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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193904052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19390405
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19390405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-04
- Tag 1939-04-05
-
Monat
1939-04
-
Jahr
1939
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1939
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Zschopauer Ta«'"".1t und Anzeiger nnirrwocy, oe» S. April ilM ^Älms^in- Schöffengericht Zschopau Nr. di Mariknsicru. M a » c r e i n st » r z. Ei» großer Teil d:r alle» Mancr zwischen dein össentlichen Klostergzric» nnd dein Nonnennalien stürzw ein. Die Mauer ist of- fenb.ir der Nliersschwäche zn>n Opfer gefallen. Milttvr i. Tie T e ch n i k u in st a d t wirbt. Das Perkebrsanu läßt jetzt einen Werbestempel ans allen das Postanu Mittweida verlassenden Postsachen anbringen. in dein im Bild die Ingcnieurscimle zu festen ist und der den Werberns träai: „Mittweidas Ingenieure in aller Well? Dresden. Die Gasleitung richtig schlie ßen! Durch Unachtsamkeit beim Schließen der Gaslampe gerieten drei Menschen in höchste Lebensgefahr. Zwei Bru der im Alter von 1!» und 27 Jahren und eine 74 Jahre ritte Fra» hatten in ihren Schlafzimmern die Lampen nicht richtig zugedreht, so daß Gas ausströinte. Zum Glück wurden die Gasvergistelen so rechtzeitig aufgesunden, daß die von der Feuerwehr angestelllen Wiederbelebungsver suche der beiden Brüder von Erfolg waren. In dem einen Fnll hatte der Baler der beiden Brüder den Wecker in deren Zimmer läuten gehört und war, als sie nicht auf standen, in das Schlafzimmer gegangen, wo er seine Söhne bewußtlos vorfand. Heidenau. Mit der Säge auf dem Fahr rad. In einer Kurve der stark abschüssigen Sedlitzer Straße stürzte der 54 Jahre alte Gärtner Thomas mit dem Fahrrad. Er schlug mit dem Kopf gegen einen Baum und erlitt einen tödlichen Schädelbruch. Thomas halte eine Säge auf dem Fahrrad mitgeführt, und diese war an der Unsallstelle zwischen Rad und Schutzblech geraten. Bnutleu. Fünf Tage im Dachsbau. Zum Fangen eines Daü les wurde in Sollschwitz ein Foxterrier in den Dachsbau hineiugelassen. Als der Hund nach vie len Slunden nicht zurückkehrte, begann man, den Dachs bau anszugraben. Erst nach fünf Tagen, währenddessen die Jäger vergeblich gegraben hatten, erschien der Hund, der offenbar verschüttet gewesen war, wieder an der Erd oberfläche, um bald darauf zu verenden. C'iittlwltM des MchlMWiees Neichsstatthatter Mutschmann hat der sächsischen Haiw- ball Gauels, die am Sonntag in Leipzig durch ihren 10:ttSieg gegen Brandenburg den Handball-Adlerpreis des Neichssport- führers gewann, telegraphisch seine» Glückwunick und seine Anerkennung ausgesprochen. AbfchW der BiIlsviMcht» Woche Gnuleiter a. D. Krebs sprach vor den sächsischen Erziehern Mit einer festlichen Schlußkundgebung im Dresdner Ge werbehaus klang die zweite Volkspolitische Woche des NS- LB. aus, die Sachsens Lehrer zu ernster Arbeit vereinte. Gauleiter a. D. Regierungspräsident Krebs hielt Rück schau auf die weltgeschichtlichen Ereignisse des letzten Jahres. Er stellte einen anschaulichen Vergleich an: Benesch have ein mal gesagt, daß das Sudetenland und das angrenzende Sach sen einmal das nächste Kriegsgebtet sein würden. Und heute? Tas Wunschbild dieser