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Momer V Tageblatt und Anzeiger Aorrnaixod, dm» AG. I««! IG?« Iai»»Ua»«b Ans mit seiner Führung! Goebbels vor den Berliner Schaffenden: Hoffnungen der Einkreiser trügerisch unsinnigen polnische» These, vermöge keine Rede zu ändern. Zu der Sorge um die Eiukreisungsverhandlungen in Moskau kommt für die Engländer noch die ebenso ernste Sorge um die Lage im Fernen Osten. In Moskau wie in Tientsin erleidet England eine Schlappe nach der anderen, und beide Ereignisse bezeugen die Machtlosigkeit des briti schen Weltreiches und die Ziellosigkeit des außenpolitischen Kurses. Das England, das sich als Richter über alle Völker anfspiclt, ist heute nicht mehr in der Lage, seine Inter essen so zu vertreten, wie es einem Staat, der ein machtvolles Weltreich sein will, zukäme. Seit der Abkehr von München fällt das Ansehen Albions rapide, und mit ihm das letzte bißchen Achtung, das die westlichen Demokratien noch bei manchen Völkern vielleicht genossen. So sehr sich auch die englische Regierung bemüht, weiter den starken Mann zu spielen, so sind doch alle Versuche nichts weiter als klägliche Ablenkungsmanöver. Auch Ministerpräsident Chamberlain, der eine Er klärung nach der anderen folgen läßt, kann durch seine neuesten Ausführungen im Unterhaus über die Lage in China die Tatsache nicht vertuschen, daß der Fall Tientsin eine empfindliclre Niederlaae Enalands im Fernen Osten „So weil sind wir noch nicht" GewMene LhamSerlM-KMcung zur Zernosl-Lage a».«« Die polnischen Regierungsblätter „Gazeta Polska" nnd „Knrjer Poranny" haben sich nach Ucbcrwindnng des ersten Schrecks über das machtvolle Bekenntnis der Bevölkerung Danzigs am vergangenen Wochenende jetzt endlich zu einer „Verteidigung" des polnischen Stand punktes in der Danziger Frage aufgerafft. „Gazeta Polska" glaubt fcststellen zu müssen, daß Danzig zu einem Instrument geworden sei, das von dritter Seite benutzt werde, um auf die polnische Außenpolitik einen Druck aus zuüben. Gleichzeitig behauptet das Blatt: „Wenn man die Meinung der Danziger ohne Beeinflussung von außen fcststellen würde, daun würden die Anhänger des Status- qm>, also die Anhänger der Freien Stadt, 70 bis 80 v. H. der Bevölkerung bilden." (!) Um diesen Blödsinn noch zu übertrumpfen, fährt „Gazeta Polska" dann fort: „Wenn aber unter diesen Voraussetzungen die Bevölkerung vor die Frage: Entweder Republik, Polen oder Deutschland, gestellt werden würde, dann würde eher die erste Möglich keit das Uebergcwicht erhalten, da die Stadt Danzig ein Hafen sei. Hafen bedeute aber Polen. (?) Der „Kurjer Poranny" stellt die ebenso törichte Be hauptung auf, die 350 000 Deutschen in Danzig erfreuten sich „größerer Freiheiten" als ihre Volksgenossen im Drit ten Reich. Das Blatt wiederholt dann die von der polni schen Agitation in der letzten Zeit oft angeführte Grcncl- lüge, daß Deutschland über Danzig die Herrschaft über Mittel- und Osteuropa nnd über den ganzen europäische» Kontinent erringen wolle. Aber solche „realen Tatsachen" wie die Richtung des Flußbettes der Weichsel, so erklärt das Blatt in erneuter Auswärmung der oft widcrlcg'te» umer eine Politik versteht,' die zum Ziele hat, einem Voll« seine elementaren Lebensansprüche zu sichern und ihm den Platz an der Sonne zu erkämpfen, der diesem Voll aus Grund seiner Tüchtigkeit, seines Fleißes und seiner Tapferkeit gebührt: dann freilich sind wir Imperialisten l Vertin. Der