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Wopauer« Tageblatt «n- Anzeiger 18. 1988 rr». -o 19?« I«t»*K«»»A Da« „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist dar zur Beröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Landrot, ,u ZKHa und de« Bürgermeister, ,u Achopau behördlicher!»!«, bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekännttnochungen d«, Sinan,omtes Zschopau — Bau»Konten: Lr,g«blrglsche Handelsbank «. S. m. b. H. Aschopau, SnstelndigiroKoMo ZWopau M.Z4>, Postscheckkonto, Leipzig Ar. 42SS4 — Zernsprecher: Nr. 7IS Zeitung fiir di, Orte: Börnlchen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hahndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wllischthal, Witzschdorf ^n,<fge^pr,et«r Die 4- mm breit« MIUIm«t«rr»U» 7 Pf.; dl« YZ mm breit« Millimeter,«!» im TKk- teil S5 Pf.; Nachlaßstoffel L: Ziffe^ und' Äachwei,gebühr LS Pf, zuzüglich Mrsg. Das „Zschopau» Tageblatt wtd Anzetg«»" erlcheint werktäglich. Monatlich. BeruaspNl« 1.70 N2N. Zusteltzebiihr L0 Pf. Bestellungen werden in unserer Eeschäftsst.,von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. Hiller antwortet Roosevelt Einberufung des Reichstages zum 28. April Der amerikanische Präsident Roosevelt Hal an den Führer in einem Telegramm die Bitte gerichtet, zu be stimmten Fragen Stellung zu nehmen. Der Führer hält diese Angelegenheit für ein« so wichtige, daß er sich ent schlossen Hal, die Antwort dem Herrn amerikanischen Prä sidenten namens des deutschen Volkes vor dem Reichstag bckanntzugeben. Er hat daher den Deutschen Reichstag zum 28. April zur Kenntnisnahme dieser Erklärung einberufen. Gewaltiges Ccho -er Neichsiagö- einberufung Pariser Orateleien — Torheiten und Naivitäten Die Kommentare der Pariser Zeitungen, die im Anschluß an das Roosevellsch» Manöver alle möglichen Argu mente ins Feld geführt haben, um Deutschland und Italien zu verunglimpfen, ergehen sich, betroffen von der An tun- digung der Einberufung des Reichstages und der dort bevorstehenden Rede des Führers in umfangreichen Prophezeiungen und Mutmaßungen. In einem ersten Kom- mentar des Berliner. Havas-VertreterS heißt es, die Entschei dung des Führers, den Reichstag für den 28. April cinzu- berufcn, gebe der Entwicklung der internationalen Politik eine ganz neu« Windung. Der Außenpölitiker des „Jntransigcant" zisht Vergleich« zwlscheti dem Führer und dem Militärpolitiker Napoleon und bildet sich ein, die offizielle deutsche Antwort bereits zu kennen. DaS Blatt hebt übrigens hervor, daß England «ach einem Versuch, sich mit Deutschland zu „verständigen", seine Politik nunmehr völlig geändert und die Führung deS antitotalitären „Kreuzzuges" <Na also!) übernommen habe. Die triumphierend-unverschämte Art und Weise, wie viele Blätter, auch der sich gewöhnlich mehr zurückhaltend» „Tcmps", die Botschast des Präsidenten kommentieren, wirft in« übrigen ein bezeichnende- Licht auf die angebliche Friedensliebe der großen Demokratien. Der „Temps" schreibt, die Botschaft des Präsidenten Roosevelt habe die Gemeinschaftspolitik Deutsch, lands und Italiens „ernstlich gestört". Die Tatsache, daß Roose velt Hitler und Mussolini zu der Aeußerung verpflichte <!!!), ob sie den Krieg wollten oder den Frieden, durchkreuze an scheinend beträchtlich ihre Politik! Der Präsident der Ver- einigten Staaten verlang» »Ine Erklärung der guten Absicht und eine zeitlich begrenzte NichtangriffSverpslichtung. Die An nahme dieser Formel würd« dann ermöglichen, dem deutschen und italienischen Volk die notwendigen EMenzmittel zu geben. In dieser Tonart fährt der einfältigste Kommentar, den der „Temps" schreiben konnte, munter fort. Besonders naiv tritt dabet der brennende Wunsch hervor, die Mächte der Achse Berlin—Nom ausetnanderzubringcn. Die Italiener dürsten dazu neigen, in der Initiativ» Roosevelts „eine letzte Chance zu erblicken" usw. usw. DaS „Journal des