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Mo-auer« Tageblatt und Anzeiger Var „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich. Bezugspreib 1.70 NM. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Seschäst»st.,von den Boten, sowie von ollen Postanstalten angenommen. Aazrig «np r«is«: Die 4- mm breite Nlillimesirzeile 7 Pf.; di« »Z mm breit» Millimeterzeil» im Lext- teil 25 Pf.; Nachlatzstaffel L; (Ziffer- und Nachweirgebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. vor Zl-dopauer Lageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat» w Flöha mrd de» Bürgermeister» zu Zschopau behördlich,rfert» deltimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau - Bankkonten: Lrzgebirgifche Handelsbank e. S. m. b. H. Zschopau, Semeindegirokoato Zschopau Nr. 241, ' Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42 SS4 — Fernsprecher: Nr. 712 Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf. Dittmannsdorf, Sornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlötzchea Porschendors, Waldkirchen, Weitzdach, Wilischthal. Witzschdorf n». 1S5 Min«»»«., L.« IS. I«» 1SSS IS?« Ler polnische Vasall spielt sich aus General Zronside in Warschau — Valen fühlt sich „unabhängig" Der Besuch des britischen Generals Ironside in Warschau hat den polnischen Hetzern neuen Austrieb ge geben. Obwohl die polnische Presse die neuen Schwierig keiten der Moskauer Verhandlungen in offensichtlicher Ent täuschung zur Kenntnis genommen hat, glaubt sie um so mehr, durch größenwahnsinnige Schreibweise das polnische Selbstbewußtsem an dem Generalbesuch steigern zu können. Man versucht den Eindruck zu erwecken, als ob Polen und die polnische Wehrmacht doch noch etwas mehr als lediglich ein Stein im gewissenlosen Einkreisungsspiel des englischen „Bundesgenossen" bedeutet. Das Ergebnis der Warschauer Verhandlungen, so glaubt „Kurier Warszawski" sagen zu können, werde von „gewalti ger Bedeutung" sein. General Ironside solle die militärischen Maßnahmen Großbritanniens mit denen seiner „Bundes genossen" in Uebcreinstimmung bringen und neben den Be sprechungen mit dem polnischen Generalstab sich auch ein gehend über Polens Wehrmacht, militärische Anlagen und Rüstungsindustrie unterrichten. „Kurzer Poranny" vermutet, daß in einem Kriegsfall General Ironside das Oberkom- mando über die britischen Festlandstruppen führen werde. Es glaubt daraus den Rückschluß ziehen zu können, daß die Besprechungen des Generals in Warschau einen „ent scheidenden Einfluß" aus die Entwicklung der politischen Lag: in Europa hüben würden (!). Dazu paßt ausgezeichnet die Naivität des „Czas", der von einer vollkommenen poli tischen „Unabhängigkeit" jeder der drei Partner faselt. Auch inParis ergeht nian sich im Hinblick auf die War- schauer Besprechungen in scharfmacherischen Tönen und er örtert die Frage eines Einheitskommandos der sranzösischen, britischen und polnischen Armeen. Im übrigen macht man der polnischen Eitelkeit eine Konzession, indem man für spätere Zett einen Besuch Such französischer Sach verständiger, mit Generalissimus Gamelin an der Spitze, in Warschau ankündiat. Lien Poren werden die »Nerven^ gestärti Der Chef der britischen Ueberseestreitkräfte General Ironside stattete dem Generalstabschef und dem Kriegs minister sowie Marschall Rydz-Smigly und Außen minister Beck Besuche ab. Die Abendblätter versuchen, die Tatsache des Besuches weiter zur „Nervcnstärkung" ihrer beunruhigten Leser aus zunutzen, was ihnen allerdings nicht ganz gelingt. So gibt „Czas" die Auffassung Pariser britischer Kreise wieder, wo nach die geplante militärische Zusammenarbeit der Einkrei sungsmächte sich am besten auf dem Gebiet des Flugwesens verwirklichen lasten dürfte. Dem Zusammenwirken der Lust streitkräfte