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Krumhermersdorf, Lcharfenstein, Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf rr». io» H. Ala! 1989 197- Veüs geschichtlicher Zrrtum Anverslandllche Rede des polnischen Außenministers vor dem Seim Außenminister Beck hielt vor der Vollversammlung des Sejm seine angekündigte Rede über die polnische Außenpolirik, in der er noch einmal die Ablehnung der von Deutschland Polen angetragenen Forderungen begründete. Der polnische Außenminister wies eingangs seiner Rede zunächst auf die in lehler Zeit erfolgte Schwächung der inter nationalen kollektiven Institutionen und auf die tiefgreifenden Rivisionen der Methoden der zwischenstaatlichen Arbeit hin. Die allgemeinen Normen haben eine Abschwächung erfahren. Cs wird fetzt immer unmittelbarer von Staat zu Staat gesprochen. Soweit es um Polen geht, sind hier ernste Ereignisse ein- getreten. Mit einigen Staaten, sind Polens Beziehungen tiefer und besser geworden, in anderen Fällen sind ernste Schwie rigkeiten entstanden. Beck erwähnte zunächst das Abkommen mit England, das sich auf den Grundsatz gegenseitigen Bei standes für den Fav einer unmittelbaren oder mittelbaren Be drohung der Unabhängigkeit eines unserer Staaten stütz! Ich halte es für meine Pflicht, hier hinzuzusügen, daß die Art und Form der erschöpfenden, in London durchaeführum Gespräche dem Abkommen besonderen Wert verleiht. Alle Fragen seien offen besprochen worden. Außenminister Beck ging dann auf die Rede des Führers ein, mit der der deutsch-polnische Vertrag von 1934 außer Kraft gesetzt sei. Beck erklärte, Polen habe keine Ursache, Trauer über die Lösung des Abkommens zu haben und sagte dann weiter: Das deutsch polnische Abkommen vom Jahre 1934 war ein Abkom- men über gegenseitige Achtung und gute Nachbarschaft, und als solches trug es in daS Leben unseres Staates, ln das Leben Deutschlands und in das Leben ganz Europas einen positiven Wert hinein. Mi« dem Augenblick jedoch, da Truden- zen zutage traten, das Abkommen, sei es als Beschränkung der Freiheit unserer Politik zu interpretieren, sei es als Motiv, um von uns einseitige und mit unseren vitalen Interessen unvereinbare Zugeständnisse zu verlangen — mit diesem Augen blick Hal es seinen wahren Charakter verloren. Zu der aktuellen Lage übergehend, erklärte Beck, das Deut sche Reich habe die Tatsache des englisch-polnischen Einver nehmens zum Anlaß für die Beendigung des Abkommens vom Jahre 1934 genommen. Zu der Frage der juristischen Ein wände verwies Beck aus den Tert der polnischen Antwort auj das deutsche Memorandum, welches der deutschen Regierung eingehändigt werde. Nicht Charakter, Ziel und Rahmen des polnisch-englischen Abkommens hätten entschieden, sondern die Tatsache allein, daß ein solches Abkommen abgeschlossen worden sei. Denn, so er klärte Beck, wenn die Neichsregierung die zwischen Deutsch land und Polen 1934 abgeschlossene Nichtangrissserklärung als das Bestreben interpretiert hätte, Polen zu isolieren, und zu verhindern, daß Polen mit den Westmächten in normaler und freundschaftlicher Weise zusammenarbeitet — so hätten wir selbst eine solch.' Interpretation immer zurückgewiesen. Eine Frage, die leine ist: Danzig Zu den deutschen Vorschlägen, welche die Zukunft der Freien Stadt Danzig, den Verkehr zwischen dem Reich und Ostpreußen durch Pommerellen betreffen, machte Minister Beck folgende nicht gerade von historischen Kenntnissen zeugende Feststellungen: „Die freie Stadt Danzlg-ist keine Erfindung dcS Versail ler Vertrages, sondern elme wit vielen Jahrhunderten beste hende Erscheinung. Wenn man daS Gesühlsmoment beiseite läßt, so ist die Freie Stadt Dqqzig daS Ergebnis der positiven Kreuzung polnischer und deutscher Interessen. Nicht nur die Entwicklung, sondern ihre