Kriegstreiber und Hetzer sei zerstört worden durch die Einheit der gesamten deutschen Nation un ter der Führung von Adolf Hitler. Diese Einheit weiter zu festigen, sei auch Aufgabe der Lehrer. Gauamtsleiter Göpfert dankte Gauleiter Krebs, der sich schon ost als Freund Sachsens und besonders der sächsischen Schule erwiesen hat und schloß die zweite Bolkspolitische Woche des NSLA. Die letzten BortrSge Die letzten Vorträge der Volkspolitische» Woche halten weitere wertvolle Hinweise für die Arbeit der Erzieherschasr gegeben. Wie sehr Schule und Wehrmacht sich zu ergänzen haben, zeigten die Darlegungen des Leiters der Haupistelle „Praktische Bevölkerungspoliti? des Rassenpolitischen Amies in der Reichsleitung der NSDAP, und Leiters des Raffen- politischen Amtes in der Eauleitung Sachsen, Dr. Knorr und des Generals der Flieger von Cochenhausen. Dr. Knorr behandelte die gefährliche Nolle der Asozia - len und stellte dabet die rassepslegerlsche Aufgabe der Schule heraus. Das Erziehungsziel sei der soldatische Mann, der ne ben dem Soldatentum als Heiligstes nm sich, seine Familie, - sehe, und die deutsche Frau, die Kameradin des Mannes und > Hüterin des ewigen Lebens der Nation sei. Diese Forderung unterstrich auch General von Cochenhau- sen, der einen Abriß der deutschen Wehrgeschichte seit Scharn horst gab. Eine Ergänzung fanden die Ausführungen in den Vorträgen über „Wehrerziehung und Geschichtsunterricht" und über die Bedeutung der weiblichen Erziehung für das Heran wachsen einer wehrhaften Generation. Weitere Darlegungen befaßten sich mit der Kolonialsrage, wobei von Prof. Heske, Tharandt, insbesondere der Wald- reichtum unserer Koronien in Beziehung zu unserem Holz- bevarf gesetzt wurde. LMr LtlMmmitfMMa U SMen llmorgnnisation deS LnndeSkutturwesenS Tas sächsische Landeskuliurwert hat nach den Anordnun gen des Reicbsministers für Ernährung und Landwirtschaft mit dem 1. April 1939 eine durchgreifende Umorganisation erfahren. Während bisher sowohl die technischen als auch die land wirtschaftlichen Fragen des Landeskullurwerkes unter Auf sicht der L a n d e s b a u e r n sch a f t in Angriff genommen wurden, wird nunmehr nach der LoSlrennung des technischen Aufgabengebietes das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit in einer eigenen Kullurabteilung die technische Erledi gung aller Kullurarbeilen übernehmen. Die Landeskullurab- leiluug der Landesbauernschast wird sich in Zukunft in erster Linie der Bearbeitung der nach der Meliorationen durchzu- snhreuden Folgeeinrichtungen widmen. Zur Erfüllung dieser dem Reichsnährstand verbleibenden Ausgaben errichtete die Landesbauernschast Sachsen sechs La n dbg u außen stel len, und zwar in Dresden, Ehemnitz, Plauen, Leipzig, Mei ßen nnd Bangen. Anläßlich der llebergabe der bisherigen Landeskulturstelle In der Landesbauernschast an den Leiter der Wasserbaudirek- liou im Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, Regierungs- direkwr Tropitzsch hob Landesbauernsnhrer Körner die Ver dienste deS sächsischen Landesknltnrwesens hervor, das bis auf daS Jahr 1845 zurnckgeht und insbesondere in den letzten Jahren einen großen Anteil an der landwirtschaftlichen Lei stungssteigerung hatte. Zur Zeit bestehen in Sachsen 372 Me- lioraiionSverbände mit rund 17 000 Mitgliedern und einer an- gefchlosseneii Melioralionsfläche von