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A nr«ig e Np r« ife: Dir 4S mm breite SNillimeterzeile 7 Pf.; di« YZ mm breite Millimeterreile im Text- t-Il 25 Pf.: NachlaWaffel L: Ziffer- und Nachwclsgebühr 25 Pf. ruchgiich Porto. MopMer« Tageblatt RNö AnZeigsr das „Zfchopaucr Logeblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich. Bezugspreis 1.70 AM. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Seschästsst.,von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. Vas „Zschopau er Tageblatt und Anzeiger* ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats zu Flöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau. — Bankkonten: Lrzgebirgische Handelsbank e. S. m. b. H. Zschopau, Semeiridegirokonto Zschopau Nr. 24l, Postscheckkonto: Leipzig Nr. 428S4 — Fernsprecher: Nr. 712 Zeitung für die Orte: Vörnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hahndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf NS 28. Aul» 1939 197. A«»l»«gaug TrmWh her Gememschsst Der deMe zemseh-DNhMZMNsZAger - eiN VMMVsrk deuWer LechM Eine:» vorbildlichen Willen zur Gemeinschaftsarbeit ver- dankt LaZ neueste Wundcrtverk der deutschen Technik, der E i n h c i t S f er n s e h em P f ä u g e r, seine Entstehung. Nach einer zehnjährigen mühevollen Entwicklungsarbeit, nach mancherlei Rückschlägen und Irrwegen kann auf der diesjähri gen grossen deutschen Rundsmr.ausstelttrng zum erstenmal ein Fernsehgerät vorgesührt werden, das nicht sür einen kleinen i-reis von Technikern, sondern sür eine verhältnismässig breite Wuserschiiht bestimmt ist. In vieler Hinsicht stellt der deutsche Feruseh-Einheits- empfäuger ein technisches Wunderwerk dar. Erstaun lich ist zunächst einmal sein Preis. Während Fernsehempfän ger bisher 2000 bis 3600 Mark kosteten und somit sür den Privatmann einen unerfüllbaren Wunschtraum darstellten, wird der Einhcitsfcrusehcmpsnuger etwa 650 Mark kosten, also schon einem gröstcren Interessentenkreis zugänglich sein. Dieser Preisunterschied ist aber nicht mit einer Qualitätsvcr- schlechlcrnng erkauft worden. Man kann im Gegenteil mit Stolz behaupten, das; dieser neue Künder deutscher Wissen schaft und Technik in seiner Leistung in der ganzen Welt u n - erreicht ist. Erste Auflage: 1OVKV Glück Postrat Dr.-Jng. Georg Wei ß, der als Vorsitzender den für die Gestaltung des Gerätes verantwortlichen Jndustrie- ausschuß leitete, gab in einer Unterredung einige technische Einzelheiten bekannt. Es handelt sich, wie Dr. Weiß betonte, um eine Gemeinschaftsarbeit aller maßgebenden deut schen Fernsehfilmen: Telefunken, Lorenz, Fernseh-NG., Loewe und Tekade. Ost unter Hintansetzung des eigenen Firmen interesses haben diese Gesellschaften die Erfahrungen unter einander ausgetauscht, die ihnen bislang auf bestimmten Ein- zelgebieten einen gewissen Vorsprung gegenüber der Konkur renz sicherten, so daß die Vorteile sämtlicher Empfänger ver eint werden konnten. Die technische Arbeitsgemeinschaft, die unter Führung der deutschen Forschungsanstalt der Deutschen Reichspost den Empfänger konstruiert hatte, stand vor der Aufgabe, eiu Gerät zu schaffen, dessen Herstellung zum erstenmal in der Geschichte des deutschen Fernsehens in einer Großserienfabrikation mög lich war; soll doch die erste Auflage schon rund 10 000 Stück umfassen. Ferner mußte die Bedienung so einfach gestaltet werden, daß jeder Laie das Gerät handhaben kaum Während das englische Unterhaus in kaum 5 Minuten ohne Abstimmung das „Gesetz zur Verhütung von Gewalt tätigkeiten" (Anti-Jrcn-Gcsetz), durch das den Behörden die Möglichkeit zu brutalster Verfolgung der irischen Rationalisten gegeben werden soll, in dritter