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MA», 1SSS Ie»I»»D«»«»s MmOler WW des Fiihrers in Wien Gin Sera« des Auvels empfängt Adolf Hitler Von Brünn kommend, traf der Führer am Freitag- nachmittag in Wien ein. Die Bevölkerung der Stadt Wien bereitete dem Führer einen begeisterten trium phalen Empfang. Die Bewohner Wiens und der Ost mark hatten sich von jeher mit den deutschen Volksgenossen in Prag und in ganz Böhmen und Mähren eng verbun den gefühlt. Deshalb empfinden auch gerade sie das große Glück der Befreiung der Deutschen in ihrer Nähe ganz besonders. Diese Freude kam in dem überwälti genden Empfang beglückend zum Ausdruck, der dem Führer von der ersten Minute feiner Nnknnft in Wien an be reitet wurde. Kaum hatte der Führer mit seiner Begleitung den Nordbahnhof verlassen, als ihm ein unendlicher Be geisterungssturm entgegentoste, der sich aus der ganzen Fahrt durch Wien zum Hotel „Imperial" immer mehr steigerte. Die Straßen Wiens prangten im festlichen Hakenkreuzschmuck. Vor dem Hotel schritt der Führer die Front der Ehrenkompanie des Heeres ab. Der Begeiste rungssturm der Wiener nahm hier unvorstellbare Aus maße an. Als wenige Minuten später der Führer aus dem Balkon des Hotels erschien, brauste ihm wieder wie an jenem denkwürdigen, unvergeßlichen 14. März des vorigen Jahres, da der Führer zum erstenmal in Wien cinzög, der Begeisterungsorkan der unübersehbaren Tausende entgegen, die dichtgedrängt den Scbwarzen- bergplay bis in den letzten Winkel füllte«. I' :d immer wieder grüßte der Führer dankend nach allen Seilen. Wien ist glücklich, als erste Stadt des Großdcutschen Reiches den Führer nach seiner triumphalen Fahrt durch die Protektoratsgebiete Böhmen und Mähren und nach seiner genialen staatsmännischen Tat in seinen Mauern zu wissen. Ucbcr Wien sinkt der Abend herab. Die Stadt hat sich in ein Kleid von Licht gehüllt, das Rot der Hakenkrcuzsahnen leuchtet blühend im Scheine tausendfacher Kerzen. Die Stunden der M.irztage des Jahres 1938 scheinen wiedergekehrt. Wie tief kann der Wiener die Freude der Deutschen in Böhmen und in Währen ermessen, der Deutschen von Prag, Jglau und Brünn — mit denen die Menschen der Donaustadt durch jahrhunderte lange politische Gemeinsamkeit und viele persönliche Bindungen durch Amt und Familie noch immer verbunden sind Wieder, wie vor einem Jahr, wohnt der Führer im Hotel „Imperial". Wieder, wie vor einem Jahr ist der weite Schwar ¬ zenbergplaß vor dem Hotel schwarz von Menschen. In Sprechchören rufen die Zehntausende ihre Liebe, ihren Dank zum Fenster des Führers empor, ein Dank, der nicht nur der eigenen Besreiung gilt, sondern heute der Dank ganz Deutsch- lands ist. der Dank von über 80 Millionen für eine neue Frie densrat des Führers, die so ungeheuer groß ist, daß sie »och gar nicht zu erfassen ist. Am Dienstag traf der tschechische Staatspräsident in Berlin ein, um den Führer um den Schuß des Reiches für die Länder Böhmen und Mähren zu bitten, am Mittwoch ging die Führer- standarte über der Prager Burg hoch, am Donnerstag bereits befindet sich der gesamte böhmisch-mährische Raum im Schutze des Reiches. Unvorstellbar diese Schnelligkeit welthistorischen Gesche hens, atemberaubend das Tempo der Entwicklung, ungeheuer die Größe des Geschaffenen. Die deutschen Menschen Wiens, sie wissen um die Bedeu tung dieser Tage. Heute ist der Führer bei ihnen, und nun kann nichts sie halten. Ihr Sieg-Heil braust wie das unaufhör liche Rusen Heller Elückssanfaren in die Nacht zu dem Manne einpor, der