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Mopauer« Tageblatt Paa „Zfchopausr Logeblatt und Anzshpu" erscheint werktäglich. Monatlich. Bezugspreis 1.70 RM. Zustellgebühr LS Pf. Bestellungen werden in unserer S«schäf1sst.,von den Boten, sowie von ollen Poftanstalten angenommen. und Anzeiger Anzeigenpreis«: Die 4S mm breite Millimeterieile 7 Pf.; die HZ mm breite Millimeterzeile im Lext- teil 25 Pf.; Nachlaßstaffel L; Ziffer- und Nachwelsgebühr 25 Pf. zurüglich Porto. Vas „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats zu Flöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Benanntmachungen de» Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgische Handelsbank r. G. m. b. H. 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Die führenden Männer des Staates, der Wehr macht und der Partei, unter ihnen muh Dr. Ncuman n, der Vorkämpfer der Mcmcldcntschen, hiessen den Befreier des Landes willkommen. BksMWkiOBW tNs dem Nardt Der Führer sprach vorn Moa des EtaWeaterö Auf den« Marktplatz vor dem Stadtthcatcr erwarteten Zehntausende den Befreier, um ihm mit einem donnern den Jubel de» Dank für diese historische Stunde abzn- siatten. Unter nicht enden wollenden Hcilrufen betrat der Führer das Stadtthcatcr, und voll Spannung wartete nuten die Menge auf das Erscheinen Adolf Hitlers ans dem Balkon. Die Ungeduld der Taufende wurde nicht lange auf die Probe gestellt. Der Führer erschien mit seiner Be gleitung ans dem Ballon, und donnernd brauste ihm der Jubclruf der freudigen Menschen entgegen. Der Vorkämpfer der Memeldentschen, Dr. Neu mann, eröffnete die denkwürdige Befreiungskundgebung, immer wieder von der Zustimmung der Memeldentschcn unterbrochen. Er sprach noch einmal von dem FreiheitS- lampf der Memeldeutschen, den keine Gewalt und kein Terror brechen konnte, weil die Liebe zur alten Heimat alle Leiden leicht machte und in allen die Hoffnung brannte, daß das Unrecht am Memelland eines Tages doch wicdergutgemacht werden müßte. Die Rede Dr. Neu manns klang in einen tiefen Dank an Adolf Hitler aus, dessen Tatkraft dem Memelland die Befreiung gebracht habe. UM dm SW GlOMWdS SchlOerlrag mit der Slowakei - Milarische Anlagen der deutschen Wehrmacht Konteradmiral LuethenS, als der derzeitige Standortälteste des Marinestandorts Memel, erstattete dem Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht Meldung. Dann begab sich der Führer, in dessen Beglei tung sich auch Neichsinnenminister Dr. Frick befand, einige Schritte weiter landeinwärts, um unter den Klängen des Präsentiermarschcs und der deutschen Nationalhymnen die lange Front der Ehrenformationen der Kriegsmarine, der Männer des deutschen Ordnungsdienstes und der Polizei abzuschreiten. Donnernd brausten in diesem denkwürdigen Augen blick die Staffeln der deutschen Marine- Luft st reitkräfte über den Hafen hinweg. Der Füh rer bestieg dann mit seiner Begleitnng die am Ende des Platzes bereitstchendcn Wagen, und es begann nun in langsamer Fahrt sein Einzug in die befreite deutsche Stadt, die Adolf Hitler einen überwältigenden, triumphalen Empfang bereitete. Dann sprach, begrüßt von einem Jnbclorlan, der Führer. Im Namen des deutschen Grfamtvolkcs nahm er die Mcmelländcr als jüngste Bürger deS Großdcut- schcn Reiches auf und dankte ihnen für ihr mannhaftes und unerschütterliches Aushalten. Seine Worte klangen in ein heiliges Bekenntnis zur deutschen Gemeinschaft aus und in den Schwur, daß diese Gemeinschaft nie zer brechen solle und keine andere Macht der Welt sie jemals beugen werde. Dle Ansprache des Führers hatte folgenden Wortlaut: Merncldeutschel Volksgenossen und Volksgenossinnen! Im Ramen des ganzen deutschen Volkes begrüße ich euch heute und freue mich, euch aufzunchmcn in unser Großdcutsches Reich. Ich führe euch damit zurück in jene