Döbats" sieht in der Roosevelt-Botschaft ein Angebot der Aushebung der mora lischen Verurteilung, die in der Präambel des Versailler Ver trages gegen Deutschland ausgesprochen war Bei der Ueberstcht über die französische Presse drängt sich die Frage auf, ob es einen Sinn hat, weiterhin ihre Kommen tare zu Deutschland angehenden Fragen zu verzeichnen. Die Auslassungen zeigrn nichts Interessantes, sondern Torheiten, welche politisch ohne besondere Bedeutung sind. Sensationelle Wirkung in London Zur in England sensationell wirkenden Einberufung deS Reichstages bringt Reuter auS Berlin eine Reihe von Kom binationen an, die wohl aus die bisherige Haltung deS Drit- ten Reiches zurückgehen sollen. Ma« findet dabei u. a. die Erinnerung an dir These, daß erst dann der Friede garantiert ist, wenn den Völkern Gerechtigkeit widerfährt. Dir Londoner Press» bringt ihr» Meldungen über die Einberusung des Reichstages In größter Ausmachung. In ihren Ueberschriftrn heben di» Blätter hervor, daß Hitler Roosevelt antworten werd», irgendein» unmittelbare Stellung- nahm» fehlt jedoch. koosevelts Entlarvung Sm Echo sein« volschaft Ein Blick in die Presse der autoritären Staaten und jener Staaten, die die Bestrebungen Deutschlands und Italiens wohl zu werten wissen, wird Herrn Roosevelt darüber belehren, daß sein politisches Manöver, das er mit seiner „Friedensbotschaft" bezweckte, durchschaut worden ist. Herr Roosevelt hat sich als einer der gewissen losesten Einkreisungspolitiker entpuppt, der mit seinem teuflischen Spiel gleichzeitig Reklame für seine Wiederwahl zum Präsidenten machen will. Rom: Beleidigendes Dokument Die italienische Presse zerpflückt eingehend die Botschaft Roosevelts und befaßt sich besonders mit den Staaten, die nach Herrn Roosevelts Vorschlag Italien garantieren müsse. Diese Liste von Staaten, so sagen die italienischen Blätter, liefere lediglich den Beweis einer völligen Unkenntnis der Geographie und Geschichte. „Agenzia Stefani" schreibt dazu, die faschistische Regierung werde im Einvernehmen mit der dcut- scheu Negierung tun, was sie zu tun habe. „Popolo d'Jialia" pennt die Botschaft ein „beleidigendes und lach er« -lich es Dokument von demagogischer und anmaßender Denkungsart". Wenn Roosevelt einfach von dem Ende des unabhängigen Bestehens von drei Staaten in Europa und einem in Afrika spreche, so gebe er sich nicht Mühe, die eigcnt- liehen Ursachen dafür festzustellen. Eine davon sei beispielsweise das Diktat von Versailles, für das einer der Vorgänger von Roosevelt verantwortlich sei. Die ganze Welt lache über die wirklich überraschende Liste der Länder, für die Roosevelt die italienische Garant»« verlange. Wie soll« denn Italien Länder angrcisen, die Tausende von Meilen von ihm entfernt seien? Welche Gefahr von italienischer Seite sollte z. B. für das mit Italien nicht nur durch den Antikominternpakt, sondern vor allem durch eine Waffenbrüderschaft und durch gemeinsame Ideale verbundene Spanien bestehen? Andererseits müsse sich Roosevelt wegen Syrien an Frankreich wenden, das dort Blut vergieße. Uno in Palästina sc» England zuständig. Roosevelts Manöver sei darauf gerichtet, den Bemühungen der Männer ein Hindernis in den Weg zu legen, die ans der ewigen Grundlage der Gerechtigkeit «nter den Völkern den Frieden zu erreichen suchten. „Mcssaggero" nrnnt die Botschast «In Gli«d in der Kette der Kriegshetze der Demokratien und deck» den Rekkametrick Roosevelts für seine Wiederwahl schonungslos auf. „Popolo di Noma" spricht von einer neuen Großkund gebung des AgUatiousschicberS und stellt fest, daß die öffent liche Meinung in Deutschland und Italien das neue Angrifss- manöver Roosevelts mit tiefster Verachtung zurückweise. „Gior- nale d'Jialia" betont, daß Roosevelt seine Epistel besser an die Nutznießer der sogenannten „Friedenskonferenz von Versailles" gerichtet hätte. Die „Stainpa" bezeichnet das Vorgehen