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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 11.04.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193904116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19390411
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19390411
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-04
- Tag 1939-04-11
-
Monat
1939-04
-
Jahr
1939
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 11.04.1939
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Engelmann SentWer SiShocketzmei-er -Knappe« 1 >0 Sieg über den Berliner Schlittschuhrkub Nachdem der Titelverteidiger SC. Nießerfee, der im Vor- jabr den siebzehnmaligen Meister Berliner Schlittschuhclub ent- thrSni halte, strafweise auSgcschieden war, bestritten am zweiten Feiertag der Verein Kunsteisbahn Engelmann-Wien und der Berliner Schlittschuhclub im Berliner Sportpalast das End spiel um die deutsche Etshockeymeisterschafi. Durch einen ver dienten, wenn auch glücklich erfochtenen l : V-Sieg siel der Titel an die Wiener, die 10 Sekunden vor Schluß das entscheidende Tor erzielen konnten. Den dritten Platz belegte die Düsseldorfer Eislausgcmeinschas, durch einen ebenfalls knappen 1:0 Sieg über die Zehlendorfer Wespen. Laumeisterschasten der sächsischen Saal-Nadsportlcr Die am Ostersonntag in Seifhennersdorf ausgetragcnen hnumeistcrschnflen der sächsischen Saal-Nadsportler gestatteten ich durch starte Beteiligung, spannende Kämpse und ausgezeich nete Organisation zu einem großen Erfolg Lebhaft war die Untcilnahme der Bevölkerung bei dem am Sonntagabend durch» icsührtcn „Fest der Meister'' bei dem die Siegerin nrnschaslen shre Borsuhrunqeu zeigten In beiden Gaumeisterschatten gab ts Siege des NE Diamant Chemnih. Europameister Max Krey ließ sich den Sieg im Einer-Kunstsahrcn nicht nehmen und »-wann den Preis des NSNL.-Gausührers Kunz. Im Rad ball holten sich in Abwesenheit von Gcbr. Simcth Leipzig-Lin- benau, Schulz-Nudalf den Titel vor Haase-Hnnzen (Post Leipzig« sowie Berndt-Meschke lBlitz Dresdens und gleichzeitig auch den Preis des Gauleiters Neichsstnlthalters Marlin Mutsch mann. Im Zweier-Kunstfahren gewannen erwartungsgemäß die Oberlichtcnauer Eroßmann-Pslicke den Preis des Kreises Lberlausih. Im Kunstreigcn kam Diana Leipzig im Allein gang zum Eausieg, während im Schulreigen sich NB 99 Loßb-rf durchsehle. Den Frauenrcigcn holte sich der NB Weixdorf Sieben dem von sieben Mannschaften bestrittenen Gaumeisterschasts-Tur» nier im Radball gab es noch ein Nadballtnrnier der Kauklasse, aus dem der NV Radlerlust Plauen (Heinitz-Hense) als Sieger hervorgingcn. riadio-llundschsu Mittwoch, den 12. April. Dcntschlandscndcr. 6.00 Nachrichten, Wett». 6.10 Eine kleine Melodie. KM Konzert. 7.00 Nachrichten. 9.10 Kleine Turnstunden. 10.00 Hörfolge. 10.30 Fröhlicher Kindergarten. 11.30 Dreißig bunte Minuten. 12.00 Leichte Musik aus Italic». 12.1.1 Eine kleine Melodie. 13.16 Konzert. 13.16 Nachrichten. 11.00 Allerlei — von zwei bis drei. 16.16 Ge sang, Musik. 10.00 Musik nm Nachmittag. 17.00 Aus dem Zeitgeschehen. 18.00 Im Sturmschritt der LA. 18.30 Kla viermusik. 10.00 Deutschlandccho. 19.16 Ein Tänzchen mit Spuckholz und Brummbaß. 20.00 Nachrichten, Wetter. 