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Wopauer«Tageblatt Das „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger" erscheindwerktäglich. Alonatlich. Bezugspreis 1.70 NNl. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden io unserer Sefchäktsst.,von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. UN- Anzeiger Anzeigenpreise: Die 4- mm breite NWimeterzeile 7 Pf.; die 4Z mm breite Millimeterzeile im Lext- teil 25 Pf.: Nachlaßstaffel L; (Ziffer- und Nachweisgebühr LS Pf. zuzüglich Porto. Da« »Zschopau«r Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats ,u Flöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de, Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgische Handelsbank e. S. m. b. H. Zschopau. Semeindegirokonto Zschopau Nr. 241. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SS4 - Fernsprecher: Nr. 7>2 Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Sornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf n». 142 -»n 22. Jun! 1939 197. Eindeutige Haltung Japans England mutz dle Lage in Lhlna anerkennen Zwischen Japan und England laufen in Tokio und London diplomatische Verhandlungen, die für die ge samte Lage im Fernen Osten entscheidend sein können. Gegenüber Vorstellungen der englischen Regierung hat Tokio eine klare und feste Haltung eingenommen und erklären lasten, dass die in Tientsin getroffenen Mast- nahmen vom militärischen und politischen Standpunkt gesehen unvermeidlich gewesen seien, um der unhalt baren Lage ein Ende zu bereiten. Diese Lage wird kurz mit „Feind im RUlkengebiet des japanischen Heeres" um schrieben. England habe durch seine Unterstützung Tschiang- taischeks von Anbeginn des Konfliktes sich in die Aus- einandersetzung zwischen Japan und China ein gemischt und müsse nun sür alle hieraus sich er gebenden Folgen die Verantwortung tragen. Bevor also diplomatische Verhandlungen mit Erfolg ausgenommen werden könnten, müßte sich England dazu verstehen, seine Parteinahme für Tschiangkaischek einzustellen und statt dessen die für neutrale Staaten selbstverständliche Berück sichtigung der neuen Lage in China gegenüber den Ver tretern der neuen Negierungen und den militärischen japanischen Behörden zum Ausdruck bringen. Japan könne deshalb einer Einmischung oder Hereinziehung dritter Staaten in diese nur England und Japan be treffende Angelegenheit nicht zustimmen. Politische Kreise in Tokio bemerken in diesem Zu sammenhang, daß England bisher nicht zu erkennen gegeben habe, daß es seine offene Parteinahme für Tschiangkaischek einstellen wolle, nachdem anscheinend in Moskau die Frage einer Festlegung britischer Verpflich tungen im Fernen Osten als Voraussetzung für den Pakt mit Moskau znmindest erörtert worden sei. Verschärfte Blockade der Güdküste Chinas Nach einer Mitteilung des Japanischen Hauptquar tiers sind japanische Truppen in der Nähe von Zwatow in der südchincsischen Provinz Kwangtung gelandet wor den. Die Hafenstadt Swatow, über die noch Anfang dieses Jahres ein bedeutender Export nach Hongkong ging, wurde beseht. Durch die Landung der Japaner wird die Blockade an der südchinesischc» Küste weiter verschärft. Swatow war in der letzten Zeit das Hauptquartier für die chinesische Waffeneinfuhr ans dem Auslande. Die Blockade der südchincsischen Küste ist damit vollständig, nachdem vorher bereits Kanton, Amoy und der Jangtse, die wichtigsten Bersorgungshäfen für Tschiangkaischek, durch die Japaner gesperrt worden sind. peinlich für Chamberlain Unbekümmerte Anfragen «ud gewundene Antworten !m Unterhaus besliitigeu erneut Moskaus Forderung aus anlilapanische Front AmeManWe Belange nicht geWrdet Im Zusammenhang mit den jüngsten Ereignissen in China