ständen allerdings für den Kriegsfall „große Schwierigkeiten in der Verständigung der Gene ralstäbe der verbündeten Armeen" im Wege. Zur Beruhigung wird dann gleich hinzugefügt, daß die Uebereinstimmung der militärischen Pläne eine ,,viel breitere Grundlage besitze" und sich auch auf die Streitkräfte zu Lande erstrecke. Aus der Tatsache, daß die englische und sranzösische Armee im Kriegsfälle dem Oberbefehl General Gamelins unterstellt werden solle, glaubt das Warschauer Blatt schließen.zu können, daß ein Besuch des französischen Generalissimus in Polen „zur Ordnung" der gegenwärtig mit General Ironside ge führten Besprechungen nicht unmöglich sei. polnische Vernichiungswui Weitere deutsche WirtschaftSunternehmcn aufgelöst Polens Vernichtungsfeldzug gegen deutsche Unter nehmen und Organisationen wird unnachsichtlich fort gesetzt. „Der „Kurjer Poznans«" meldet, daß auf behördliche Anordnung die Molkerei in Pinne, ein rein deutsches Unternehmen, geschlossen worden sei, da sie „nicht den sanitären und baupolizeilichen Anforderungen ent sprochen" hätte. (!) Darüber hinaus meldet der „Oredownik", daß auch die deutschen Molkereien in Tlukawy und Ritschen- walde geschlossen seien. Das „Posener Tageblatt" wiederum berichtet von der Schließung der Molkereigenossenschaft Liekno bei Wongrowitz. Hier wurden täglich 5000 bis 6000 Liter Milch verarbeitet. Die evangelische Gemeinde in Luck, deren Pfarrersleute vor kurzem-ausgelviefen wurden^ tst sitzt erneirt schwer ge- troffen worden durch die Auflösung der evangelischen Frauen- Hilfe. Vereinsvermögen, Akten und Kassenbücher verfielen der Beschlagnahme. Der Verein hatte auch zahlreiche charitative Aufgaben zu erfüllen. So betraute er die Suppenküche und die Speisung der Schulkinder und sorgte in jeder Weise für die Unterstützung Bedürftiger. So prophezeien die Polen... Wir werden gegen den westlichen Nachbarn jeden Krieg gewinnen In ganz Polen fanden Erinnerungsfeiern statt an die Schlacht bei Tannenberg im Jahr 1410, m der die Kreuzritter der polnisch-litauischen Uebermacht durch schmählichen Verrat erlagen. Die Feiern wurden größtenteils von dem polnischen Westmarkenverband organisiert, sie wäre« Orgien.des polnischen „keine neuen Momente" Paris stark verärgert über Moskau — Londo« schweigt verlegen Die neuen Besprechungen in Moskau zwischen Molotow und den Unterhändlern von London und Paris habeu, wie aus Paris gemeldet wird, „keine ncncn Momente" gebracht. In Paris stellt man fest, daß trotz der neuen Vor- 'chläge der Wcstmnchte die Schwierigkeiten nach wie vor die gleichen seien und von einem militärischen Abkommen nicht die iicde sein könne, so lange man sich nicht über einen politischen Pakt geeinigt habe. Die Tatsache, daß in Moskau noch immer '-ine Fortschritte zu erkennen sind, hat in den Pariser Zeitungen eine starke Verärgerung zur Folge gehabt, so ^ß beispielsweise „Figaro" und „Jour" die Politik Moskaus charfstcns angreifen und der Noten Armee alle möglichen wirkten Pläne und Absichten zuschreiben. Tie Pariser Zeitungen bemühen sich, das Dunkel über die Verhandlungen zu lüften und behaupten, daß am Montag in «rster Linie über ein M i l i 1 ä r a b k o m m e n gesprochen worden sei. Man ergeht sich dann des langen und breiten °iber die juristischen Formen des gewünschten, vom Kreml '«doch nicht zugcstandcncn Abkommens. „Petit Parisien" führt <ls Beispiel an, daß militärische Geheimnisse heute derart seien, daß sie nur dann unter den Gcneralstäben ausgclauscht "erden könnten, wenn die betreffenden Länder sich wirklich als Alliierte betrachten können. Offensichtlich hat man dieses vertrauen zu dem Verbündeten in Moskau nicht... Auch die Londoner Blätter veröffentlichen eine Neutcr- Erkläruug, wonach „kein fundamentaler Wechsel in der