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WopMer w Tageblatt Ani«igenpr«sk-r Die 4- mm breit« NIillimitiruilt 7 Pf.; bl« V mm breit« MUimeterzesst ,m Lext- t«il SS Pf.: Nachlahftaffel ch Ziffer- und Nachweisgebühr SS Pf. iu)utz»rb Porto. Das „Zschovauer Lageblott und An,«igrr" ist das ,ur Veröffentlichung d«r amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat« ,u Zloha und des Burg»Peift«r« « 2fchopaubchvrdiich»M, bestimmte Blatt und enthalt die amtlichen Bekanntmachungen d«, Zmmyamt«« Zschopau — Bankkonten: Lnoedirglfch« Handelsbank «. L. m. b. H. Zschopau, vemelndegirokonto ZA-pau Nr. S4>, Postscheckkonto: L,!p,ig Nr. 42»»4 — Fernsprecher: Nr. 7IS Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Sornau, Hohndorf, Krumhermerrdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendors, Waldkirchen, Weißbach, Wilifchthal, Witzschdorf MWMMl «nd AnxeiKLk »erden in uns«rer Geschäftsst.,von den Boten, sowie von allen Poftonftalten angenommen. U-.S- L.« 10. ML«, 1SSS LIMmatum an Madrid Frsm svkdert bedingungslose Uebergnbe — Vlockude der rolen MttelmmWe Entgegen den Behauptungen des sogenannten Ma drider „Verteidigungsrats" scheinen in der spanischen Hauptstadt die Kommunisten noch regen Widerstand zu leisten. Es wird erneut von Überaus heftigen Kämpfen, besonders im Süden der Stadt, berichtet. Allerdings wird Ker rote Spuk aus Madrid in kürzester Zeit verschwunden sein. Der Führer Natonalspaniens, General Franco, l at dem Madrider „Verteidigungsrat" ein Ultimatum ge stellt und bedingungslose Ucbcrgabe der Stadt gefordert. 300 nationalspanischc Flugzeuge haben in Millionen von Flugblättern die Aufforderung zur Kapitulation über Madrid abgeworfcn. Erfolgt keine Kapitulation, so wird die nationalspanische Luftwaffe zu dauernden Luftan griffen angesetzt und die nationalspanische Offensive be sohlen. Die nationalspanischc Marineleitung hat bekannt gegeben, das? die gesamte rotspanische Küste, also der 500 Kilometer lange Mitielmecrstreifen zwischen Sagnut und Adra bei Almeria für jede Schiffahrt und Schiffe, gleich welcher Nation, gesperrt worden ist. Kein ausländi sches Schiff darf sich ohne entsprechende Befugnis natio- nalspanischcr Behörden dem genannten Küstenstreifcn auf weniger als drei Seemeilen nähern. Die internationale Schiffahrt wird darauf aufmerksam gemacht, das: im Ge biet von Cartagena und Kap Palos nationale U-Boote kreuzen, die jedes ausländische Schiff ver senken werden, das die Dreimeilenzone verletzt. Alle aus ländischen Schiffe, welche rote Häfen anzulaufen beabsichti gen, müssen vorher dazu die Erlaubnis der nationalspani sche» Behörden einholen. Sie müssen zunächst einen nationalspanischen Hafen nnlanfen, wofür die Häfen von Barcelona, Palma auf Mallorka und Malaga vorgesehen sind. Die nationalspanische Marineleitung hofft, daß die Blockade die Verbände in der rotspanischen Restzone von jeder Waffen- und Lebensmittelzufuhr ab- schneide» und den rotspanischen Anführern die Mög lichkeit nehmen wird, auf dem Seewege aus dem Lande zu flüchten. In nationalspanischen politischen Kreisen wird unter strichen, daß nach der Flucht der roten Flotte Sowjet- fpanien nunmehr keinerlei Secgeltung mehr habe. Nach ihrer Flucht gehe die einstige rote Flotte, die von Frankreich an General Franco ausgelicfert werden müsse, automatisch in nationalspanischen Besitz über. Vor