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t 19U Mopauer« Tageblatt und Anzeiger d-« Li. I««r isss n». 141 Das Verlegeuheitsdementi Londons Zu der Zwlümühle der Moskauer Forderungen dulden müsse, du zunächst einmal eine grün e des Vie elgeneN Aehler röchen sich am län« rnen . ab« t mit dem de- llück- tuet «tzen M.j zerer ie un- tschen Archiv) tlich« ent- Daß maß» ,ein- llE )«ut« stnes über assen und a. D. »teil« »de« Flow P der as tn richtet cenge- d des eldew- n den A Von feiten deS englischen Außenministeriums wird entgegen den Meldungen der Londoner Presse erklärt, daß keinerlei neue Instruktionen an den britischen Botschafter in Moskau, Seeds, gesandt worden feien. Ebensowenig treffe es zu, daß eine Ausdehnung des qc- vlante» Allianzpaltes auf den Ferueu Osten beschlossen sei. Bereinigung der bestehenden Streitpunkte erzielt werden müsse! Wem das aber noch nicht deutlich genug ist, der mag sich im Zusammenhang mit den oben erwähnten eng lischen Zeitungsstimmcn das neue Dementi des Foreign Office ansehen. Es beweist deutlicher als jedes klare Wort, daß tatsächlich der Kreml Gegenforde rungen aufgestellt hat, zu der-n Erfüllung man in London nicht bereit ist. Tie ganze Form des Dementis läßt er kennen, wie man um den heißen Bret herumgcht. Wir glauben gern, daß in London eine Ausdehnung des geplanten Paktes auf h§n Fernen Osten nicht beschlossen Varis spricht «an -er „geiben Gefahr" Lie Schuld -er „großen" kotoM-nWe am „Rie-ergang der weißen Nasse" sDas „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich.Bezug-preis 1.70 NM. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Seschäftsft.,voa den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. Zm Schatten der Jemost-Krise londoner Sorge wegen Moskaus Ostasicn-Garantien Neue Anweisungen für Strang In allen Meldungen aus London spiegelt sich die eng lische Ohnmacht und Verlegenheit wider. Sei es, daß tu der englischen Presse darüber geklagt wird, daß die Ter ritorialarmee nicht über genügend Maschinengewehre ver füge und die Ausrüstung mangelhaft sei, sei es, daß Haudclsminister Stanlep Freiwillige für die englische Handelsflotte sucht, die für den Krieg bereitgemacht werden soll, es mangelt überall im Reiche des britischen Löwen, dem die Klauen etwas beschnitten und die Zähne ausge- zogcn sind. Wenn man sich diese Situation Englands vor Augen hält, kann man das Dilemma der britischen Einkreisungs- Politik begreifen. Man ist sich in London darüber klar, daß ein britisches Bcistandsversprechen für Sowjetrußland im Fernen Osten die japanische Regierung in ihrer eng- landfeindlichen Haltung so sehr bestärken würde, daß der Ausbruch eines offenen militärischen Konfliktes kaum auf- znhaltcn wäre. Schließlich aber könnte England, selbst wenn cs wollte, im Fernen Osten keinerlei nennenswerte Unter- siühung für Moskau leisten. England befindet sich also in einer äußerst peinlich«» Lage. Die verschämte Erklärung Chamberlains über die Schwierigkeiten in den Moskauer Verhandlungen wird von der englischen Presse jetzt offen dahin erweitert, daß die Verhandlungen mit Moskau im Schatten der Lage im Fernen Osten stehen. Der britische Botschafter in Moskau hat nach einer Meldung der „Daily Mail" neue Anweisun gen erhalten, zusammen mir Strang die Paktverhandlun- gen mit dem Kreml sortzusetzen. „News Chroniclc" stellt fest, daß seit Strangs Mos kauer Aufenthalt bereits zwei Vorschläge Englands vom Kreml als ungenügend abgelehnt worden seien. Jetzt warten die englischen Unterhändler darauf, ob ihnen die Stalin-Regierung nicht weiter entgcgenkvmmcn werde, ohne das ermüdende und entwürdigende Verfahren fort- zusehcn, der