gab Hull wieder beruhigende Erklärungen ab, in denen er n. a. aussührte, vag die amerikanischen Belange in China durch di« neueste Entwicklung nicht gefährdet seien. NichtsugriKspalt mit LrutWaud ratifiziert Ungeteilte Zustimmung des MiuisterkabinettS Das lettische Ministerkabinett ratifizierte auf einer Sitzung, die unter dem Vorsitz des lettischen Staats- und Ministerpräsidenten Tr. Ulmanis stattsand, den am 7. Juni in Berlin unterzeichneten deutsch-lettischen Nichtangriffs pakt. Ter Anslausch der Ratifikationsurkunden findet in allernächster Zeit in Berlin statt. Das Ministerkabinett ist sür die Naiifiziernng solcher Verträge allein zuständg, nachdem das Parlament Henie nicht mehr existiert. die zwischen dem Vizeaußenminister Lözowski und dem diploma tischen Vertreter Chinas in Moskau stattgesunden hat. Lozowski betreue im Sowjetaußenkommistariat vor allem fernöstliche Fragen. AMWMWe Erklärung Konurts Vorsichtiges Herumrcdcn um die brennenden Problem« Der französische Außenminister Bonnet gab vor dem Aus wärtigen Ausschuß der Kammer einen Bericht über die inter nationale Lage ab. Bonnet begann, wie in dem amtlichen Kom- munigue betont wird, seine Ausführungen mit dem Problem der sronzösisch-spanischenBeziehungen. Die spanische Regierung dürfe den guten Willen der französischen Regierung nicht ver kennen. Man habe die feste Hoffnung, mit Spanien gutnachbar liche Beziehungen zu unterhalten und in Marokko eme Politik vertrauensvoller und tonaler Zusammenarbeit zu betreiben. Zu der Entwicklung der Lage im Fernen Osten seit dem Zwi schenfall vom 9. April versicherte Bonnet der. Willen der fran zösischen Regierung, mit Großbritannien völlig solidarisch zu bleiben. Bonnet befaßte sich sodann ausführlich aber nichts Neues sagend mit den schleppenden Verhandlungen der beiden Welt demokratien mit Sowjetrußland. Er erklärte dabei u. a., man habe am 13. April die Moskauer Regierung mit einem Vor schlag auf der Grundlage der Gleichheit und Gegenseitigkeit befaßt. In der Folgezeit sei eine viel weitergehende Verhand lung zwischen Großbritannien. Frankreich und Sowjetrußland eingeleitet worden. In mehreren Punkten sei man sich längst einig allerdings beständen noch Schwierigkeiten. Anschließend unterrichtete der französische Außenminister die Mitglieder der Auswärtigen Knmmerkommission über den Stand der Verhandlungen mit der Türkei. Bonnet tat so als handle es sich hier um zwei parallellaufende Verhandlungen: einerseits diejenigen, die sich aus die endgültige Regelung ge bietsmäßiger Fragen zwischen der Türkei und Syrien beziehen und andererseits zwischen Frankreich und der Türkei. Das Abkommen über den Sandschak sei bereits in allen Hauptpunkten verwirklicht. Auch die Beistondserklärung analog derjenigen, die zwischen London und Ankara unterzeichnet worden sei, stehe dicht vor dein Abschluß. Zum Schluß gab Bonnet zu, daß das französisch-türkische Geschäft ein gegenseitiges sei. Die ungeheure Nervosität und Beklemmung der Engländer angesichts der drohenden japanischen Haltung zur gleichen Zeit, da das osteuropäische Engagement Londons immer riskanter wird und um Moskaus Hilfe gebettelt und gefeilscht werden muß, macht sich mehr und mehr im Unterhaus bemerkbar. In einem Frage- und Antwort-Spiel zwischen dem Labour- Abgeordneten Wedgwood und Premierminister Chamberlain kam abermals eindeutig die hohe Bedeutung des Fernostpro- blems sür die Moskauer Verhandlungen zum Ausdruck. Wedg wood sragte nämlich ganz osscn, ob denn nun nicht in Anbe tracht des Ernstes der letzten Nachrichten aus dem Fernen Osten die Mission Strangs nach lnH militärischen Seite hin erweitert werben solle. Der Abgeordnete hielt es nämlich sür dringend, Mister Strang