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d«« 8. 1939 N..S1 197. IaI»«Aa»»g Bombe gegen deutsche Gesandtschaft Folge der englischen Hetze ln Chile Irak sieht den Frciheitskampf der Araber in Palä- i vor Angen, sieht, wie dieses Volk betrogen wurde, Englischer Konsul in Mssul ermordet stina vor Angen, sieht, wie dieses Volk betrogen wurde, erlebt, wie England Versprechen um Versprechen bricht. Dieser Kampf Arabiens mag auch nach dem Irak ansge ¬ strahlt sein, und der Tod des Königs hat vermutlich die letzten Hemmungen ausgelöst. In London hatte man die Nachricht vom Tode des Königs Ghazi sofort mit Besorg nis ausgenommen. Man weiß, was England dem Irak an Unrecht zufügte, und man ist daher nicht überrascht, daß wieder einmal ein Volk gegen seine Fronvögte aufsteht. so eng an die englische Krone gebunden, daß er ein bri tischer Zweckstaat blieb. England hat stets die Herrscher an die Spitze des Irak gesetzt, die ihm zu Willen waren. Es hat seine silbernen Kugeln im Irak wie Wohl kaum sonst irgendwo spielen lassen. Das Volk wurde nie nach seinem Willen gefragt, es wurde vielmehr nach den be kannten Methoden britischer KolonialpoNtik fest am Zügel gehalten. Seine Freiheit wurde ihm. > ' h den anderen Völkern Arabiens, abgekaust. So mancher Mord im Irak, so manche Intrige dürften Wohl, wiewohl die Hinter männer nicht bekannt wurden, auf britisches Konto gesetzt werden. Ser Söuls de« Zrak SW f — Sei einem Mounfall gelötet Im Irak, dem Königreich, das nach dem Weltkrieg geschaffen wurde, nachdem es ursprünglich englisches Mandatsgebiet war, herrscht Landestrauer. Ter erst 27 Jahre alte König Ghazi ist einem Auto- Unfall zum Opfer gefallen. Der König hatte den Wagen selbst gesteuert und war gegen Mitternacht auf einen Mast einer Ueberlandleitnng gerast. Bereits eine Stunde später starb der König, ohne das Bewußtsein wiedererlimgt zu haben, an einem Schädclbruch. Nachfolger Ghazis und neuer König des Irak ist der erst vierjährige Sohn des Verstorbenen, EmirFei - s a l. Emir Abdulilah, ein Vetter Ghazis und Sohn des Exkönigs Ali Hedschas, ist vorläufiger Regent. Vas „Zfchopauer Lageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich. Bezugspreis 1.70 NM. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Seschäst»st.,von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. Anzeigenpreis,: Die 40 mm breite Millimeterzeile 7 Pf-i di« YZ mm breite Millimeterzeile im Text teil 25 Pf.: Nachlahstasfel ll; Ziffer- und Nachweisgevühr 25 Pf. zuzüglich Porto. MtljkmaAtbiMlimÄMter iu Prag Generalleutnant Frideriri ernannt Der Führer hat mit dein 1. April 1939 den Generalleut, nant Frideriri, bisher Kommandeur der 17. Division, zum „WehrmachtbevollmSchiigten beim Rcichsproteltorat in Böh men und Mähren" ernannt. Generalleutnant Friderici hat die Aufgabe, die Abwick lung aller Angelegenheiten der bisherigen tschechischen Wehr macht zu leiten und die deutsche Wehrmacht beim Neichspro- tektor einheitlich zu vertreten. — Generalleutnant Friderici wurde am 21. Dezember 1885 in Timmendorf bei Lübeck ge boren Er trat 1905 in das Infanterie-Regiment 103 ein. Wäh rend des Krieges wurde er in den verschiedensten Dienststel- le» verwendet. Nach Kriegsschluß trat er 191V als Adjutant zum Stab des Rcichswehrminlsters. Am 1. Dezember 1932 wurde er zum Oberst, am 1. Oktober 1935 zum Generalmajor befördert und als solcher zum MilitärattachS mit dem Sitz in Budapest ernannt. Am 1. Oktober 1937 zum Generalleutnant befördert, wurde er am 12. Oktober 1937 zum Kommandeur der 17. Division ernannt. Erste deutsche Truppenparade ln Smnn Die deutsche Wehrmacht mit Jubel begrüßt InBrünn, der Hauptstadt