Sowjetrcgierung ein Angebot zn machet«, das abgelchnt würde, und dann mit einem etwas besseren wiederzukommen. In London hat vor dem Außenpolitischen Ausschuß des Kabinetts Lord Halifax über die Tientsin-Frage und die Moskauer Verhandlungen Bericht erstattet. Halbamt lich wurde danach erklärt, die kritische Lage im Fernen Osten unterstreiche eindringlich die Notwendigkeit, die Drei- mächtepaktbcsprechungcn so bald wie möglich zu einem be friedigenden Abschluß zu bringen. In Moskauer politischen Kreisen erklärt man die Unterbrechung der Paktverhandlungen damit, daß seit der letzten Unterredung, die am Freitag voriger Woche stallgesunden hat, die Botschafter Englands und Frank reichs, unterstützt durch den Londoner Unterhändler Strang, sich mit der Ausarbeitung von neuen „Formeln" und Vcrlragstcxtcn beschäftigen. Eine neue Beratung mit Molotow würde erst dann stattfinden, wem« zn den nenen Formulierungen die Zustimmung der Londoner und der Pariser Regierung vocliegt Nicht einmal grundsätzlich einig Wie es um die Verhandlungen in Moskau steht, geht aus einer Reutermeldung hervor 2m Gegensatz zu den schon feit langem verkündeten eng« lischen Behauptungen, baß man sich mit Sowjetrußland grund- süßlich einig sei, daß nur die Formulierung der sich aus der angeblich gemeinsamen Haltung ergebenden Verpflichtungen noch Schwiergkeiten mache, muß jetzt Reuter zugeoen, daß es auch noch grundsätzliche Schwierigkeiten gibt. Er umschreibt das vorsichtiger mit einer Meldung, m der es heißt, man habe den Eindruck, daß bei der nächsten Unterredung zwischen Molotow und den Vertretern Frankreichs und Eng lands die osfenstehenden Streitpunkte bereinigt werden könnten, „sei es auch nur grundsätzlich". In dieser vorsichtigen Form begründet Reuter dann seine Erklärung, daß man sich in Eng land immer „noch eine gewiße Zeit" gedulden müsse, bis man greifbare Ergebnisse erwarten dürfe. zur Schadenfreude hatte. Jedoch muß man sich über die Unverfrorenheit der französischen Zeitung „Temps" sehr wundern. Tenn gerade Frankreich hat bisher nichts von eii.er „Solidarität der Weißen Nasse" gezeigt, und die französischen und englischen Kolonialmethodcn sind in der letzten Zeit so barbarisch geworden, daß sie das Ansehen der weißen Nasse außerhalb Europas unerhört schädigen müssen. Es sei nur daran erinnert, wie die Engländer in Palästina Hausen oder mit welcher Brutalität die Franzosen den Marokkaner-Aufstand oder die Ncvolte in Syrien niedergeschlagen haben. Noch mehr muß in Er staunen versetzen, wenn man in Frankreich, das in seiner Bevülkcrungspolitik alle Unterschiede der Rassen ver wischt, plötzlich von einem Schutz der weißelt Nasse spricht. War es picht Frankreich, das im Weltkriege farbige Truppen nach Europa warf? Haben nicht England und Frankreich entgegen dem bestehenden Abkommen den Weltkrieg auch in die afrikanischen Kolonien getragen? Hat nicht Frankreich schamlos gegen die Weiße Nasse ge handelt, als cs die deutsche Bevölkerung im Rheinland und an der Ruhr inmitten des „Friedens" durch farbige Regimenter vergewaltigte? Hat es etwa dem Ansehen der weißen Rasse gedient, wenn England die Völker des Fernen Ostens mit Waffengewalt zur Abnahme des Opiumgiftes der britischen Krämer zwang? Wenn man jetzt das Schreckgespenst von der „gelben Gefahr" in Paris an die Wand malt, so zeigt uns Deutschen das nur, welche völlige geistige Ver wirrung in London und Paris eingetreten ist. Die deut schen Kolonisatoren haben mit den farbigen Völkern stets in gutem Einvernehmen gelebt, haben ihnen die Seg nungen der deutschen Kultur und Zivilisation übermittelt, und das ist beispielsweise von den Eingeborenen Afrikas oder