20.10 Musikalische Kurzweil. 20.30 Stunde der jungen Nation. 21.00 Aus der weiten Welt. 22.00 Nachrichten, Wetter. 22.30 Eine kleine Nachtmusik. 23.00 Konzert. Leipzig. 6.30 Konzert. 7.00 Nachrichten. 8.00 Gymnastik. 8.30 Konzert. 10.00 Hörfolge. 10.30 Wetter. 11.20 Erzeugung and Bcrbrauch. 11.10 Vorbereitungen für den Weidcaus- irieb. 11.65 Wetter. 12.00 Musik für die Arbeitspause. 13.00 13.00 Nachrichten, Wetter. 13.16 Konzert. 11.M Nachrichten, Börse. Musik nach Tisch. 15.30 Konzertslunde. 16.00 Musik un Nachmittag. 17.00 Wetter, Wirtschaftsnachrichten, Markt bericht. 18.00 Die Kriegsschiffe des Dritten Reiches. 18.20 Nas man singt und tanzt und spielt. 18.40 Vorlesung „Die Lübecker Feuerprobe". 19.00 Orchestermusik. 19.30 Wege übers Land. 20.00 Nachrichten. 20.10 Ich und Du. Ein musikalisches Brettl. 21.00 Das Ballett tanzt. 22.00 Nach richten, Wetter, Sport. 22.M Konzert. 24.00 Nachtmusik. viicherlisch „BiSmarck" — Ein Leben für das Reich. Ein großer Tatsachenbericht mit der spannenden Schilderung vom Leben und Wirken des Alt-Reichskanzlers, mit vielen seltenen Zeichnungen, interessanten Bildern und historischen Doku menten, beginnt jetzt in der „Neuen I. Z." Aus -er neue sten Nummer ist noch besonders zu erwähnen: Ein Bericht über bi« erste drahtlose Verhaftung — „Das bleibt aber unter unS", ein interessanter Aufsatz mit Fragebogen über Offenheit und Vertrauensseligkeit — Die neuesten Aufnah men von Madrid, die Seite der Dame, Rätsel, Witz, Humor und viel Unterhaltung. Die bilderreiche „Neue I. Z." ist überall für 20 Pfg. zu haben. Bichapauer Tageblatt »ab «»zeige« DaS meint der vetriebSführer: Pro-Monrsteigerimp ip'^ Leiklu«sr- erMtistlna Don Dipl-Ing. Franz Koch, Dresden Die Deutsche Arbeitsfront führt im ganzen Reich seit Anfang dieses Jahres eine große Aktion durch, die uuier der Parole „Feder hilf! bei der Betriebsgestal- tting" der Leistungssteigerung dienen soll. In diesem Zusammenhang werden die nachfolgenden Ausführun gen eines Dresdner Betriebssührers interessieren, der aus Anregung der Deutschen Arbeitsfront bereits seit einem Fahr in feinem Betrieb in dieser Hinsicht erfolgreich arbeitet. „Cs ist die Ausgabe der kommenden Fahre, eine sorg fältige Sichtung unserer Arbeitskräfte vorzunehmen, deren Einsatz planmäßig zu regulieren, durch eine Ranonalasiernug und vor allem technisch bessere Organisation unserer Arbeits bedingungen bei gleichem Arbeitseinsatz erhöhte Leistungen zu erzielen und mithin dadurch auch Arbeitskräfte für neue zu sätzliche Produktionen cinzusparcn." Mit diesen Worten in seiner Rede vor dem Großdeutschcn Reichstag am 30. Fa- nnar 1939 gab der Führer uns Betriebssichrer» die Marsch richtung für unsere tägliche Arbeit. Mit der gleichen Anzahl Menschen mehr produzieren oder, in andere Worte gefaßt: die Verbesserung des Wirkungs grades angcwendctcr menschlicher Arbeitskraft, das ist das Ziel. Auch Material- und Kraftcrsparnis sind darin cingcschlos- scn, denn beide sind eine Form bereits geleisteter Arbeit. Zwei Möglichkeiten gibt es, den Wirkungsgrad der an- geweildeten Arbeitskraft zu verbessern: 1. Tie Verbesserung der technischen Arbeitsbedingungen, genannt technische Nationalisierung, z. Ä. Bcr I legen eines Arbeitsgangcs von Hand- aus Maschinenarbctt. 