der Führer aller Deutschen und des Reiches größter Staatsmann ist. Immer wieder muß der Führer sich zeigen. Jedesmal, wenn er aus dem Balkon ins strahlende Licht der Scheinwerfer tritt, steigert sich der brausende Jubel der Massen zu Ovationen unvorstellbaren Ausmaßes. Es ist ein so elementarer Ausbruch jubelnden Glücks und grenzenlosen Tankes, daß sie jeden crgrcist bis ins Innerste. Es ist unmöglich, zu sprechen, zu arbeiten, in den Zimmern des Hotels zu sein — keine Fenster- keine Mauer können dun brausenden Zuruf der Menge aoschwächcn. Er erfüllt jeden Raum, er dringt zum nächtlichen Himmel, er läßt die Straßen der Stadt ertönen. Ganz Deutschland jubelt hier, nicht zu hemmen, nicht zu beschwichtigen. So geht es Stunde nm Stunde. — Jetzt ist schon tiefe Dunkelheit, nach 9 Uhr, und das brausende Sieg-Heil hat nicht eine Minute ausgesetzt.... Wien spricht für Deutschland, Wien ist Deutschlands Herz und Mund. Hier ist das ganze Volk versammelt; zusammengeströmt zu einer einzigen unermeßlichen Kundgebung der Freude, der Liebe und der Treue vor dein Manne, der in einem Jahr vollendete das Heilige Reich deutscher Nation. Für ihn, den Führer kann kein Jubel groß genug sein, und wenn er dis ganze Nacht währte bis in den Morgen, er erreichte nicht die Größe des Werkes, das er schuf. Lie sroke Zett Ein grundlegender Aufsatz von Reichsminister Dr. Goebbels im „Völkischen Beobachter" In einem „Die große Zeit" überschriebenen Leitartikel nimmt Reichsminister Dr. Goebbels zu den weltbewegenden Ereignissen unserer Tage Stellung. Der Aufsatz hat folgenden Wortlaut; Wir überprüfen im Geiste noch einmal eine geschichtlich« Woche. Am vergangenen Sonnabend haben wir uns an dieser Stelle wiederum mit einer gewissen Clique von verständnis losen und engstirnigen Querulanten auseinnndersetzen müssen, die der großen Zeit gegenüber, die wir heute durchleben, keiner lei Ohr besitzen und deshalb bei jeder Schwierigkeit gleich die Nerven und die innere und äußere Haltung verlieren. Es ist dabei ganz gleichgültig, an welcher Frage sie im einzelnen zu Fall kommen. Ausschlaggebend ist vielmehr, daß sie unserer Zeit gegenüber nicht die nötige Aufgeschlossenheit besitzen und gerade deshalb in Wirklichkeit denen gegenüber, die diese Zeit mit schwachen Sinnen erleben, arm und bemitleidenswert sind. Wir haben am vergangenen Sonnabend noch einmal bei Gelegenheit der Erörterung der Kasfeeknappheit an ihnen unse ren Unmut und unseren Unwillen ausgelassen. Man bedauert dabei immer nur, daß solche Menschen ausgerechnet in dieser Zeit leben, weil sic diese Zeit eigentlich gar nicht verdienen. Unser Appell an die nationale Disziplin nahm sich allerdings allzu sonderbar und merkwürdig aus in dem schon beginnenden Grollen, das aus dem Gebiet der ehemaligen Tschccho-Slowakei stündlich vernehmbarer nach Deutschland herüberdrang und ganz Europa in Spannung und Aukreauna versetzte. Am vergangenen Sonntag und Montag begannen sich di« damit verbundenen politische» Konflikte mehr und mehr zu ver stärken. Das deutsche Volk fing e», aufmerksam zu werden. Wir Deutschen sind in den vergangenen sechs Jahren insbesondere in außenpolitischen Fragen außerordentlich hellhörig geworden. Schon die seinsten Reaktionen auf dem internationalen Kraft- seid veranlassen unser Volk, die außenpolitischen Vorgänge mit besonderer Aufmerksamkeit zu verfolgen. Und das war auch hier der Fall. Von Montag ab schon standen bis in die tiefe Nacht hinein die Menschen in Berlin auf dem Wilhelmplatz und vor der Reichskanzlei