dänische Außenminister Munch, der sich, von Gens kommend, auf der Rückreise nach Dänemark befindet, ist zu einem mehrtägigen privaten Aufenthalt in der Reichshauvtstadt einaelrosien. Hirnverbrannte polnische Lügen Dmzig angeblich für steter qua ober gar für Polen Man weiß wirklich nicht, soll man die Blödheit der polnischen Faseleien oder die Frechheit mehr bewundern. Polen legt hier dieselbe Walze auf, die wir noch von der Saarabstimmung her kennen. Auch damals faselten die deutschfeindlichen Schreiberlinge in aller Welt, daß das Volk an der Saar den Status quo vorziehen oder gar die Vereinigung mit Frankreich ersehnen würde. Und wie klein und häßlich wurden dies« Hetzblätter nach dem über wältigenden Bekenntnis der alten beutst- "^"mnrk zu Führer und Reich! Dieselbe Enttäuschung erlebten die jenigen, die den durchsichtigen Manöver» der Benesch- Clique hinsichtlich der Einstellung der Sudetendeutschcn vertrauten. Und da sollte ausgerechnet die kerndeutsche Hansestadt Danzig für die „Freie Stadt* eintretcn, diese Mißgeburt von Versailles, die von Polen zu langsamem, qualvollem Hmsiechen bestimmt ist? Oder womöglich gar für den Altschluß an Polen, wo jeder Danziger aus näch ster Nähe seit Jahren mit ansehen muß, wie seine deut schen Brüder im geraubten ehemals deutschen Gebiet unter jeder nur erdenklichen Art von Terror leiden? Danzig ist deutsch und will heim ins Reich. Diesem Eindruck könnten sich auch die ausländischen Berichterstat- ter, die den Kundgebungen beim Goebbels-Besuch in Danzig beiwohnten nicht entziehen. Es wäre besser, ine polnischen Blätter machten ihre Leserschaft mit den unab- ändcrlichen Tatsachen vertraut, statt ihnen Trugbiwer vor- zugaukcln. Auf einem Betrlcbsappcll der Berliner VerkehrSgesell- schäft, an der 15 000 schassende deutsche Menschen teil nahmen, nahm Reichsminister Dr. Goebbels das Wort zu einer bedeutsamen politischen Rede. Dr. Goebbels stellte unter dem stürmischen Beifall der Versammelten fest, daß entgegen den Auslandslügen das deutsche Volk mit seiner Führung eins sei und es dem Ausland nie mals gelingen werde, einen Keil zwischen Führer nnd Voll zu treiben. Das einige, durch seine unüber treffliche Wehrmacht machtvolle deutsche Volk sei wieder in die Wcltpolitik cingetretcn und werde niemals darauf verzichten, die Grundlagen für eine nationale Existenz sich zu erkämpfen, die eines großen und mächtigen Kultur volkes würdig sind. Diese Worte des Ministers waren besonders an die Adresse der Einkreisungs politiker gerichtet, mit denen sich Dr. Goebbels dann cm weiteren Teil seiner Rede beschäftigte. In der riesigen Wagenhalle, in der die eindrucksvolle Kundgebung flattfand, hatten sich die Belegschaften und Abordnungen der Berliner Verkehrsgesellschaften ver sammelt, um die Rede des Reichsministers Dr. Goebbels zu hören. Die Rede wurde durch Lautsprecher ferner auch vielen Hunderten von Männern und Frauen vermittelt, die im Freien sich versammelt hatten, um an diesem Appell der Schaffenden teilnehmen zu können. Auf allen Ge sichtern spiegelte sich die Freude Wider, daß Dr. Goebbels an der Stätte ihrer Tagesarbeit weilte, und sie dankten dafür mit stürmischem Beifall, als Dr. Goebbels eintraf. Nachdem dann Stadtrat Johannes Engel den Berliner Gauleiter auf das herzlichste begrüßt hatte, nahm oer Minister das Wort zu seiner Rede. Deutschland kennt keine Nervenkrise ' Dr. Goebbels gab einen knappen, klaren, rückhaltlosen