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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 09.03.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193903093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19390309
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19390309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-03
- Tag 1939-03-09
-
Monat
1939-03
-
Jahr
1939
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 09.03.1939
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vir. dv Zschopauer Tageblatt nnb Anzeiger Donnerstag, den v. März UM Der Endkampf Die entscheidenden Märztage der Ostmart Seit dem 12. Februar 1938 rang die nationalsozialistische Führerschaft in der Ostmark im engsten Verein mit Minister Seyß-Jnquart und den volkspolitischen Referenten in einem zähen und von seilen Schuschniggs hinterhältig geführte» Kleinkrieg um die Durchsetzung der in Berchtesgaden verein barten Richtlinien. Erst heute läßt sich ganz ermessen, welche disziplinierte Selbstentäußerung es für die illegalen Kämpfer der Ostmark bedeutete, ihre wahren Impulse zurückzudrängen und den ebenso langwierigen wie schwierigen Weg der allmählichen Eingliederung in den von der Dollsuß- regierung durch Verfassungsbruch und nackte Willkür errichte ten autoritären Staatsaufbau zu gehen. Die unvergleichliche Diszipliniertheit, mit der hier den Weisungen der Führung unbedingte Gefolgschaft geleistet wurde, war an sich schon ein Beweis dafür, welch wohlgefttgte und kompakte Majorität die illegalen Organisationen darstellten. Dieser ehrliche Wille zum „deutschen Frieden" wurde allerdings von der Svstemregierung schlecht gelohnt. 'Es sehlte hier überhaupt die Absicht, Frieden zu schliesse»». Man glaubte mit dem altüberlieferten Mittel des „Fortwurstelns* — ein Begriff, der seinerzeit von dem österreichisch-ungari schen Staatsminister Taaffe zum Grundsatz erhoben worden war — eine Politik des Hinhaltens, der halben Erfüllungen, der leeren Versprechungen und formalen Scheinlösungen führen zu können. Fünf Jahre lang hatte das System von der immer und immer wiederholten Lüge gelebt, ein tragfähige Majorität in der Bevölkerung hinter sich zu haben. Ohne auch nur im entferntesten an einen Nachweis dieser Behauptung zu denken, erklärte sie den Nationalsozialismus für eine bedentungslose Minderheit, fühlte sich hinter den Bajonetten so sicher und un gestört, daß nun die bloße Tatsache, den Nationalsozialismus als gleichberechtigten Partner eines Friedensschlusses an- erkennen zu müssen, allein schon das Lügengewebe von der vaterländischen Majorität zerreißen mußte. Es ging dabet aber noch um mehr. Zu einem ehrlichen Frieden gehören immer zwei wenigstens annähernd gleich- wertige Partner. Sollte aber der Friede nicht nur in den Kcnzleien des Ballhausplatzes, sondern tatsächlich auch im Vol.e geschlossen werden, dann war es einfach nicht zu ver hindern, daß deS weiteren offenbar wurde, daß hier auf vater ländischer Seite überhaupt kein Friedenspartner vorhanden war, der sich an Zahl und willensmäßiger Geschlossenheit mit den Nationalsozialisten messen konnte. Schuschnigg wußte, daß er einfach keine Ventile öffnen durfte, sollte nicht die wahre Meinung der Bevölkerung aller Welt in einer für ihn und seine scheinheiligen Thesen vernichtenden Ueberzeugungs- kraft offenbar werden. DaS war die eigentliche Schwierigkeit der Situation: Es fehlte auf der Regierungsseite der Friedenspartner; daher sabotierte sie den