der Entscheidung Inzwischen hat General Franco die letzten Vor bereitungen zum letzten Waffengang gegen Madrid und Valencia getroffen. Von einem Waffenstillstand, wie er aus Paris und London erörtert worden ist, ist keine Rede mehr. Paris und London hatten schon wieder den Versuch gemacht, ans irgendeine Weise den Rotspaniern Hilfe stellung zu leisten. So hat man von der Entsendung des englischen Kreuzers „Devonshire" berichtet und von der Bereitstellung französischer Schiffe, um den roten Häupt lingen eine Flucht zu ermöglichen. Francos Antwort war die vollständige Blockade der rotspanischen Küste. Ein gewisser Teil der englischen Presse ist über die Blockade in Wnt geraten. Wie könne eine Macht, so geiferten die Zeitungen, die nicht Eügland heißt, es wagen, eine Blockade zu verkünden? Mutz man die englische Negie rung daran erinnern, daß sie General Franco cks jurs nnd cie kueto anerkannt hat? Aber Franco wird sich nm das Londoner Wutgeschrei nicht viel kümmern. In Spanien haben die Tatsachen das Wort! Reue heftige Kämpfe ln Madrid Der Madrider „Verteidigungsausschuß" des Näuber- hauplmanns Miaja hatte zu früh gejubelt, als er den „Sieg" über die rote Konkurrenz der Negrin-Kommunisten ausvosaunte. Nach den letzten Nachrichten aus Madrid sind die An hänger der Kommune wieder weit ins Stadtinnere vor- gcdruugcn und haben alle Ausfallstraßen besetzt. Zur Zeit werde bereits in der Umgebung des Regieruugsviertels nnd des Hippodroms gekämpft. Miaja hat in seiner Not rote Abteilungen von der Front gegen Franco weg- gezogen. Die zu ihm haltenden Flugzeug staffeln bombardieren die von den Kommunisten besetzten Stadtteile. Die Not der Bevölkerung der unglücklichen Stadt ist durch de» Krieg der roten Häuptlinge aufs höchste gestiegen. Verängstigt hält sic sich in den Wohnungen aus nnd harrt der Truppen Francos, die sie von den roten Untermenschen befreien wird. Nach den letzten Meldungen scheinen die Stratzcn- kämpfe in Madrid ständig größeres Aus matz anzunehmen. Neber den wirklichen Umfang können jedoch nur Vermutungen angestellt werden, da sämtliche Verbin dungen der Stadl mit der Autzenwelt von der Kommnne abgcschnitlen sind. Es heißt, daß das gesamte erste rote Armeekorps sich gegen Miaja erhoben habe und den Ort Barajas besetzte, den einzigen noch verbliebenen Flug hafen Madrids. M-Anbalusien unter SowletherrsOair In verschiedenen Provinzen ist es gleichfalls zu s Kümpfen zwischen Partisanen des FreimaurergünstlingS Niiaja und drn Komuiünistcn gekommen. Während die Streitkräfte Miajas in Valencia Herr der Lage sind, er langten die Kommunisten in den andalusischen Provinz,cn Inen nnd Almeria die Oberhand. Sie metzelten die Be auftragten des „VcrtcidigungSausschusses" nieder und setzten überall örtliche Sowjets nach dem Muster der So wjetunion ein. Moskau lehnt rvssyamWe Flüchtlinge ad Aufschlußreiche Fcststcllmigcn BonnetS Der Finanzausschuß der französischen Kammer hat den Gesetzcsvorschlag angenommen, der einen vor läufigen Kredit in Höhe von 150 Millionen Franken für die Unterstützung der rotspanischen Flüchtlinge eröffnet« Außenminister Bonnet gab dabei im Ausschuß einig- Aufklärungen über die mit den ausländischen Regierungen geführten Verhandlungen über eine Verteilung der Flücht linge auf andere Länder und wiederholte dabei, daß So wjetrn bland keine Flüchtlinge aufnehme« Auch