über 37 000 Hektar. Felm 12. MfMote ein Radfahrer! Die Statistik, die von manchen Menschen für eine furcht bar trockene und langweilige Angelegenheit gehalten wird, enthüllt manchmal sehr eigenartige Tatbestände, die zu denke» geben. So hat eine genaue statistische Untersuchung zu dem Ergebnis geführt, daß jeder zwölfte Unfalltote et» Radfahrer auf seinem Arbeitsweg ist. Zum größten Teil fonisnt das da- Niickfallsdlebstahl (8 242 und 244 des Neichsftrafgesetzbuchs.) Unter Zuziehung von Schöffen fand heute die Haupt verhandlung gegen die ledige H. L. aus Weipert wegen Rück fallsdiebstahl statt. Tis Angeklagte ist wiederholt wegen Diebstahl vorbestraft, zuletzt mit 3 Monaten Gefängnis, hat mehrere uneheliche Kinder und steht im Verdacht der ge werbsmäßigen Unzucht. Nach dem Ervffnungsbeschluß hat sie am 22. November 1938 in Schlößchen Porschendorf, ivo sie Stellung gefunden hatte, drei Monatsbinden und zwei seidene Schlüpfer ans einem unverschlossenen Schrankkaste» gestohlen. Die Sachen gehörten ihrer Vorgängerin, die nach Breslau in Stellung ging. Auf Vorhalten gab sie die Weg nahme der Binden zu und entschädigte die Besitzerin mit einer Mark. Von den Schlüpfern, die erst später vermißt wurden, will sie aber nichts wissen. Die Angeklagte, die in Leipzig eine Gefängnisstrafe ver büßte, und sich feit 1. März daselbst in Untersuchungshaft befindet, ist vom Erscheine» vor Gericht entbunden und kvnimissarifch vernommen worden. Sie leugnet den Dieb stahl der Schlüpfer und beantragt ihre Freisprechung. Durch die Zeugenaussagen wird ihre Schuld aber zweifelsfrei fest gestellt. Der Amtsanmalt als Vertreter der Staatsanwaltschaft weist zunächst auf die Vergangenheit der Angeklagten hin. Ihr müsse die volle Verantwortlichkeit für ihr Tun zufallen. Wenn auch der Diebstahl der Binden ihr nicht nachgewiesen werden könne, so sei die Wegnahme der Schlüpfer bestimmt Diebstahl. Er beantragt deshalb die L. wegen Nückfalls- diebstahl mit 3 Monaten 2 Wochen Gefängnis zu bestrafen, ihr aber 1 Monat der erlittenen Untersuchungshaft anzu rechnen. Das Urteil lautete: Die Angeklagte H. L. wird wegen Nückfallsdiebstahl l8 242 und 244) zu 3 Monaten 2 Wochen Gefängnis verurteilt, 1 Monat der erlittenen Untersuchungs haft wurde angerechnet. Tie Angeklagte hat die Kosten des Verfahrens zu tragen. — Im Hinblick auf die Geringwertig keit der gestohlenen Gegenstände und die geistige Minder wertigkeit der Angeklagten wurden ihr nochmaks wildernde Umstände bewilligt. * Ohne Arbeitsbuch einen Arbeiter eingestellt. K. A. N. in Weißbach hat am 10. Oktober 1938 einen Ar beiter ohne Arbeitsbuch eingestellt und sich hierdurch strafbar gemacht. Er erhielt einen Strafbefehl über 30 Reichsmark Geldstrafe, ersatzweise 3 Tage Haft, zuzüglich der Kosten. Hiergegen hatte er Einspruch erhoben. — Der Angeklagte fühlte sich nichtschulöig, er habe alles getan, was er in öie- fem Falle tun konnte, er sei durch die Versicherung des Ar beiters, daß feiner Einstellung nichts emtgegenstünde, ge- täulcht worden. In seinem Betriebe sei ein Notstand vor handen gewesen, der keinen Aufschub duldete. — Der Amts anwalt beantragt die Bestrafung in Höhe des Strafbefehls. Der Verteidiger des Angeklagten beantragte in längerer Rede die Freisprechung. Das Urteil lautete: Der Augeklagte wird wegen Ueber- tretung der gesetzlichen Vorschriften zu 20 Reichsmark Geld strafe, ersatzweise 2 Tage Hast, kostenpflichtig verurteilt. her, weil es um die Betriebssicherheit des Fahrrades in vie len Fällen sehr schlecht bestellt ist. Gerade beim Fahrrad, dein Verkehrsmittel der arbeitenden Bevölkerung, das Tag für Tag beansprucht wird, wird leider oft am falschen Platz gespart. Eines der Mittel, die Verkehrssicherheit des Fahrrades ganz erheblich zu erhöhen, sind die neuen Tretstrahler. Es be- steht keine Vorschrift, mit dieser neuen, wirklich umwälzenden Erfindung auch die alten Näder auszurüsten. Aber sicherlich kostet auch der geringste und noch so glimpflich ausgegangene Unfall mehr als die neuen Tretstrahler. Es wäre wirklich gut, wenn man diese typischen Radfahrsignale, die unverkenn bar sind und bei Dunkelheit die Gefahr von Zusammenstößen verhüten, viel mehr auf den abendlichen und nächtlichen Stra ßen zu «ehe» bekäme. Tonriftischer Heimalwettberb des DDM. Der Deutsche Automobil-Club, Gau Sachsen, hat für 1939 zum drittenmal in Zusammenarbeit mit dem Landesfremden verkehrsverband einen Heimalwettbewerb ausgeschrieben. Teil nahmeberechtigt sind sämtliche sächsischen DDAC.-Mitglieder nnd diejenigen der angrenzenden Gaue aus Berlin-Branden burg und Schlesien. Die Aufgabe besteht wieder darin, eine Reihe von Bil dern unserer sächsischen Heimat ausfindig zu macken und auf zusuchen. Zur Erleichterung den seitherigen Wettbewerben ge genüber erfolgte nicht nur eine Aufteilung in fünf engere den Regierungsbezirken entsprechende Teilgebiete, sondern man hat auch eine Kartenskizze betgesiigt, die einen Anhaltspunkt gibt, wo die Lösungen ungefähr zu suchen sind. Den Siegern Win- keu zu Weihnachten 1939 Preise. Der Wettbewerb, der jederzeit begonnen werden kann und eine reizvolle Ausgestaltung der sonntäglichen Ausfahrten bie tet, und der außerdem besonders die Kenntnis unserer enge ren Heimat und deren Schönheiten vermittelt, läuft bis zum 31. Oktober. Ein erzgebLfgischer Mundartdichier Max Wenzel sechzig Jahre alt Die Kernlandschaft der erzgebirgischen Mundart ist das obere Westerzgebirge. Diesem Gebiet entstammen die meisten und bekanntesten Mundartdichter. Zu ihnen ge hört Max Wenzel. Er wurde am 8. April 1879 in Ehrenfriedersdorf geboren. In der alten, berühmten Berg stadt Annaberg verlebte er eine glückliche, sorgenfreie Ju gendzeit. Als Volksschullehrer war er dann in verschie denen Orten des oberen Erzgebirges tätig. Dörfliche Sit ten und Bräuche begann er aufzuzeichnen, schaute den ge nügsamen, beweglichen, anstelligen, zähen Gebirglern in das Herz. So kam cs, daß er zum Erzgebirgsdichter wurde. Wenzel wurde bald nach Ehemnitz als Lehrer beru fen, wo er noch heute wohnt und wirkt, wo der stete Um gang mit der Jugend sein Herz jung erhält. In der Groß stadt, gleichsam auf Vorposten, fing Wenzel an, Mund artliches zu schreiben. In erster Linie sind es die Menschen des oberen Erzgebirges, denen seine ganze Liebe gehört, von denen er — wie aus einem unversiegbaren Brunnen schöpfend — immer wieder Neues, Freud- und Leidvolles zu erzählen weiß. Die besten Geschichten und Gedichte aus Zeitungsveröffentlichungen sind ansgewählt und in schmucken Bändchen heransgegeben worden. sVer- lag Pickenhahn, Chemnitz). Max Wenzel hat aber im Laufe der Jahre auch eine ansehnliche Zahl von Büchern und Heften mit Erzählungen, Gedichten und