Lesung verabschiedete, sind neue schwere Vomüenexplosioucn erfolgt, die neue Unruhe ins Volk getragen haben. Dem Bombenanschlag auf den Londoner Bahnhof Kings Eros;, bei dem eine Person getötet und 15 verletzt und schwerer Schaden angerichtet wurde, folgte ein neuer An schlag auf den Gepäckraum des großen Londoner Viktoria bahnhofs. Die Bombe, ein Sprengkörper, wie er von den irischen Nationalisten gewöhnlich verwendet wird, war in einem kleinen Koffer verpackt. Bei der Explosion wurden in den; Gepäckranm sehr erhebliche Beschädigungen angerichiet. Drei Schalterbeamte und mehrere Reisende, die sich in der Nähe des Unglücksorles befanden, wurden verletzt. In der gleichen Nacht folgten in Liverpool und Um gebung drei weitere Attentate. Eine Drehbrücke über den Kanal eines Vorortes von Liverpool wurde von einer Bombe gesprengt. Die Trümmer der Brücke fielen in den Kanal, so das; der gesamte Schlcppkahnverlehr unterbrochen werden mußte. Durch eine andere Bombe wurde kur; darauf die Vorderfront und große Teile der Inneneinrichtung eines Postamtes völlig zerstört. Schließlich explodierte eine dritte Bombe in einem Park. Fieberhafte Suche nach den Atteniäism Die englische Polizei stellt im ganzen Land fieberhafte Nachforschungen an, um die Bombenattentäter dingfest zu machen. In London sind Hunderte von Sonderbcamtcn der Polizei und auch Polizeireserven tätig. Häuser werden durch sucht und eine Anzahl von Iren ist zwangsgestcllt worden. Auf den Londoner Bahnhöfen sind besondere Vorsichtsmaß nahmen getroffen worden. Sämtliches Gepäck der Reisenden, das zur Aufbewahrung abgegeben wurde, wird genauestens durchsucht. LüZen haben kurze Beins Britisches Luftfahrtminisicrium stellt englische Prcssegerüchtc richtig. Zu den Meldungen und Gerüchten englischer Blätter von der angeblichen Ueberfliegung der englischen Küste durch deutsche Militärflugzeuge gab das britische Lufifahrtministe- rinm bekannt, daß keinerlei Beweist dafür vorliegen, daß fremde Flieger englisches Hoheitsgebiet überflogen haben. Zunächst einmal wurde zu einer Maßnahme gegriffen, die bei den internationalen Fachleuten größtes Aussehen erregen dürste: Das Herz des Fernsehempfängers, die Braunsche Röhre, wurde grundlegend verändert. Sie wurde so verkürzt, das; jetzt der vollständige Empfänger mit Lautsprecher und Bild schirm kleiner ist als die frühere Braunsche Röhre allein! Der deutsche Fernseh-Emheitsempfüngcr ist tatsächlich nicht größer As ein normaler Spitzensuper. Eine weitere Ueberraschung ist der ebene Bildschirm, der an die Stelle der bislang »ewölbtcn und daher für seitlich sitzende Zuschauer ungünstigen Bildfläche tritt. Das rund 20 mal 23 Zentimeter große Bild ist bis in die Ecken hinein völlig klar und scharf. Einfachste Bedienung Und die Bedienung? Die Außenwand des Empfän gers zeigt nur vier Bcdienungsknöpfe, vou denen der erste die Lautstärke des Tones regelt. Der zweite Bcdicnungsgriff, der die Schärfe des Bildes bestimmt, bleibt — einmal ein gestellt — unverändert. Für das Bikd bleiben mithin nur zwei Bedicnungsknöpse: Sie regeln die Helligkeit und den gewünschten Bildkontrast. Aus der Verbreitungsart der Ultra kurzwellen ergibt sich eine Beschränkung des Empfangsgebietes auf die „optische Sicht". Vorläufig wird also ein Fern sehempfang nur in den Gebieten nm die Sender Berlin, Brocken und Feldberg möglich sein, die aber immerhin eine Einwohnerzahl von 11 Millionen Menschen versorgen können. Uebrigens ist als Gemeinschastsleistung sämtlicher Fern sehfilmen außerdem eine besondere Fernsehantenne konstruiert worden, die sich nicht teurer stellt als eine Rund funkantenne und auch als'solche benutzt werden kann. Eine