Frieden, um nicht hinweggeschwemmt zu werden. Schon hatten sich anläßlich der Rede Schuschniggs im Bundesrat am 24. Februar in zahlreichen Städten Kund gebungen ereignet, die dieses ungleiche Kräfteverhältnis recht drastisch demonstrierten. So hatte -. B. in Linz die Vater- ländische Front ihre von Tag zu Tag mehr zusammen schmelzende Anhängerschar zu einer „Großkundgebung" zu sammengerufen. Die Führung der Nationalsozialisten hatte aber darauf bestanden, an einem diese Kundgebung be schließenden Fackelzug teilzunehmen, was ihr im Zug» der politischen Entwicklung seit dem Tage von Berchtesgaden nicht gut abgeschlagen werden konnte. Rund zweitausend vater ländische Amtswalter und Anhänger marschierten an der Spitze des Zuges, dem dann in weithin sichtbarem Abstand 40 000 Nationalsozialisten folgten, soldatisch for miert, in einer von dem vaterländischen Leichenzug unver kennbar verschiedenen Haltung, umsäumt von einem jubeln den Menschenspalier. AehnlicheS ereignete sich in Graz und Salzburg, Wien und anderen größeren Städten. Mag sein, daß sich nun erst Schuschnigg zu seinem letzten infamen Gewaltstreich entschloß, der noch einmal das Steuer herumwerfen sollte. Denn wenn sich auch Innenminister Seyß- Jnquart, der am 1. März zum Staatsrat ernannte Dr. Jury und die volkspolitischcn Referenten in den Bundesländern eine kluge und mäßige Zurückhaltung anserlegtcn, sich strikte an das Programm von Berchtesgaden hielten, um so von sich ans der Regierung ja keine Handhabe zu bieten, das Ab kommen als gebrochen zu erklären, wurde jede kleinste Maß nahme vom Volke mit einem frenetischen Widerhall bedacht. So kam es in Graz zu Riesenkundgebungen anläßlich der Anwesenheit des Innenministers. Das gleiche ereignete sich in Linz, als am 6. März Seyß-Jnquart vor 500 Amtswaltern der illegalen nationalsozialistischen Partei organisation sprach; da mußte der damalige Landeshaupt mann von Oberöstcrreich, Dr. Gleißner, an seiner Seite durch ein Spalier von jubelnden Menschen fahren, die mit erhobe ner Hand ihre nationalsozialistische Einstellung unwiderleglich demonstrierten. Aehnliche, für Schuschnigg und seine Hinter männer niederschmetternde Folgen hatte auch die Freigabe des Jngcndturnens für den deutschvölkischen Turnerbund. Alle diese Flammenzeichcn zusammen haben nun zum Tag von Innsbruck am 9. März geführt. Schuschnigg kündete hier, ohne vorher mit den Ver tretern der nationalen Opposition verhandelt zu haben, eine auf drei Tage befristete Volksabstimmung an. Tie Methoden, mit denen sie ausgesührt werden sollte, eröffneten einem zügellosen Wahlschwindel alle Türen und Tore. Schuschnigg hatte erkannt, daß die Verwirklichung des Deutschen Friedens die bisher unterdrückten Nationalsozialisten mit allein ihnen eigenen Gewicht zur politischen Wirkung bringen mußte. Er wußte auch genau, wie eine reguläre Volksabstimmung aus- gcgangen wäre. Blieb also als einziger Ausweg ein un geheuerlicher Wahlschwindcl, mit dem sich nochmals eine scheinheilige Rechtfertigung erschleichen ließe, in der Staats- führuug, ohne und gegen die Nationalsozialisten regierend, zu verbleiben. Nun war jedes Mittel recht. Schuschnigg mobilisierte da her die noch immer beträchtlichen Massen kommunistisch und marristisch verhetzter Arbeiter, einschließlich des Großstadt mobs und anderen lichtscheuen Gesindels. Aber auch aus diesem Ventil schoß sofort die Stichflamme. Die Kommune trat uuverhüllt auf den Plan und begann, mit Heil-Moskau- Nufcn