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Rr. 6V Zschopauer Tageblatt «ab Anzeiger Eonuabe«-, de« 11. Mär- 19tt AzersL»r«rIrsr» K«r»r»I«r? F» «1«^ Dsuksci»«»» §ar»imk«rNer»«Fr>«LI»aLk „Itratt «IrrrvL krsurk«" Danzig. Als Er widerung auf die Ausgabe der pol nischen Post in Dan zig, die mit ihren Darstellungen für die angebliche pol nische Vergangen heit der Stadt Re- klamc machen sollte, wurden vier Frei marken herausge- bracht, die mit hand festen geschichtlichen Tatsachen den wirk lichen Gcschichtszu- sammcnhängcn ge recht werden. Tie vier Werte zeigen Bilder ans der deutschen Vergan genheit Danzigs. 5 Pfg. dunkelgrün lMaiumritt 1500), 10 Psg, rotbraun (Neutralitätsvcrtrag mit Schweden 1630), 15 Psg. blau (Befreiung vom französischen Joch 1814), 25 Pfg. duukelpurpur (Niederlage Königs Stephan von Polen 1577). Di« Marken scheinen ihre Wirkung nicht verfehlt zu habe», denn inzwischen sollen beide Ausgaben nach gütlicher Ver einbarung aus dem Verkehr zurückgezogen worden sein. — Mehrere Werte erschienen auf dem neuen Wasscrzcichen- papier (Hakenkreuze). 8 Psg. gelbgrün, 10 Pfg. dunkelgrün, Luftpostmarkc 10 Pfg. ziegelrot. Nationalspauic». Zur Erinnerung an die Erhebung vom 17. Juni erschienen zwei Gedenkmarken, die die Ver sammlung der führenden Offiziere zeigen, welche den Auftakt zur nationalen Erhebung gab. 30 Cts. rot/schwarz, 50 Cts. dunkelblau/schwarz. Mit einem Aufdruck und Wertzuschlag versehen, finden die gleichen Marken für die Luftpost Ver wendung. 50 CtS. blau/rot, 30 -s- 70 Cts. rot/schwarz. Ungarn. Zur Rückgliederung des Obcrungarischcn Ge bietes erschien eine Gedenkreihe. 6 f 3 f graugrün, 10 f -s- 5 f oliv, 20 f -f- f karmin, 30 f -s- 15 f blau, 40 f -s- 20 f violettgrau. Tschccho-Skowakci. Im Muster der neuen Freimarke mit dem symbolischen Frauenbild erschien «in neuer Wert. 3 Kc. braun. Großbritannien. Die Portomarkcn erscheinen auf dem neuen Wasscrzcichcnpapicr. Bisher sind folgende ucu- erschicneneu Werte zu melden: d grün, 1 d karmin, 5 ö braun. * Großlibanon. Die Marke zu vier Piaster mit dem Bilde des Präsidenten Edde erschien mit neuem Wertüberöruck als Aufbruchsausgabe. 2>L P.: 4 P. dunkclbraun/schwarz. Guatemala. Zur zcntralamcrikanischcn Briefmarkcn- ausstclliiug erschien eine Lnftpostreihe mit den Köpfen der Präsidenten aller beteiligten Staaten. 1 C. gclb/braun, 2 C. rot/braun, 3 C. grün/braun, 4 C. lila/braun, 5 C. hellbraun/ braun. Jamaica bringt die neue Reihe mit dem Bilde des Königs. Die höheren Werte zeigen zum Medail- lonbild Landschaftsdarstellungen, d grün, 1 d karmin, d braun, 2d grün/schwarz, 2^ d hellblau/grün- blau, 3 d grUn/hcllblau, 4 d grün/ braun, 6 d violett/braun, 9 d wein rot, 1 sh braun/grün, 2 sh braun/hell- blan, 5 sh gelbbraun/dunkclblau, 10 sh dunkelgrün. Chile. Tie Freimarke zu 1 Peso erhielt als Dienstmarke den Ausdruck Oficial. 1 Peso dun kclgrün/rot. Zur Werbcreihe mit den Darstellungen aus der Wirt schaft des Landes erschien «in weiterer Wert, der ein Ge birgstal mit heißen Quellen zeigt. 