Mährens, fand die erste deutsche Militärparade statt. Schon in den frühen Morgenstunden strömte die Bevölkerung dem Stadtmnern zu und säumte in dichten Massen die Straßen und Plätze. U-Verfügungstruppe, Feldpolizei und Militär hatten die Absperrungsmaßnahmen getroffen. Die Häuser hatten reichen Flaggenschmuck angelegt, die Fenster und Dächer waren voll von Menschen, die das militärische Schauspiel erleben wollten. Als der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe S, Gene ral der Infanterie List, in dessen Lkgleitung sich der stell vertretende Chef des Generalstabcs der Heeresgruppe 5, Generalmajor von Mackensen, befand, eintraf, meldete der Kommandant der Stadt Brünn, Oberst Frehtag, die angetretenen Truppen. Der Vorbeimarsch wurde von dem General her Infanterie Beyer befehligt und hinterließ In der Brünner Bevölkerung, die die Truppen immer wieder von neuem mit unbeschreiblichem Jub^l grüßte, einen tiefen Eindruck. MMfMiMS Stettin« Ein Erlaß des Führers In 'einem „Erlaß über die städtebaulichen Maßnahmen in der Stadl Stettin" Hai der Führer angeordnet, daß die von ihm bcsiimmicn besonderen städiebanlichen Maßnahmen in Stenin dnrchgesnhrt werden. Der Gauleiter des Gaues Pom mern, Pg. Schwede-Koburg, wird durch den Erlaß beauftragt, die in 8 1 Abs. 2 und 8 3 des Gesetzes für die Neugestal- tun,» denischer Städte vom 4. Oktober 1937 erwähnten Maß nahmen zu treffen. Durch den tragischen Tod des jungen Königs Ghazi ist der Irak erneut in die Gefahr schwerer innerer Unruhen ge stürzt worden. Das Land ist seit seiner Begründung niemals recht zur Ruhe gekommen. Bezeichnend sind dafür die zahl reichen Staatsstreiche, mit denen ein Regime das andere ab- löste. Einmal hatte die englandfreundltche Richtung die Ober hand. dann kainen wieder die Gegner Großbritanniens ans sluder, und fast immer hatte die Armee ihre Hand im Spiel. Das erklärt sich nicht zuletzt daraus, daß der Irak eine demo kratische Monarchie ist. Im Parlament sicherte sich das je weils znr Oberherrschaft gekommene Regime eine über wiegende Mehrheit, die ihm seine Arbeit ermöglichte. Die Opposition fand jedoch meistens bald Mittel und Wege, sich mit unzufriedenen Gruppen der Armee zu verbinden und auf diese Weise wieder die Oberhand zu gewinnen. Erinnert sei beispielsweise daran, daß der jetzt verstorbene König Ghazi selbst im Jahre 1936 das Land durch einen Staatsstreich von der Leitung eines englandsreundlichen Ka binetts befreite und die Richtung.des Bekr Sedkys ans Ruder kommen ließ, die betont nationalen Charakter besaß und sich von dem englischen Einfluß frei machen wollte. Vekr Scdky wurde bald danach ermordet, und sein ansgesprochener Geg ner, Nuri Pascha el Said, einst ein großer Englandsrcund, wurde Minislerpräsident. Allerdings machte dieser Mann glaubhaft, daß er seine politischen Ausfällungen in der Ver- »elleidstelezramm des Meers Der Führer hat anläßlich des tragischen Unglückssalles, dessen Opfer der König von Irak geworden ist, seine und des deutschen Volkes herzliche Anteilnahme telegraphisch über mittelt. Im Auftrag des Führers hat der Staatsminister und Ches der Präsidialkanzlei des Führers Dr. Meißner dem Kö niglich-Irakischen Geschäftsträgers in der Gesandtschaft von Irak aufgesucht und ihm das Beileid des Führers ausge sprochen. Der Reichsminister des Auswärtigen, von Ribbentrop, hat die Anteilnahme der deutschen Neichsregierung ausgesprochen. Als Zeichen der Trauer haben die Präsidialkanzlei des Führers, die Reichskanzlei, das Auswärtig« Amt und der Reichstag die Dienstslaggen auf halbmast gesetzt. Da, „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats ,u Flöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten : Lr,g«birgisch« Handelsbank e. S. m. b. H. Zschopau, Semeindegirokonto Asthopou Nr. 24>, ' Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SS4 — Fernsprecher: Nr. 712 Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Lcharfenstein, Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wlllschthal, Witzschdorf Fetzt fol es Patugouie« sei» Der „Völkische Beobachter" entlarvt Lügrnhrtze jüdischer Emigranten in Argentinien Unter der Ueberschrtst „Friedliche Methoden" be leuchtet der „Völkische Beobachter" den dunkle« Hintergrund einer in Argentinien in di« Welt gesetzten Lüaenhetze, die dem Deutschen Reich durch ein« plump« Fälschung «nnektionsabsich- ten auf Patagonien in di« Schuh« schieben wollt«. Der „VB" weist auf die Methoden d«r neuen Einkreisüngspolitik hin, kommt dann auf di« Lüg«nmeldungen über angebliche deutsche Mobilmachungen zu sprechen und kennzeichnet die „demokra tische Methode", die Deutschland dl« Notwendigkeit einer Er weiterung seine- Handels rubilligt, aber sich überall in den Weg stellt, wo immer der deutsche Handel einen Schritt vor wärts macht. So war e» unmittelbar vor unserem neue« Wirtschafts abkommen mit Rumänien, so ist «S in diesem Augenblick, in dem unsere wirtschaftlich«« Beziehungen für Argentinien eine erfreuliche Ausgestaltung erfahren. Drei argentinische Zeitungen, von denen zumindest eine ein notorisches Organ der tödlichen Emigration ist, haben dte- Die gemeine englische Hetze gegen Deutsch land hat in Südamerika zu einem Attentat aus die Deutsche Gesandtschaft in Santiago d« Chile geführt. Kurz nach Mitternacht explodierte in der Einfahrt zur Deutschen Gesandtschaft eine Bombe, wodurch das Mauerwerk be schädigt und mehrere Fenster des Gebäudes zerstört wur- den. Die chilenische Polizei nahm sofort die Fahndung nach de» Tätern auf. Die südamerikanischen Zeitungen haben in der letzten Zeit die ihnen von dem englischen Nachrichtenbüro Reuter gelieferten entstellten Berichte über die Lage in Europa iviedergegeben, so daß bei vielen Lesern der Eindruck ent stehen mußte, als ob Deutschland den Frieden störe. Da bei ist gerade das Gegenteil richtig. Aber die englische Hetze bat ihre Wirkung gehabt, und ihr mnß die Schuld zngeschriebcn werden, wenn jetzt das Bombenaltentat in der chilenischen Hauptstadt sich ereignete. Allein die Inden nnd die jüdischen Machthaber in Moskau können sich freuen, daß die englische Hetze zu solchen vcrabschcuungs- ivürdig«« bolschewistischen Methoden führt, ab« vielleicht wird tx»i Berantwortlichen in London null doch etwas bang, dswor, was sie mit ihren hetzerischen Lügen in der Welt »»richten. ser Tage daS Faksimile eines Berichtes veröffentlicht, der an geblich am 11. Januar 1937 von der deutschen Botschaft in Buenos Aires an das kolonialpolitische Amt in München ab gesandt wurde. Dieser Bericht betraf die Beschaffung von geheimem In- formationsmaterial mit dem Ziel «iner späteren Annektion Patagoniens durch daS Reich; Patagonien ist dir südlichste Provinz Argrutiniens. In den Kommentare» zu diesem auaeb- lichen Bericht wurde der RcichSregieruug und der deutschen Botschaft organisierte Spionage vorgeworfen. Den, deutschen Leser zu versichern, daß es sich hier uni eine unverschämte Fälschung handelt, ist überflüssig, denn er weiß, daß der Führer deutsche Politik und nicht die Politik eines großen wahnsinnigen Imperialisten macht. Daß es sich uni eine besonders plumpe Fälschung handelt, geht daraus hervor, daß der angebliche Bericht gleichzeitig die Unterschrif ten eines Legationsrates von Schubert und des stellvertreten den Landesgruppenleiters Müller trägt. Herr