die anderen Antworten seien wenig befriedigend. Innenminister Sarrant gab die Zahl der augen blicklich noch in Frankreich befindlichen rotspanischen Flüchtlinge mit rund 450 000 an. Die Zahl der Flüchtlinge, die augenblicklich nicht nach Spanien-zurück kehren können, schätzt er auf rund 40 000. Weitere 20 000 bis 30 000 wollten bis zum Erlaß der erwarteten Amnestie in Frankreich bleiben. Englands größter Lustrüstungsetat 250 Millionen Pfund. — Bis 1. April 1S4V 2370 Flugzeuge. Der englische Luftfahrtminister Sir King sieh Wood brachte im Unterhaus den Luftfahrihaus« halt ein, der mit 250 Millionen Pfund der größte bisher verabschiedete Lnftfahrthaushalt sei. Im Jahre 1939 würden 20 neue Flugzeugstationcn angelegt und 35 Gruppen für den Hilfsdienst von Frauen in der Luftfahrt eingerichtet werden. Die Ein stellung von Freiwilligen sei geradezu großartig. Er hoffe die Zahl des Personals der Luftwaffe auf 102 000 durch Werbung weiterer 20 000 Mann erhöhen zu können. Für den Ernstfall seien weitere 35 Rekrutierungszentren für die freiwillige Lnftreserve geschaffen worden. Mit allen Hilfsorganisationen würden insgesamt 75 000 Mann im kommenden Jahre benötigt werden. Es bestehe jede Aussicht, datz das angekündigte Pro gramm von 2370 Flugzeugen bis zum 1. April 1940 er füllt würde. Das traditionelle „Sich Verlassen auf dis Gegenoffensive" habe Großbritannien nicht aufgegeben. Msmelwahken endlich bestätigt Die Wahlkreiskommission für die Wahl zum Memel landtag vom 11. Dezember v. I. erklärte einstimmig die Wahl für gültig und unterschrieb die 29 Bestallungsur- künden für die gewählten 25 deutschen und vier litauischen Vertreter im neuen Landtag. iS MWen EWnds Expeditionskorps für den Kriegsfall - Aff Looper schlagt jüdische Fremdenlegion vor Der englische Kricgsminisier Hore-Belisha hat im Unterhaus über den Ausbau des britischen Heeres gesprochen, wobei er u. a. erklärte: „Diese Solidarität (mit Frankreich) erlegt uns die Verpflichtung auf, für gewisse Eventualitäten eine Expeditionstruppe vorzubereiten." Die allererste Verpflichtung, so sagte der Kriegsminister, bestehe in der Aufrechterhaltung einer ausreichenden Ver teidigung für die Heimat. Die englischen Zeitungen heben die Ankündigung des Kriegsministers besonders hervor, daß heute 19 englische Divisionen zum sofortigen Einsatz bereitstünden. Die Zei tung „News Chronicle" weist in diesem Zusammen hang darauf hin, daß England 1914 zwar mit eigenem Gelde, aber mit den Heeren der anderen Völker seine Siege errungen habe. Einige englische Zeitungen wollen wissen, datz neue englisch-französische Generalstabsbesprechungen bevorständen. In einer Rede wies der englische Generalzahlmeister Lord Winterton die englische Linke wegen verschiede ner Angriffe auf die Häupter der autoritären Staaten stark zuricht. Solche Acutzerungcn der Linken dienten, so sagte er, dem Frieden in keiner Weise. Die englische Linksoppo sition erweise im Gegenteil durch ihr fortgesetztes Kricgs- geschrei den englischen Erwerbslosen und dem englischen Handel einen schlechten Dienst. Nicht uninteressant ist ein Vorschlag des abgesägten englischen Marineministers Duff Cooper zur Bildung einer Fremdenlegion. Ter bewährte Kriegshetzer begründet seinen Vorschlag damit, daß die Emigranten vor Haß brennten und daher den Wunsch hätten, „das schwerste Un recht, das man ihnen angetan