30 Cts. hcllpurpur. Peru. Zur 8. panamerikanischen Konferenz erschien eine Reihe von je drei Frei- und Luftpostmarkcn, die Bilder aus der Landeshauptstadt Lima zeigen. Freimarken: 10 Cts. schwarzoliv, 15 Cts. schwarz/rot/gold/hellblau, 1 Sol dunkel- oliv: Luftpostmarken 25 Cts. ultramarin, 1.50 Soles lila braun, 2 Soles grauschwarz. Salvador. Fünf Freimarken mit Bildern aus dem Leben des Landes werben für die einheimische Wirtschaft. > 1 C. violett (Zuckermühle der Eingeborene»), 2 C. grü» (ein- / geborene Frane» bei Knüpfarbeiten), 3 C. braun (Eilige- > borene am Brunnen), 6 C. rot (Pflüger), 8 C. blau (Jzote, eine einheimische Pflanze). Spanisch-Marokko. Für die Invaliden erschien eine Sondermarke mit dem Bilde des General Franco, die wohl als Beistcuermarke anzusprechen ist. 10 Cts. hellblau, 10 Cts. braun. Südafrika. Zur Erinne rung an das mutige Vordrin gen der Buren ins Innere Südafrikas erschienen zwei Ge denkmarken, wie üblich in zweisprachiger Ausführung. 1 b karmin/schieferblau, 1)4 ö blau/rotbraun. Bei den Gedenkfeiern an die Pionierzeit wurde auch der Grundstein eines großen Denkmals gelegt, zu dessen Unterstützung des Baues vier Zuschlagmarkcn in zwei Reihen hcrauskamcn, -s- d grttn/schicferblau, 1 d -s- 1 ö karmin/schieferblau, 1^ d -s- 1>L d -s- 1^ d blaugrüu/rotbraun, 3 ö ^s- 3 d violettblau. Vereinigte Staaten von Amerika. Mit den letzte» vier Werte» fand die Präsiöcntcnreihe ihren Abschluß. 24 Cents schwarz (Harrikon), 25 C. lilarot (McKinley), 30 c dunkel blau (Th. Roosevelt, 60 C. lila (Taft). Men Sie M... daß cs nicht weniger als 170 Gesangvereine in« Wupper tal gibt? daß Käuguruhschinken neuerdings auch außerhalb Austra, liens als feinst« Delikatesse gilt? baß man beim Vaden vorsichtig sein muß? Wie aus Nottingham gemeldet wurden, erhielt «ine MrS. Winfield beim Baden einen so heftigen elektrischen Schlag, baß sie so fort tot war. Sie hatte di« üble Angewohnheit, beim Baden mit Hilfe einer elektrisch«» Leselamp«, die man am Buch deckel befestigen kann, zu lesen — und die Lampe fiel in» Wasser. Laß plötzliches Glück tödlich sein kann? In Saloniki freute sich ein sonst gewöhnlich verlierend«! Pokerspieler über sein plötzliches Glück beim Spiel mit der Karte so sehr, baß er — vom Schlage getroffen — vom Stuhl auf den Bo den sank. daß ein Mäuslein allerhand anrichten kann? Dadurch, daß eine Maus in der Stadt Winterthur (Schweiz) in den Transformator einer elektrischen Zentrale gelangte, wurd« die Stadt beinahe ein« Stunde lang in Dunkelheit gelegt. daß ein Schloßdicncr in Triebnsch kürzlich neun Tag« nach Vollendung seines 100. Lebensjahres starb? daß der Rostocker Blutspender Carl Hagemann 71 Jahre alt ist? Er hat 156mal „Blut gespendet" und ist heute noch in der Lage, Blut an Blutarme und Kranke abzugebcn. daß Sankt -Helena ein Winterknrort werden soll? daß aus Warschau gemeldet wird, daß beim Nachhause- gehen vom Gottesdienste sechs Kinder — zwei Knaben und vier Mädchen — von einem Nudel Wölfe augcfallcn wurden? Die Kinder kamen mit Bißwunden davon. daß zwischen Alzey und Mainz im Januar eine Schaf herde vou eiucm Pcrsoncnzuge überfahren wurde, wobei nicht