Roose velts als Demagogie lüdischer Prägung und ver sichert. daß Deutschland und Italien in voller Wirksamkeit der Achse eine den Umständen entsprechende Laltuna einncbmen werden, die mit dem wirklichen Frieden, det Gerechtigkeit und dem Fortschritt in Einklang stehe. Belgrad: Kei« Vertrauen zu Konferenzen Die ungarische Press« hält eS nicht einmal für lohnend, eigene Bemerkungen daran zu knüpfen, sondern sie bringt in großer Aufmachung di« deutschen Stimmen der scharfen Ab- lehnung dieses amerikanischen Tarnungsmanövers, Im übrigen hält man den bevorstehenden Besuch der ungarischen Staats männer in Rom für bedeutend wichtiger. Aehnlich ist eS in Belgrad, wo man der bevorstehenden Begegnung des italienischen und des jugoslawischen Außen ministers in Venedig weitaus größere Bedeutung beiniißt. „Breme" macht die Bemerkung, baß sür die Achsenmächte ein Verhandeln mit Sowjetrußland niemals in Frage kommen könnte, und daß man überhaupt viele Probleme nicht am grünen Tisch regeln könne. Der Berliner Vertreter der „Politika" unterstreicht, daß Deutschland kein vertrauen mehr zu Konferenzen am runden Tisch habe. Die Zustimmung zu einer solchen Konferenz würbe nach Berliner Ansicht von vornherein die Unterzeichnung des eigenen Todesurteils bedeuten. Deutschland habe ebenso wie das im Weltkrieg betrogene Italien versucht, eine revisionistische Politik mit friedlichen Mitteln und in Zusammenarbeit mir anderen Ländern zu be treiben; es habe aber nichts als Worte und leere Versprechungen erhalten.» Im übrigen ist man in Belgrad der Meinung, daß Roosevelt init seiner Botschaft lediglich die Aufhebung des Neu- tralitälsgcsctzcs in den USA. beschleunigen will. Tokio: Botschaft ohne Bedeutung In Japan ist die sogenannte „Botschaft" Roosevelts in völliger Ruhe ausgenommen worden. Man bezeichn» sie ledig lich als ein „diplom atisches Z I rku l a r t e l e g r a m m", das keine Acnderung der Weltlage herbeisühren werde. Sicher lich sei die Botschaft aus Betreiben Englands abgcsandt worden. Ihre Wirkling werde aber eine weile» Stärkung der Stellung Deutschlands und Italien- sein. Amerikas Außenpolitik gebe sich bei ihren Einmischungsversuchen nicht die Mühe den eigent lichen Ursachen für die gegenwärtige Lage m Europa nachzu- gehcn Vor Vertretern der Presse ha, der japanische Kriegs- Minister Itagaki fcstgestellt, daß NooseveliS Telegramm keine Bedeutung habe. Er, Itagaki. könne nur seine Hochachtung für Deutschland und Italien zum Ausdruck bringen, vi« lick ecnst- hajt um eine neue Ordnung m Europa bemühten. Beifall in London und Paris Aus der ganzen Art, wie die englische Presse Noosr- vcll^ Telegramm begrüß», ist zu Glennen, daß mau hierin einen weiteren wesentlichen Schritt zur Fortsetzung der demo kratischen EinkreisungsmanSvcr steht. So bezeichnet man »ist., zvnischer Offenheit diesen Schritt als einen taktischen Schach- zug ,.»ur Kaltstellung der Diktaturen". Man versuchl nicht «in- 2ü. April Rationaler Feiertag Aber nur für dieses Jahr Der Reichsminister des Innern gibt unter dem 17. April bekannt: Auf Grund des heute im Rcichsgesetzblatt veröffent lichten Gesetzes Uber einmalige Sonderfeiertagx hat der Reichsminister des Innern im Einvernehmen mit den zu ständigen Reichsministern auS Anlaß des KV. GebnxtS- tageS des Führers verordnet, daß der LV. April 1939 in Grrßdeutschland Nationaler Feiertag ist. Die Lobn- zahlungsbestimmungen für den 1. Mai finden, wie dies in dein Gesetz über einmalige Sondcrfciertage ausdrück lich ausgesprochen wird, entsprechende Anwendung. Die Verordnung gilt auch im Protektorat Böhmen und Mähren. mal. zu verheimlichen, daß es sich hierbei um «in abgekar tetes Spiel der demokratischen Einkreisungspolitiker handelt. Roosevelt wird als „Netter ans der Not" bezeichnet, und auch sonst n»it geradezu widerwärtigen Lobhudeleien überschüttet. Lediglich der Führer der britlsche» Faschisten, Sir Os »vald