Neberblick über die Notwendigkeiten und über die Ziele der deutschen Außenpolitik. Wenn Satz um Satz säst unterging in dem stürmischen, brandenden Beifall der 15 000 Männer, die doch wahrhaftig sonst mit ihren Gefühlsäußerungen kargen, so mutzle auch der Gegner erkennen: Dieses Volk ist eins mit seiner Führung, und nur Wahn witz kann auf die Hoffnung bauen, jemals einen Keil zwischen Führer und Volk treiben zu können. Mil wenigen Sätzen voll schneidendem Hohn lat Dr. Goeb- oels die letzten Lügen der Anslandspresse ab. die da behauptet, über Deutschland sei eine Ncrvcnkrise hereingebrochen, das deutsche Volk sei mit der gegenwärtigen deutschen Außenpolitik nicht einverstanden, cs wolle keine Eroberungen machen, es wolle überhaupt nichts als Ruhe und Ordnung. Nach Danzig seien die Zehntauscnde, die vor wenigen Tagen vor der ganzen Welt ihren Willen zur Rückkehr ins Reich bekundeten, heimlich aus Ostpreußen eingeschmuggelt worden; cs habe sich gar nicht nm richtige Danziger gehandelt, die viel lieber in ihrem Frei staat verbleiben oder gar sich nach Polen schlagen wollten. ^Nein", so, sagte Dr. Goebbels, „es hat gar keinen Zweck,, diesen Teil der durch nnd durch verlogenen Auslandspreise irgend wie durch Gegenargumente zu widerlegen.* Aber an das deutsche Volk wandte sich Dr. Goebbels; zu ihm wollte er Uber das Problem sprechen, das uns heute m Deutschland ebenso wie alle Menschen in der ganzen Welt beschäftigt: „Von der Stellung, die unserer Ansicht nach Deutsch, land unter den Völkern einnehmen muß." „Ich habe mir zu dieser Gelegenheit mit Absicht", so stellte Dr. Goebbels fest, .ckeine Kreise von Besitz und Bildung aus- gesucht; weil das Volk nach den Grundlagen seiner Außen- Politik zu leben hat, mutz die Außenpolitik auch gerade vor der breiten Masse des Volkes erklärt und von ihr verstanden werden können." Wir fetzen unseren Lebensanspruch durch Dr. Goebbels setzte sich dann zunächst mit der Behauptung ausländischer Blätter auseinander, das deutsche Volt lehne die „imperialistische Politik* des Führers ab, und gab dazu eine eindeutige Definition dessen, was man unter „imperialistischer Politik verstehen könne. „Wenn man*, so ries er, „unter im perialistischer Politik versteht, daß ein Land die Welt unter jochen will, dann allerdings bat das deutsche Volk nicht die Absicht, eine solche Politik zu betreiben. Wenn man aber dar- Vas „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger" erscheint werkläglich. Monatlich. Bezugspreis 1.70 NM. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Seschäftsst.,von den Boten, sowie von allen Poftanftalten angenommen. Dl« 4- mm breite Milllmeterzeile 7 Pf.; di« 4Z mm breit« Millim«1«rze!ls im Text- t«Il 25 Pf.: Aachlahstaff«! L: Ziffer-- und Rachweisgebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. bedeutet! Chamberlain vertröstet das Parlament damit, daß alle Vorkehrungen getroffen würden, um dem Man gel an verderblichen Lebensmitteln in der englischen Tien tsin-Konzession abzuhelfen. Es sei im übrigen an nicht ver derblichen Waren wie Mehl und Neis kein Mangel. Der Premierminister setzte dann das Haus davon in Kenntnis, daß Außenminister Lord Halifax den japanischen Botschafter zu sich gebeten habe, um ihn wegen der „un würdigen Behandlung" der Engländer in Tientsin zur Rede zu stellen. Als aber ein Abgeordneter forderte, Lon don solle „sofortige Vergeltungsmaßnahmen" treffen, da wich der Ministerpräsident