2. Die erhöhte Ausnutzung gegebener technischer Arbeits bedingungen durch den arbeitenden Menschen selbst, genannt Leistungsertüchtigung, z. B. durch bessere Beherr schung der A r b e i t s t e ch n i k seitens des arbeitenden Menschen. Die Vcdcntnng des Begriffes „Lcistungsertüchtigung" .wurde den Dresdner Betriebssichrer» Anfang des vorigen Jahres in einem mehrtägigen Kursus der Deutschen Arbeits front, Fachabteilung „Eisen und Metall", nahegebracht. Leistungscrtuchtigltng bedeutet im Gegensatz zur technischen Nationalisierung, Erlernung der besten Arbeitstechnik, Besei tigung von Hemmungen und Fchlleitungen menschlicher Ener gie im Menschen selbst und Erziehung zur richtigen geistigen Einstellung der Arbeit gegenüber. Heute wissen wir, daß die Leistungscrtüchtigung die not wendige Ergänzung und Voraussetzung für die einst verpönte, mißverstandene und oft auch falsch angewandte technische Ra» ttonnlisiernng ist, die damit für uns einen neuen und tiefe» Sinn erhält. Es gehört in das Gebiet der Leistungscrtüchtigung, wenn wir bet Koch u. Sterzel in einzelnen Wcrksälen Gesolgschafts- Mitglieder mit besonders guten Leistungen als sogenannte Ausbilder einsetzten mit der Aufgabe, Arbcitskameraden von nur durchschnittlichem oder unterdurchschnittlichem Kön nen in ihren Arbeitsleistungen zu heben. Um 10 bis 20 Pro zent erhöhte Akkordverdienste bewiesen die da durch erreichte Steigerung der Arbeitsleistung. Neueingeire- tene Gefolgschastsmitglieder in gleicher Weise unterrichtet, ent wickelten sich in viel kürzerer Zeit als bisher zu vollwertigen Arbeitskräften. Dabei wurden auch Arbeitshemmnisse an ande ren Stellen erkannt, die nun beseitigt werden konnten, oder es konnten für gewisse Arbeiten ungeeignete Eesolgschafts- mitglieder herausgefunden und an für sie geeignetere Arbeits plätze versetzt werden. Das Vorhandensein einer größeren Anzahl von Fachar beitern hingegen, die seit Fahren Arbeiten ausführten, di» eigentlich ungelernten oder angelernten Kräften zukamen und daher ihrem eigentlichen Beruf fremd geworden waren, ver anlaßte uns, diese in sogenannte Ruckschulungskur sen wieder zu vollwertigen Facharbeitern auszubtlden und sie daraufhin ihrem gelernten Beruf wieder zuzusühren. In ähnlicher Weise wurden ungelernte Arbeitskräfte in gewis sen Spezialarbeiten, die bisher von gelernten Facharbeitern ausgeführt wurden, so ausgearbeitet, daß sie deren Arbeits plätze einnehmen konnten. Wir erreichten gleichfalls eine Leistnngsertüchtigung, wenn mit starkem Einsatz aller Mittel der innerbetrieblichen Wer- bung die allgemeine Ordnung und Sauberkeit der Arbeits plätze wesentlich verbessert wurde. Im Zusammenhang mit diesen Arbeiten wurden die als rein technische Rationalisierungsarbeiten geplanten Maßnahmen von einem anderen Standpunkt aus als bisher durchgeführt. Mit der Schulung, wie durch Ver einfachung der Arbeitsgäng» Produktionssteigerungen zu er reichen sind, wurde bereits im Betriebsbüro bei denjenigen eingesetzt, die den Ablauf der Arbeiten in der Werkstait.ru DienSla^ »e« 11. April 1«, bestimmen haben. Die technische Umgestaltung der Arbeits plätze daraufhin, die Ermittlung der einfachsten Arbeitsmetho den, der