Heimat, die ihr nicht vergessen habt, und die auch euch nie vergessen hat. Im Namen dieses deutschen Volkes spreche ich euch aber auch den Dank ans für euer tapferes, mannhaftes und unerschütterliches Verharren auf eurem Recht uno auf eurer Zugehörigkeit zum Deutschen Reich. Ich habe ge- N In Erfüllung der Bitte der slowakischen Rc- gicrung an den Führer, den Schutz des slowakischen Staates zu übernehmen, wurde am Donnerstag im Aus wärtigen Amt in Berlin nachstehender Vertrag geschlossen: Die deutsche Negierung und die slowakische Regierung sind, nachdem sich der slowakische Staat unter den Schntz des Deutschen Reiches gestellt hat, übercingekommen, die sich hieraus ergebenden Folgen durch einen Vertrag zu regeln. Zu diesem Zwecke haben die unterzeichneten Be vollmächtigten der beiden Regierungen folgende Bestim mungen vereinbart: Artikel 1. Das Deutsche Reich übernimmt den Schutz der politischen Unabhängigkeit des slowakischen SiaatcS und der Integrität seines Gebietes. Artikel 3. Zur Durchführung des vom Deutschen Reich über nommenen Schutzes hat die deutsche Wehrmacht j derzeit das Recht, in einer Zone, die westlich von der Grenze dcö slowakischen Staates und östlich von der all gemeinen Linie, Ostrand der Kleinen Karpaten, Ostrmid der Weißen Karpaten und Ostrand des Javornikgcbirgcs, begrenzt wird, militärische Anlagenzn errichten und in der von ihr für notwendig gehaltenen Stärke be setzt zu halten. Die Slowakische Negierung wird veranlassen, daß der für diese Anlagen erforderliche Grund und Bode» der deutschen Wehrmacht znr Verfügung gestellt wird. Ferner wird die Slowakische Regierung einer Regelung znstim- men, die znr zollfreien Versorgung der deut schen Truppen und zur zollfreien Belieferung der mili- tärischrn Anlagen ans dem Reich erforderlich ist. In der im Absatz 1 beschriebenen Zone werden die militärischen Hoheitsrechte von der deutschen Wehrmacht ansgeübt. Personen deutscher Staatsangehörigkeit, die auf Grund eines privaten Vertragsverhältniffes mit der Errichtung militärischer Anlagen in der bezeichneten Zone befaßt sind, unterstehen insoweit der deutschen Gerichtsbarkeit. Artikel 3. Die slowakische Regierung wird ihre eigenen militärischen Kräfte in« engen Einvernehmen mit der deutschen Wehrmacht organisieren. Artikel 4. Entsprechend dem vereinbarten Schutzverhältnis wird die slowakische Negierung ihre Außenpolitik stets in engem Einvernehmen mit der deutschen Regierung führen. Artikel 5. Dieser Vertrag tritt sofort mit der Unterzeichnung in Kraft und gilt für eine Zeit von 25 Jahren. Die beiden Negierungen werden sich vor Ablauf dieser Frist rechtzeitig über eine Verlängerung des Vertrages verständigen. Zu Urkund dessen haben die beiderseitigen Bevoll mächtigten diese« Betrag i» doppelter Ansscrtigung unterzeichnet. Wien, den 18. März 1939. Berlin den 23. Mürz 1939. Für die Deutsche Regierung: gcz. von Ribbentrop. Für die Slowntischc Negier: gcz. Dr. Tiso, gcz. Dr. Tuka gcz. Dr. Durcansky. glaubt, diesem Dank keinen besseren Ausdruck verleih:n zu können, als daß ich eurem Führer soeben jenes Ab zeichen verlieh, das die besten Kämpfer unseres neuen Deutschen Reiches auf ihrer Brust tragen. Denn daß ihr diesen heutigen Tag feiern könnt, verdankt ihr nicht einem Zufall, sondern einer unermeßlichen Arbeit, einem sehr schweren Kampf und sehr harten Opfern. Ihr leid einst von einem Dentschland im Stich gelassen worden, oas sich der Schmach und der Schande ergeben hatte. Jetzt seid ihr znrückgclchrt in ein gewaltiges neues Deutschland, das wieder nncrschüttcrliche Ehrbegriffe kennt, das sein Schicksal nicht Fremden anvertraucn will und wird, sondern das bereit und entschlossen ist, sein Schicksal selbst zu meistern und zn gestalten, auch wenn dies einer anderen Welt nicht gefällt. Für dieses neue Deutschland treten hcntc über 80 Millionen Deutsche ein. Ihr werdet nun cinmttnden in diesen großen Strom unseres nationalen Lebens, nuferer Arbeit, unseres Glau bens, unseres Hoffens und, wenn notwendig, auch unseres Opfers. Ihr werdet das m ehr verstehen als andere Deutsche, die das Glück besitzen, im Herzen unseres großen Reiches wohnen zu dürfen. Ihr seid Grenzland, »nd ihr werdet es empfinden, was es heißt, nicht verlassen zu sein, son dern hinter sich ein gewaltiges Reich, eine große geschlos sene Nation zu wissen. So wie ihr Leidtragende der deut schen Ohnmacht und Zersplitterung ward, waren es andere Deutsche auch. Aus Not uud Leid ist uns aber jetzt eine neue Gemeinschast erwachsen. Daß sic niemals mehr zer brechen soll, das sei unser Wille und unser Entschluß, und daß keine andere Macht der Welt sic jemals brechen oder bengen soll, das sei unser Schwur! Die 20 Jahre Elend und Leid sollen und für alle Ankunft eine Warnung und eine Lehre sein. Was wir von der übrigen Welt zn erwarten haben, wissen wir. Wik haben nicht die Absicht, ihr deshalb ein Leid zuzufügcn. Allein das Leid, das sic uns zugcfügt hatte, mußte ein Ende finden. So begrüße ich alte deutsche Volksgenossen als die jüngsten Bürger unseres Großdeutschcn Reiches. So wie cs in dieser Minute alle Deutschen im ganzen Reiche tun, so wollen auch wir unsere Liebe, unsere Anhänglichkeit und unsere Opferbcrcitschast, unseren Glauben, unsere Treue und unsere Zuversicht ausdrückcn im Kampfruf: Unser Volk und unser Deutsches Reich — Sieg Heil! Eindrucksvolle Flottenparade Kurz nach 16 Uhr ging der Führer am Memelkai wie« ver an Bord des Torpedobootes „Leopard". Noch einmal vereinigten sich die Tausende zu einer großartigen Kund gebung. Dann löste sich die „Leopard" langsam vom Kai und glitt der Haffmündung zu. Es war eine stolze Fahrt, die der Führer nun antrat. Auf der Reede lag in Parade- aufstellnng eindrucksvoll gegliedert die deutsche Flotte, die Hüterin der deutschen Küsten, die Bewahrerin der deut schen Seegeltnng, das Werk des Führers. Auch in der Haffmündung ankerten die zahlreichen Torpedo- und Schnellboote, die die Landungstruppen herangebracht hatten. Ihre Besatzungen standen in Paradeaufstellnng. Auf der Reede entfaltete das großartige Bild der ankernden Flotte erst seine ganze Schönheit. Vorn liegen die kleineren Schiffe, die Torpedoboote, die Mincnräum- und Snchboote sowie die Schnellboote. Dann kommen in einer zweiten Linie die Zerstörer und abermals hinter ihnen die Kreuzer und Panzerschiffe. Mächtig recke» sich ihre Aufbauten empor. Ganz ruhig ist daS Meer. Un bewegt liegen die stählernen Kolosse da. In blauer Parade montur stehen die Tausende deutscher Matrosen auf den Decks aufgcbaut; untadelig ist das Bild, das sie bieten. Die Deckswache präsentiert, hell rollt der Trommel wirbel übers Meer, wenn der Führer ein Schiff passiert. Langsam fährt der Führer dte ganze Paradeaufstellung ab, grüßt im Vorüberfahren Schiff und Mann. Stolze Namen leuchten am Bug oder von den Türmen der Kreuzer und Panzerschiffe: „Skagerrak" lesen wir am Bug des Panzerschiffes „Admiral Scheer", „Coronel" am Turm des Panzerschiffes „Admiral Graf Spee". ES sind Erinnerungen an unsterbliche Siege. Gegen ü Uhr ist die Besichtigung der Flotte beendet. Die „Leopard* wendet znm Panzerschiff „Dentschland". Wenige Minuten nach 5 Uhr geht der Führer hier wieder zurück an Bord. Ein großer Tag hat einen großartigen Abschluß erhalten. Nachdem bereits am Vormittag des heutigen Tages in der Zeit von 10—ll Uhr zahlreiche Staffeln über Memel erschienen waren, um den Memelländern den ersten Grnß der deutschen Luslwasfe zn entbieten, flogen die Ge schwader am Nachmittag in Paradeform über das meinelländische Gebiet hinweg. Von l4.00—14.10 Uhr paradierten Laud- und Secslicgerverbände über dem Führer.