aus und erklärte etwas zaghaft: „Ich glaube nicht, daß wir schon so weit sind." Das heißt auf deutsch: „Wir trauen uns nicht" und beleuchtet im krassesten Licht die englische Ohnmacht im Fernen Osten. Neuer Protest des britischen Generalkonsuls in Tientsin Der britische Generalkonsul in Tientsin hat bei den japanischen Behörden erneut wegen der Behandlung bri tischer Statsangehörigcr beim Ueberschreiten der Grenze der Internationalen Niederlassung protestiert. Nach eng lischen Berichten sind sieben britische Staatsangehörige von japanischen Grenzwachen „peinlich untersu ch t* worden. Dasselbe Schicksal sei fünf britischen Angestellten der Peking—Mulden - Eisenbahn auf dem Wege zu ihrem Büro in dem unter japanischer Aussicht stehenden Gebiet widerfahren. Au der Grenze der britischen Konzession wurde ein Chinese tot aufgefundcu, der mit dem elektrisch geladenen Stachcldraht in Berührung gekommen war, mit dem die britische Konzession umgeben ist * ZOanWe KmgsttMnmg an China? Entsprechender Antrag dem Kaiser z u g e l e i t e t. Mehrere bekannte politische Persönlichkeiten Japan- überreichten dem Kaiserlichen Siegelbewahrer eine Bttt- schrift z.ur Weiterleitung an den Kaiser. In der Bittschrift wird der Kaiser gebeten, „die Rechte Japans als krieg führende Macht in Kraft zn setzen". Die Bitte wird folgendermaßen begründet: Die aus wärtigen Zufuhren für Tschiangkaischek müssen auf diese Art gesperrt werden; außerdem kann eine grundsätz liche Lösung der Frage der fremden Kon zessionen nnd Internationalen Niederlassungen auf andere Weise kaum durchgesetzt werden. Der Chinakonsltkt ist jedoch ohne Sperrung der Zufuhren für Tschiangkaischek und ohne Lösung der Konzessionsfrage nicht zu beenden. Die Unterzeichner der Bittschrift sähen keinen anderen Weg, „dem Thron den Willen der Nation offen tlarzulegen", als durch die Uebcrreichnng der in Rede stehenden Schrift. In politischen Kreisen Tokios betont man, daß dies« Bittschrift einen Antrag zur Kriegserklärung Japans an Cüina darstellt. Deutscher Zu« im Korridur iibersake» Schon Räuber stehen im Dienste de« Chauvinismus , Aus Dirschau wird gemeldet: Am gestrigen Donnerstag wurde die Bahnhofsvolizei durch einen ungewöhnlich dreisten Naubüberfall alarmiert. In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag wurde von unbekannten Tätern ein deutscher Tran- sitzug überfallen. Die Räuber hielten den Zug zwischen den Stationen Swaroszyn und Dirschau an. Nachdem eine Anzahl Waren gestohlen worden waren, deren Wert abzulchätzen zur Zeit noch nicht möglich ist, ergriffen die Räuber infolge der sofort einseßenden Verfolgung die Flucht und warfen einen Teil ihrer Beute in den am Weg gelegenen Graben. Am Tatort trafen die Untersuchungsbeamten der Polizei ein. Die Uzrter- suchung ist im Gange. Vas „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger* ist da« zur Veröffentlichung d«r amtlich«» Bekanntmachungen des Landrat» m Flöha und de« Bürgermeister« zu Zschopqubehördlicherseit» bestimmte Blatt und «athält di« amtlichen Belkanntmachungen de» Zinanjamte» Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgische Handelsbank «. S. m. b. H. Zschopau, Semeindegirokonto Mchopau Nr. 24l, Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SS4 - Zernsprecher: Nr. 712 ZeiNmFfilc di« Orte: Börnichen, Ditt«rsdorf. Dittmannsdorf, Sornau, Hohndorf, Krumhsrmersdorf, Scharf«nstein, Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf