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Xr. 7« Zschopanrr Lagebl»« nnd Anzeige« DienSI««, »e« L8. Mär» IS» Kampf m den Lebensraum Die Demokratien, die immer noch an den Ereignissen der letzten zwei Wochen kanen und deren Zeitungen Spalten über Spalten mit den angeblichen „Angriffsab- stchten" Deutschlands und der notwendigen Abwehr dieser „Angriffsaktion" füllen, haben von Mussolini eine neue Pille zu schlucken bekommen. Einmal dürfte denen, die gerade in letzter Zeit wieder auf einen Zerfall der Achse Berlin—Rom spekulierten, der Geschmack an diesem Wahn- gebildc endgültig vergangen sein. Zum anderen hat mau hoffentlich in London und Paris begriffen, daß es noch Probleme gibt, bei denen die Demokratien ihren allzuoft beteuerten Wunsch nach Erhaltung des Fricdeus beweisen können. In einem Augenblick, da sich die Hüter der Demo kratie als die besseren Europäer fühlen und das demokra tische Ideengut als das fricdenerhallcude Element hmzu- stcllen bemüht sind, hat ihnen der Duce das Geheimnis der autoritären Staaten verraten. Die Schwarzhemden, die auf die Frage Mussolinis: „Aas sind eure drei Losungs worte?" in mächtigem Sprcchchor antworteten: „Glauben, gehorchen, kämpscn!", haben den Demokratien den Schlüssel zur Macht und zur Dauerhaftigkeit der autoritär geleiteten Staaten in die Hand gegeben. In diesen drei Worten stellt sich das neue Europa einem allen, morschen nnd abge wirtschafteten System gegenüber, das sich in Phrasen er schöpft und eine Ideologie veriritt, die, sofern sie nicht Heuchelei ist, einer vergangenen Zeit angehört und gegen über der kämpferische» Idee des Faschismus und des Nationalsozialismus zum Untergang bestimmt ist. Ter Dnce, der sich diesmal in seiner Rede weniger mit einem Rückblick auf die Ersolge des Faschismus iu dc>l hinter ihm liegenden 2V Jahren beschäftigte, sondern einen Ausblick auf die Zukunft gab, hat allen, die Ohren haben, zu hören, und Augeu, zu sehen, gezeigt, wohin der Kurs in Europa geht. Dabei Hal er eine scharfe Trennungslinie zwischen dem Bolschewismus und den von ihm angekränkelten Systemen nnd dem Faschismus nnd wesensverwandten Nationalsozialismus, deren enge Verbundenheit durch den Telegrammwechsel zwischen dem Duce und dem Führer wieder offenbar wird, gezogen. Die demokratische Welt weiß nach der Rede Musso linis, woran sie ist, und es liegt an ihr, Anschluß an den neuen Kurs, den Europa geht, zu finden, wenn sic nicht selbst den ihr bevorstehenden Zusammenbruch fördern will. Mussolini hat schon einmal erklärt, daß mit der Er ledigung der spanischen Frage die MUtelmeerfrage in das entscheidende Stadium rücke. Im Thema Spanien ist das letzte Kapitel anfgeschlagcn worden. Das Schicksal Ma drids ist ganz in die Hände Francos gegeben. Die neue Offensive in der Provinz Eordoba zeigt die nngeschwächte Schlagkraft des nationalen Spanien nnd dürfte die Frage, wann der Spanienkonfliki ein Ende hat, sehr bald beant worten. Die Bastion des Bolschewismus in Spanien ist gefallen. Darüber muß man sich in Moskau klar sein wie in London »nd namentlich in Paris. Da sich die Demokratien den Bolschewismus als Ver bündeten verschrieben haben, so ist die Niederlage Mos kaus in Spanien auch ihre Niederlage. Sie werden hof fentlich begreifen, daß ihre Position in Europa damit er heblich geschwächt ist und ihre Politik von neuem Schiff bruch erlitten bat. Wir verstehen, daß es schwer ist für die demokratischen Weltapostel, die Schlappen, die ihre Sache täglich erleidet, zu verwinden. Auch ihre infame Lügenhctze — übrigens ihre letzte Reserve im Kampf gehen die autoritären Staaten — kann ihre Niederlagen nicht verschleiern, son dern beweist uns vielmehr, daß man auf der anderen Seite Gefallenenehrung in Prag. Am Grabe des Unbekannten Soldaten in Prag fand am Sonntag eine feierliche Ehrung der Gefallenen des Welt krieges statt. Der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 3, General der Infanterie Blaskowitz, legte einen großen Lorbeerkranz nieder. (Weltbild-Wagenborg-M.) rungen zu unterhalten. Ein glattes Nein aus Paris würde die Lage komplizieren, ohne Italien auch nur einen Schritt von seinem Kurs abdrängen zu können. Die Probleme sind abgegrenzt, die politische Richtung der autoritären Staaten festgelegt; bei den Demokratien liegt es, einzuschwenken oder sich auf neue Enttäuschungen gefaßt zu machen. Million mehr Ltehernachiungen Gewaltiger Aufschwung des Jugendhcrbcrgswcrks. Im Nahmen einer Bantagung des Deutschen Jugend herbergswerks in der Jugendherberge „Luginsland" in Nürnberg umriß Obergebictsführcr Nodatz den Sinn und Zweck dieser Bautagnngcn. Rodatz wies darauf hin, daß nach der Heimkehr so vieler deutscher Volksgenossen ins Reich Adolf Hitlers auch dem Jugendherbergswerk neue große Ausgabe» gestellt worden seien. Heilte bereits verfüge die deutsche Süd ost mark über ein beachtliches Jugcndhcrbergswerk, und der Deutsche Jugcndhcrbcrgsverband sei stolz darauf, daß bereits am l. April 1938 der Bau der neue» Jugendher berge in C.hardorf in der Steiermark vollendet werden konnte, die das erste Bauvorhaben darstellt, das das Reich in der Südoslmark geplant und vollendet habe. Im Su- detenga» sei der Bau von sechs Jugendherbergen an den wichtigsten Orten vorgesehen. Am 16. April d. I. könne das Deutsche Jugcndhcrbergswerk wiederum zahlreiche Jugendherbergen in Großdeutschland ihrer Bestimmung übergeben. Im Zusammenhang mit der Besichtigung einer Modellschau zeigte der Propagandalciter des Neichsvcr- bandes, Gesolgschastsführcr Biedermann, cm einigen Zahlen den gewaltigen Aufschwung, den das Jugenvhcrbergswerk im vergangene» Jahr wieder gc- uommcu hat. In dieser Zeit waren 8 750 721 ttcbcruach- ttingen, davon 210 000 Attsländcrübernachtungen in nahe zu 2000 Jugendherberge» z» verzeichnen, eine Mil li o n m c h r als im Jahre 1 937. Im Jahre 1938 konnten 65 Bauvorhaben vollendet werden. Von den sechs geplanten Jugendherbergen wird eine, die „Donnhäuscr- Herberge", nach Reichenberg, eine andere, die „Ba- freiungsherberge", nach Eger kommen. Die Me MM Volk', Bttüss- M MlebsKlW m 17. Na! Die Volks-, Berufs- und Betriebszählung, die bereits für das Jahr 1938 vorgesehen war und nach der Wieder eingliederung Oesterreichs in,das Deutsche Reich verschoben werden musste, findet nunmehr am 17. Mai 1939 statt. Die Zählung soll für zahlreiche wichtige Aufgaben auf dem Gebiet der allgemeine» Staatsführung, der Verwaltung, der Bcvölkerungspolittk, der Wirtschafts- und der Sozial politik, der Schul- und Kulturpolitik und des ganzen öffentlichen Lebens nene Grundlagen zur Beurteilung der Verhältnisse von Volk und Wirtschaft liefern. Die Zählung ist die zweite große Inventur von Volk und Wirtschaft im Dritten Reich Die erste Aufnahme dieser Art sanv im Altrcich kurz nach der Machtübernahme im Juni 1933 statt. 6,5 Millionen Arbeitslose sind seitdem wieder in die Wirtschaft eingegliedcri worden, der Arbeitsdienst wurde ge- schaftcn, die Wehrmacht wiederansgebaut, eine große Robstofs- inoustrie ist un Emstche», die Gebnrtcnzahl steigt nach ihrem verhängnisvollen Rückgang wieder an, und ini letzten Jahre sind weite Gebiete des deutschen Lcbeusranmcs niit Millionen deutscher Volksgenossen in die Grenzen des Reiches einbezogen worden. Diese starten Wandlungen im Ansbau des Volks- lörpcrs müssen jetzt zahlenmäßig untersucht und sestaestellt werden. Denn so wie die Statistik einerseits Rechenschaft gibt über das, was bisher geleistet wurde, so liefert sie andererseits die zahlenmäßige Grundlage für die vor uns liegenden weiteren Ausgaben. Das Zühlnugswerk besieht aus einer Volkszählung, einer Berufszählung, einer landwirtschaftlichen Betriebszählung nnd einer Zählung aller nicht land- wirtschaftlichen Arbeitsstätten. Es umzaßt also mehrere Zählungen zugleich, die alle, am gleichen Stichtag durchgesührt, sich gegenseitig ergänzen. Haushaltungsliste Tie Unterlagen znr Volks- nnd Bcrusszählung werden mit .Hilfe der sogenannten „Hanshaltungsliste" gewonnen. Mit der Haushaltuugslisle werden sämtliche im Deutschen Reich lebenden Personen einzeln erfaßt mit den nötigen Angaben über Geschlecht, Alter, Familienstand, Religion, Staats angehörigkeit, Muttersprache, Volkszugehörigkeit, über den Beruf und den etwaigen Nebenbernf. Diese Unterlagen ermög lichen eine eingehende Gliederung der gesamten Bevölkerung in jeder Richtung. Die Volkszählung wird ergänzt durch besondere kamt» l i e n st a i i st i s ch e Feststellungen, z. B. über Ehedauer nud Minderzahl, aus denen besonders durch die Kombination mit dem Beruf zmo der sozialen Stellung des Ehemannes weitgehende Schlüsse für bevölkerungspolitische Maßnahmen gezegcn werden können. Außerdem ist mit der Volkszählung eine Abstammungserhcbung verbunden, durch die zum ersten Male zuverlässige Unterlagen über die Zahl der Inden und der jüdischen Mischlinge gewonnen werden sollen. Land- »nd Forstwirtschastsbogcn Die landwirtschaftliche Betriebszählung, durchgesührt niit dem „Land- und Forstwirtschastsbogen", wird Aufschluß geben über Zahl nnd Größe der landwirtschaftlichen Betriebe, über die in der Landwirtschaft tätigen Arbeitskräfte, über die land wirtschaftliche Bodenbcnntzung, den Viehbestand, den Stand der landwirtschaftlichen Technik, besonders den Umfang der Maschincnvcrwendnng, Unterlagen, die für die planmäßige Wetterführung unserer Agrarpolitik von grundlegender Be deutung sind. Die Arbeitsstättenzählung, durchgesührt mit dem „Frageboo-n für nichtlandwirtschastliche Arbeitsstätten", erfaßt alle nichtlandwirtschastlichen Arbeits- stätten. Ihr Ergebnis wird einen Uebcrblick liefern über die Struktur der Wirtschaft, namentlich hinsichtlich der Betriws- größe, der Maschincnvclwcndnng, der Zahl nnd Art der Be, fchästigicn usw. Dieses größte Zählungswerk, das je im Deutschen Reich durchgesührt wurde, kann nur dann mit vollem Erfolg zum Abschluß gebracht werden, wenn die zur Ausfüllung ver pflichteten Hanshattnngsvorstände nnd Betriebsleiter die Fragebogen so gewissenhaft und so lückenlos wie möglich ausfüllen. Die Angaben über die einzelnen Familien, Personen und Betriebe unterliegen der A m t s v e r s ch w i e g e» h c i t; jedes Eindringen in die Einkommens- nnd Vcrmögcnsverhäftnissc ist nach 8 4 des Gesetzes vom 4. Oktober 1937 ausgeschlossen. 7S0000 ehrenamtliche Zähler benötigt Die Durchführung der Zählung innerhalb einer jeden Gemeinde ist Sache der Bürgermeister, die auch die Zähler zu bestellen haben. Insgesamt werden für die Zählung im Teut- fchcn Reich rund 750 000 ehrenamtliche Zähler benötigt. Als Zähler kommen in erster Linie Beamte, Behördcnangesteltte und Lehrer in Betracht, für die seitens der Behörden zur Zeit »er Zählung die nötige Diensterlcichterung angeordnrt werden wird. Der Bürgermeister kann aber auch jeden anderen ihm geeignet erscheinenden Einwohner seiner Gemeinde als ehren, amtlichen Zahler bestellen. , Nichts mehr ins Feld zu führen hat. Die Demokratien könne» n»r gewinne», wenn sie ihren Kampf gegen die autoritären Staaten abbrcchen. Sonst könnte es sein, daß die Ereignisse über sie hinweggchen. Und das Tempo der Ereignisse sollte sie bedenklich gemacht haben! Mussolini Halle vor allen Dingen mit Frankreich abzu rechnen. Nüchtern nud sachlich hat er seinem Nachbarn im Nordwestcu die Sachlage dargestellt und hat ihn, vor Augen geführt, daß die Barrikade, die Italien von Frank reich trennte, als weggeräumt zu betrachten ist. Die Bar rikade war Spanien. Nunmehr ist es so weit, daß Frank- reich sich zu den Forderungen R o m s, die in der Note vom 17. Dezember des Vorjahres niedergelegt wor den sind, äußert. Italien fordert Tunis, Dschibuti und Suez. So wie der Führer im mitteleuropäischen Raum Ordnung geschaffen hat, so wird Mussolini Italiens Lebensraum sicher». Damit ergibt sich die Haltung Deutschlands in der Auseinandersetzung Italiens mit London und Paris von selbst. Mussolini hat den Fran zosen sreigestellt, sich in einer Aussprache über die Forde« Mied sm MsiilzteWer Der Führer beim Staatsakt für Dr. Wagner Vor der AuSsegnungshalle des Ostfrtcohoscs in München fand in Gegenwart des Führers die Trauer feier für dcu verewigte» Neichsärzteführcr, SA.-Sani- täts-Obergruppe»sührcr Dr. Gerhard Wagner statt. Adolf Hitler erwies dnrch seine Anwesenheit bei dem Staats akt seinem alten verdienten Kämpfer, den: Gründer der NS.-Aerzteschaft, die letzte und höchste Ehrnng. Nahezu das gesamte Führerkorps der Partei, höchste Persönlichkeiten aus Reich und Staat, Vertreter zahl reicher Behörden, hohe Offiziere der Wehrmacht, vor allem staatliche Abordnungen der Wissenschaft, voraus die Aerzte, staudc» am Sarge des Vorkämpfers deutscher Volksgesundheit. Dcr Führer, der bealeilet war von dem Gauleiter des Tradittousgaucs, Adolf Wagner, und ge folgt von den NeichSieitcr» Dr. Dietrich, Bonhler und Bormann sowie seinen persönlichen und militärischen Adjutanten, wurde ehrfurchtsvoll vou dc» Trauergästcu begrüßt. Nachdem der Führer die Anverwandte» des Verstor- bc»cii begrüßt l.Atc. ehrte er mit erhobener Rechte» den tote» Neichsärzteführcr, seinen alten Mitkämpfer um das Wohl des deutschen Volkes. Gauleiter Adolf Wagner zeichnete ein Bild des Kämpfers, des Soldaten und des Arztes Dr. Gerhard Wagner, dessen rastloses Schaffen nur seinem Führer, der nationalsozialistischen Bewegung und dem deutschen Volke gewidmet gewesen sei. Ein Vorbild für alle. Während nun die Musik die Weife vom guten Kame raden spielte, trat der Führer vor und legte einen mäch tigen Lorbecrkranz mit weißem Flieder nieder. Drei Salven begleiteten die Kranzniederlegung. Mit den Lie dern dcr Nation erreichte der Staatsakt sein Ende. Noch einmal grüßte der Führer den toten Mitkämpfer, verab schiedete sich von seinen Familienangehörigen und verließ die Stätte des ernsten Aktes. Unter dem Trommelwirbel wurde dann der Sarg in das Krematorium gebracht, wo die Leiche im Beisein der Familie und eines cngcn Kreises von Freunden und Mit arbeitern des Verblichenen dc» Flamme» übergeben wnrde. Der Führ» legte a» der Bahr« des Neichsärzicführerö Or. Wagner auf dem Ostsrlcdhof in München einen Kran» nieder. <Pr«ss«-Hoffmann, Zander-Multiplex-K.)