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Mopauer V Tageblatt und Anzeiger Anzeigenpreise: DI» 4S mm breite Mittimeterzeile 7 Pf.; die YZ mm breite Nlilümeterzeile im Lext- teil LZ Pf.: Nachkaßstaffel U; (Ziffer- und Nachweisgevühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger* Ist dar zur Veröffentlichung der amtiichea Bekanntmachungen des Landrats zu Flöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgische Handelsbank e. S. m. b. H. Zschopau, S-m-lndegirokonto Zschopau Nr. 241 Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SS4 — Fernsprecher: Nr. 712 Zeitung für die Orte, Börnichen, Dittersdorf. Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf. Krumhermersdorf. Scharfenstein. Schlößchen Porschendorf. Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal. Witzschdorf Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich. Bezugspreis 1.70 NÄl. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Seschätt»ft.,von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. a-. »4 4»« 24. Jul! 1989 197. Ial,«gang Organisierte britische Emlreisungspropaganba Wiederauferstehung der „abgehaltten Kinderhände" ? Sondergesetz gegen die ^ren m Mast polnischen Marineschleppcr „Karpcr Danziger Hafen abznslrciten. den in die englischen Zeitungen ! Interview verschwiegen drS Ministerpräsidenten Eurem eigenen Lande vorgeht. Klären Sie nuS auf, warum I deu englischen Lesern das erste babc». das der Stellvertreter .Zie find schlecht unterrichtet. Herr King Hall!' LeMche Anlworl eines nMMen Tscheche» an die britische» Lügensabrilanlen und das unflätige Betragen polnischer Soldaten auf dem an Westerplatte im Deutscher Eisenbahner verhaftet Wie der „Dziennil Poznenski" meldet, verhaftete dle por Nische Polizei in Bentschcn den deutschen Eiscnbahnangcstell- ten Bernhard Wilde. Wilde soll aus den Bcntschcncr Bahnhof während einer Kontrolle den polnischen Eisenbahnbeamlen Kosmowfli in deutscher Sprache angeredct haben, worauf der polnische Be amte ihm erwiderte, das; er sich der Amtssprache, d. h. der polnischen Sprache bedienen solle, da er sich in Polen befinde. Wie das Blatt behauptet, hat Wilde dem polnischen Bcami len in deutscher Sprache mit „Erobhci'.en" geantwortet. Kos« moski benachrichtigte daraufhin die Polizei, die Wilde «er- haftctc und ins Bentschcner Gerichtsgcsängnis einlieserte. Das Gericht hat ungeordnet, daß Wilde bis zur Verhandlung in Last bleibt. Wozu nochmalige Erörterung? polnisches Schreiben an Danzig In der tschechischen nationalen Zeitung „Vlajka" veröf fentlicht Dr. Johann Pechacek einen offenen Brief an den satt sam bekannten britischen „Propagandisten" King-Hall >Tr. Pechacek ist Mitglied des Hauptausschusscs der tschechische Nationalen Gemeinschaft). In dem Schreiben heißt es u.a.r „Wir nationalen Tschechen wissen von Ihren Briefen an das deutsche Volt. Wir haben auch von Ihnen und von diesen Briefen in den Zeitungen gelesen und im Radio lin allen Sprachen und in Sendern) gehört. Was Ihnen von deutscher Seite'geantwortet wurde, wissen wir ebenfalls. Wir erinnern daran, Herr King- Hall, nur als Beweis dessen, daß wir alles beachten und vag wir gut unterrichtet sind. Wir verfolgen die Meldungen der englischen Blätter und Sendestationen sehr aufmerksam, obwohl es heißt, daß uns Tschechen alle Rundfunkapparate abgenommen wurden. Wir erfreuen uns trotzdem des unbeschränkten Abhörens al ler Nachrichten aus dem Aether ,ob nun zu uns oder zum Weltgcwissen Ihr trocken berechnendes England spricht. Deshalb müssen wir oft über die Naivität der auslän dischen Scndestationcn und über Sie selbst lächeln, wenn Sie diesen Nachrichten Glauben schenken. Uns scheint es, daß dies der Fall ist, wenn Sie diese allzu stark unterstreichen. Wir wundern uns nicht über Sie. Herr King-Hall, daß Sie so