der Südsee stets dankbar anerkannt worden. Die Eingeborenen der geraubten deutschen Kolonien werden sich freuen, wenn sie wieder unter deutscher Staatshoheit stehen werden, vor allem, weil sie wissen, daß Deutschland ebenso wie Italien das Eigenleben der eingeborenen Völker schützt und fördert, was man in französischen und englischen Kolonien vermissen muß. Anzeigenpreis«: Die 4S mm breite Millimeterreil» 7 Pf.; die -Z mm breit« Niillimeterzeil« im Lext- teil 25 Pf.: Nachtahstaffrl L; Ziffer» und Nachweisgebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Die schweren Politischen Fehler Frankreichs Und Englands, die im 20. Jahrhundert begangen worden sind, räche» sich immer mehr. Das politische Ansehen Eng lands nnd Frankreichs ist ständig im Sinken. Anstatt aber nun die eigenen Fehler zu erkennen und daraus zu lernsucht mm« in der« westlichen Demokratien Sündeu- böcke außerhalb der eigenen Gren-Pfähle zu finden nnd schiebt ausgerechnet den Achsenmächten die Schuld für den eigenen politischen und völkischen Niedergang in die Schuhe. Man kann nur mit größtem Erstaunen Auslassungen der Pariser Zeitung „Temps" lesen, nach denen das Tien- tsiner Zwischenspiel nur den Treibereien Deutschlands nnd Italiens" in Europa dienen könne. Der „Temps" spricht dann davon, daß dem kleinen Europa und Amerika dank einer technischen Ueberlegenheit es gelungen sei, Ende des 1!). Jahrhunderts das Riesenreich China zu kolonisieren. Auf beiden Seiten aber habe man Fehler begangen. Zuerst die Amerikaner, die sich nach dem Boxeraufstand anschickten, ein eigenes Spiel in China zu spielen, und schließlich durch die bolschewistische Revolution, die den russischen Flnchtlingsstrom zn erniedrigenden Arbeiten im Fernen Osten zwang. Seit diesem Zeitpunkt sei das Prestige der Weißen in China unwiderruflich verlorengegangen, und „Europa habe sein Gesicht verloren".. Ter „T e m p S" behauptet nunmehr vmnmdrcist, vag der Nationalsozialismus und der Faschismus alles täten, uni r.ne Katastrophe herbcizuftthren. Mit frecher Stirn versteigt Ich das Blatt zu der Lüge, daS Ergebnis der von Deutsch- <«ud begonnenen Methoden der Autarkie und des Wett- rüstens sei eine Verarmung ganz Europas und ein Rück- anug des Lebensstandards iin allgemeinen. Wenn Deutsch, land ein Zehntel feiner Reichtümer, die es für die „Ber- mirrung in Europa" angewandt habe, friedlich für eine Hebung latenter Schätze eingesetzt hätte, so würden die Deut- lchen sicherlich „besser essen und sich besser kleiden können" und Europa würde nicht von einer Abdankung bedroht sein. Die Treibereien deS Dritten Reiches seien geeignet, dir „gelbe Gefahr" oder etwas Sehnliches in verstärkten« Maße herauf- zubeschworen. * Eigentlich könnte man über diesen Pariser Erguß nur schmunzeln, wenn man auch nur eine geringe Anlage London kann sich drehen und wenden, wie es will, es wird den wirklichen Charakter der Schwierigkeiten bei den Moskauer Verhandlungen nicht verheimlichen können. Es war schon bezeichnend genug, daß die englischen Zei tungen in ihrem Uebereifer plötzlich den Schleier des offenen „Geheimnisses" lüfteten. Das war nicht im Sinne des britischen Außenministeriums, das gern auch weiter hin die Oeffentlichkeit in« Unklaren darüber gelassen hätte, daß die Bemühungen, Moskau ii« den Eiukreisungspakt hereinzuziehen, an den s o w j e t r u s s i s ch e n Gegen forderungen bisher scheiterten, die mit den eng lischen Wünschen nicht in Einklang zu bringen sind. Es handelt sich ganz zweifellos einmal um die Fernost - frage, die für London sehr unbequem ist, zum anderen aber um die so oft von London bestrittenen „g rund- sätzlichen Schwierigkeiten". Eben erst