z» demonstrieren und auf die Straße zu gehen. Damit war eine akute Gefahr gegeben. Unter dem Eindruck dieser Ereignisse gelang es endlich den Ministern Seyß- Jnquart und Gletse-Horstenan, den Verräter Schuschnigg zum Rücktritt.zu bewegen. Die Stunde war reif, überreif Schon drohte der Bürgerkrieg in den Straßen. Auch der Bundespräsident Miklas konnte nun nicht mehr zöger», Seyß-Jnquart mit der BundeSkanzler- schaft zu betrauen. Damit war faktisch die Macht in di« Hände der Nationalsozialisten gelangt. I» der Not der Stunde aber rief der neu« Regierungs chef die Hilse des Reiches.. Deutsche Truvven setzten Nch auk EissWWr VeMMrpkr Reue AusWnW' und» PriisuliasordnulWa für AulvSrter des gehsbeneu und Merer DienSes Auf Grund des 8 II der am 28. Februar 1939 von der Netchsregierung erlassenen Verordnung über die Vor bildung und die Laufbahnen der deutschen Beamten hat der Reichsminister des Innern am 6. März 1939 im Ministerialblatt des Reichs- und Preußischen Ministeriums des Innern, Nr. 10, Ausbildungs- und Prüfungsordnungen für die Anwärter des gehobenen und des mittleren Dienstes in der allgemeinen und inne ren Verwaltung erlassen. Dadurch werden im Rahmen der Verordnung der Reichsregierung die Laufbahnen der Beamten der allgemeinen und inneren Verwaltung ein heitlich ausgerichtet und festgelegt. Jeder Bewerber kann sich an ihrer Hand über die Anforderungen und Aussich ten aus diesem Gebiete unterrichten. Im einzelnen darf noch besonders hervorgehoben werden: Die neuen Vorschriften gelten für alle Behörden der allgemeinen und inneren Verwaltvug des Reichs und der Länder. Dadurch werden zahlreiche, auch inhaltlich verschie dene Bestimmungen früherer Zeit aufgehoben, die Ver waltung wird vereinfacht und durch die gleichmäßige Aus richtung ein leistungsfähiger, für alle Aufgaben ein satz- fähiger Beamtenkörper geschaffen. Begünstigt wird diese Entwicklung durch die in der Verordnung vorgesehene Herabsetzung der Anforderungen an die schulische Vor bildung. Von den Bewerbern für den mittleren Dienst wird Volksschulreise, von den Bewerbern für den gehobenen Dienst an Stelle der bisher geforderten Reifeprüfung das Abschlußzeugnis einer anerkannten voll ausgestalteten Mittel schule oder eines als voll ausgestaltet anerkannten Ausbau zuges an einer Volksschule oder das Zeugnis des erfolgreiche» Besuchs von sechs Klassen einer öffentlichen oder staatlich an erkannten höheren Lehranstalt oder von vier Klassen einer solche» in Ausbauform verlangt. Der Zusammenarbeit von Partei und Staat dienen verschiedene Bestimmun gen. Der nationalsozialistische Staat muß von den ausbilden den Behörden verlangen, daß sie die ihnen anüertrauten An wärter im nationalsozialistischen Geist erziehen und aus bilden, und muß von seinen Beamten fordern, daß sie jedes Gesetz und jede Verordnung im nationalsozialistischen Sinne anwenden. Denn Partei und Staat,.bilden eine Einheit, beide haben das gleiche Ziel. In der Erkenntnis der hohen Bedeutung, die den Leibes übungen als Mittel zur Erhaltung der Gesundheit und der Wehrkraft unseres Volkes zukommt, wird von den Anwärtern am Schluß des Vorbereitungsdienstes der Nachweis verlangt, daß sie im Besitz des ReichssportabzeichenS oder deS SA.