von Schubert würde sich nie als „Legationsrat" unterschreiben, da das er- stens überhaupt nicht üblich und «r zweitens noch gar nicht Legationsrat ist. Außerdem ist eine gemeinsame Unterschrift eines BotschastsmitgliedeS und eines Hoheitsträgers der NS DAP. ini deutschen AmtSbrauch unmöglich. Amtliche Nach- forschungen haben aber auch ergeben, daß es überhaupt kei- neu Bericht dieser Art von irgendeiner deutschen Stelle gibt — ^ie Veröffentlichungen mit anderen Worten also von A bis Z aus den Fingern gesogen sind. WashMon stil SM Die «rgrntinier selbst haben natürlich nicht daS geringste Interesse an dieser schmutzigen Fälschung. Die Regierung von Buenos Aires hat der deutschen Botschaft auch sofort eine amtliche Untersuchung der dunklen Affäre zugesagt. Dir Auf klärung sollte ihr nicht schwer fallen, da über die Person des Fälschers, eine- Emigranten, kei« Zweifel bestehen dürfte. Aber die Intrige hat ihren Zweck doch insofern erreicht, als der stellvertretende Landesgruppenleiter Müller «inen. Verhör unterzogen wurde. DaS ist Wasser auf die Mühlen jener Kreise in Buenos Aires, die sich schon seit geraumer Zett Zeit um ein Verbot der argentinischen Landesgruppe der NSDAP, bemühen. Der tiefere Hintergrund aber ist sicher der Wunsch von Washington, Deutschland« Geschäft« in Südamerika mit alle» und jedem Mittel zu verdrrbenl Mit jedem Mittel, selbst mit Bomben! Auch der Anschlag aus die deutsche Botschaft in Chile ist die Frucht und daS Werk jener angelsächsischen Kreise, deren moralische Beteuerungen «ur ein Mittel ihres machtpolitischen Dünkels und Ihrer wirtschaftspolitischen Prositgirr sind. britisches Konsulat In Lrand gesteckt bannnng geändert habe. Welches Interesse hat nun eigentlich England am Irak? Die Frage ist leicht beantwortet, wenn man weiß, daß dieses Land eine der reichsten Erdölquellen der Erde darstellt. Da Englands Politik im Orient nahezu ausschließ lich darauf hinausläuft, die politisch« Macht überall dort zu gewinnen, wo Erdöl vorhanden ist, das den Weg nach Indien sichert, ist es klar, daß auch in diesen, Fall alles getan wird, un, solche Männer am Ruder zu halten, die mit Groß britannien sympathisieren. Dieses Bestreben dürfte jetzt um so deutlicher in Erscheinung treten, als mit Gazht der Mann verstorben ist, der die nationalen Interessen seines Landes gegen äußere Einflüsse zu sichern bemüht war und selbstver- stündlich mehr dazu neigte, die Wünsche des Arabertums zu vertrete», die so oft von England mißachtet wurden. Irak sollte kein zweites Palästina oder Svrien werden. * In Mofful wurde der dortige englische Konsul im Lause von Demonstrationen, die bei Bekanntwrrden der Nachricht vom Tode König Ghazis stattsandc», ermordet. Die erregte Volksmenge steckte das britische Konsulat i» Brand. Ueber Mofful ist daS Kriegsrecht verhängt wor den. Vier Personen wurden verhaftet und werden vor ein Sondergericht gestellt werden. Wie verlautet, soll der irakische Ministerpräsident sein Bedauern ausgesprochen haben. * Durch den plötzlichen Tod des Königs Ghazi, der das Volk in, Irak hart trifft, hat sich die seit Jahrzchnten auf- gespeicherte Wut gegen England frei gemacht. Daß gerade in Mofful dieser Ausbruch erfolgt ist, wird uns um so mehr verständlich werden, wenn wir daran denken, daß auf den Erdölfeldern von Mofful England wiederum seine imperialistischen Interessen verteidigt. Deshalb wurde der Irak 1920 unter englische Faust gestellt, oder wie man es scheinheilig auszudrttcken beliebte, „englisches Mandat". Wenn man dem Lande auch nach anßen hin später Selb ständigkeit gab, so wurde der Irak doch durch Vertrüge ' Mopauer W Tageblatt und Anzeiger