schlecht iiber viele Angelegenheiten unterrichtet sind, die uns Ferner übersandten die Polen dem Senat zwei Nid» Mömoircs, in denen versucht wird, den für Polen sehr kom promittierenden Zwischenfall bei Renneberg, den Ucbertritt eines polnischen Spähtrupps auf Danziger Boden, Die slowakische" Presse hat mit großer Genugtuung von im Budapester ,Pcsti Hirlap" veröffentliche» Unterreduu- gen mit den in Amerika lebenden Ungarn, die gegenwärtig ihre Heimat besuchen, Kenntnis genommen. Nach Mitteilung der Ungarn habe sich Benesch bei deu amerikanischen .Slowaken überall eine schwere Abfuhr geholt. Die Slowaken in Amerika wollten von ihm nichts wissen. Bei seinem Vor- ! trag in Pittsburg seien Slowaken in den Saal gedrungen ! und hätten ibn glatt verprügelt. Hoare: Reue Methoden der Diplomatie Im Zusammenhang mit den Ausführungen des Innen ministers forderte der Negieruug-Labour-Abgeordnete Mark- h a m eine stärkere Ausübung derPressezen s u r, um einen gewissen Teil der britischen Presse an der Verwendung von panikerrcgendcu, offensichtlich unwahren Schlagzeilen zu hin dern. Alan habe noch kürzlich einige Fälle erlebt, in denen ge radezu musterhafte L ü g e n s ch l a g z e i l e n benutzt worden feien. Ein derartiges Verhalten bringe die Gefahr mit sich, daß die Völker in der ganzen Welt zu der Ansicht kämen, das; die „volkstümliche britische Presse" absolut unzuverlässig sei. Im Gegensat! dazu pries Nntcrstaatssekretär Butler die Lügenhctze der britischen Presse als „neue Methoden der Diplomatie" und stellte ausdrücklich fest, daß von Eingriffen in die Presse „keine Rede sein könne". Weiter teilte er Einzelheiten über den Mechanismus der Einkrci - suugspropaganda mit. Danach sollen Prcsscattachss den auswärtigen Missionen zugcteilt werden und die bereits be stehenden „Kulturinstitntioncn" im Auslande vermehrt werden. Namentlich sollen Athen, Lissabon, Bukarest und Ankara mit solchen Lügcnsilialen ansgestattet werden. Weiter teilte er mit, daß die fremdsprachigen Nachrichtendienste des briti schen Rundfunks, von denen bereits acht bestehen, auf „einige mitteleuropäischen Länder" ausgedehnt werden sollen. polnische RechtsSrüche am laufenden Band Nus Ostoberschlesien mehren sich die Nachrichten über die Dcutschcuversolgungcn. Die Polizei bemüht sich, den niederträchtigsten Forderungen des Mobs möglichst schnell Folge zu leisten, und den Deutschen, wo es nur geht, schweren Schaden zuzufügcn. So erschien bei dem Bäckermeister Franz Kopietz in Tarnowitz, der der deutschen Bücherei einige Räume seines Hauses vermietet hatte, plötzlich in seinem Betriebe eine „G c s n n d h c i t s k o m m s s i o n" der Polizei und verfügte kurzerhand die Schließung der Bäckerei, weil sie angeblich den „hygienischen Erfordernissen" nicht entspricht. Die Volksdeutschen Rudolf Rittmeister, Karl Kania und Ludwig Zelesnik aus Mamitz bei Bielitsch, die es gewagt halten, im Auftrage der deutschen Elternschaft des Ortes Be schwerde gegen die unhaltbaren Zustände in der deutschen Mindcrheitcuschule zu führen, wurden wegen „Verleum dung" des polnischen Schulleiters schwer bestraft. Das Urteil stellt einen glatten Rechtsbruch dar, wie er in Polen den Deutschen gegenüber allerdings an der Tagesordnung ikt. polnische Willkür gegen »putsch. Arbeiter Nach dem „Expreß Poranny" steht die Entlassung von 20k) deutschen Arbeitern der To maschower Kunst- feidenwerke bevor, nachdem bereits kürzlich eine Reihe deutscher Werkangehöriger entlassen worden ist. Bei der Direk tion des Werkes fei, so teilt das polnische Blatt in bezeichnen der Deutlichkeit mit. eine polnische Abordnung wegen Ent lassung der „illoyalen oder dem Staat gegenüber feindlich ein gestellten deutschen Arbeiter" vorstellig geworden. Die Dele gation habe der Direktion eine Liste von „illoyalen Ar