habe, zu rächen". — Duff Coopers Reklamevorschlag kommt allerdings reichlich spät. Schon in den Scptemberlagrn ist es in England aus gefallen, datz sich gerade die jüdischen Emigranten nicht zum Heeresdienst gemeldet hatten. Zum Abschluß der Untcrhausdcbatte sprach sich das britische Parlament demonstrativ gegen jede Ab rüstung aus. Der Oppositionsantrag, der eine sym bolische Verringerung der Landstrettkräfte um 100 Mann vorsah, wurde mit 141 gegen 66 Stimmen abgelehnt. Kanada baut vor Angesichts des englischen Nüstungsfiebers und der Vorbök'eitungcn für einen Kriegsfall haben 74 führende Männer aus Wirtschaft, Handel und Wissenschaft in K a - na da eine Erklärung veröffentlicht, in der betont wird, datz es für die Einheit Kanadas gefährlich wäre und dazu im Widerspruch zu seiner neuen Verfassung stehen würde, wenn eine andere als die kandische Regierurtg das Land an kriegerischen Verwicklungen beteiligen könnte. Eine wachsende Zahl kanadischer Bürger hält die Formeln von 1914 nicht mehr für der Wirklichkeit angepatzt. Es wird eine kanadische Erklärung befürwortet, nach der das Land über Kriegsführung oder Neutralität allein seine Entschei dungen treffen werde. Sie öemolraiWen Msemöfiungen „Giornale d'Italia" über den offensiven Charakter und dessen Reaktionen. Die Erklärungen und Reden maßgebender Persönlich keiten in England und den Vereinigten Staaten sowie die Begleitmusik ihrer Presse werden in Nom als immer deut licherer Beweis für die E i n sch ü ch t c r u n g s m a n ü - ver und die Kriegspsychose der großen Demokra tien bezeichnet. Unter Bezugnahme ans die Unterhausrede des englischen Kriegsministers betont „Giornale d'Jtalia", Hore- Belishas Ausführungen über die Schaffung einer englischen Expeditionsarmee würden in Italien mit Ruhe und Gelassen heit ausgenommen. Der nunmehr offenkundige französisch- englischen Schicksalsgemeinschast wolle anscheinend auch Roose velt mit seiner Partei bcitrcten, ohne sich über die Lieaktionen Rechenschaft zn geben, zu denen die bedrohten Nationen berech tigterweise gezwungen wären. Italien, Deutschland nnd Fa- pan sowie ihre zahlreichen keineswegs unvorbereiteten Freunde könnten durch das französisch-englische Militär bündnis mit seiner offenbaren Ergänzung dnrch die Bereinigten Staaten ebenso wenig wie durch die täg lichen Ankündigungen von Niesenrüstungen der Demokratien von dem durch ihre berechtigten Aspirationen vorgczcichnetcn Weg angebracht werden. Die sich häufenden kriegerischen Kundgebungen der großen Demokratien könnten Italien und Deutschland keineswcgs in Sorge versetzen. Wieder einmal müsse nian feslstellen, daß die Nüstnngen Frankreichs, Großbritanniens und der Ber einigten Staaten durch ihr Ausmaß und ihre Bcslimmnng anch den letzten Rest eines deicnsiven Charakters verloren und nun mehr einen offensiven Charakter angenommen hätten. Von Woche zn Woche verändert sich, je mehr sich Eng- land und Frankreich durch das wachsende Maß ihrer Rüstun gen beschützt fühlten, der Ton und die Haltung ihrer Außen politik, nm immer deutlicher einen gewalttätigen Chara'ter an- znnchmen. Die sanften Worte Chamberlains vom Frieden mit Verhandlungen seien nnnmehr offenbar überholt. Henie spreche man von einem diktierten Frieden, d. h. von einem Frieden, den man, so wie er sei, ohne Verhandlungen oder Möglichkeiten zu Revisionen einnehmen müsse.