so schnell wie möglich in diesbezügliche Eeneraistabsbcsprechungcn mit der Sowjetunion eintreten zu lasten. Chamberlain versuchte die Auswirkung der mit peinlicher Ofsenheit vorgetragenen Anfragen mit dem Hinweis zu brem sen, daß der Vertrag als solcher erst fixiert sein müsse, bevor man die militärischen Folgerungen ziehen könne. Untcrstaatsse'retär Butler bemühte sich, die abermals im Parlament angeschnittene Seite der Moskauer Fernostverhand lungen noch einmal zu vernebeln, mußte sich aber, durch weitere Fragen anderer Abgeordneter in die Enge getrieben, immer weiter zurückziehcn. Schließlich konnte das NAerungsmitglied sich nicht mehr Helsen, als dec Abgeordnete Mander die Frage stellte, ob die Initiativ« zur Behandlung der Fcrnostsraaen in Moskau von der Sowjetunion ausgegangen sei und wie weit man damit gekommen sei. Butler erwiderte ausweichend und einschränkend in größter Verlegenheit. * Gut unterrichteten Kreisen zufolge hat das britische Kabi nett beschloßen, auf neue Berichte aus Tokio zu warten, bevor man wegen der Lage im Fernen Osten irgendwelche Beschlüsse faßt. Trotz neuer VorWiige noch keine Einigung Im Kreml fand die dritte Begegnung zwischen Molotow und den englisch-französischen Unterhändlern statt. Die Unter redung dauerte nahezu zwei Stunden. Eie war aus einen Wunsch der Unterhändler hin angesetzt worden, die anscheinend neue Vorschläge zu machen hatten und damit der Mitteilung von „Preß Association" entsprachen, daß cnglischerseits kein Wert aus Beschleunigung gelegt werde. Wie bekannt wird, ist eine vierte Begegnung vorgesehen, so daß auch diesmal die sowjetrustifche Zustimmung ofjenbar noch nicht erzielt we--d— konnte. Ao» Chi«» nach Morkm berufe« Die polnische Presse, die langsam die Folgen der Anlehnung des englischen Freundes an Moskau erkennen muß, beschäftigt sich In größter Sorge mit der ständigen Ausweitung der Mos kauer Verhandlungsbalis. Kurier Warszawsky" macht darauf ausmerlsam daß trotz der Verlautbarung der „Taß" über die angebliche Ausschaltung fernöstlicher Fragen aus den Moskauer Verhandlungen größtes Interest« sür asiatische Angelegenheiten an den Tag gelegt wird. Dieses Interest« sei neuerdings weit stärker als bisher. Das Warschauer Blatt weist in diesem Zusammenhang daraus hin, daß der sowjetisch« Gesandt« bei der Nrgieruna Tschianlaischrks, der geheimnisvoll« Luganiec - Rltnickl, nach Moskau berusen worden ist. Weiter lei die mehrstündiae Besprechung beachtenswert. Krankenhäuser geraubt, Arbeiter brotior gemacht Polnischer Terror hält unvermindert an Ler Raub deutschen Besitzes in Polen nimmt Formen und" Ausmaße an. die nur zu sehr an die „Traditionen" von Ver sailles seligen Angedenkens erinnern. So haben der Woiwode von Posen und der von Pommerellen der deutschen Genossenschaft des St. Johanniter-Ordens mitgetcilt, daß sie ihre Existenz nicht anerkennen. Damit sind fünf deutsche Krankenhäuser mir ausschließlich vorbildlicher Einrichtung, die Deutschen wie Polen zur Verfügung gestanden haben, in polnischen Besitz Uberge- aangen. Gleichzeitig geht die Enteignung deutschen Besitzes in Ost- oberschlcsien und anderen Lanoesteilen unaufhaltsam weiter. In Myslowitz wurde das Gebäude des deutschen Schulvereins beschlagnahmt. Sämtliche deutschen kulturellen Organisationen von Myslo witz sind nunmehr ohne jede Möglichkeit, ihre Arbeit, die durch die polnische Staatsversassung verbürgt ist, sortzusetzen. Seit einiger Zeit sind namentlich in Ostoberschlesien sog. „Nationalkomitees" an der Arbeit. Sie stellen schwarze Listen aus, aus denen alle vorhandenen Beamten. Angestellten und Arbeiter verzeichnet find, die deutschen Organisationen ange hören oder ihre Kinder in die deutschen Schulen