beitern" vorgelegt, über die schon Informationen eingezogen worden seien. Die Direktion, die sich grundsätzlich für den Standpunkt der Delegation erklärte, habe versprochen, die Liste durchzusehcn und entsprechend zu verfahren. Zum Schluß teilt das Blatt dann mit, daß eine gewisse Anzahl von Arbei tern schon entlassen worden ist und daß die Entlassung von Weiteren 200 deutschen Arbeitern vorgesehen sei. Im englischen Unterhaus gab Jnne«ministcr Sir Samuel, yoare eiue ins einzelne gehende Erklärung über die Pläne für deu Einsatz eines „I n f o r m a t i o n s m i n i st c r i u m s" im Kriegsfälle bekannt, das allem Anschein nach dazu bestimmt ist, in einem kommenden Kriege das Erbe des berüchtigten Greuel- und LUgcnfabrikantcn Lord Northcliffe anzu- tretcn. Er erklärte u. a., daß ein derartiges „JnsormatiouS- ministcrium" (das in Wahrheit richtiger als „Ministerium für Einkreisuugspropngnnda" bezeichnet werden könnte) im Kriege unter der direkten - verantwortlichen Leitung eines Jnforma- tionsministcrs eingesetzt werden würde. Außerdem habe das Autzcuamt eine P r o p a g a u d a - A b t c i l u n g geschaffen. Was man jetzt versuche, so meinte der Minister naiv, sei, die britische Kultur im Auslande zu propagieren und Auf klärung über die britische Politik zu verbreiten. Zweitens aber versuche man bereits in Friedcnszeitcn ein Gerippe für das „Informationsministcrium" zu schaffen. Dieses Ministerium ivürde im Kriegsfälle das Zentrum für Informatio nen llicß: Lügcnmeldungen) sowohl in England wie in Uebersce werden, womit alle Voranssetzungen gegeben sein dürften, daß die „Abgehackten Kinderhände" und andere Greuelreguistten der britischen Weltkricgspropagauda fröhliche Wiederauferstehung feiern. Im Haushalt seien 10 000 Pfund für einen zusätzlichen Stab vorgesehen, den das Außenamt hier zu benötige. 100 000 Pfund seien für die Verbreitung von Veröffentlichungen auf dem Gebiete der Literatur und des Films im Auslande vorgesehen, ferner für Besuche von Aus- ländern in England und von Engländern im Ausland. 150 000 Pfund würden für das Propagandainstttut des „British Council" bereitgestellt. Hoare ging dann auf die Vorbereitungen für den Auf bau des „Jnformationsministeriums" fürdenKriegsfall ein. Während der letzten Monate habe man bereits verschie dene Fühlungnahmen auch mit dem Auslande ausgenommen und eine ganze Reihe von „Sachverständigen" eingestellt, die „besondere Untersuchungen" anstellen sollten, über deren dunkle Zwecke sich Hoare vorsichtshalber nicht auslietz. Was die innere englische Front anlange, so habe man die Fühlungnahme zu den verschiedensten Organisationen sowie zur Presse hergcstcllt. Hoare fuhr fort, daß man weitmöglichst aus den Erfah rungen des Weltkrieges zu lernen suche. Er werde dabei aufs wertvollste durch den früheren Sekretär der Kricgs- abieilung unterstützt. Zweifellos werde man, so verkündete der Minister, in Verleugnung der vielgepriesenen demokratischen Traditionen, nichi ohne eine Prefsczensur auskommcn, die gemeinsam von dem Jnformationsministerinm und der Presse ansgeübt werden solle. Das gleiche gelte für die Fil m e. Man habe zu den Vertretern der Filmindustrie Verbindungen angcknnpst, um die Herstellung von Filmen sicherzustellen, wie man sie in Kriegszeiten brauchen werde (!). Weiter müsse eine enge Zusammenarbeit zwischen „Informalionsmimsterium" und Rundfunk bestehen, womit offenbar eine Verstärkung der schon jetzt vom britischen Rundfunk betriebenen Lügen agitation bezweckt werden soll. Hoare erklärte schließlich, daß :r bereits an die Vorsitzenden der Parteien hcrangetreien sei, um sie zu ersuchen, vor allem bei dem Ausbau regionaler Orga nisationen des „Jnformationsministeriums" mitzuarbciten. L-er diplomatische Vertreter der Republik Polen in Danzig richtete au deu Präsidenten