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Georg Philipp Telemann 1681-1767 Francesco Ferdinande Arbesser Johann Sebastian Bach 1685-1750 Konzert für Oboe, Streicher und Basso continuo e-Moll Andante Allegro molto Largo Allegro Motette „De tempore" Bandenburgisches Konzert Nr. 4 G-Dur BWV 1049 Allegro Andante Presto Andreas Hammerschmidt, gebo ren in Brüx (Böhmen), wirkte auf Schloß Wee senstein, von 1635 bis 1639 in Freiberg, da nach in Zittau als Organist. Seine Kompositio nen waren in ganz Deutschland bekannt und sicherten ihm Ansehen und Wohlstand. Ham merschmidt gilt neben Heinrich Schütz als be deutender Vertreter der deutschen Kirchenmu sik, wobei seine Musik in starkem Maße den italienischen konzertierenden Stil aufnimmt. die Ernennung zum Kapellmeister der schwedi schen Königin Christine ein. Rom und Neapel waren seine Hauptwirkungsorte, dort verschie dene Kirchen und Theater sowie das Conserva- torio di Loreto in Neapel (1689). Alessandro Scarlatti war führend an der Herausbildung des neapolitanischen Opernstils beteiligt. Sei ne Instrumentalmusik ist der Polyphonie ver pflichtet und zeichnet sich durch Erfindungs reichtum aus. Marcantonio Romano, geboren in Salerno, gestorben in Split, italienischer Kom ponist und Organist, war von 1600 bis zu sei nem Tode 1636 an der Kathedrale in Split tä tig. Gabriel Io Pu litis Leben und Werk ist ebenfalls noch kaum erforscht. Als Komponist ist er dem italienischen Frühbarock zuzuord nen. Er war als Organist und Kapellmeister an verschiedenen kirchlichen Wirkungsstätten tä tig u. a. im norditalienischen Triest. Die heute erklingenden Kompositionen von Romano und Puliti sind in Jugoslawien gefunden worden. Alessandro Scarlatti, geboren in Palermo, gestorben in Neapel, Komponist, Ka pellmeister und Pädagoge, erhielt seine Aus bildung in Rom. Seine erste Oper, die 1679 in Rom mehrfach aufgeführt wurde, brachte ihm Francesco Ferdinando Arbesser war von 1772 bis 1791 Organist an der Kaiser lichen Hofkapelle in Wien. Motetten, Litaneien, Messen von ihm sind in Wien und im Kloster Neuburg bei Wien erhalten. Einige kleinere Werke von Arbesser wie auch von seii^Bb österreichischen Landsmann Ferdin a^B Schmid fand Jaroslav Krcek im Archiv des Schlosses von Cesky Krumlov. Sie sind nach weislich in der Bischofskapelle im ungarischen Györ gespielt worden. Als Joseph Haydn seine Laufbahn als Kapell- knabe in Wien begann, war Ferdinand Schmid Kapellmeister an verschiedenen Kirchen in Wien. Obwohl er außerdem durch die Erfül lung von Kompositionsaufträgen und Musik unterricht für sich und seine Familie sorgte, starb er in großer Armut. Schmids zwar nicht epochemachenden Werke gelten doch als ein Bindeglied zwischen Barock und galantem Stil in der Wiener Musikentwicklung. nen Werken vieles nicht erhalten blieb, eine unermeßliche Fülle von Kompositionen. Mit ungeheurem Fleiß begabt, schrieb Telemann insgesamt mehr Noten als Händel und Bach zusammen; keine Werkgattung seines Jahr hunderts, die er nicht gepflegt hätte. Sein Werk war bereits zu seinen Lebzeiten in fast ganz Europa verbreitet. Telemann trug dazu bei, den Stilwandel von der Polyphonie und dem Generalbaßstil des 17. Jahrhunderts zum emotionell vertieften, eleganteren und persön lichen Ausdrucksstil zu vollziehen, der in der Wiener Klassik gipfelte. J^h a n n Sebastian Bachs sechs Bran- ^B'burgische Konzerte bilden den Höhepunkt cler deutschen Concerto-grosso-Literatur. Bach hat sie 1723 in Köthen vollendet. Den Namen tragen sie, weil sie Bach dem jüngsten Sohn des Kurfürsten Friedrich Wilhelm, Christian Ludwig, Markgraf zu Brandenburg, gewidmet hatte. Als Musikfreund und -förderer erhielt Christian Ludwig die Konzerte von Bach mit einer französischen Widmung, in der dieser sie „Konzerte mit mehreren Instrumenten" nennt. Die konzertierenden Instrumente sind im 4. Brandenburgischen Konzert Violine und zwei Blockflöten, eine Besetzung, mit der Bach dem Werk einen lieblich-zarten, auch heiter-vergnügten, im langsamen Satz leicht wehmütigen Charakter verleiht. Antonio Vivaldi, in Venedig geboren, wurde zunächst wie sein Vater Kirchengeiger am Markusdom und war dann als Hofkapell meister in Mantua, später als Konzertmeister bei einem venezianischen Waisenhausorchester tätig. 1703 wurde er zum Priester geweiht (als solcher erhielt er den Beinamen „II preto rosso" = der rothaarige Priester). Zwischen 1725 und 1735 wirkte er als Opern-Impresario (zum gro ßen Teil auf Reisen) und komponierte in dieser Zeit eine große Zahl von Bühnenwerken. Völlig verarmt soll er im Jahre 1741 in Wien gestorben sein. Vivaldi bereitete vor allem der Entwicklung des Instrumentalkonzertes den Boden. Außerordentlich zahlreich und vielfäl tig ist seine Hinterlassenschaft in diesem Be reich und musikalisch wertvoll durch virtuose Brillanz, gepaart mit Ausdrucksstärke und Emp findungstiefe in den langsamen Sätzen. In seiner Zeit berühmter als Bach war ein Zeit genosse des großen Thomaskantors, Georg Philipp Telemann. Dieser äußerst viel seitige und produktive Komponist, der in wech selnder Folge höfische, städtische und kirchli che Ämter inne hatte — Hauptstätten seines Wirkens waren Leipzig, Sorau, Eisenach und Frankfurt/Main, bevor er, seit 1721 schon hoch berühmt, die Lebensstellung eines Mu sikdirektors der fünf Hauptkirchen in Ham burg einnahm —, hinterließ, obwohl von sei- Ton- und Bildaufnahmen sind aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet. Programmblätter der Dresdner Philharmonie Redaktion: Dipl.-phil. Sabine Grosse Chefdirigent: GMD Jörg-Peter Weigle - 1989/90 Druck: GGV, BT Heidenau 111-25-1(5 Evp _ - z0 M