kleinen Büh nenstücken in verschiedenen Benagen herausgegeben. Eine Uebersicht über die bisher erschienenen . Schriften enthält Fahrlässige Körperverletzung. E. M. W. i» Chemnitz bzw. Kühnheiöe fuhr mit seinem Lastkraftwagen am 29. Oktober 1938 von Kühnhaide nach Chemnitz mit einer Ladung Holz.. Als er mit seinem leeren Wagen heimfuhr, nahm er im Führerhäuschen vier Per sonen mit. Es war sehr schlechtes Wetter nnd Nebel herrscht«, sodaß er mit abgeblendetem Licht langsam fahren mußt«. Am Eingang von Gornau stand «in Lastauto mit Möbeln, das er überholen mußte. Als er links abbog, be merkte er ein entgegenkommendes Lastauto. Er bremste so fort, der Wagen kam ins Schlendern und fuhr gegen einen Baum, wodurch die im Führerhaus sitzenden Personen ver letzt wurden, sodaß sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußten. Obgleich die Verletzten keinen Strafantrag gestellt hatten, da sie den Führer nicht für schuldig hielten, erhielt er «inen Strafbefehl über fahrlässige Körperverletzung in Höhe von 70 Reichsmark Geldstrafe, ersatzweise 10 Tage Ge fängnis, zuzüglich der Koste». Hiergegen hatte er Einspruch erhoben. Ter Angeklagte bestritt seine Schuld au dem Unfall. Infolge d«s glitschigen Wetters sei sein Wagen beim Brem sen ins Schleudern gekommen, sodaß er schließlich quer zur Fahrbahn stand. Auf Antrag des Verteidigers beschloß das Gericht, die Verhandlung auf Mittwoch, deu 12. April, vor mittags 10 Uhr, zu vertagen, zwecks Vernehmung eines Sach verständigen. * Uever zehn Jahre Berrügerelen verübt Von der Kriminalpolizei wurde der am 22. August 1872 in Mettmann geborene Ferdinand Bleicher festgenominen. Seit 1928 kann dieser vielseitige Betrüger keinen festen Wohnsitz nachweisen, er will sich in mehreren Städten, die er aber nicht angeben kann, tageweise aufgehalten haben. Der Festgenom- mene mietete sich mittellos in Hotels ein und vertröstete die Wirte mit bald eintresfenden Geldern aus Prozeßgewinn. An geblich zur Durchführung eines Erbschaftsprozesses nahm er seit mehreren Jahren in verschiedenen Städten des Reiches Darlehen in Höhe von vier- bis fünftausend Mark aus. Blei cher, der auch wegen Heiratsbetrügereien seit längerer Zeit gesucht wurde, ist 175 Zentimeter groß, hat graue Haare und ««ter den Augen rote Flecke. Betrügerische StosfhSndler festgenommen Von der Dresdner Kriminalpolizei wurden zwei seit län gerer Zeit gesuchte betrügerische Stofshändler festgenoinmen und der Staatsanwaltschaft zuaeführt. Mit geliehenen Kraft fahrzeugen, deren Kennzeichen sie zum Teil fälschten, fuhren oie Betrüger seit Juli 1938 im Reich umher und boten Stoffe zum Kauf an. Sie erklärten, daß die angebotenen Stoffe Rest posten von der Leipziger Messe und aus abessinischer Wolle in Mailand hergestellt seien. Den Stoff zu einem Anzug (3,15 Meter! verkauften sie zum Preise von 46 bis 107 Mark. Als die Käufer diese Stoffe zu Anzügen verarbeiten ließen, erfuhren sie. daß diese nur etwa die Hälfte des gezahlten Preises wert waren. Teilweise wurde auch festgestellt, daß die von den Be trügern angegebene Länge und Brette der Stoffe nicht stimmte. Die Festgenoinmenen, bei denen es sich um Ausländer hanvelt, sprechen nur gebrochen deutsch. Alle Personen, die von diesen Schwindlern Stoffe gekauft haben und geschädigt wurden, werden gebeten, Anzeige zu erstatten. sein Bändchen „Reg'n un