und harrten der Dinge, die da kommen sollten. Das ist immer ein sicherer Barometer dafür, daß das Volk ansängt, an den außenpolitischen Vorgängen erhöhten Anteil zu nehmen. Hier hatte es offenbar den Eindruck, daß die Zeichen wieder auf Sturm standen; und dieser Eindruck war ein durchaus richtiger. Die Nation wartete wie immer in eherner Ruhe aus die Entscheidungen und Ent schlüsse des. Führers. . _ Der Blensrag war in auen oamr in »errmyr rommenoen Behörden der Reichshauptstadt mir einer nervenaufreibenden Arbeit ausgesüllt. Von Stunde zu Stunde zerfiel die ehemalig« Tschecho-Slowakei zusehends mehr in ihre einzelnen Bestandteile. Diese Versailler Fehlkonstruktion, die gar keinen anderen politischen Zweck hatte, als ein militärisches Aufmarschgebiet gegen Deutschland zu bilden, lag in den letzten Zügen. Die ihr noch im Herbst 1938 von der westeuropäischen Demokratie zuge dachte Aufgabe konnte seit längerem bereits als nicht mehr erfüllbar angesehen werden. Man hatte in Böhmen, wie man sagte, „einen vorgeschobenen Posten gegen den germanischen Block" errichten wollen. Noch am 27. September 1938 schrieb die Pariser „Epoaue", „die Tschecho-Slowakei sei ohn« Zweifel im französischen Spiel eine großartige strategische Karte, die mit dem Austreten der Luftwaffe einen beträchtlichen Wert gewon nen habe. Das böhmische Land mit seinen weiten Ebenen sei ein wunderbarer Ausgangspunkt sür die Luftwaffe. Wenn der böhmische Ausaangspunkt zur Verfügung Frank reichs stehe und von den Russen besetz» werde, so sei das alli ierte Geschwader in der Lage, Deutschland in» Herz selbst zu tressen." Di«!e dem Prager Chauvinismus zuaedachte militärische Mission war nun hinfällig geworden. Die Stunde der Tschccho- Slowakei hatte geschlagen. Neue Kräfte waren tn Europa in die Erscheinung getreten, und sie schickten sich nun an, das Leben in diesem Raume nach neuen Gesetzen zu ordnen und zu be stimmen. Es lag deshalb in der inneren Logik dieses Vorganges, daß die alten morschen Formen, dir in Versailles künstlich aufge- richlet und zusammengelcimt worden waren, in sich selbst zer brachen. Doch schon bjiihte neues Leben aus den Ruinen. Di« alte Zeit wurde abgelöst von einer jüngeren und auch zukunfts trächtigeren Zeit. Als am Dienstagabend kurz nach Mitternacht der Staats präsident Hacha zu seiner geschichtlichen Unterredung beim Füh rer erschien, war der Weg, den die uralten deutschen Länder Böhmen und Mühren nun in Zukunft zu beschreiten hätten, eigentlich jch.m vocgczci.Mic> war vorgczeichnet von der geschichtlichen Notwendigkeit selbst sie hier in einer klaren und überhaupt nicht mehr überhölbaren Sprache Vas Wort ergrif. scn hatte. Eine Nacht voll von ncrvenausreibcndcr Spannung vergeht. Als der Führer morgens «in 5 Uhr seine Proklamation an das deutsche Volk beendet, ist die geschichtliche Entscheidung gesallen. Kurz danach verkünden cs die Rundfunksender in alle Welt: Dir bstiorüchcn Länder Böhmen und Mühren sind wieder tn den Verband des großen Deutschen Reiches zurückaetehrt. Staats präsident Hacha selbst hat den Führer darum gebeten^ den Schutz dieser Länder zu übernehmen und damit die Erklärung ver knüpft. daß er „das Schicksal des tschechischen Voltes und Landes vertrauensvoll in die Hände des Führers des Deutschen Reiches lege T-rmit hat di« sogenannt« Tschecho-Slowakei, avsgehört zu existieren. In rincr «inzigcn Nacht tost »ch «in vlaa, aus, v«r in Wirklichkeit niemals rin Staat acwcicn ist. Wl MhkimD In Prag Panzerwagen rollen öder den Wenzelsplatz