- Wehrabzeichens sind. Bewerbungsgesuche sind zu richten: as in Preuße», Bayern, Sachsen und in den sudetendeutfchen Gebieten an den Regierungspräsidenten (in Berlin an den Präsidenten der Preußischen Bau- und Finanzdirektton), b) in Oesterreich an den Landeshauptmann, c) in den andere« Län dern an die Landesregierungen. Vie Fälligkeit alter Hypotheken Eine amtliche Erläuterung Zu der Verordnung über die Regelung der Fälligkeit alter Hypotheken vom 22. Dezember 1938 veröffentlicht jetzt der „R e i ch s a n z e i g e r" die angekündigte. umfangreiche amtliche Erläuterung. Im allgemeinen Teil der Erläuterung wird unter anderem ausgefübrt, daß die Neuregelung nicht dahin führen soll, daß etwa alle alten Hypotheken, deren Gläu biger jetzt wieder ein Kündignngsrech« erhalten, alsbald ge- kündigt werden Der Gläubiger.werde dos Kapital im allge meinen nur bann zurücksordern. wenn er es aus irgendwelchen besonderen Gründen für andere Zwecke benötigt, oder wenn er die Sicherheit nicht mehr für einwandfrei hält. Die neue Vere ordnung habe den Zweck, den in solchen Fällen notwendige» Ausgleich der Interessen von Gläubiger und Schuld ner in billiger Weise herbei,»führen. Dagegen lieg« es nicht im Sinne der gesetzlichen Neuregelung, wenn ein Gläubiger, der grundsätzlich bereit ist, dem Schuldner das Kapital weiter zu belassen, die Kündigung lediglich deshalb ausspricht, um vom Schuldner für eine Verlängeung deS Darlehens eine „Verlängerungsprovision" gezahlt zu erhalten. Ein solches Vorgehen des Gläubigers müsse als ein Mißbrauch deS gesetz lichen Kündigungsrechls angesehen werden. Auf der anderen Seite sei eS aber auch vom Standpunkt der Allgemeinheit aus notwendig, daß die alten Hypo thekenschulden im Rahmen der Leistungsfähigkeit deS Schuldners — insbesondere durch Umwandlung in unkünd bare Tilgungshypotheken — planmäßig abgebaut wer den. Es sei erwünscht, daß aus diese Weise der Grundbesitz entschuldet und Kapital freigemacht werde, das für neue Auf gaben eingesetzt werden könne. Ersuche ein« Kreditaicktalt aus Viesen Gründen den Schuldner, mit ihr über eine allmähliche Abtragung der Schuld zu verhandeln, so sei es die Pflicht deS Schuldners, die Verhandlungen auszunehmen und innerhalb angemessener Frist geeignete Vorschläge dafür zu machen, wie die Zahlung des Kapitals der Leistungsfähigkeit des Schuld- ners entsprechend geregelt werde» könne. Zur Abgeltung der Unkosten bei der Umwandlung in ein« unkündbare Til- aunashhvothek könne vom Schuldner die Zahlung einer Gebühr im Rahmen der üblichen Pauschalsätze verlangt werden. Die Verordnung habe nicht den Zweck, solche Schuldner zu schützen, die sich b«r Erfüllung ihrer Verpflichtungen bös willig entziehen. Aick einen Falligkeitsschutz hätten vielmehr nur solche Schuldner Anspruch, dte die lausenden Zins- und Lilgungsbeträge regelmäßig bezahlen und auch im übrigen schutzwürdig find. Einem jSolschen Schuldner werd« ein FälligkitSschutz im Hinblick auf die planmäßig« Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben tn der Regel nicht zu gewähren sein. Im Sinzelsall könne «S aber, gerade um di« Ueberführung des jüdischen Grundbesitzes tn arische Hände zu fördern, geboten sein, die Fälligkeit einer auf jüdischem Grundbesitz lastenden Hypothek nach der Ver ordnung zu regeln. Dies gelte insbesondere für Fälle, in denen dte Ueberführung in arische Hände bereits im Gange ist. Rah Wh Fm Befehl des Führers tn Bewegung, der Jnngrenze zu. Mitten unter ihnen kam al» einer der ersten der Führer selbst. ES schlug di« glücklichst« Stunde Oesterreichs. Sie will aber nichr weiter zerredet sei«, d««« fi« ruht tief versenkt in den Herzen deS Volles. Oer unbekannte Trick Er fängt Gewehrkugeln mit den Zähnen auf Vor einigen Tagen erfuhr