Daseinsberechtigung verdanke Dan zig dem Umstand, daß sie an der Mündung drS einzigen gro ßen Stromes Polens gelegen sei." „Polen steht entschlossen auf dem Boden der Rechte und Interessen seines SeehandrlS und seiner Seepolitik In Dan- zjg." Unter Bezugnahme auf die Forderung auf Rückgliederung Danzigs und auf den Vorschlag Polens vom 26. März bezüg lich einer gemeinsamen Garantie Danzigs stellte Beck die Frage, um was es in diesem Augenblick gehe. Er verflieg sich dabei zu der Behauptung, daß das Wort Lorridor" eine künst liche Erfindung sei und es sich hierbei uM uraltes polnisches Land handele. Beck ging dann auf die bekannten belanglosen Lransitvorschläge Polens ein, mit denen er ein nach Lösung drängendes politisches Problem glaubte aus der Welt schas sen zu können. Beck behauptete, Deutschland verlange einseitig« Zugeständnisse und stellte die Frage: „Wo bleibi die Gegen- seitiglcit?" — Polen denke nicht daran, sich darauf elnzulasscn. Minister Beck spielte dann den Unwissenden und erklärte, daß die wichtigen deutschen Vorschläge, die der Führer in seiner Rede erwähnte, ihm nur inoffiziell zur Kenntnis gelangt seien, so z. B. sei auch der Vorschlag einer Verlängerung des Nicht angriffspaktes aus 25 Jahre nicht in konkreter Form vorgelegt worden. Minister Beck erklärte sodann bezüglich des Angebotes des Fübrers, daß die Anerkennung und endgültige Annahme der bestehenden polnisch-deutschen Grenz« lediglich eine Anerken nung des de jure und de facto bestehenden Eigentums sein werde. Beck ging zum Schluß auf den bekannten letzten Absatz des deutschen Memorandums ein, in dem es heißt: „Wenn die polnische Regierung darauf Wert legt, eine neue vertragliche Regelung der polnisch-deutschen Beziehungen hcrbeizuführen, dann tst die Dentsche Reichsregiernng dazu bereit." Wenn die Neichsregierung in ihrem Verhältnis zu Polen von friedlichen Müchien und friedlichen Verhandlungsmcthodcn ausgche, dann seien alle Unterredungen möglich, soweit sie früher er wähnte Grundsätze respektierten. Beck beendete seine Rede mit den pathetischen Worten: „Wir in Polen kennen nicht den Begriff eines Friedens um jeden Preis. Es gibt im Leben der Menschen, der Völker und der Staaten eine Sache, die unschätzbar ist: das tst die Ehre!" * Der Führer hat in seiner Rede darauf hingewiesen, daß die Tatsache des englisch-Polnischen Abkommens dem Abkom men von 1934 zwischen Deutschland und Polen die Grundlage entzog. Herr Beck legt diese deutsche Ausfassung dahin aus, als habe Deutschland Polen isolieren wollen. Er vergißt aber da bei, daß auf polnischer Seite ja gar kein Anlaß bestand, mit England ein Beistandsabkommen abzuschließen, da ja sein Per- hältnis mit Deutschland ganz klar war. Und das polnisch-eng lische Abkommen tst doch gegen Deutschland gerichtet. Da der Führer in seinem Angebot an Polen erneut di« Grenzen Polen—Deutschland als gegeben hingenommen hat, glaubt nun Beck die Frage Danzig als eine polnische Frag« frisieren zu müssen. Wir^tlönnen uns nicht vorstellen, daß ein Staatsmann so wenig geschichtlich orientiert ist, daß ihm de, Fehler unterläuft» chpn'Danzig als einem polnischen Interessen- I gebiet zu sprechen. Wir sind überzeugt, wenn Danzig auch nui im geringsten polnisches Interessengebiet gewesen wäre, das Diktat von Versailles hätte die Stadt Polen zugesprochen So aber war Danzig deutsch. Darum machte man aus ihr cm» „Freie Stadl", um sie so vielleicht einmal leichter in Polen- Hände spielen zu können. Aber das deutsche Recht auf Dan, zig ist unumstritten. Und des Führers Angebot wollte ja Polen die wirtschaftliche Betätigung in Danzig sichern. Herr Beck erklärt sich zwar bereit, mit Deutschland zu ver handeln. Indem er aber an seinen überspitzten Auffassungen sesthält. vermögen wtr nur wenig Bereitschaft zu