ArbeitSbestvirsahren, die bis zur griff bereiten Ablage der Materialien und Werkzeuge führ ten, brachten an einzelnen Arbeitsplätzen nicht nur Produk- tionssteigerungen bis zu 100 Prozent, sondern eS konnten auch einige Facharbeiter vollkommen frei gemacht und durch angelernte Arbeitskräfte ersetzt werden. Trotzdem diese Umstel- lungen die Festsetzung neuer Akkordzetten nölig machten — nicht etwa Anwendung der Akkordschere — wurde durchweg ein höheres Vcrdtenstnivcau erreicht, als es bisher für solche Arbeiten üblich war. Außer dcn hier genannten Maßnahmen wurde noch eine Reihe verschiedener Schulungen dinchgesührt, an denen inner halb des ersten Fahrcs insgesamt 200 Gesolgschasismitglieder tcilnahmen. so daß zu ermatten ist. daß diese Maßnahmen noch zu wetteren, zahlenmäßig nicht belegbaren Erfolgen fuhren. Ein besonderer ilmstand verdient Beachtung: Wir höre» immcr. daß sich die Bemühungen auf Einsparung von Ar- bcttskrästcn fast ausschließlich aus die am Nrbeilsprodukt Tätigen erstrecken Berücksichiigl man iedoch, daß in der Elek- iroinduslrie der Auswand für diese Arbeilcn etwa nur 10 bis 20 Prozent der Gesamikostcn ausmacht, und daß auf ein pro- dnkliv arbcileiidcs Gcsolgscbaftsmttalied etwa 1 bis 2 wettere nicht direkt im Fabrikalionsprozeß Tätige entfallen, so muß nnbcdinal gcprütt werden, ob nicht auch eine Kräfleeinsparung bei der sogenannten unproduktiven Sette der Aufwände mög lich ist. Vielleicht dürften sich sogar auf dem Gebiete der sogen. Gemeinkosten Leistungen, also in den Büros, Lägern, bei dcn Trnnsportarbcitcn usw. in vielen Betrieben die größeren Mög lichkeiten der Leistungssteigerung und der Einsparung von Ar beitskräften bieten. So ist im Zeichen der Lcistungsectüchtlgnng und Pro- duktionssteigcrung auf allen Gebieten der Betriebsgestaltnug für den Bclricbssührcr, der mttmarschieren will, ein riesiges Arbeitsgebiet entstanden. MH und Jem SLMM' UMWrz m der Schmelz Felsblöcke von Hausgröße stürzten zu Tal Die Schweizerische Depeschenagentur meldet zu dem Berg sturz in Fidaz bei Flims noch folgende Einzelheiten: In einer Breite von etwa 300 Meter ,st der faule Schiefer abgestürzt und Felsblöcke von Hausgröße liegen am Fuße des Fltmser Steins. Der Bergsturz hat auch das Kinderheim „Sunnehiisli" vollständig zugedeckt und nur ver einzelte Balken und Bretter zeigen Vie Stelle an, wo noch vor kurzem das Haus stand. Auf telephonische Alarmrufe hin wur- den in Flims die Sturmglocken geläutet, und sofort trafen von allen Seiten Rettnngs- und Hilfsmannschaften ein. Feuerwehr, Sanitätsmannschaften, Polizei und Militär arbeiteten fieber haft. Es weroen immer noch 17 Personen, Erwachsene und Kinder, vermißt. Zum Fest waren viele Eltern zum Besuch nach dem Kinderheim gekommen. Der Berg ist auch jetzt noch nicht ruhig. Fortwährend losen sich Felsparttcn und stürzten Steine zu Tal und erschweren di» Bergungsarbeiten. Erprobung in tropischen Verhältnissen. Die Condor Maschine „Pommern" der Fockc-Wuls-Werke hat unter Lei tnng des Chefkonstrukteurs Direktor Tank einen Wüstensluz nach Gadames in Libyen zurückgelegt, um das Flugzeug eins eiiigchcndcil Erprobung in tropischen Verhältnissen zu unter ziehen. Hin- und Rückflug gingen glatt vonstatten, und o wurden