Spezialantenne ist deshalb vorzuzichen, weil ein Frequenz band ausgenommen werden muß, das 50mal so breit ist wie das des Rundfunkempsanges. Wir stehen nun, wie Dr. Weiß abschließend betonte, an einem Markstein der Fernsehentwicklung. Das Fernsehen solle keine Konkurrenz des Kinos werden, sondern seine Hanpt- linfgabe darin sehen, jedem Zuschauer die Teilnahme am Ge schehen der Außenwelt zu ermöglichen. Der FernschempMger wird die Möglichkeit bieten, etwa abends in einer Tagesschau all die wichtigen Ereignisse am Ange vorttberziehcn zu lassen, die sich nin Tage in ganz Deutschland abgespielt haben. Wäh rend bisher das Fernsehprogramm — abgesehen von den Scharfe MaZnasMZri gegen DsMLrmttsnrüTS Im Unterhaus erklärte Ministerpräsident Chamber lain zu den letzten Bombenattentaten, das; man nichts unter lassen werde, um die Schuldigen dem Richler znznführen. Gleichzeitig gab er bekannt, das; das sogenanme Anti-Ireu- Gesetz am heutigen Freitag zur Unterzeichnung durch den König jertiggestellt sein solle. SMMMMMe KkWKEML England hat kein Geld für AlterSpcnsionc» — Staatshaus halt durch maßlose Ausrüstung gefährdet Das Unterhaus beschäftigte sich mit der für die Regie rung sehr peinlichen Frage der Altcrspcnsionen, die, wie auch von Rcgiernngsanhängern kaum bestritten wird, völlig unzu reichend sind imd infolgedessen eincu sehr Wunden Punkt sür die Negierung darstellen. Der Läbourabgcordncte Greenwood brachte einen Antrag des Inhalts ein, daß das Haus bedauere, daß die Regierung sich weigere, Mittel und Wege sür eine bessere Zuteilung und Erhöhung der Alterspensioncn zu suchen. Ministerpräsident Chamberlain spielte gegenüber diesem Antrag den stärksten Trumph aus, den die Negierung in der Hand hat. Seine Antwort warf aber gleichzeitig ein grelles Schlag licht auf die durch die Aufrüstung bedingten Finanzsorgcu der Regierung. Chamberlain teilte nämlich mit, daß von den 750 Millionen Pfund, die in diesem Jahr für Rüstungszwecke auSgegebcn würden, nur 250 Millionen Pund durch laufende Steuereinnahmen gedeckt würden. (!) Gleichzeitig erinnerte Chamberlain daran, daß die Unter- ' haltungskosten sür die Wehrmacht in den kommenden Jahren sich auf die Haushaltvoranschläge merklich auswirken würden. Er müsse das Haus allen Ernstes bitten, sich die Frage vorzulegen — wo man trotz der hohen Steuern in diesem Jahr nur 250 Millionen Pfund Nüstungsausgaben auS Steuern habe decken können — wie man in Zukunft zur Fi nanzierung eines Betrages, der vielleicht zwischen 100 und 200 Millionen liege, zusätzliche Summen austreiben wolle. Aus diesen Erwägungen komme er zu dem Schluß, daß das Land sich in; Augenblick einen Pensionsplan, wie die La- bourpartei lhn vorhabe, nicht leisten könne. Die Negierung fei zu dem Ergebnis gekommen, daß Arbeitnehmer und Ar beitgeber, um eine Erhöhung der Penjioney zu ermöglichen, höhere Beiträge leisten müßten. Feruschstubeu in Berlin — lediglich vom Techniker gesehen wurde, der sich ja nicht sür das gezeigte Bild, sondern nur für dessen technische Qualität interessiert, wird das Programm nunmehr mit der Umstellung aus die Bedürfnisse der erwei terten Käuferschrcht großzügig ausgebant. Mr.GoMeMöWeMMunkWSKEiMg Uebcrtragung über alle deutschen Sender. Die 16. Große deutsche Rundfunk- und Fernsehrundfunk- ausstellung Berlin 1939 wird am heutigen Freitag, vormittags 11 Uhr, durch Reichsminister sür Vollsaufklärnug und Propa ganda Dr. Goebbels eröffnet. Die Rede von Reichs- Minister Dr. Goebbels wird über alle deutschen Sender über tragen werden. Englands Sorgen um die goldenen Mgem Londoner Meinungsstreit nach dem Scheitern der An l e i h e v e r h an d l u n g e n. Nach dem