß Ugron die Anschul digung zurückziehe. Ministerpräsident von Szell erklärt, er sei mit der Wahlcaffe durchaus nicht in Berührung glom men. Minister Fejervary bemerkt, die Wahlcampagus von 189« habe den Parteifondt sehr belastet; dieser habe die letzten Verpflichtungen erst im Herbst 1898 tilgen können. Im Winter 1898 habe ein Parteifonds nicht bestanden. RakowSzy erklärt, Ugron'S grundlose Anklagen seien unstatt haft und hätten nur den Zweck, von denLieferungSgeschäf« ten Ugron'S die öffentliche Aufmerksamkeit abzulenken. Auf eine Anfrage erklärt der Minister v. Fejervary, auch au» Oesterreich sei kein Geld für Wahlzwecke geflossen. CS sei bedauerlich, daß gegen den ehemaligen Ministerpräsidenten solche grundlose Verdächtigungen auSgestreut wurden. Die» schädige da» Ansehen de» Lande». Er müsse ein derartige» Vorgehen al» ineorrect bezeichnen. Di« geheime Sitzung wird hierauf geschlossen. Pest, 8. März. Zwischen den Abgeordneten Ludwig Hollo und Roederstein Martin Diene» wurde et« Säbel duell au-gefochten, wobei letzterer im ersten Gange schwer ver wundet wurde. Hollo «Hielt «in« leichte Stirnwunde. Der Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. »V-l?-"' »11 für die Königs und städtischen NehSrden in Sue, Hrünhain, Hattenstein, Johann- » ^AnUoOtssN georgenstadt, LSßnktz, Neustädtch Schneeberg, 8chwarzenberg hzw. MildenM