insgesamt 6000 Kilometer znrückgelegt. Ueber 7Ü0 00Ü Postsparbücher. Seit Aufnahme deS Post sparkassendienstes (2. Januar 1939) bis zum 31. März 1939 sinl etwa 396500 neue Postsparbücher mit einer Gesamteinlage vo^ rund 52,2 Millionen RM. ausgestellt worden. Der tägliche Eil* sagezuwachs beträgt etwa 687 000 RM. Bisher find 10,4 Mib lionen RM. zurückgezahlt worden, so daß das Gesamtguthabet der neuen Postsparbücher zur Zeit 41,8 Millionen RM. beträgt kluf ein Postsparbuch entfällt zur Zett ein Durchschutttsguti haben von etwa 105 RM. Einschließlich der bereits vor Ans« Sehnung des Postsparkassendienstes aus das Altreich in deik Ostmark ausgestellten Postsparbücher beträgt die Gesamtzahl »er Postsparbücher des Postsparkassenamts in Wien zur Zeit mehr als 700 000 mit einem Gesamtguthaben von rund 141,7 Millionen RM. , Rosensträucher blühen. Hm Palmengarten von Frank« lurt am Main stehen einige hundert Rosensträucher iH »oller Blüte. Es handelt sich um eine Edelsorte, die durch be- sondere Behandlung schon jetzt zum Blühen gebracht werdeq konnte. Der Pfennig brachte eS ans Licht. Ein Steward auf einem englischen Dampfer fand eine kleine Kupfermünze. Als er sie aufheben wollte, entdeckte er in einer Vertiefung Diamanten und Edelsteine, die einer reichen Amerikanerin vor einiyett Wochen abhanden gekommen waren. Der junge Mann erhiett eine Belohnung von über 3000 Mark. 80. Fortsetzung copvttekt 1S5S bv vr. Arthur vom Dorp, t „Mußt ihm mal den Kopf zurcchtsetzen", riet Liesel. Darauf antwortete Traube: „ES mag krauS genug in seinem Kopf anssehen, da er drunten überall auf widerwärtig Gebirge stößt und mein Vater ihm hart zuseht, weil in BrünlerS Fundgrube alle Lust am Werke zuschanden wird. Der OSwald hat darum wohl in seinem Sinn wenig Nanin für Licbeshofsnung und Liebesglück." Dazu schüttelte die Liesel im heftigen Verneinen den Kovf. „Das ist ein schlechtes Zeichen für einen Liebhaber, wenn er mit Falten in der Stirn zur Liebsten kommt. Sollst die ihm wegstrcichcn, damit er lernt: Liebe und Sorge gehören nimmer zusammen." Darüber mußte Traube trotz ihrer schmerzhaften Be klemmung doch lachen. ,^oll ich ihm um den Hals fallen, wenn er dann dcn Stieg herunterkommt?" „Brauchst ja nicht am Hellen Tage, am offenen Weg und vor allen Leuten so stürmisch zu sein", antwortete Liesel, „aber es gibt wohl noch ein stilles Plätze! in der Dämme rung, wo eö >»i«mand sieht. — Hab' eS mit meinem Melchior auch nicht anders gehalten." Trau-« schwieg dazu, hätte auch wohl noch eine Weile im stummen Träumen und in sich versunken so dagesessen, wenn nicht die Liesel pkstzlich auLrelprungen märe un- mit lau tem Rufen gesagt hätte: „Dort oben kommt erl" „Der Oswald?" schnellte es der Trande heraus. „Mein Melchior", antwortete Liesel und lief rasch den Weg entlang, ihren Ehelichsten zu begrüßen. Traub« folgte mit einigem Zögern, doch ihre flinken Augen suchten tn der Gruppe der herabstcigenden Bergleute vergeblich den Ober steiger OSwald Barthel. Darüber befiel sie eine drückende Enttäuschung, ja sogar ein wenig Scham, weil sie ihm ver geblich entgegengelausen mar. Sie meinte, er müßte die gleichen Wünsche und Gedanken für eine Begegnung haben wie sie,' denn er konnte bei einigem