des Senats ein Schreiben, in dem cs trotz cinwandsrcicr amtlicher Klärung noch einmal auf den Fall Po stet au zurückkommt. Man kann darin nur eine neue Provokation erblicken, denn nach einwandfreier Klärung der Tatbestände sollte sich für Polen eigentlich die Erörterung erübrigen. Der Vorfall hat sich nach den amtlichen Ermittlungen folgendermaßen abgespielt: Am 20. Juli 1939 stieß der Dan ziger Zolthilfswachtmeister Stein bei einem Kontrollgang längs der polnisch-Dauzigcr Grenzer bei Postelau auf einen polnischen Beamten, der ohne Anruf in etwa 15 Meter Entfernung sein Gewehr in Anschlag brachte und aus den Danziger Zoll- Hilfswachtmeistcr Stein zielte. Zollhilsswachtmcister Stein ging daraus seinerseits in Anschlag und schoß in klarer Notwehr aus den ihn bedrohenden polnischen Beamten. Da der polnische Beamte offensichtlich kampfunfähig war, wollte der Danziger Beamte ihm zu Hilfe kommen, nahm jedoch davon Abstand, da sich zwei andere bewaffnete polnische Beamte näherten, und begab sich auf seine Grenzstellc, um weitere Zwischenfälle zu vermeiden. (Havelka) dem Vertreter Ihres eigenen größten Nach richtenbüros gewährt hat. In diesem Interview ist nämlich von dem Ende des Aben teuer die Rede, das sür unser Volk das Verderben bedeuten sollte. Es ist darin davon die Rede, daß wir das Verhältnis ^vischcn uns und den Deutschen diesmal ohne den englischen - höchsten" Schutz lösen werden, der sür unser Volk solche Nach wirkungen haben sollte. Die Erklärung unseres stellvertretenden Ministerpräsiden ten ist ein positiver Beitrag zur Erhaltung des Friedens. Warum verschweigt demnach Ihre. Presse den englischen Le sern dieses Interview? Oder hat sich die Lage der englischen Politik geändert, die die Ehre so vieler Völker sür ihre selbst süchtigen Ziele zu opfern vermochte? Sie, Herr King-Hall, können uns sicherlich viel Aufklärung geben und Ihre Presse und. die englische Ehre reinwascheu. Augen werden Ihre Presse verfolgen und unsere Hörer den Nachrichten Ihres Rundfunks lauschen. Seien Sie versichert, daß wir Mannhaftigkeit respektieren werden, wir haben aber keine Lust mehr, uns auf Hinterhältigkeit einzulasscn."^ — r? USA. verprügelt direkt angehen und die uns näher liegen als Ihnen. Sie sind Engländer und sitzen hoch oben auf Ihrer Insel. Aber Ihr solltet wohl darüber unterrichtet sein, was Umfangreiche Jagd auf Iren. — „Verdacht" genügt. Das Ausnahme-Gesetz gegen verdächtige Iren ist in Kraft getreten. Gleichzeitig hat in ganz England eine umfangreiche Jagd nach Verdächtigen eingesetzt. Scotland Bard gab an ihre Abteilungen über Polizeifunk die Anweisung zum Einsatz der S u ch k o l o n n e n, woraus die Polizeistreitkräfre sofort mit einer systematischen Suche begannen. Innerhalb weniger Stunden erfolgten Dutzende von Festnahmen. Insbe sondere werden Photographien und Fingerabdrücke verdäch tiger Iren gesammelt. Eine große Anzahl Iren ist bereits aus Großbritannien geflüchtet. Iren, die im Verdacht stehen, mit der INA. zusammenznarbeiten, sollen auf Zerstörern nach Dublin abgeschoben werden. Wie es heißt, sollen bereits 100 Personen sür die sofortige Deportation vorgemerkt sein. Die Häsen werden weiter streng bewacht, um die Zuwanderung oder Rückwanderung von Verdächtigen zu verhindern. Die „New Aork Sun" veröffentlicht eine aufsehen erregende Unterredung mit dem amerikanischen Haupt quartier der IRA. Der irische Sprecher erklärte, daß der Todesfall bei dem Bombenanschlag auf dem Bahnhof .Kings Croß in London ein bedauerlicher Unglückssall sei. Alle Ange hörigen der Irischen Armee hätten Anweisung, ihre Tätigkeit aus Objekte zu beschränken, bet deren Zerstörung möglichst keine Menschenleben gefährdet werden. Dieser Schonungsbefehl gelle allerdings nur solange, wie England sich nicht aü irischen Ge fangenen vergreife.