General GehrvonSchweppenbura nahm auf dem Wenzelsplatz als ersten Vorbeimarsch dcntscher Truppen in Prag den der deutschen Panzer magen ab. Panzer aller Klassen rollten in schneller Fahrt nnd schnurgerade ausgerichtct den Wenzelsplatz hinunter. Bcgiinstigt durch das herrliche Welter, säumte c'ne zahlreiche Menschenmenge beide Selten des Platzes. Tas Publikum, das zum überwiegende» Teil ans Tschechen bestand, war durch das wuchtige Schauspiel stark beeindruckt. Während des Vorbeimarsches brausten un unterbrochen deutsche Kampfflugzeuge niedrig über dem Wenzelsplatz dahin. > Ein VLid öeuischer Gia» re Deutsche L u ft g e s ch w a d e r über V ö h m e n n n d Mähren In den Mfltagftundcn des Freitags zeigten sich die Gc- schwader der deutschen Luftwaffe mit Hunderten von Flug zeugen über Prag und de»« anderen böhmisch-mährischen Städten und Dörfern. Sie gaben der Bevölkerung ein ein drucksvolles Bild vv« der Stärke des Reiches zur Lust. Mehrere Gruppe» der deutschen Fliegertruppe wurden im Laichs des Tages ans die Flugplätze im böhmiscl»- v iihrischeu Raum verlegt und nahmen den Flugdienst den ibren neuen Standorten aus auf. Das Regi ment General Göring nnd Teile der Fallschirmi-ruppen »rasen ebenfalls in den unter die deutsche Oberhoheit ge stellten Gebieten ein. Arugxark -er tschechischen Luffwa'fe in Brünn übernommen Mit den Spitzengruppen des Heeres war auch de« Kommandeur im Luflgau XVII in Brünn eingctrosfen, um die dort liegenden Flugzeuge der ehemaligen tschechischen Luftwaffe und die Ausrüstung der Flak-Formationen zu übernehmen. Der General besichtigte eingehend die Fliegcr- laserncn nnd den Militärflugplatz. ZusammenarSrii unumgänglich Appell Hachas an die tschechische Bevölkerung Präsident Hacha hielt im Prager Rundfunk eine Ansprache an die tschechische Vsvölkernng, in der er erklärte, daß er mit tiefer Trauer erkennen müsse, daß das, was man zwanzig Jahre lang als Grundlage sür die Lösung ansah, eine kurze Episode der nationalen Geschichte ge wesen sei. Es solle der Zukunft überlassen bleiben, aus dem geschichtlichen Lauf ein gerechtes Urteil zu fällen, da mit geprüft werden könne, wer die Schuld au dem Schick sal, das die Gegenwart brachte, trage. „Ich sühle aller dings", fuhr Hacha fort, „daß es unsere Pflicht ist, daß wir es init männlicher Rnhe ans uns nehmen und in diesem ernsten Bewußtsein alles für nnscre Zukunft tnn, nm von künftigen Generationen keinen Vorwnrf ,zn er balten. Deshalb habe ich mich im Einvernehmen mit der Regierung entschlossen, in zwölfter Stunde Schutz bei dem Führer und Reichskanzler zu erbitten." Hacha schilderte dann seine Zusammenkunft mit dein Führer, der ihn tics beeindruckt Hale. Insbesondere be tonte er* daß er mit allen Ehren, die einem Stantsvbcr- Haupt gebühren, empfangen worden fei. Nach eingehen der Aussprache und Sicherstellung der tschechische», natio- iialen Lebensintercssen habe er dem Führer mit vollem Vertraue« zu diesem das Protektorat in die Hand gelegt. Hacha betonte erneut, daß bereits nach der Münchener Entscheidung von tschechischer Seite erklärt worden sei, deß die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Reich sür die Tschechen unumgänglich notwendig scn Nur noch eine tschechische Partei Auf der Prager Burg fanden Verhandlung-,» zwischen Dr. Hacha und dem engeren Präsidium der Tschechischen Nationalen Einheitspartei statt, in denen beschlossen wurde, das tschechische Volk iu einer einzigen Partei zu- sammcuzilschließen. An der Spitze der Partei wird Dr. Hacha stehen.