Scheitern der polnische» Anleihevcrhandlungcn ln London und der Abreise des Führers der polnische» Finanzdclegatiou, Oberst Koc, ist eine heftige Presse - seh de unter den Londoner Zeitungen ausgebrochen. Das Blatt der Arbeiterpartei „Daily Herald" ist empört und schreibt, England habe 550 Millionen Pfund Gold. (?) Trotz dem aber weigere es sich, Polen fünf Millionen Pfund in Gold zu geben, damit das Land ein „wirksamer Verbündeter" werde. Eine derartige Haltung der britischen Regierung habe Enttäuschung in Polen hervorgerufen. Auf solche Weise könne man nicht die „Friedensfront" zusammenschweißcn. „Daily Expreß" schreibt jedoch, die Polen hätten eine An leihe bekommen, und immer noch seien sie unzufrieden. Jetzt wollten sie sogar britisches Gold. Gold aber sei die wich tigste Munition eines Krieges. England dürfe seine goldene» Kugeln den Polen nicht geben. Scheinbar um den ungünstige» Eindruck zu vertusche», den das dürftige Ergebnis der An« leiheverhandlungcn in Warschau hervorgerufcn hat, macht der „Daily Telegraph" jetzt Propaganda für einen britischen Flottenbesuch in Gdingen. In einer Warschauer Mel dung des Blattes heißt es u. a., man sei in Warschau recht betrübt über das unbefriedigende Ergebnis der Kreditverhand lungen mit England, und cs bestehe daher Grund zu der Annahme, das; ein Besuch britischer Kriegsschiffe in Gdingen in den höchsten Kreisen Warschaus warm begrüßt werden würde. „Man glaube, das; ein derartiger Besuch die Deut schen noch mehr beeindrucken würde, als der Besuch Ironsides in Warschau t!?), E» nmeeeedssg U NZMn Die übliche lakonische „TASS"-Mcldmig Die Untcrcdnng im Kreml, die eineinhalb Stunden v,u- erte, wird von der srwjetamttichcn Telcgraphenageniur „TAST" wiederum nur in einem einzigen Satz mugeuntt, der besagt, daß . Molotow die Unterhändler zur Fortsetzung der Besprechungen empfangen habe. Ans unterrichteten Kreisen verlautet, das; weitere Begegnungen bevorstünden. Die Ge rüchte, daß die Entsendung einer englischen MilUärkommmion beabsichtigt sei, sollen jedoch „nicht ganz zutreffend" sein. MgierLMg CoLZM gestü^? Bildung eines schwarz-roten KoalitiouS- Kabinetts? Die Zweite Kammer hat den MißtraucnSnntrag der Nö« m i s ch - Ka t h o l i s ch e n Staalspartei gegen die Re gierung Colijn, die erst seit zwei Tagen im Amt war, mit 55 gegen 27 Stimmen angenommen. Für den Antrag, also gegen die Negierung, stimmten die Katholiken, die Sozialdemokraten, die Freisinnigen Dcmokra- tcn und die Christlichen Demokraten. Nachdem das Fachmiui- stcrium Colijn. auf das weite Kreise ihre Hoffnungen gesetzt hatten, jetzt durch die roi-schwarze Kammermchrhcii gestürzt ist, erwartet man in politischen Kreisen des Haag die Bildung eines Kabinetts der Katholiken und Sozialdemokraten. Aumänenkönig in WanHur Verhandlungen über einen Schwarzmccrpakt? König Carol von Rumänien ist an Bord seiner Jacht „Luceafarul" zu einem zweitägigen Besuch in Istanbul einge troffen. Auch der rumänische Kronprinz Michael traf aus Europa kommend in Jstanbnl ein, um sich mit seinen, Vater zu treffen. Da es sich nicht um einen Staatsbesuch haudelt, so war von türkischer Seite auch kein offizieller Empfang erfolgt. Jedoch statteten der türkische Ministerpräsident und der Außen minister dem König Höflichkeitsbesuche ab. wodurch Gelegen heit zu den politischen Unterredungen gegeben war. die der eigentliche Zweck dieser Kreuzfahrt des Königs in den Ge wässern des östlichen Mittelmeers ist. Die Nolle der Türkei als Vermittlerin zwischen Rumänien und Sowjetrußland steht dabet im Vordergrund mit dem Ziel, einen Schwarzmeerpakt herbeizusühren Ms HMbeyMMM w ei« AW Ne Ler ZM ms Lss WMchs BM«r«-Gesttz