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Umgegend Poft-z«tt»»g»NK« Rr. «Iß. Lößnitz, den 23. November 1899^ Schneeberg, am 26. November. Der Besuch des Deutschen Kaiserpaares in Windsor hat seither den vorausgesehenen Verlauf genommen; er hält sich in dem Rahmen einer Familienzusammenkunft. Auch die Haltung des britischen Publikums ließ nichts zu wünschen übrig. Ein Aufsatz der „Times", worin von den bereits bestehenden und noch zu erwartenden deutschenglischen Abmachungen die Rede war, braucht die Freunde einer unge störten Weiterentwickelung unserer überseeischen Interessen nicht zu berühren. Die bisher getroffenen Vereinbarungen beziehen sich, wie verlautet, ausnahmslos aus solche Punkte der Kolonialpolitik, deren Regelung vermöge diplomatischer Verständigung zwischen den Kabinetten von Berlin und London jeden Argwohn auf russischer Seite ausschließt und demgemäß unsere sichere Stellung unter den Festlandsmächten in keiner Weise erschüttert. Der neunundneunzigsten Sitzung des Reichstags vom 22. Juni d. I. hat sich die am 20. November abgehaltene hundertundfünfte Sitzung würdig angeschloffen. Unter dem Triumphe der Linken ist der Vorlage zum Schutze des ge werblichen Arbeitsverhältnisses die Kommisstonsberathuna aufs neue versagt und der Entwurf in nicht viel mehr als drei Stunden gegen die alleinigen Stimmen der Rechten unter dem Gelächter der Sozialdemokratie abgelehnt worden. Die Gegner der Vorlage schienen ein Uebereinkommen ge. schloffen zu haben, wonach keine Reden mehr gehalten wer den sollten. So war von feiten der Sozialdemokratie gegen ein Dutzend Redner angemeldet, die aber, wie schwer eS auch manchen geworden sein mochte, auf das Wort ver zichteten. Auch auf feiten des Zentrums und des ltnks- nationalliberalen Flügels begnügte man sich mit kurzen Er- klärungen. Dafür sprachen nochmals mit großer Wärme und nationalem Empfinden die Redner der Rechten, und auch der nattonalliberale Abgeordnete Büsing, der seinen leider post kvstum beschlossenen Antrag befürwortete, fand Worte, die gegen die wohlbekannten, von der Sozialdemo kratie begeistert aufgenommenen Aeußerungen Bassermann» günstig abstachen. DaS Schicksal der Entwurf» war aber besiegelt, bevor die zweite Lesung begonnen hatte. Wohl hatte der Zentrumsführer Dr. Lieber noch vor einigen Wochen erklärt, die von seiner Partei angekündigten Aban- derungS- und BerbesserungSanträge zu der „Arbeitswilligen'- Vorlage seien in der Ausarbeitung begriffen; wohl hatte auch die „Germania' noch vor wenigen Tagen die Liebersche Mittheilung bestätigt. Kaum waren aber die süddeutschen, Dn ,Lrig«iI«gIsch» »o»«k«und» «rschU», «L-Nch ml« «u«»»bm« der La«« »ich des Eon«, und -«AI»,«». «donuemeu« »«rleljitrUch 1 Marl 8» Pf, Inserat« werden pro «-«spalten« geile mit lv Ps., tm amtliche» LH«U »i. rzespall«»« geil« mit 80 Pf-., »«0,««« di« «-«spalten« g«tl« mit 8» Psg. der«ch,«t j mi«llarisch«r, ,u»«,^w»h»Ncht, Saß »ach eehthlem Laris. »r. 276 LA IttzdrergtzMMsr SehnedbsrK. ^nmcillunZsu rum Eintritt uaoh Xlasso VI für nüobsto Ostoru vsrllsv dis rum 18. Dorombor ordotou. VoiuusZiodtliod 'siucl in äon lrüuttigou Llassen I uood 2, II nvod 1, III nood 2 klütrs t'ioi. 8odnoodm'K, llsn 27. dlnvomkor 1899. ist die Maul- «nd Klauenseuche in Bernsbach. Schwarzenberg, am 27. Noo. 1899. Königliche Amtshauptmannschaft I. V.: vr Perthen, Reg.-Ass. Auf Fol. 276 des hiesigen Handelsregisters, die Firma Hütte Silberhoffnung zu Beierfeld bett., ist verlautbart worden, daß Herr Hütteningenieur Heinrich Wilhelm Schöneis in Schwarzenberg als Inhaber ausgeschieden und der Sächsische Privaiblemfarbenwerksverein in Pfannenstiel Inhaber der Firma ist. Schwarzenberg, am 20. November 1899. der demokratischen Richtung geneigten Zentrumsmitglieder eingetroffen, da wandte sich das Blatt, und über dem „Ober kollegen' von Montabaur erhob sich triumphierend Dr. Schaedler. Die Demokratie ist im Reichstage Siegerin ge blieben und die Sozialdemokraten haben recht gehabt, als sie die „Zuchthausdebatte' im bayerischen Landtage als Vorspiel für den „zweiten Akt' des „Zuchthausdramas' im Reichstage bezeichneten. In letzter Stunde richtete der Staatssekretär und stellvertretende Reichskanzler, Graf o. PosadowSky noch eine Mahnung an die „bürgerlichen' Parteien, aber das war vergebens. Die Fraktionen hatten sich durch einzelne ihrer redegewandten Führer bereits vor der Wiedereröffnung des Reichstages festlegen lassen und trugen schließlich Bedenken, derartige Aeußerungen zu des avouieren, um nicht vor der Oeffentlichkeit uneinig zu er scheinen. Bezeichnend an der parlamentarischen Behandlung des nunmehr von der Tagesordnung verschwundenen Entwurfs ist auch die wiederholte Weigerung, ihm eine KommissionS- berathung zutheil werden zu lassen. Damit hat man einen Herzenswunsch der Sozialdemokratie erfüllt, die nun wieder in Triumphartikeln schwelgen und die Regierung verspotten kann. Graf v. Posadowsky beklagte sich mit Recht über die Art und Weise, wie man kurzerhand den von konservativer Seite gestellten Anttag auf Ueberwetsung an eine Kommis sion beseitigte, und er hob nochmals den Umstand hervor, daß die Vorlage keineswegs — wie neben der Linken auch unsere „Socialreformer' behaupten — ihren Ursprung neuer lichen Anregungen verdanke, sondem daß schon im Jahre 1890, wo die Regierung einen ähnlichen Entwurf, der zum Theil weitergehende Bestimmungen als die „ZuchthauSoor- lage' enthielt, eingebracht hatte, Frhr. v. Berlepsch der ab lehnenden Haltung der Reichstagsmehrheit gegenüber er klärte, mit dieser oder einer ähnlichen Vorlage wiederkom- men zu wollen, weil sie zur Wahrung der individuellen Freiheit der Arbeiter nothwendig sei. Der nunmehr abge lehnte Entwurf ist, noch bevor er dar volle Tageslicht er blickt hatte, von der Sozialdemokratie und der Demokratie lange Zeit hindurch zu weitgehenden Beunruhigungen der Arbeiterschaft auSgenutzt worden. Man hat der Regierung und den sie in dieser Sache unterstützenden Parteien die schwärzesten Bläne nachgesagt und hierbei leider attch im Zentrum und im nattonalliberale» Lager Hilfe gefunden. Wir wollen den Arbeitern, zu deren Wohl da» Gesetz gedacht war und deren Schutz vor Vergewaltigung e» er strebt hat, nur wünschen, daß sie unter der Ablehnung und dem dadurch verschärften Terrorismus nicht zu sehr leiden möchten. Vielleicht kommt noch einmal die Zeit, wo die Die Maul- «n- Klauenseuche ist unter dem Rinderbestande im GutSgehöfte Cat.-Nr. 70 von Thierfeld ausgebrvche» Zwickau, am 25. November 1899. Königliche AmtrhaiHtMMsihist. vr Schnorr von Carolsfeld. Jahrmarkt in Wildenfels am 4. und 5. Dezember. Maul- «n- Klauenseuche ist unter den Rindviehbeständen der Grundstücke Cat.-Nr. 35 für Neuwelt und Cat. Nr. 28 für Wildenau auSgebrochen. Schwarzenberg, am 25. November 1899. Könifllicke Amtshauptmannschast. I. V.: v- Perlhen, Reg.-Ass. ZZrennhotzcmetion. LSstuitz^ «irch-n- mW HvMtälwald (Gottes- und Grünewald). Im Georgische« Gasthalls zu Dreihanse» sollen: Dienstag, den 28. Nov. l. I. von Vormittags 9 Uhr an die im Grünewald in den Abtheilungen 21, 22, 23 und 24 aufbereiteten 3 Um. Nadelholz-Scheite, 2 Uw. dergl. Klöppel und 218 Uw. Nadelholz-Stöcke; ferner die auf dem Schlage im Gotteswalde, Abtheilung 20 anstehenven Stöcke (Tiefab schnitt) parzellenweise gegen sofortige Bezahlnng und unter den vor Beginn der Auction bekannt gemacht werdenden Bedingungen versteigert werden. z»sn«I«n-A»nahmt für »I« am Nachmittag erfch«I»e»de Numm«, »I« Bar mittag 1» Uhr. »in« Bürgschaft für di« »Lchstt-aig- Aufnahm« dkl «»><>»«» »«». a» »«» vorgrschritb«»«» Lag«» sowi« an »«stimmt«» Stille wir» nicht ,«»«»«». Auiw-rng« AaftrLg« nur g«g«n Vorau»»«,ablung. Sür RiSgab« «mg«s-ndt«r Manuskript« macht sich »>« Vidaction »ich« »erantworilich. Einladung. Zu der am 1. Advent, Sonntag, den 3. Dezember a. c. stattfindenden Weihe unserer neuen Kirche laden wir andurch alle erwachsenen Glieder unserer Gemeinde ein. Kinder haben an diesem Tage keinen Zutritt. Der Feftzug stellt auf dem Feuerwehrübungsplatze und setzt sich Borm. Punkt 0 Uhr in Bewegung. Frauen und Jungfrauen bitten wir am Festzuge theilzunehmen. Die Kirchthüren bleiben bis zur feierlichen Schlüsselübergabe geschlossen. Die Häuser bitten wir durch Flaggen schmücken zu wollen. Um 12 Uhr findet ein Festmahl in der Centralhalle statt, wozu gleichfalls an alle Männer un serer Gemeinde andurch die Einladung ergeht. Theilnehmer am Festessen bitten wir, sich wenigstens 4 Tage vorher bei Herrn Gastwirth Roßner in die Liste einzeichnen zu wollen. (Gedeck L 2 Mark ohne Weinzwang.) Niederschlema, den 27. November 1899. Die kirchliche Sondervertretung. 2 R. Müller, P. heute befangene Arbeiterschaft selbst nach dem jetzt verschmäh ten Schutze rufen wird. Bezüglich der Situation in Oesterreich macht sich gegen wärtig die eigenthümliche Thatsache bemerkbar, daß in dem selben Maße, wie die dermalige österreichische Regierung sich angrschickt hat, der geschichtlichen Stellung des deutschen Bolksthums in den Ländern der habsburgischen Monarchie Rechnung zu tragen, in der französischen Presse, wie auf Befehl, eine ganze Reihe von Kundgebungen zu Gunsten der Tschechen und ihrer Selbständigkeits-Ansprüche laut ge worden ist. Das Tschechenthum scheint jedenfalls an der Seine als ein Element der Zersetzung innerhalb des cisleithani- schen Staatskörpers, wie als ausgesprochener Feind des Dreibundes sehr hoch im Preise zu stehen. Und es ist nicht unmöglich, daß die französische Hetzarbeit einen der Gründe mit darstellt, weshalb die Jungtschechcn des öster reichischen Parlaments neuerdings den Muth der Obstruktion, trotz des persönlichen Eingreifens des Kaisers Franz Joseph in die Wirren des Tages, finden. Die übrigen Parteien haben sich dazu bereit erklärt, auf die Forderungen der Krone einzugehen, welche besonders darin gipfelten, daß die Volksvertretung Oesterreichs vor Jahresschluß das Budget- provisorium und die Ausgleichsvorlagen erledigen möchte, sowie den Entschluß des Kaisers kunothaten, auch weiterhin die Führung der Geschäfte in den Händen eines Beamten ministeriums zu lassen und den Grafen Clary den Jung tschechen nicht preiszugeben. Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz liegen Meldungen über entscheidende Kämpfe auch in dieser Woche nicht vor. Bei dem angeblichen großen Sieg des Generals Methuen über eine viermal schwächere Abtheilung der Buren auf den Höhen bei Belmont haben die Engländer so schwere Ver luste erlitten und strategisch so wenig erzielt, daß man diesen Sieg selbst in London bereits mit sehr bedenklichen Blicken bettachtet. Andererseits bestätigt sich die Nachricht, daß der mit seiner Brigade in Estcourt eingeschlossene englische General Htldyart am Freitag bet einem Versuch, sich der Umklam merung der Buren zu entwinden, zurückgeworfen wurde und empfindliche Verluste erlitten hat. Nach neuesten Mel dungen soll die Lage des General White bet Ladysmith hoffnungslos sein und auch Mafeking scheint vor der Kapi tulation zu stehen. Angesicht» dieser kritischen Situation der Engländer ist e» kein Wunder, daß die seit einigen Tagen aufgetauchten Gerüchte von einer Einleitung von Friedensverhandlungen trotz offiziöser Dementis anhalten, wenn sie auch zur Zeit wenig glaubhaft erscheinen. Mög licherweise haben ja Sondirungen ftattgefunden, die Ansprüche beider Parteien dürften aber noch zu weit auseinander gehen, W»"?«.' Ai - »» ^.sür die Königs, und städtischen Behörden in Äue, Hrünhain, Hartenstein) Johann >» ^NllroMuN georgenstadt, Lößnitz, Neustädter, Schneeberg, Schwarzenberg und Mldenfekr. Tageblatt für Schneeberg ' - - - > Oeser. Unter dem Schweinebestande im Grundstücke Nr. 197 fGlükj* der hiesigen Schützenstraße ist heute bezirksthierärztlich die Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. Rath der Stadt Lößnitz, 27. November 1899. Zieger, Brgrm.