Nachdenken wissen, war um die Trande ein Zusammcnireffcn mit der Liesel nach beendigter Schicht öfters suchte. Als sich nun das junge Paar voller Leidenschaft begrüßte, stand die Traube stumm und verschlossen beiseite, und daß vcrlicbte Geschwafel der beiden ging an ihrem Ohr vorbei. Die Liesel hatte sich bet ihrem Melchior eingehakt, wandte sich zum Heimgchen und sah Trande allein stehen. Da merkte die Liesel, daß sie in ihrer kleinen Selbstsucht das sehnende Herz der Gespielin vergessen hatte. Deshalb fragte sie ihren fungcn Ehemann: „Wo ist der Obersteiger?" Der merkte schon, woher der Wind wehte, und ant wortete: „Der füustelt noch tief unten und erhofft immcr noch einen neuen Anbruch." Ob sich das BciginannSgliick noch sperrig zeige, fragte ibn darauf seine Liesel. Der Melchior beruhigte sie: man schufte zwar schon seit zwei Wochen vergeblich da unten und man chem wäre darüber der Kleinmut gekommen, Über das sei wider rechte Bcrgmannsart. Er müsse daran glauben und auch seinen Kuxherren diesen Glauben beibringcn, daß ihnen einmal in den Tiefen der Stlberschein leuchte. Di« Liesel dacht«, nun werde die Traube mit dem Fra gen beginnen und aus dem Melchior vorsichtig herausholcn, was sie über OSwald zu wisse« begehre. Aber des Berg- Etk-rL rockte- lckwiea bebarrlick. und so mußte die Liesel bas Gespräch für ste wetterführen, — sie metntr deshalb »rt ihrem Mann, da wev-e der «eue Obersteiger wohl manchmal mit einem dicken Kopf herumlaufen. Freilich, gestand der Melchior, d«r habe sich den Anfang seiner OSersteigerherrlichkeit anders gedacht, sei auch tn -etz letzten Zett um manches ernster geworden. Die Liesel ergänzte: so Woche um Woche mit leeren Hän den vor den Bergmeister treten «nb Abranm gegen Lohn- gcld eintauschen zu müssen, sei für einen Obersteiger wohl bitter. Der Herr Bergmeister sei deshalb dem Obersteiger eint wenig aufsässig, erzählte der Melchior weiter, und das wär« wohl zn verstehen, da die Annaberger Knxherren täglich auß bessere Nachrichten über Brünlers Fundgrube hofften. Dazu! habe der Oswald auch Arger mit dem unzufriedenen Berg volk. Da gebe es manchen, der möchte hinter jedem Lachter, dcn er einschlage, gediegenes Silber finden. Und weil da- nicht zu erwarte» sei, so schiebe solcher Unverstand dem Obersteiger die Schuld in die Schuhe. Es habe sich schock allerhand albernes Gemunkel erhoben, wegen eines Fluches tu Brünlers Fundgrube um Oswalds Vaters willen unh daß darum dem Obersteiger das Bergglück versagt sei,' doch er, der Melchior, halte das alles für dummes Getratsch uns freue sich sogar über den Oswald, wie der mit unverminder ter Kraft und gläubigem Eifer immer wieder versuchte, Sil beradern aufzuspüren: deshalb komme der auch später an der Grube. Das waren nun wenig erfreuliche Nachrichten für di« Traube. Ihre Verstimmung wuchs zur Sorge, ja sie ärgert« sich ein wenig über das junge Ehepaar, das in seiner Ver liebtheit alle bergmännischen Nöte so leicht wog, suchte und fand auch bald einen Vorwand, sich zu trennen, nnd ging urtt ihrem schweren Herzeleid einen steilen Felsrain zwi« scheü Steinwällen und Hageduttengcsträuch auswärts, nach dem Huthauö zu. ^Fortsetzung folgt.)
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