Mosley, hat den Mut zur Wahrheit. Er sagt, Hitler nud Mussolini seien durch die Botschaft davon in Kenntnis gesetzt worden, daß „der Weltfrieden von einer neiren von ihnen zu gebenden Verpflichtung abhänge", nach dem man ihnen seit Wochen mit hysterischem Stimmaufwand erzähle, daß nian ihrem guten Willen nicht mehr trauen könne. Die französischen Zeitungen beten getreu ihrem gro ßen Vorbild von jenseits des Kanals nach und finden kaum noch eigene Phrasen, um ihren Lesern di« ganze Aktion schmackhaft zu machen. Allerdings kann man aus den Pariser Zeitungen entnehmen, daß man selbst di» kindlich« Naivität des Rooseveltfchen Unternehmens zugeben muß. Auch ge stehen die Zeitungen offen, daß keinesfalls der er wartete „Donnerschlag" in Berlin eingetrosfen ist, sondern daß die deutsche Oefsentlichkeit angesichts dieses neuen Manövers völlig kalt geblieben ist. „Action Francaise" fragt, ob denn die innerpolstische Stellung Roosevelts schon so schwach sei, daß er zu solchen plumpen Mitteln greifen müsse. Nie Ninge beim rechten Aamen genannt Wachsende Empörung in USA. über Roosevelts Agitation Im eigenen Lande erfreut sich Roosevelt durchaus nicht der ungeteilten Zustimmung, die er sich vielleicht sür seine Politik wünschen würde. Besonders deutlich kommt das in der Sonntagsansprache des bekannten Radlo priesters Coughlin zum Ausdruck, der seinen Hörer« erklärte, Amerika werde bald wieder an einem Weltkrieg teilnehmen, wenn Roosevelts Agitation so wettergehe. Wieder benutze man die sogenannte „Rettung der Demo kratie" als Vorwand, aber in Wahrheit würde das Blut amerikanischer Söhne vergossen werden, um di« Macht de< englischen und amerikanischen Bankiers zu erhalten. In den amerikanischen Blättern ist ein« lebhaft« Er« örteruug über die Motive Roosevelts zu seinem „Roßtäuscher« trick" entstanden. „New Bork Times" bezeichnet den angeb lichen Friedensschritt als üble innenpolitische Wahlmach« v«S nach einer dritten Amtsperiode begierigen Präsidenten. Di« ganze Scheinheiligkeit Roosevelts wird aber mit dem Satz det gleichen Zeitung gekennzeichnet: „Roosevelt war nur an der Oberfläche freundlich, unsere Aufrüstung und die unserer Freunde geht Wester!* ' Die New-Uorker Zeitung „The Gaelic American" schreibt die britischen und französischen Weltreiche seien in einem neuen Weltkrieg vom Zerfall bedroht, wenn Amerika nicht -um zweitenmal verleitet werden könne, Millionen seiner jungest Männer und Milliarden seiner Dollars über das große Wasser zu senden Die Amerikaner müßten mit ihrem gesunven Men schenverstand erkennen, daß Deutschland, Italien und Japan nicht ihre Feinde seien, daß nur «In VerleumdunaSseldzug gegen sie entfesselt worden sei. DaS Blatt schlißt mit folgen der Feststellung: „Wir haben die Rechnung des Weltkrieges be zahlt. während England und Frankreich über 1'/» Millionen Qnadratmeilen Land annektierten im Glauben, ihren Haupt konkurrenten In Europa sür hundert Jahre vernichtet zu haben, und jetzt übersalleit sie nnS wieder mit ihren Hilfeschreien, di« sich hinter dem Vorwand verstecken, wir sollten Demokratie und Zivilisation retten. In Wirklichkeit sollen wir jedoch ihren eigenen Interessen dienen, und dabei haben wir zwanzig Mil lionen Menschen ohne Arbeit, eine öffentliche Schuld vo» über 4V Milliarden, die sich wahrscheinlich noch um viele Milliarden vergrößern wird — und alles infolge des letzten Weltkrieg" Kurze Nachrichten Berkin. Dcr F ü hrer übermittelte dem General de« Jusanicrie a. D. von Bergmann, Berlin, Ritter det Ordens pour Io mörits, zur Vollendung seines 7S. Lebentjahr»- telrgraphisch seine besten Glückwünsche und sandte an General- nwior tt-Brigadeführer von Massow »um 70. Geburtstag . Glückwunschtelegramm Kvxrnhagcn. Der kangjährige Leiter deS deutsche« Priva, schul wesens in N o r d s ch l e s w i g, Rektor Wilhelm Koopmann, ist am Sonnabend in» Alter von 67 Jahren In Tingless gestorlem