erkennen. Er spricht zwar von Respektierung von Grundsätzen und verlangt solches, ist aber zu gleichem wenig geneigt. Im übrigen vermissen wir eine Antwort auf die festum- rissenen Vorschläge des Führers. Im übrigen! Wenn Beck von der Ehre des Polentums spricht, gerade Deutschland ist es gewesen, das die Ehre Polens wie die Ehre einer jeden Nation geachtet hat. Allerdings müssen wir bei den Zwischenfällen gegen die Angehörigen deutschen Volkstums die Achtung der deutschen Ehre vermtssenl Slarost fordert zum Totschlag aus Auglmbliche Hetze gegen dos Deutschtum iu Polen — SchmShruse aus de« Mrer » Kürzlich wurden di« jungen Burschen des Dorfes Grabo- wic, Kreis Strasburg, eingezogen und nach Strasburg ge- bracht. Hier hielt der Starost eine Rede, in der er betonte, daß die Deutschen ihr Recht verloren hätten und daß jedv mit ihnen machen könne, was er wolle. Die Deutschen könnten beschimpft, mißhandelt und sogar totgeschlagen werden Es werde deshalb keiner zur Verantwortung gezogen werden! Der Ausfluß dieser Hetze zeigte sich bereits. In Eichkelde <Kre!S Zcmpelburg) wurde der Volksdeutsche Arbeiter Will, weit er eine an seinem eigenen HauS angebrachte von niedrig ster Gesinnung und abgefeimter Gemeinheit zeugende Karita- tur des Führers entfernt hatte, von mehreren Polen nieder geschlagen und durch Messerstiche schwer verletzt. Bei einem Umzug anläßlich des polnischen Nationalfeier tages wurden in Sazhnek im Kreis Thorn nicht wiederzu gebende Schmährufe auf den Führer ausgestoßen. Anschließend wurden den Volksdeutschen Wegner und Krull die Fensterscheiben ihrer Wohnungen eingeworsen. Ter Demon strationszug war vom Lehrer des Dorfes veranlaßt worden. In welcher Weise diese „Kulturträger" sich als Hetzer übel sten Ausmaßes betätigen, zeigt ein anderes Beispiel aus Lisewo. : Kreis Culm, wo polnische Kinder auf dem Schulweg Schmäh- , lieber aus den Führer sangen, deren Inhalt eine einzige un- ! verantwortliche Vergiftung der Kinderseelen ist. Deutsche müsse« fliehen In Walddorf (Kreis Graudenz) drangen zwei Polen in ' das Haus des Volksdeutschen Landwirts Oskar Pemerenke ein und forderten mehrere anwesende Volksdeutsche auf. das Haus zu verlassen, während eine etwa zwanzig Mann starke polnische Gruppe vor dem Haus wartete. Als die Volksdeut schen, um Streitigkeiten zu vermeiden, das Haus verließen, zerstörten die Eindringlinge die gesamte Einrichtung des Hau ses. Die draußen wartende Menge, die zum Teil mit Kara binern bewaffnet war, schlug indessen die Fensterscheiben ein. Als die Hausinsassen auf oen Boden flüchteten, holten die Polen eine Leiter, bestiegen das Dach, rissen die Dachsparren j ab und bombardierten die Eigentümer deS Hauses mit Steinen. Darauf schoß der Sohn Pomerenkes in Notwehr auf die Polen, von denen zwei verletzt wurden. Die Polizei, die kurz daraus einttaf, verhaftet» Pomerenke und sechs andere Volks deutsche. Das Dors Walddors ist für jeden Verkehr gesperrt. Die deutsche Bevölkerung deS Dorfes Wolz (Kreis Gran- denz) wurde von polnischen Banden ebenfalls in unglaublich ster Weise terrorisiert. Fast allen Volksdeutschen wurden die s Fenster eingeschlagcn. Ferner versucht man, die Bewohner aus den Häusern zu vertreiben. Ein großer Teil der Einwohner l konnte sich in höchster Eile über die naheliegende Grenze nach 1 Deutschland bringen. DaS zuin größten Teil von Deutschen be wohnte Dorf ist jetzt fast menschenleer. ES sind nur noch wenige Deutsche anwesend, die von HauS zu Haus gehen, das Vieh der geflohenen Volksdeutschen füttern und versuchen, einen Teil der Habe zu retten. In Liebenwalde (Kreis Schwetz) wurden die Volksdeut schen Hermann und Emil Mahties in ihrer Wohnung von Po len überfallen und mißhandelt; einem wurden die Zähne ein- geschlagen und der Unterkiefer gespalten, während der