Lage" eingetreten sei. Die Zeitungen schweigen wieder ver- legen und bringen nur ganz kurze Berichte über die Montags- besprechung, offensichtlich weil ihnen weder von sowjetrussischer noch von englischer Seite ein Hinweis über den Stand der Äinge gegeben worden ist. Zu den Besprechungen im Kreml stellt die polnische tzelegraphen-Agentur fest, daß auch bei dieser neuesten Äe- gegnuud „keine neuen Elemente" zur Entwicklung der Mos kauer Besprechungen erzielt wurden. Auch der Termin sttr ein» neue Begegnung mit Molotow sei, fp stellt die Agentur dauernd fest, noch nicht festgelegt. Millionen für die Benesch-Luden England muß di« Einkreisung teuer bezahlen Hn..London wurde «in neuer Nachtragshaushakt für die Zivile Verteidigung tn Höbe von runv Millionen Psunv veröffentlicht. Rund 8 Millionen Pfund sind davon für die Einrichtung von Hospitälern für den Kriegsfall vor gesehen, für Evakuierung der Zivilbevölkerung und für sonstige Maßnahmen der zivilen Verteidigung in England lind Wales. Für gleiche Zwecke in Schottland werden rund 2,2 Millionen Pfund angesordert. Für den Luftschutz sicht der Nachtragshaushalt eine zusätzliche Summe von rund 5,3 Millionen Pfund vor. während 1 Million Pfund für die Schaffung einer Reserve an Baumaterial gefordert wird. 2,5 Millionen Pfund sollen dem Benes ch>-Emigran- tcn-Fonds zur Verfügung gestellt werden, während der Geheimdienst weiter« WO 000 Pfund erhalte« s^lh, Blutbad unter Waffenlosen Neues Beispiel britischer Kolonialpolilik In der etwa 25 Kilometer nördlich von Simla (Britisch- Jndicn) gelegenen Stadt Ha log ist cs zu schweren Zusam menstößen gekommen, in deren Verlauf die Polizei, wie so oft in der blutigen Kolonialgeschichte Großbritanniens, rücksichts los auf waffenlose Eingeborene geschossen hat. Ein Toter und 30 Verletzte blieben auf dem Platze. Die Einwohner der Stadt Halog batten sich schriftlich an die Behörden in Simla gewandt und hatten Selbstverwal tung gefordert. Als leine Antwort eintraf, versuchte eine Ab ordnung, persönlich bei den Amtsstellen vorstellig zu werden. Der Leiter der Abordnung wurde jedoch kurzerhand verhaf tet und nach Halog zurückgebracht. Die Verhaftung erregte begreiflicherweise erhebliches Aufsehen, und eine größere Men schenmenge versammelte sich in den Straßen der Stadt. An geblich sollen auch Ruse lautgeworden fein, die zu einer Niederbrennung deS Gefängnisses ausforderten. Jedenfalls hat die Polizei es nach einer amtlichen Mitteilung für not wendig gehalten, ,,in Anbetracht der gefährlichen Lage" auf die waffenlose Menge zu feuern, womit sie die „friedlichen" Methoden der britischen Kolonialpolitik erneut eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Chauvinismus, der sich an diesem einmaligen Erfolg gegen em vom Reich verlassenes Ordensheer berauschte. In Thorn führte der Hauptredner, ein Pfarrer Nowakowski, u. a. folgendes aus: „Eine historische Stunde steht Polen bevor, welche es zur Erfüllung einer großen Aufgabe ruft, zur Wieder holung eines zweiten Grunwalds (so nennen die Polen Tan nenberg). Unaufhaltsam nähert sich diese Stunde, in welcher unser siegreicher Adler den ewigen Feind Polens Demut lehren und ein zweites Grunwald wiederholen wird, nur noch großer und herrlicher." Bei der Feier in Eraudenz sprach der Präsident des West- markenverbanoes, Michailowsks, der sich zu dem Satz verstteg: „Der Sieg bei Grunwald ist ein klassischer Beweis für die Auf» stellung der These, die unser westlicher Nachbar nicht gern hat, daß wir gegen ihn jeden Krieg gewinnen". Er schloß, Polen wurde ihm eine solche Lehre geben, daß ihm ein zweites Grun wald bevorstünde. Weiter hielt bei dieser Feier ein Hauptmann Olgier Smo« lenski einen Vortrag über die Schlacht, den er beendete mit der pathetischen Behauptung: „In nicht allzulanger Zeit werden über den Städten Danzig, Königsberg. Elbing und anderen Städten die polnischen Fahnen wehen.' Weiterer polnischer Sabansbrnch Das Wahrzeichen von Königshütte zerstört In der Nacht zum Dienstag wurde von polnischen Horden das weit über Oberschlesien hinaus bekannte Denkmal des Grafen Reden auf dem Redender« im Auftrag des Königshütter Magistrats von städtischen Arbeitern zerstört. Das sechs Meter höhe Vronzeftandbild wurde gewaltsam vom Sockel gestürzt und schwer zugerichtet. Das Denkmal war 1852 zum Gedenken an den Begründer des schlesischen Bergbaus, den Grafen von Reden, von Gruben» und Hüttenwerken und den Knappschaften Schlesiens errichtet worden. Es bildete seitdem das Wahrzeichen der Industriestadt Königshütte. Mit dem Reden-Denkmal ist das letzte deutsche Denkmal in Ostoberschlesien dem Haß polnischer Chauvinisten zum Opfer gefallen. Jede Hoffnung Abschließend erklärte Graf Ciano, daß ihn die Ergeb- nisse seiner Reise mit aufrichtiger Genugtuung erfüllten. Die italienisch-spani " " ' ' " - - muniquä über che Zusammenarbeit sei, wie auch das CoM- seine Besprechung mit dem Caudillo feststellte, zu einer politt chen Realität im Leben Europas geworden. Jok» H"ft"«"g sei also vergebens, die beiden Länder je wieder voneinander trennen zu können. Reue Realität m Europa Ciano über die italienisch-spanische Zusammenarbeit. Von Mataga aus hat sich Italiens Außenminister Graf Ciano wieder nach Nom zurückbegeben. Zum Abschied feierte eine unübersehbare Menschenmenge noch einmal den Abge'-' sandten des Duce. — Vor seiner Abreise aus Spanien hat der italienische Außenminister Graf Ciano eine längere Er klärung an die spanische Presse abgegeben, in der er w a. be tont, er habe vom spanischen Volk den Eindruck erhalten, daß cs mit voller Sicherheit seinen Weg weitergehe. Die Gefühle der unzerstörbaren Brüderschaft zwischen den beiden Völkern würden vom italienischen Volk vollkommen geteilt, das den Wiederaufbau Spaniens mit der gleichen Anteilnahme ver folge, mit der es dem spanischen Volke während des Bürger krieges nahe gewesen fei. Trotz der noch zu überwindenden Schwierigkeiten werde Spanien unter Einführung der notwendigen politischen und sozialen Reformen aus eigener Kraft die Aufgaben dieses Wiederaufbauwcrkes meistern. Die innere Befriedung Spa niens fei ein neuer Beweis dafür, mit welch beleidigenden und gewalttätigen Methoden die Helfershelfer rer roten Demagogie gegen die Gefühle der ungeheuren Mehrheit des spanischen Volles den Bolschewismus in Spanien aufrichtcn wollten. . Die Kriegsschiiler bei Taunenberg Auf der Ostpreußenfahrt der Kriegsschulen des Heeres wei len die deutschen Fähnriche in diesen Tagen bei prächtigem Hochsommerwetter auf den Gesichtsfeldern der großen Schlacht bei Tannenber«. In organisatorisch hervorragend durch dis Inspektion der Kriegsschulen angesetzten Fahrten werden dis Fähnriche jeden Tag von ihren verschiedenen Standquartiere« aus auf mehr als 160 Kraftfahrzeugen durch das Eeländi geführt.» Eindruck aber machen auf di, jungen Soldatee immer wieder die Gesichtsfelder mit der stummen und doch « beredten Sprache ihrer 200 Heldenfriedböse. All das grom Geschehen wird lebendig, wenn die Fähnriche das Gelände sehem die vielen Hügel und Waldstücke, die Seen und di« Engen um die so mancher schwere Kampf in den glühendheißen AuguN tagen 1014 ging. Alle Kriegsschulen besuchten di« weihevoll! Stätte, wo im Jahr 1410 gerade in diesen Iulitagen der Hoch meister des Deutschen Ritterordens den Heldentod fand „ttl Kampf für deutsches Wesen und deutsches Recht". Den Ausklazu der erlebnisreichen und tiefst« Eindrück« vermittelnden Tam wird am 20. Juli die große gemeinsam« Feier aller Krieg« schulen im Reichsehrenmal Tannenberg bilden.