Sonneschein'. Der Autor er weist sich in allem als ein trefflicher Kenner der ober- erzgebirgischen Volkssprache und des Volkstums. Unter seinen Veröffentlichungen finden wir wertvolle Proben besinnlicher und heiterer Art. Er ist ein scharfer Beobach ter und besitzt einen gesunden Humor. Seine Stärke liegt auf dem Gebiet der Erzählung. Schließlich ist Max Wenzel auch weithin bekannt ge- worden durch seine Vortragstätigkeit; unter den lebenden Mundartdichtern steht er mit in vorderster Reihe. Möge es ihm vergönnt fein, noch recht viel Wertvolles beizu- tragen zur Vertiefung der erzgebirgischen und damit un serer sächsischen Mundartdichtungi Albert Zirkler. Luny sannen mit dem Seimatsührer In diesen Tagen erschien im Verlag Erwin Müller, Ber lin, der Band 10 deS „Deutschen Heimatführers", der Sach sen behandelt. Angesichts des billigen Preises ist das auf 272 Seiten Gebotene geradezu erstaunlich. Die dem Buch vor weggeschickten kurzen Betrachtungen über die Geschichte und Kultur Sachsens, über sein Volkstum, seine Wirtschaft und über die einzelnen Landschaftsbeztrke vermitteln in knappen Zügen ein zutreffendes Bild unseres Gaues. Auch die Ver zeichnisse der Museen im sächsischen Land, der Burgen und Schlösser, der Naturschutzgebiete und Schaubergwerke bieten dem Einheimischen und dem Fremden eine geschlossene Ueber sicht. Bemerkenswert sind auch die Wegebesvrechun- gen für Fußwanderungen, die Vorschläge für Gebiets- fahrten für Kraftfahrer und schließlich die Zusam menstellung der Wasserwanderungen. Der Heimat führer selbst, der in alphabetischer Reihenfolge durch die Ge- meinden Sachsens führt, enthält eine Fülle Wissenswertes über die Sehenswürdigkeiten der einzelnen Orte, ihre Aus- flugsmöglichkeiten, ihr Brauchtum, ihre Verkehrsverbindun gen, Unterkünfte, Wirtschaft usw. Die zahlreichen Bilder, die in den Text eingestreut sind, erhöhen den Retz dieses Hei- matführers, der zweifellos eine Lücke in unserem Helmat- schrtfttum aussüllt. Anhur Graeff Verbesserung oer Krtegsopferverforgung. Turcy vas Gesetz zur Aenderung des Reichsversorgungsgcsetzes vom 31. März 1939, das am 1. April 1939 im NeichsgesetzVlatt veröffentlicht ist, wird die Versorgung der Kriegsbeschädig ten und ihrer Hinterbliebenen in mehrfacher Beziehung günstiger gestaltet. Die Vorschriften des 8 28 Abs. 1 des Reichsversorgungsgesetzes über die Ausgleichszu lag e, die den vor dem Eintritt in den Militärdienst aus geübten Beruf des Beschädigten berücksichtigt, haben zu unbestrittenen Härten geführt. Das neue Gesetz bestimmt daher, daß mit Wirkung vom l. Juli 1939 ab allen Be schädigten und Hinterbliebenen, die keine Ausgleichszu lage erhalten, eine Zulage in Höhe der bisherigen ein fachen Ausgleichszulage gewährt wird. Die für alle nach dem Reichsversorgungsgesetz Versorgungsberechtigten geltenden Vorschriften des 8 62 über das Rnhen der Ver sorgungsgebührnisse bet Beschäftigung im öffentlichen Dienst sind durch Erhöhung der Einkommensgrenze von 170 Mark monatlich auf 210 Mark und des für verso» gungsberechtigte Kinder von dem monatlichen Einkommen aus dieser Beschäftigung abzusetzenden Betrages von 10 Mark auf 20 Mark wesentlich verbessert worden. DaS Gesetz ermächtigt ferner den ReichsorbeitSminister, die! Krankenhilfe für Kriegshinterbliebene neu zu regeln./
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