man in der Varietäwelt, daß ein gewisser Theodor Annemann von seiner Laufbahn als Artist plötzlich zurückgetrctcn sei. Er hatte sich dadurch einen großen Ramen gemacht, daß er selbst vor Kom missionen und Militärpersoncn seinen Trick vorführte, bet dem er Kugeln mit dem Mund, mit den Zähnen aufsing. Zwar ist immer behauptet worden, derartige Darbietun gen beruhten auf Taschenspielerei. Doch bis heute ist es niemals gelungen, die Hintergründe dieses „Taschcuspicls" zu enthüllen. Annemann führte seine Nummer genau ßo durch wie vor vielen Jahren ein Artist, der unter dem Namen „Her- mano" auftrat. Vor ihm wurdcn Leute mit Gewehren ausgestellt. Man drückte ab, nachdem die Waffe geprüft worden war. Eine Sekunde später spuckte der Anist die Kugel aus und präsentierte sie dem Publikum auf einem Tablett. Auch der große Zauberer Honoini wollte im Jahre 1922 einen ähnlichen Trick vorfnbren. Er hatte w chrcre Jahre darauf verwendet, die Nummer richtig anszugestal- tcn. Doch am Tag der ersten Vorführung bat ihn seine Frau unter Tränen, die Nummer auf der Bühne nicht auszusühren, da immer die Möglichkeit bestehe, daß sich ein Fehler in der Waffe usw. einstelle. Houdini verzich tete. Auch „Hermano" zog sich vorzeitig mit seiner Nummer vom VarietS zurück. Und nnn hat auch T'. wdor Anneman» sein Greiienalter nicht abgewartet. Trägerkolonne vo« einer Staublawine ersaßt. Eine Träger kolonne deS WinterwiederholungskurseS der Gebirgsbrigad« Rr. 11, di« «in« Lage-Portion Verpflegung von der Jffinger- alb nach der Wildhornhütte in den Berner Alpen an der Grenze gegen das Wallis tragen sollte, wurde in der Näb« der Hütt« von ein«» gewaltig«» Staublawine erfaßt. Von der 22 Mann starken Kolonne tonnten 18 gerettet werden. Die übrigen vier, ein Oberleutnant, zwei Leutnants und ein Wacht meister, konnten nur als Leichen geborgen werden. Bluttat, weil da» Schnarche» deS Mitbewohner» ihn störte, In einem durch übermäßigen Alkoholgenuß verursachten Wut anfall schoß in Heerlen in Holland ein Bergmann auf einen Mann, mit dem er das Zimmer teilte, und verletzte ihn schwer. Als der Wohnungstnhaber und dessen Schwager dem Verletzten zu Hilfe eilen wollten, wurden sie ebenfalls durch Revolver« schüsse schwer verletzt. Der Zustand des Wohnungsinhabers ist hoffnungslos. Auf die Frage, warum er diese Schreckens tat begangen habe, antwortet« der Täter, das Schnarchen deS Mitbewohners seines Zimmer» habe ihn tn Wut versetzt. Helium alS HeilgaS? Wt« aus USA. berichtet Wird, hat dort das Helium seinen Eingang in di« medizinische Wissen schaft gehalten. ES wird bet schweren Mhmaerkrankungen angewandt, und zwar in Mischung mit 79 Prozent Sauerstoff, und wird als Ersatz an Stelle des Stickstoffes der atmosphäri schen Luft von den Patienten eingeatmet. Man spricht von guten Erfolgen. Denkmal für Kinder. In Südafrika wird gegenwärtig Propaganda für ein Denkmal gemacht, das heldischen Kindern gewidmet sein soll. Man weist darauf hin, daß die Geschichte Südafrikas eine Fülle von Heldentaten von Kindern aufweist, deren Gedächtnis für immer wachgehalten werden müsse. Zwar sei das Kind bei dem Lanbessrauendcnkmal und beim Voortrekkerdenlmal nicht vergessen, es sei aber notwendig, den Kindern ein besonderes Denkmal zu stellen und damit di« Jugend zu begeistern. Frledrich Frlesen-Gedenkfeler. Am 1«. März, dem 125. Todestage Friedrich Friesens, wird der Reichswortführer am Grabe Friesens auf dem Jnvalidenfriedhof in Berlin einen Kranz niederlegen. Ab«ndS