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big lenkte es den Blick nach oben zum Weltenlenker im stillen Gebet: O Herr, der do^t in blauen Fernen Weit über alle Welten schaut! Sieh, gläubig blicket zu den Sternen Hinauf dein Volk, das die vertraut! Und betend hebt es nun die Hände Zu dir empor zur JahreswenÄ«. * Bor Sü Jahre«. Am 23. Februar 1889 brannten zwei Häuser an der Johannisstraße ab lWarnatzsch und Magirius). Ein Wolkenbruch verursacht« am 2. Mai in Waldkirchen «inen Schaden von mindestens 35000 Mark. Am ö. Mai fand die Uebergabe und Weihe der vom Ehrenbürger Georg Bodemer gestifteten Kirchenfenster statt. Am 10. Junt Brand der Papierfabrik in Wilischthal. Vom 13. bis 17. Juni fand die Feier des 800jährigen Jubelfestes des Königs hauses Wettin, wie in anderen Orten auch in Zschopau statt. Unter den ver schiedenen Festlichkeiten ist seiner Ori ginalität wegen ein Biwack des hie sigen Militärvereins zu erwähnen, das am 17. Juni stattfand. Im Feldlager wurde ein Schwein geschlachtet und im Kessel gekocht und später als Wellfleisch und Wurst verspeist. Am 5. Juli Brand der Lchnmühle iWinklcr-Mühle). Eine Versammlung des Chemnitzer Kreisfeuerwehrverbandes sand am 21. Juli in Zschopau statt. Am 6. August brannte das Nestaurant „Garküche" an der Johannisstraße ab. Am 22. Oktober wurde Kantor Süh- ncl für das hiesige Kantoramt gewählt. * Bor 75 Jahren. „Sch l e s w i g - H o l st e i n, meer umschlungen..." 1864 löste auch in Zschopau, wie in ganz Deutschland, di« Aufrollung der schl«swig-holsteinschen Frage ungeteilte Sympathien und hellste Begeisterung für di« stammverwandten deutschen Brüder im hohen Norden aus. Das Nordmarklied „Schleswig - Holstein meerumschlungen" deffen Dichter man erst kürzlich in Würzburg eine Gedenk, täfel widmete, erklang üb rall. auch in Zschopau. Unter den sächsischen Truppe», die zur Exekution nach Schleswig geschickt wurden, befanden sich 19 Söhne unserer Stadt. Die sächsischen Truppen in Stärke von 6000 Mann wurden am 15. De zember 1863 mittelst Extrazügen von Leipzig über Berlin nach Schleswig be fördert, wo sie am 20. u. 21. die Grenze überschritten. Als die Sachsen Berlin passierten, wurden sie nicht in die Stadt Hineinge laffen, sondern bei Nacht und Nebel auf der Verbindungsbahn um di« Stadt h«rumgeführt. Auf dem Anhaltischen Bahnhof wurden sie zwar von General Wrangel und anderen Offizieren emp fangen. Auch eine ansehnliche Volks menge war zugegen, die unter herz lichen Grüßen den sächsischen Soldaten immer und immer wieder „Schleswig- Holstein hoch!" zurief. Auf dem Ham burger Bahnhofe, der für das Publi kum gesperrt war, wechselten die säch sischen Soldaten über die Köpfe der preußischen Soldaten hinweg mit den Berlinern Zurufe patriotischer Verbrü derung: mit dem aus den Waggons schallenden Gesänge „Schleswig-Holstein stammverwandt" fuhren die Sachsen weiter und mit demselben Liede zogen die Berliner in die Stadt zurück. Für die unserer Stadt angehörigen 19 Mann Soldaten, die im fernen Hol stein kämpften, erließ Stadtrat W. Gott schald einen Aufruf zur Sammlung von Liebesgaben, der von einem schönen Er folg begleitet war, denn nicht weniger als 104 Taler 15 Neugroschen gingen ein. Die Beiträge setzten sich folgender maßen zusammen: 10 Ngr. Bürger meister Seyfart, 1 Taler Pastor Mosen, 15 Ngr. Postmeister Stadtrat Hüttner, 5 Ngr. Straßenmeister Mey, 10 Ngr. L., 5 Ngr. Stadtkassierer Lößner, 2 Ngr. Strumpfwirker Fr. Stöckel, 10 Ngr. Lohgerber David Graupner, 7 Ngr. 5 Pfg. Oekonom H. Reißmüller, 5 Ngr, Steuereinnehmer Schöne, 10 Taler Landtagsabgeordneter Bodemer, 2S Ngr