hat das englische Renter-Vüro sich veranlaßt gesehen, diese grund sätzlichen Schwierigkeiten indirekt zuzugeben, als cs die Oeffentlichkeit schonend darauf vorbereitete, daß inan sich mit der Hoffnung auf positive Ergebnisse noch etwas ge Es ist nie behauptet worden, daß die EowsetregkerMg eins Garantie ihrer Fernostgrcnzen verlange. Das Dementi dey „Taß" kann andererseits nicht darüber hinwegtäuschen, daß es- bei den Unterhandlungen um eine Hilfeleistung Englands füp Sowjetrußland im Falle eines Kofliktes mit Japan geht. Und das ist von uns festqestellt worden. Im übrigen ist aus diesem deutlich die Londoner Presseregie zst ischen Negierung gegenüber der englische» worden ist. In dieser Beziehung hat das Dementi recht, allerdings nur deshalb, weil es ja gerade das ist, wovor sich England drücken will, was Moskau immer wieder als Gegenleistung verlangt. Mögen in London noch so schöne Beschlüsse gefaßt werden — es wird alles nichts nützen, weil Moskau nicht nachgibt und den britischen Unterhändlern gegenüber auf seinen Forderungen besteht. Allerdings handelt es sich dabei gewiß nur keine Klei nigkeit. Der Kreml fordert rundheraus die schriftliche Fest legung der britischen Hilfeleistung für Sowjetruß- land in« Falle eines Konfliktes mit Japan. Daß das London verdammt unangenehm ist, läßt sich den ken. Denn wie soll eine britische Hilfeleistung für Sowjei- rußlaud im Fernen Osten zustande kommen, wenn London — wie jetzt cbei« im Falle Tientsin — nicht einmal s i ch s e l b st h e l f e n kannl Das ist es, was die ganze Peinlichkeit der Moskauer Zwickmühle erkeuuen läßt. Und daß man diese Situation der Oeffentlichkeit gegenüber nicht gern zugcben will und sie mit allen Mitteln zu ver tuschen sucht, nachdem nun einmal die allzu eifrigen Zei tungen de«, Fehler gemacht haben, das Kind beim wahren Namen zu nenucn, das ist selbstverständlich. Aber mit einen« solchen Dementi, mit einer solchen Politik, die irgendwie erheblich an das Verhalten des Vogels Straub im Gefahrenfall erinnert, wird man sich nicht ans dieser Schlinge ziehen. Und es sollte uns wundern, wenn die englische Oeffentlichkeit dieses „De menti", das keineä i st, nicht mit der gleichen klaren Erkenntnis aufnimmt, wie das bei uns geschieht. Uns jedenfalls kann London nicht vormachen, daß alles wunsch gemäß klappte. Hier versagt der vielgepriesene „Jnfor- »nationsd^'tst"! MA ein „Dementi" Die Sowjctrussische Nachrichtenagentur ,,Taß" veröffentlicht ein Deinenti zu den Meldungen deutscher Zeitungen daß in den Bejprechungen mit England und Frankreich die Sow,etreg«e- rung auf einer sogenannten „Garantie ihrer Fernostgrenzei«" bestehe und daß diese Garantie das gegenwärtige Hindernis Les Abschlusses eines Uebercinkommens sei. Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtllchea Bekanntmachungen des Landrat» zu Flöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Trzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H. Zschopau, Semeindegirokonto Zschopau Nr. 241, * Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SS4 — Fernsprecher: Nr. 7>2 Zeitung für di« Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen, Weihbach, Wilischthal, Witzschdorf -r- Dementi der „Taß spüren. Es ist der britischen Negierung gegenüber der englische» Oeffentlichkeit unangenehm, daß die Verhandlungen in Mos« kau nun schon seit Freitag unterbrochen sind, da man sich über die schriftliche Festlegung der englischen Hilfeleistung im Fernen Osten zugunsten Sowjetrußlands noch nicht einigen konnte, London hätte besser getan, cs hätte die beiden Dementis nicht lanciert. Es beweist nur die Schwierigkeiten, vor die e-r sich gestellt steht.