andere derart mißhandelt wurde, daß er besinnungslos liegen blieb In Ostoberschlesten tobt sich nach wie vor der Haß polnischer Elemente gegen das Deutschtum aus. Nus verschiedenen Orten treffen immer wieder Berichte ein, daß zahlreiche Volksdeutsche beschimpft, bedroht und miß handelt werden. In den meisten Fällen entfesseln Auf ständische und Angehörige der polnischen Jugendorgani sation diese Ausschreitungen. In Bialla wurde die Geschäftsstelle der Jung- deutschen Partei gestürmt. Dabei wurden die 2 t großen Fensterscheiben zertrümmert und sämtliche Fcnstcrircnze herauögcrissen. Dann drangen die Banden in die Räume ein und zerstörten die gesamte Einrichtung. — In der überwiegend deutschen Gemeinde Kunzendorf wurden nachts von Polen die Fensterscheiben in den Wohnungen Deutscher etngeschlagen. Ganze Straßcnzüge bilden ein Bild der Verwüstung. — Bei der deutschen Privatschule in Kostuch na (Kreis Pleß), wurden zwölf Fensterscheiben durch Steinwürfe zertrümmert, und in Rybnik wurden nachts die Schaufenster der deutschen Geschäfte mit Teer be schmiert und mit Hetzschriften verklebt. In Kattowitz und Umgebung wurden Schmäh schriften auf den Führer und das deutsche Volk verteilt, deren gemeiner Inhalt nicht wiedcrzugeben tst. Tolle Raserei ver Chauvinisten In Posen fand eine von allen polnischen Parteien einberufcne Hetzversammlung statt, in der wieder einmal die Besetzung Danzigs und Ostpreußens und die Herbei führung der „Odergrenze" einschließlich Breslaus gefor dert wurde. In der Menge wurde eine Puppe mitgcführt, die den Führer am Galgen darstellte. (!) Jedesmal, wenn das Wort „Hitler" fiel, brach die Masse in wilde Schmährufe gegen den Führer aus. Nach Absingen deutschfeindlicher Lieder begab sich die aufgehctzte Menge zum deutschen Generalkonsulat, wo wüste Schmährufe gegen Deutschland und gegen Adolf Hitler ausgestoßen wurden. Eine dichte Polizeikette hatte Mühe, den ausgestachelien Mob vor tätlichen Angriffen zurückzuhalten. Dafür aber hielten sich die verhetzten Ele mente an volksdeutschem Eigentum schadlos. Ein Wagen deutscher Marke, der vor dem Eingang zur Konditorei parkte, wurde von der Menge schwer beschädigt, umge dreht und die Reifen zerschnitten. Höchst peinlich war aller dings die Ueberraschung. als ein polnischer Ulanenoffizier sich als Besitzer des Wagens erwies. „Schlacht bet Verlln In der Aula der Posener Universität fand eine „Kundgebung" der Posener polnischen Studentenschaft statt, bet der sich haltlose Zivilisten zu maßlosen Haßaus« brüchcn gegen Deutschland verstiegen. Der eine Redner, der als stellvertretender Vorsitzender des „Allpolnischcn Jugendverbandes' vorgestellt wurde, verzapfte seine Weisheit dahingehend, Deutschland sei aus einem ehe maligen Vasallenstaat Polens (!), nämlich aus Preußen, entstanden. 1410 habe man die Deutschen bei Tannenberg geschlagen, jetzt aber werde man sie bei Berlin zusammenhanen. Dieser offenbar von allen guten Geistern verlassene „Akademiker" verkündete daun außenpolitische Forderun gen der polnischen Jugend: die Rückgabe DanzigS, die Einverleibung Ostpreußens und Schlesiens seien alS „Mindestforderungen" zu betrachten, deren Erfüllung die „gerechte Odergrcnze" für Polen mit sich bringen würde. Uebcr dieses „Minimum" hinaus forderte der Redner auch noch daS Lausitzer Gebiet für Polen In diesem Augen blick brachen die Studenten in Hochrufe auf die „polnische Lausitz" aus. Als dritter Redner trat ein gewisser Nowacki mit der Behauptung hervor, nicht Deutschland werde heute ein gekreist, vielmehr sei Polen von Deutschland umklammert worden. Tie gemeinsame Grenze betrage deute etwa 270l> Kilometer. Nach der Besetzung Ostpreußens und nach der Errichtung der Odergrenze bis Stettin werde sie nur 70» Kilometer lang sein, aber nach dem „Sieg von Berlin*