schicken. Diesen neuen Methoden sind in den jetzt restlos polonisier- ten Pleßschen Betrieben bereits mehr als fünfzig deutsche Ange stellte zum Opfer gefallen. Die Kündigung und Entlastung von deutschen Angestellten in weiteren Betrieben steht vor der Tür. Daß es angesichts der täglichen Uebeckälle auf Volksdeutsche und der zahllosen Enteignungsmaßnahmen gegen deutsche Organisationen nicht an den üblichen Schikanen fehlt, beweist jeder Tag. So wurde jetzt von dem Vize-Starosten von Brom berg und dem Starosten von Thorn den Leitern der dortigen deutschen Gesangvereine, die am Danziger Sängerfest vom 23. bis 25. Juni teilnehmcn wollten, mitgeteilt daß die Fahrt zn dem Sängertreffen verboten worden ist. Auch jegliche Reiss eines einzelnen Mitgliedes der Gesangvereine aus privaten oder geschäftlichen Zwecken während dieser Zeit sei nicht erlaubt und würde in solch einem Falle die sofortige Auflösung dey deutschen Gesangvereine zur Folge haben. AmnestiserLaß öss Führers Für sudetendeutsche Gebiete und Protek torat Böhmen und Mähren Das Ncichsgcsetzblatt vom 19. Juni veröffentlicht einen Erlaß des Führers über die Gewährung von Straffreiheit in dc» sudetcudcutschcn Gebieten und im Protektorat Böhmen und Mähren. Durch den Erlaß werden alle Strafen nufgchobcn, die nach den Vorschriften des früheren lschccho-slvwakischcn Rechts wegen d e r Zu gehörigkeit zur NSDAP., der Deutsche» Nntio- »alparrci, der Sndetcndeutschcn Heimalfront, der Sn« detcndcntschcn Partei, ihren Gliederungen, Unterorgani- sntionen oder augeschlvsscucn Verbanden bzw. wegen der Förderung oder Unterstützung der erwähnten Parteien und Organisationen verhängt worden waren. Darüber hinaus wird Straffreiheit für Straftaten und Vcrwaltnngsnbcriretungen gewährt, die in den sndetendeut- schen Gebieten vor dem 1. Dezember 1933 und ans dem Gebiet des Protektorats vor dem 16. März 1939 im Kampf sür die Erhaltung des Dcnlschtnms oder sür die Heimkehr ins Reich begangen winden. Ebenso wird Straffreiheit gewährt sür Straftaten und VerwaltnngSnbertretungen, die in den sudctendeutschen Ge bieten vor dem l. Dezember 1938 und auf dem Gebiete des Protektorats vor dem 16. März 1939 von deutschen Staats angehörigen oder Volksdeutschen ans politischen Beweg gründen begangen wurden, sofern nicht mehr als eine Frei heitsstrafe bis zn zwei Jahren oder eine Geldstrafe bzw. ein« Freiheitsstrafe und eine Geldstrafe znsanunen, verhängt wor den waren. Landesverrat zum Nachteil des Deutschen Reiches ist von diesen Bestimmungen ausgenommen. Ferner verfügt der Erlaß ohne Rücksicht ans die Art und Höhe der Strafe Straffreiheit sür Tschechen bzw. für die nicht- dentschen Bolksangchörigen der ehemaligen Tschecho-Slowakt- schcn Republik für Straftaten oder Vergehen aus politisches Beweggründen, wenn sie in den sudctendeutschen Gebieten vot dem 1. Dezember 1938 und auf dem Gebiet des Protektorat- Böhmen und Mähren vor dem 16. März 1939 begangen wor den sind. Ausgenommen von der Straffreiheit sind Verbrechen gegen das Leben, Ranb, Sprengstossverbrechen, wenn dabet ein Mensch getötet oder verletz« worden ist, sowie Handlungen, bei denen die Art der Ausführung eine gemeine Gesinnung des Täters erkennen läßt. A«r!ce8i beim Meer Besuch des italienischen Straßenbauers in Deutschland Der Führer empfing auf dem Obersalzberg den zutzi Zeit in Deutschland weilenden bekannten italienischen Straßenbauer Senator Puricelli im Beisein des General« inlpektors sür das deutsche Straßenwesen Dr. Todt. Berlin. Der französische S t a a t s p r ä s i d e ni HÄ den, Führer telegraphisch seinen und der französisches Kriegsmarine Dank für das anläßlich der U-Vool-Katastrophfi erballene Beileidstelegramm zum Ausdruck gebracht.