weniger als 47 Schafe getötet und viele verletzt wurden? daß in Detroit ein 2,34 Meter langer 21jühriger Mann ein 2,21 Meter langes 17jährigcs Mädchen zur Frau nahm? Dieses Paar wird als „das größte Ehepaar der Erde" be zeichnet. daß auf den Scilly-Jnseln an der Südspitze von-England, die infolge des Golfstromes im Winter keinen Winter haben, Rosen im Freien gezüchtet werden, die um Neujahr aufzu- blühcn beginnen? Auf den fünf größeren (von 200) Inseln sind etwa 1700 Menschen mit der Zucht vou Rosen beschäftigt. (Um die Weihnachtszeit singt man also dort „Noch sind di« Tage der Rosen...) daß zwei Diebe in Prag aus einem Warenauto eine große Anzahl Schuhe raubte? Doch als sie näher zusahen, hatten sie lauter linksfüßige Schuhe erwischt. Außerdem wurden sie selbst „erwischt" und müssen sieben Monate brummen. öpichlm der Chemnitzer Theiler Opernhaus: von Sonnabend, den 11. März, bis Sonntag, den 18. März: Sonnabend 16 Uhr: Rumpelstilzchen. — 20 Uhr: Fidelio. (F 13). Sonntag 19^ Uhr: Taiinhäus«r. Dienstag 20 Uhr: Es gärt in Smaland. (A 14). Mittwoch 16 Uhr: Rumpelstilzchen — 20 Uhr: SoleibaS bunter Vogel. Coppelia. (B 14). Donnerstag 20 Uhr: Mignon. (KdF. und freier Verkauf). Freitag 20 Uhr: 7. Mcisterkonzert der Stäöt. Kapelle. Sonnabend 20 Uhr: Enoch Arden. (C 14). Sonntag SO Uhr: Heut tanzt Gloria. Schauspielhaus: Sonnabend 20 Uhr: Die Kreuzelschreibcr. (D 13). Sonntag 20 Uhr: Der Reiter. Dienstag SO Uhr: Fünf Frauen um Adrian. Mittwoch 20 Uhr: Fischzug in Neapel. (A 14). Donnerstag SO Uhr: Der Sturm. (KdF. und freier Verk.) Freitag 20 Uhr: Der Arzt am Scheideweg. Sonnabend 20 Uhr: Ter Reiter. (B 14). Sonntag 20 Uhr: Fünf Frauen um Adriau. Central-Theater: Sonntag vis Sonnabend nur abds. 8 Uhr: Herz am Steuer. Sonntag, 19. März, 3.30 und 8 Uhr: Herz am Steuer. V. Fortsetzung kopvn-IU t?ZS k>7 Q- Ikrl-ur vom Dorp, FreUal I Die Anna ahnte nun den Zusammenhang der Dinge: aus dem Besuch des Jungen beim Oheim, besten Besuch bei ihr und dem vorsichtig im weiten Umkreis um den Kern der Sache herumgcsührten Gespräch. Auch fiel ihr ein, daß Os wald sich auffallend lange am Schuppen mit allerhand Kram beschönigt, dann den Ohm kurz begrüßt hatte und in dem das Haus umbraueiideu Nebel plötzlich verschwunden war. „Hat Oswald mit dir was beredet?" fragte sic. „Ja", nickte der Alte, „so allerhand " und über ließ es der Mutter, ob sic diese Audcutung zu einem langen Faden weiterspumcn oder fallen lasse» wollte. Aber die Anna in ihrer kurzen Art liebte das Versteckspicl nicht, und deshalb sagte sie bestimmt: „Es wird nichts dranS." „Woraus?" meinte der Oheim und stellte sich immer noch unwissend. Darüber ärgerte sich die Mutter, und in ihrer Rede war ein Ton schroffer Bestimmtheit, um dcsscntwillen sic so wenig Freunde in der Gevatterschaft hatte. „Nie und nimmer duld' ich's, daß der OSwald sich als Bergbubc verdingt. Zu den Bauern soll er gehen!" Ter Alte blieb bedächtig. „Warum soll -er BergmannS- fohn nicht seines Vater-Z Bcrglittcl anzichc» und nicht seines Vaters grüne» Filztopp aussctzen?" „Eben um seines Vaters willen." Des Ohms