findet am Friesen-Hügel in der Hasenheide eine Feierstunde statt, bei d«r der Reichssportführer dte Gedenkansprache hält. Dreifacher Honigmond. Drei Paare sind tn Tönis« hetde im Rheinland gl«tchzeitig in den Honigmond getreten, und zwar im buchstäblichen Sinne des Wortes. Es find näm- ltch die drei Söhne der Familie Honig, dte zu gleicher Stund« beim Standesbeamten erschienen, um mit ihren Auserwählten den Bund für das Leben zu schließen. Dte Einwohner der Stadt nahmen an diesem einzigartigen Familienfest regen Anteil. Greis im Lehnstuhl verbrannt. Auf furchtbare Weise kam tn Rolandswerth am Rhein ein 72jähriger Mann zu Tode. Wegen einer leichten Erkrankung hatte sich der Greis, in Decken gehüllt, im Lehnstuhl an den Ofen gesetzt. Dte Familienangehörigen, dte sich für kurze Zeit entfernt hatten, fanden bei ihrer Rückkehr die Decken, mit denen der alte Mann umhüllt war, tn Hellen Flammen. Es half nichts mehr, daß man das Feuer erstickt«, der Greis hatte schon so schwere Brandwunden davongetragen, daß er starb. Der Bauer sollte eine» Schreck bekommen. Der 48jährige Wilhelm Siekmann aus Bielefeld tischte dem Schöffen gericht ein Märchen auf. das man ihm wahrscheinlich auch ohne Vorstrafen wegen Diebstahls nicht geglaubt hätte. Er war zu einem Bauernhaus in Heepen gekommen, wo niemand zu Hause war. Vertraut mit den Gewohnheiten der Landbevölke rung, suchte und fand Wilhelm bald die Geldkassette mit SO Mark Inhalt, mit der er verduftete. Da er draußen die Bäuerin sah, versteckte er seine Beute in einem Straßengraben. Jetzt behauptete er nun, er hätte gar nicht stehlen, sondern dem Bauern nur einen Schreck einjagen wollen. Das Gericht sah aber Nückfalldiebstahl für erwiesen an und erkannte aus ein Jahr und drei Monat« Gefängnis. Streckenarbeiter vom V-Zug erfaßt. Auf der Bahnstrecke Fulda —Bronzell ereignete sich ein folgenschwerer Un fall. Als das Herannahen eines Güterzuges gemeldet wurde, verließen di« auf der Strecke arbeitenden Streckenarbeiter das Geleis. Zwei von ihnen, die auf ein Nebengleis getreten waren, üderhörten bei dem Geräusch des Herannahenden Güter znges einen von Frankfurt am Main kommenden Fcrn-U-Zng. Die beiden wurdcn von dem O-Zug ersaßt und zur Seite ge schlendert. Sie waren ans ver Stelle tot. Ein Kanal durch den Berg. Der Leiter deS Ko bürg er Vorarbeilcnamts für Kanalbau machte über den Stand der Pläne für den Bau des Wcser-Werra-Main-Kanals interessante Mitteilungen. Aus der Strecke Merkers—Untermaßfeld ist der Scheitelpunkt zu überwinden. Der Anstieg beträgt von der Werra aus auf verhältnismäßig kurzer Strecke 62 Meter. Um den Ban von entsprechenden Staustufen zu umgehen und eine Hemmung des Kanalverkehrs zu vermeiden, ist eine Unter- tunnelung des Scheitelpunktes bei Untermaßfeld geplant. Zum ersten Male in Deutschland würde damit ein Kanal durch den Berg führen. FuchS und Dackel 78 Stunden gemeinsam gefangen. In der ostpreußischen Gemeinde Bundien fuhren bei einer Fuchsjagd zwei Dackel in den Fuchsbau, sie kehrten aber nicht wieder zurück. Einen ganzen Tag und auch noch in der fol- gcndcn Nacht blieben die Hunde vermißt. Man ging deshalb mit dem Spaten an den Fuchsbau, wo man zunächst den einen Dackel verschüttet sand. Kurze Zeit später schlüpfte auch der andere ins Freie, zusammen mit Meister Reineke, den eine Kugel sofort niederstreckte.. Der Dackel war mit dem Fuchs 78 Stunden in gemeinsamer Gefangenschaft eingeschloffen.
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