Auge» wurden klar und scharf, daß sie durch den dämmernden Staun, funkelten, und seine Stimme fragte spitz: „War des VatcrS Gcwerb' ein unehrliches?" Ta wandte sich die Frau ein wenig von ihm ab. Ihre Antwort klang verärgert. „Warum soll ich wiederholen, waS du schon lange weißt und doch nicht glaubst?" „Ich weiß, daß Oswalds Vater im Schacht verunglückt ist — und mehr nicht, und mehr weißt du auch nicht, Anna." ,^Unb ich weiß doch mehr!" „Sind Faseleien, laß das die Leute nicht hören, mußt cs sonst teuer büßen." „Werd' mich hüten, Tauben zu predigen und Dumme zu belehren." „Also dann schweig' und laß den, Buben scuicn Willen." „Stic." Sie schrie es heiser heraus und wollte die Kammer ver lassen. „Bleib', Anna, und laß vernünftig mit dir reden." „Ist das deine Vernunft, den Junge» in den Bergwerks- fluch zu schicken?" „Wer redet davon?" „Ich! Und ich sag' dir: cS droht ein Blutvanu im Ge birge, weil in BrünlerS Fundgrube ein Mann erschlagen ward. Ten hat man noch nicht gerächt. Darum steht das Bergwerk unhöflich, der Katzenvcit blendet die Augen, der Bergfürst hat seine Gänge verschlossen und wird in seinem Zorn ein Wetter entladen, weil ungestilltes Blut i» seinem Reiche floß und -er Mörder noch heute drin ein- und ausgeht." „Frau! Es rieselt mir das Granen über den Rücken, wenn du so irre redest." Da setzte sich die Frau dem Alten in der düsteren Ttnbe gegenüber, Gesicht an Gesicht, und ihre große» Culenblickc, die erschrecke» konnte», verhaftete» sich i» des Alten un- ruhigen Ange», so daß sic wie gebannt still standen. „Ohm", flüsterte sie tonlos, „du weißt von alter Kunde und alten Anzeichen als ich und sollst uicht leugnen. Ich will dich sragcn." „Frage!" „TaS Gebirge verweigert den Segen." . „Ja." —'-^-.7 „Der gespenstische Bergmann hat auf Ser Heide gespukt." „Ja." „Am Haspel hat neulich ein graues Vcrgmännlcin auf der Walze gesessen." „X, a. „Hinter dem verschütteten Gang in Brünkers Fundgrube ist ein Aechzcn und Knirschen gewesen, daß die Häuer von Acngsten befallen wurden." „Stimmt auch." „Und in den ewigen Teufen hat man den Bergfürsten in seinem Zorn grollen hören." „Auch richtig." „Du sagst: ja und: richtig und: wahr, und trotzdem soll der OSwald ins Verderben wie sein Vater? Weißt alle Zeichen wie ich und willst sie nicht verstehen? Ich bin irr' an dir geworden, Alter." „Aber ich nicht an mir." Ter Ohm blieb in der Sicherheit des Vcsserwissenden ge lassen und ruhig. „Gibt's nicht auch glückhafte Zeichen im Bergwerk, Anna?" „Mehr als genug. Doch ist hierzulande nichts davon zu spüren." „Deine eigenen Augen sollen's dich lehren." Der Ohm stand auf, ging zur Tür und riß sie aus. Draußen standen wie weiße, dichte Tücher die Nebelwände, und hinter ihnen schwang dünn und getragen das Häuer- glöcklein. „Oswald", rief der Alte. Drunten am Bachufer klang die Antwort, und dann hörte man in der Abgeschlossenheit des Nebels schwere Sohlen durch die Pfütze» klatschen. „Verwirr' den» Jungen den Kopf nicht", mahnte die Mutter. „Schweig' jetzt und brenn' daö Licht an", verlangte der Alte bestimmt. (Fortsetzung folgt.)